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Acetorphin ist ein starkes Opioid Analgetikum bis zu 8700 mal starker schmerzstillend wirksam als Morphin und unter gleichen Testbedingungen 2 7 mal potenter als Etorphin Propylorvinol StrukturformelAllgemeinesFreiname AcetorphinAndere Namen 4 5a Epoxy 7a 1 hydroxy 1 methylbutyl 6 methoxy 17 methyl 6 14 endo ethenomorphinan 3 ylacetat 14S 19R 19 2R 2 Hydroxypentan 2 yl 15 methoxy 3 methyl 13 oxa 3 aza hexacyclo 13 2 2 12 8 01 6 06 14 07 12 icosa 7 12 8 10 16 tetraen 11 ylacetat M 183Summenformel C27H35NO5Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 25333 77 1ECHA InfoCard 100 291 523PubChem 20055090ChemSpider 16736130DrugBank DB01469Wikidata Q1065083ArzneistoffangabenWirkstoffklasse AnalgetikumWirkmechanismus OpioidEigenschaftenMolare Masse 453 57 g mol 1SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Acetorphin ist der Essigsaureester von Etorphin Etorphin kommt als sehr potentes Schmerzmittel Analgetikum und Betaubungsmittel Anasthetikum in der Veterinarmedizin unter dem Handelsnamen Immobilon in erster Linie fur die Ruhigstellung Sedierung von grossen Tieren wie Elefanten Giraffen und Nashornern zum Einsatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sonstiges 3 Rechtsstatus 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAcetorphin wurde Anfang der 1960er Jahre von der Reckitt Forschungsgruppe 2 entwickelt die auch Etorphin entwickelt hatte Acetorphin wurde wie Etorphin und Dihydroetorphin mit der gleichen Absicht entwickelt Opioid Analgetika ohne unerwunschte Nebenwirkungen Toleranzentwicklung Suchtentwicklung zu erhalten Die hohe Potenz dieser Verbindungen stand weder im Fokus der Entwicklung noch wurde sie erwartet weckte dann aber das Interesse weil sich die Substanzen als starke Beruhigungsmittel zur Immobilisierung grosser Tiere in der Tiermedizin eigneten Trotz einiger Vorteile gegenuber Etorphin zum Beispiel den geringeren toxischen Nebenwirkungen bei Giraffen wurde Acetorphin als Tierarzneimittel nie popular und Etorphin zusammen mit anderen Beruhigungsmitteln wie Carfentanil Thiafentanil A 3080 und Azaperon gelten bei derartigen Anwendungen als Mittel der Wahl Sonstiges BearbeitenDie Steigerung der Potenz von Etorphin n Propylorvinol durch Veresterung der phenolischen OH Gruppe um das 2 7fache ist gegenlaufig zu der Beobachtung dass bei allen anderen Etorphin Analoga eine analoge Veresterung zu einer teilweise starken Verringerung der Potenz fuhrt Beispielsweise ist Isoamylorvinol als freies Phenol 9200 mal potenter als Morphin und fast 2 9 mal potenter als Etorphin Dagegen hat Isoamylorvinol 3 acetat eine 7 fach geringere Potenz als Isoamylorvinol und nur noch die 0 4 fache Etorphin Potenz bzw die 1300 fache Morphinpotenz 2 3 Beim Morphin andert eine Acetylierung bzw allgemein Veresterung der phenolischen OH Gruppe die Potenz im Allgemeinen nicht Anfang der 1960er Jahre war damals noch ohne Kenntnisse uber Opioidrezeptoren und biochemische Wirkmechanismen von Opioiden das Ziel der Entwicklung durch Strukturabwandlung Substanzen zu erzeugen die sich bei starker analgetischer Wirkung durch eine geringere Suchtentwicklung im Vergleich zu den bis dahin bekannten Opioiden auszeichnen sollten Durch Zufall erhielt man Verbindungen Etorphin Dihydroetorphin welche diesen Erwartungen entsprachen und zusatzlich eine extrem hohe bis dahin nicht gekannte Potenz besassen Wegen der hohen Wirkstarke hielt man diese Verbindungen damals aber fur die Humanmedizin fur ganzlich ungeeignet und untersuchte sie nicht detailliert genug insbesondere auch bei chronischer Gabe Daher erkannte man das vergleichsweise geringe physische Suchtpotential von Etorphin und Dihydroetorphin damals nicht Erst Ende der 1970er Jahre wurde diese Eigenschaft entdeckt 4 5 6 7 Etorphin und Dihydroetorphin dienten von da an in der experimentellen Pharmakologie um biochemische Mechanismen der Opioidabhangigkeit zu untersuchen Rechtsstatus BearbeitenAcetorphin unterliegt in Deutschland dem Betaubungsmittelgesetz und findet sich als nicht verkehrsfahiges Betaubungsmittel in Anlage I zum Gesetz Einzelnachweise Bearbeiten Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden a b Bentley K W Hardy D G 1967 Novel analgesics and molecular rearrangements in the morphine thebaine group 3 Alcohols of the 6 14 endo ethenotetrahydrooripavine series and derived analogs of N allylnormorphine and norcodeine Journal of the American Chemical Society 89 13 3281 3292 doi 10 1021 ja00989a032 Robert E Lister Structure activity requirements in some novel thebaine derived analgesics J Pharm Pharmacol 16 1964 364 366 Mao Huang Bo Yi Qin Physical dependence of Dihydroetorphine in Mice and Monkeys Acta Pharmaceutica Sinica 3 2 1982 81 84 B Y Qin M Huang Y C Zhang H Miao Comparison of the dependence potential of Dihydroetorphine Etorphine an Morphine Regulatory Peptides 54 1994 237 238 M Huang D X Wang B Y Qin Dihydroetorphine a potent opioid with low dependence potential Regulatory Peptides 53 1994 81 82 B Y Qin D X Wang M Huang The application of Dihydroetorphine to detoxification of Heroin addicts Regulatory Peptides 53 Suppl 1 1994 293 294 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Acetorphin amp oldid 240644680