www.wikidata.de-de.nina.az
Adalbert Erler 1 Januar 1904 in Kiel 19 April 1992 in Frankfurt am Main war ein deutscher Rechtshistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenAdalbert Erler entstammte einer burgerlich protestantischen Pfarrer und Beamtenfamilie Er wurde als Sohn vom spateren Konteradmiral der Kriegsmarine Hans Erler 1904 in Kiel geboren Nach der Versetzung des Vaters in das Marineministerium wuchs er in Berlin auf Im Jahr 1922 legte er das Abitur am Humanistischen Gymnasium in Berlin Zehlendorf ab Erler studierte zunachst an der Universitat Heidelberg und dann in Berlin Rechtswissenschaft Seine wichtigsten akademischen Lehrer waren Hans Fehr Ernst Heymann und vor allem Ulrich Stutz In Greifswald wurde er im Januar 1928 von Gunther Holstein mit einer Arbeit uber die Stellung der Evangelischen Kirche in Danzig promoviert Erler nahm wegen der politischen und wirtschaftlich schwierigen Situation zunachst Abstand von einer Habilitation In Berlin legte er 1930 das Assessorexamen ab Ab 1934 war er kommissarischer Leiter des Finanzamtes in Hanau Im selben Jahr heiratete er und ubernahm die Verantwortung fur die zwei fast erwachsenen Kinder seiner Frau Im Fruhjahr 1939 habilitierte er sich bei Rudolf Ruth an der Universitat Frankfurt am Main mit der Arbeit Burgerrecht und Steuerpflicht im mittelalterlichen Stadtewesen mit besonderer Untersuchung des Steuereides 1 Mitte Juli 1939 wurde er an der Universitat Frankfurt am Main zum Dozenten ernannt Am 9 November 1939 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Januar 1940 aufgenommen Mitgliedsnummer 7 903 499 2 Im Dezember 1941 wurde er ausserordentlicher Professor fur deutsche Rechtsgeschichte und Handelsrecht an der Reichsuniversitat Strassburg 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er zuruck und fand Unterkunft in einem Forsthaus im Odenwald Im Jahr 1946 erhielt er einen Lehrstuhl an der wiederbegrundeten Universitat Mainz Dort war er als Prorektor 1946 47 am Aufbau der Universitat massgeblich beteiligt 4 In dieser Zeit lebte er in Ingelheim Von 1950 bis zu seiner Emeritierung 1972 lehrte er an der Universitat Frankfurt am Main Dort hatte er den Lehrstuhl fur deutsche Rechtsgeschichte und Zivilrecht inne Zu seinen akademischen Schulern gehorten Gerhard Dilcher und Gunter Gudian Seine Habilitationsschrift wurde zum Standardwerk und erschien zu Beginn der sechziger Jahre unverandert in zweiter Auflage Im Jahr 1964 legte er eine Edition von funf Mittelalterlichen Rechtsgutachten zur Mainzer Stiftsfehde 1459 1463 vor Erler veroffentlichte 1949 ein Studienbuch zum Kirchenrecht Im Jahr 1983 erschien das Buch in funfter Auflage Erler war in Ingelheim am Aufbau der Volkshochschule und an der Wiedergrundung des Historischen Vereins sowie des Stadtmuseums beteiligt Er war Mitherausgeber des Handworterbuchs zur deutschen Rechtsgeschichte das er von Anfang der sechziger Jahre bis kurz vor seinem Tod betreute Engen Kontakt pflegte Erler mit dem italienischen Rechtshistoriker Emilio Bussi Diese Verbindung ermoglichte es jahrliche Exkursionen und deutsch italienische Seminartagungen abzuhalten Erler wurden zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen Ihm wurde von der Universitat Modena die Ehrendoktorwurde verliehen Die Philipps Universitat Marburg verlieh ihm den Bruder Grimm Preis die Stadt Ingelheim am Rhein ernannte ihn zum Ehrenburger Zum 70 und zum 80 Geburtstag wurde er mit Festschriften gewurdigt Schriften Auswahl BearbeitenEin Schriftenverzeichnis erarbeitet von Dietlinde Munzel erschien in Beitrage zur Ingelheimer Geschichte 40 1994 S 178 193 Die rechtliche Stellung der evangelischen Kirche in Danzig s n Berlin 1929 Greifswald Universitat Rechts und staatswissenschaftliche Dissertation vom 21 Februar 1929 Burgerrecht und Steuerpflicht im mittelalterlichen Stadtewesen mit besonderer Untersuchung des Steuereides Frankfurter wissenschaftliche Beitrage Rechts und wirtschaftswissenschaftliche Reihe Bd 2 ZDB ID 575520 7 Klostermann Frankfurt am Main 1939 Das Napoleonische Konkordat im Elsass und in Lothringen Ein kirchenrechtlicher Beitrag zur Geschichte des Kulturkampfes In Archiv fur katholisches Kirchenrecht Folge 4 Bd 30 Bd 122 Heft 2 1942 1943 S 237 278 Kirchenrecht Frankfurter Grundrisse fur das juristische Studium Bd 25 ZDB ID 844979 x