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Etorphin M99 ist ein halbsynthetischer Verwandter des Morphins mit einer aussergewohnlich hohen analgetischen Potenz die etwa das 1000 bis 3000 fache des Morphins betragt Es wird eingesetzt zur Immobilisierung grosser Wildtiere zum Beispiel von Elefanten und anderer Grosssauger Etorphin ist ausschliesslich fur den Veterinargebrauch zugelassen Ein naher Verwandter das durch Hydrierung der Doppelbindung darstellbare noch wirksamere Dihydroetorphin 2 wird vorerst nur in China als Schmerzmittel in der Humanmedizin verwendet StrukturformelAllgemeinesFreiname EtorphinAndere Namen 5R 6R 7R 9R 13S 14R 7 R 2 Hydroxypentan 2 yl 6 methoxy 17 methyl 4 5 epoxy 6 14 ethenomorphinan 3 olSummenformel C25H33NO4Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 14521 96 1EG Nummer 238 535 9ECHA InfoCard 100 035 017PubChem 26721ChemSpider 24895DrugBank DB01497Wikidata Q110771397ArzneistoffangabenATC Code QN02AE90Wirkstoffklasse AnalgetikumWirkmechanismus OpioidEigenschaftenMolare Masse 411 53 g mol 1SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung 1 GefahrH und P Satze H 300 330 361P Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Etorphin wurde im Jahr 1963 von Bentley und Hardy erstmals synthetisiert 2 und kann aus der Ausgangssubstanz Thebain gewonnen werden Diprenorphin M5050 ist ein potenter Opioidrezeptor Antagonist und kann eingesetzt werden um die Wirkung von Etorphin zu neutralisieren Faktor 1 1 3 Eine Zubereitungsvariante speziell fur Grosstiere Large Animal Immobilon enthalt zusatzlich Azepromazinmaleat der dazugehorige Antagonist Large Animal Revivon besteht hauptsachlich aus Diprenorphin Beim Immobilisieren grosser Wildtiere sollte eine zweite Person bereitstehen die mit der verwendeten Substanz und moglichen Gegenmassnahmen hier Gegenmittel Naloxon vertraut ist 3 falls der Tierarzt sich beim Hantieren mit der Injektionsspritze versehentlich selbst Etorphin zufuhrt bereits eine geringe Menge konnte durch schnell einsetzende Atemdepression todlich wirken 4 Etorphin ist bei der praktischen Anwendung kein sicheres Narkotikum Manche Wildtiere uberleben nur in 90 der Anwendungsfalle was zu einer sehr sensiblen Dosierung zwingt andererseits ist eine Unterdosierung fur die Behandelnden lebensgefahrlich Inhaltsverzeichnis 1 Rechtsstatus in Deutschland 2 Medienprasenz 3 Handelsnamen 4 EinzelnachweiseRechtsstatus in Deutschland BearbeitenEtorphin ist in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund seiner Auffuhrung in der Anlage 3 BtMG ein verkehrsfahiges und verschreibungsfahiges Betaubungsmittel Es existieren aktuell jedoch keine Fertigarzneimittel Der Umgang ohne Erlaubnis oder Verschreibung ist grundsatzlich strafbar Weitere Informationen sind im Hauptartikel Betaubungsmittelrecht in Deutschland zu finden Medienprasenz BearbeitenIn der Fernsehserie Dexter wird M99 vom Protagonisten und Serienmorder Dexter Morgan dazu verwendet seine Opfer mit einer Injektion zu betauben Das Beruhigungsmittel wirkt dabei innerhalb weniger Sekunden und ermoglicht es ihm seine Opfer fur mehrere Stunden ruhigzustellen Sowohl in der Fernsehserie The Vampire Diaries findet Etorphin in Staffel 5 Episode 6 Verwendung als auch uber diverse Folgen verteilt in der Fernsehserie Scandal Auch in der Fernsehserie Lewis Der Oxford Krimi Folge Stimmen aus dem Jenseits wird Ethorphin fur mehrere Morde verwendet Im Roman Eifel Filz von Jacques Berndorf wird ein M99 Margarine Gemisch auf zwei Armbrustpfeile gestrichen um anschliessend damit zwei Menschen zu toten Ebenso wird M99 in Blue Bloods in Staffel 2 Folge 7 verwendet um eine Person zu betauben und anschliessend zu erdrosseln Handelsnamen BearbeitenNovartis M99 ZA Wildlife Pharmaceuticals Captivon ZA Fixe Kombination mit Acepromazin Novartis Large Animal Immobilon UK Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage CL Inventory nicht harmonisiert Fur diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von Etorphine im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 7 Februar 2020 a b Eberhard Schroder Clemens Rufer Ralph Schmiechen Arzneimittelchemie I Georg Thieme Verlag 1976 ISBN 3 13 520601 7 Michael Kock David Meltzer Richard Burroughs Chemical and Physical Restraint of Wild Animals A Training and Field Manual for African Species IWCS 2006 ISBN 0 62035811 4 ISBN 978 0 62035811 8 S 90 PDF G N Volans B A Whittle Letter Accidental injection of Immobilon In British medical journal Band 2 Nummer 6033 August 1976 S 472 473 PMID 953617 PMC 1687589 freier Volltext Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten 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