www.wikidata.de-de.nina.az
Adam von Bodenstein 1528 in Kemberg bei Wittenberg Februar 1577 in Basel war ein deutscher Arzt und Alchemist Er gilt als bedeutender oberrheinischer Paracelsist im 16 Jahrhundert 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEr wurde als Sohn des aus Karlstadt stammenden Theologen Andreas Bodenstein und seiner Ehefrau der Anna von Mochau ca 1507 aus Seegrehna 2 geboren Er hatte noch vier Bruder Johannes 1523 Daniel 1539 Kungold 1537 und Jakob sowie eine Schwester Gertrud Er war seit 1547 mit Esther von Bodenstein 1564 geborene Wyss verheiratet Beide hatten eine Tochter Salome Schwartz geborene von Bodenstein 15 Januar 1551 In zweiter Ehe war er seit 1565 mit Maria Jacobea Schenck zu Schweinsberg 1618 verheiratet die aus Sinnershausen bei Meiningen stammte und mit deren Brudern er bekannt war Einer der Bruder ubertrug ihm einen Hof bei Basel den er aber vernachlassigte so dass sein Schwager sich 1576 beim Rat von Basel beschwerte Adam Bodenstein wuchs in Basel auf Sein Vater schickte ihn aber wahrscheinlich auch zu einem Unterrichtsaufenthalt bei Heinrich Bullinger in Zurich 1541 In Basel kam er uber den Arzt Joseph Stockle mit Medizin in Beruhrung Er studierte an der Universitat Immatrikulation schon 1537 3 1546 Baccalaureus 1548 Magister artium in Freiburg Leipzig und Mainz und wurde 1550 in Ferrara in Medizin promoviert 1551 war er in Wien Ab 1553 diente er dem Pfalzgrafen Ottheinrich der sich fur Wissenschaft und Philosophie interessierte und eine der bedeutendsten damaligen Bibliotheken aufbaute Bibliotheca Palatina als Diener von Haus aus fur Sachen die Medizin und Philosophie betrafen Der Pfalzgraf und Kurfurst war auch der Pate seines ersten Sohns Ein Aufenthalt in Neuburg an der Donau bei Adolph Hermann Riedesel und in Alzey sind nachweisbar In Neuburg studierte er auch den dort befindlichen Paracelsus Nachlass Im Dienst des Pfalzgrafen ubersetzte und erlauterte er die Occulta Philosophia von Agrippa von Nettesheim das Werk ist verschollen Um 1556 wurde er in Basel wohin er in diesem Jahr zuruckkehrte durch eine Paracelsische Medizin von einer Krankheit geheilt begann sich mit Alchemie zu befassen wobei er sich in der Praxis eines Destillierers bediente und wurde ein Anhanger der Lehre von Paracelsus ab 1559 1558 wurde er in Basel in das Consilium facultatis medicae der Universitat aufgenommen Im gleichen Jahr war er in Bozen In Basel war er auf Seiten der Calvinisten er war Anhanger von Theodore de Beze in Religionsstreitigkeiten verwickelt und war Gegner liberalerer Stromungen um Sebastian Castellio Er war oft auf der Frankfurter Messe wo er auch zum Teil hohe Adlige behandelte die diese besuchten Weil er zahlreiche Paracelsus Schriften one wussen der Basler medizinischen Fakultat edierte und da er als Paracelsus Anhanger der auch in Basel vorherrschenden medizinischen Lehre entgegenstand wurde er Ende Januar 1564 aus Facultet und Consilio ausgeschlossen 1566 war er auf dem Reichstag in Augsburg und versuchte mit dem Paracelsisten Michael Toxites Einfluss auf Kaiser Maximilian zu gewinnen Beide galten damals als Hauptvertreter der Paracelsisten 1572 wird er als Burger von Basel erwahnt vorher war er nur bis 1564 Burger von Basel und als Schlossherr von Pratteln 1572 73 fuhrte der franzosische Gesandte Pierre de Grantrye einen Prozess gegen Bodenstein wegen betrugerischerer Goldmacherei er experimentierte auch mit Grantrye und erhielt von diesem Gold und Silber fur alchemistische Experimente Er soll dabei auch einen Geist beschworen haben nach wie Bodenstein angab einer der paracelsischen Schriften eine Coelestis philosophia In dem Prozess trat Gerhard Dorn gegen Bodenstein auf Anfangs veroffentlichte er als traditioneller