Hirschgraben Verlag Frankfurt am Main 1949 Mehrere Auflagen Das Strassburger Munster im Rechtsleben des Mittelalters Frankfurter wissenschaftliche Beitrage Rechts und wirtschaftswissenschaftliche Reihe Bd 9 Klostermann Frankfurt am Main 1954 Die Mainzer Stiftsfehde 1459 1463 im Spiegel mittelalterlicher Rechtsgutachten Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Bd 1 Nr 5 ISSN 0512 1523 Steiner Wiesbaden 1963 als Herausgeber mit Wolfgang Stammler Ekkehard Kaufmann und Dieter Werkmuller Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 5 Bande Erich Schmidt Berlin 1964 1998 Aegidius Albornoz als Gesetzgeber des Kirchenstaates Erich Schmidt Berlin 1970 ISBN 3 503 00607 9 Lupa Lex und Reiterstandbild im mittelalterlichen Rom Eine rechtsgeschichtliche Studie Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Bd 10 Nr 4 Steiner Wiesbaden 1972 Altere Ansatze zur Uberwindung der Sklaverei Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Bd 15 Nr 1 Steiner Wiesbaden 1978 ISBN 3 515 02763 7 Der Loskauf Gefangener Ein Rechtsproblem seit 3 Jahrtausenden Erich Schmidt Berlin 1978 ISBN 3 503 01275 3 William Shakespeare Konig Heinrich V Die Lex salica in der Deutung des Kronjuristen Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Bd 17 Nr 3 Steiner Wiesbaden 1980 ISBN 3 515 03414 5 Privileg des Kurfursten Karl Theodor von der Pfalz fur die Orte des Ingelheimer Grundes vom 18 Februar 1747 In Ingelheim zwischen dem spaten Mittelalter und der Gegenwart Aufsatze und Vortrage Beitrage zur Ingelheimer Geschichte Bd 36 Historischer Verein Ingelheim 1987 ISBN 3 87854 057 4 S 79 ff Literatur BearbeitenHans Jurgen Becker Gerhard Dilcher Gunter Gudian Ekkehard Kaufmann Wolfgang Sellert Hrsg Rechtsgeschichte als Kulturgeschichte Festschrift fur Adalbert Erler zum 70 Geburtstag Unter Mitwirkung von Adolf Fink Scientia Aalen 1976 ISBN 3 511 09012 1 Hans Jurgen Becker Adalbert Erler 1 1 1904 19 4 1992 In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Kanonistische Abteilung 79 1993 S 559 561 Gerhard Dilcher Bernhard Diestelkamp Hrsg Recht Gericht Genossenschaft und Policey Studien zu Grundbegriffen der germanischen Rechtshistorie Symposion fur Adalbert Erler Erich Schmidt Berlin 1986 ISBN 3 503 02254 6 Gerhard Dilcher Adalbert Erler 1 1 1904 19 4 1992 In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung 110 1993 S 680 692 Anno Vey Adalbert Erler 1904 1992 Der erste Prorektor der Johannes Gutenberg Universitat 1946 47 In Michael Kissener Helmut Mathy Hrsg Ut omnes unum sint Teil 2 Grundungspersonlichkeiten der Johannes Gutenberg Universitat Beitrage zur Geschichte der Johannes Gutenberg Universitat Mainz Neue Folge Bd 3 Steiner Stuttgart 2006 ISBN 978 3 515 08781 0 S 115 134 Karl Heinz Henn Ernst Kahler Hrsg In memoriam Adalbert Erler In Beitrage zur Ingelheimer Geschichte 40 1994 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Adalbert Erler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag im Mainzer Professorenkatalog Gutenberg Biographics Michael Stolleis Erler Adalbert In Frankfurter Personenlexikon Onlineausgabe Erler Adalbert Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Anmerkungen Bearbeiten Wolfgang Sellert Die Habilitation von Adalbert Erler an der Universitat Frankfurt a M In Beitrage zur Ingelheimer Geschichte 40 1994 S 162 171 Anno Vey Adalbert Erler 1904 1992 Der erste Prorektor der Johannes Gutenberg Universitat 1946 47 In Michael Kissener Helmut Mathy Hrsg Ut omnes unum sint Teil 2 Grundungspersonlichkeiten der Johannes Gutenberg Universitat Stuttgart 2006 S 115 134 hier S 117 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 8020559 Vgl dazu Herwig Schafer Juristische Lehre und Forschung an der Reichsuniversitat Strassburg 1941 1944 Tubingen 1999 S 105 107 Paul Kurt Kaller Adalbert Erler und seine Verdienste als erster Prorektor am Aufbau der wiedergegrundeten Mainzer Universitat In Beitrage zur Ingelheimer Geschichte 40 1994 S 65 81 Normdaten Person GND 118530836 lobid OGND AKS LCCN n83063598 VIAF 109115341 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Erler AdalbertKURZBESCHREIBUNG deutscher RechtshistorikerGEBURTSDATUM 1 Januar 1904GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 19 April 1992STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adalbert Erler amp oldid 238660722