Galenist wobei er auch astrologische medizinische Literatur veroffentlichte 1577 veroffentlichte er Prognostika Vorhersagen von Lucas Gauricus in deutscher Ubersetzung Bevor er sich Paracelsus zuwandte veroffentlichte er ausserdem in Sinn der alteren Alchemie Suche nach dem Stein der Weisen 1559 Einfuhrung zu einer der Arnaldus de Villanova untergeschobenen alchemistischen Schriften Als fuhrender Kopf des deutschen Fruhparacelsismus veroffentlichte Adam Bodenstein ab 1560 uber vierzig Paracelsische Schriften die zum Aufkommen und zur Weiterentwicklung des Paracelsismus massgeblich beitrugen Seine Editionen schneiden selbst unter zeitgenossischen Standards schlecht ab 4 forderten aber mit den Paracelsus Ausgaben von Gerhard Dorn und Michael Toxites wesentlich die Verbreitung der Lehre des Paracelsus Dorn und Toxites den er in der paracelsischen Medizin unterrichtete besuchten ihn in Basel und auch Georg Forberger traf ihn in Basel dem er auch Schriften zur Verfugung stellte die er in seiner Paracelsus Ausgabe bei Pietro Perna verwendete Er hatte auch Kontakte zum Paracelsisten Leonhard Thurneysser und der Paracelsus Herausgeber Johann Huser wurde wahrscheinlich von ihm beeinflusst als er in den 1560er Jahren in Basel studierte Daneben veroffentlichte er in der Medizin uber Gicht Podagra und ausser den Paracelsus Schriften spater nur noch einen Philosophischen Ratschlag zur Pestbekampfung 1577 Er starb im Februar 1577 in Basel an der Pest Diese hatte schon 1564 in Basel gewutet wo ihr damals seine Frau und viele seiner Kinder zum Opfer fielen er selbst wich damals nach Frankfurt am Main aus Den Grabspruch schrieb sein ehemaliger Gegner Theodor Zwinger der Altere der sich inzwischen zum Paracelsisten gewandelt hatte und Bodenstein darin als dessen ersten treuesten und besten Interpreten und Ubersetzer lobte Bodenstein gab ein Worterbuch zur Erlauterung der Schriften von Paracelsus heraus Onomasticon Paracelsicum Strassburg 1566 uberarbeitete Neuausgabe Basel 1575 5 Literatur BearbeitenGerhard Eis Bodenstein Adam von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 356 Digitalisat August Hirsch Bodenstein Adam von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 7 f Wilhelm Kuhlmann Joachim Telle Der Fruhparacelsismus 3 Bande Niemeyer 2001 2004 De Gruyter 2013 Weblinks BearbeitenTheatrum Paracelsicum Vorreden und Widmungsschriften von Adam von Bodenstein Carlos Gilly Adam von Bodenstein In Historisches Lexikon der Schweiz 7 November 2002 digitale sammlungen de Bodenstein Adam von Universitat Strasbourg Opus Chyrurgicum Informationen zu und akademischer Stammbaum von Adam von Bodenstein bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Kuhlmann Joachim Telle Der Fruhparacelsismus De Gruyter 2013 Band 1 S 104ff Hans Ulrich Bachtold Karlstadt In Historisches Lexikon der Schweiz 2 August 2007 abgerufen am 2 Oktober 2020 Carlos Gilly Artikel Bodenstein in Hist Lexikon der Schweiz Kuhlmann Telle Fruhparacelsismus Band 1 S 107 Adam von Bodenstein Onomasticon Ausslegunge heymlicher Paracelsischer Worter In Paracelsus Opus chyrurgicum Strassburg 15666 Adam von Bodenstein Dess hocherfahrnesten Medici Aureoli Theophrasti Paracelsi Schreyben von den krankheyten so die vernunft berauben als da sein S Veyts Thantz Hinfallender Siechtage Melancholia und Unsinnigkeit tc sampt ihm warhafften curen Basel s i 1567Normdaten Person GND 128619147 lobid OGND AKS LCCN n85811998 VIAF 27139687 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bodenstein Adam vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und AlchemistGEBURTSDATUM 1528GEBURTSORT KembergSTERBEDATUM Februar 1577STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adam von Bodenstein amp oldid 236636689