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Abraham Megerle 9 Februar 1607 in Wasserburg am Inn 29 Mai 1680 in Altotting war katholischer Priester Kirchenkomponist und Kirchenmusiker sowie Apostolischer Protonotar Sein Neffe der Prediger Abraham a Sancta Clara Johann Ulrich Megerle wurde von ihm gefordert und benannte sich nach ihm Abraham Megerle Stich von Matthaus Kusel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAbraham Megerle kam 1607 im oberbayerischen Wasserburg am Inn zur Welt wo heute eine Strasse nach ihm benannt ist 1617 wurde der Junge als Sanger in die Kapelle der Erzherzogin Anna Katharina zu Innsbruck aufgenommen wo er studierte und musikalischen Unterricht bei Johann Stadlmayr erhielt 1 Seit 1621 diente er als Diskant und spater als Organist in der Hofkapelle Erzherzog Leopolds V von Tirol Im Jahre 1634 berief Bischof Johann IV von Waldburg den jungen Mann der inzwischen auch Priester geworden war zum Domkapellmeister in Konstanz In dieser Eigenschaft wirkte Megerle dort bis er 1640 als fursterzbischoflicher Kapellmeister nach Salzburg ging Dort wie zuvor schon in Konstanz nahm er sich intensiv der Organisation und Forderung der Kirchenmusikpflege in der Diozese an 1651 zog sich Abraham Megerle als Kanoniker an das Kollegiatstift Altotting zuruck Seine Erhebung in den Adelsstand 1652 durch Kaiser Ferdinand III und die Ernennung zum Apostolischen Protonotar durch Papst Alexander VII 1662 belegen eine kontemporare uberregionale Bekanntheit und Wertschatzung 1654 schenkte Megerle seinem Lieblingskloster dem Dominikanerinnenkonvent Zoffingen 2 in Konstanz das er spater auch zu seinem Universalerben einsetzte eine Kopie des Gnadenbildes von Altotting die seither dort als Mutter der heiligen Hoffnung verehrt wird 3 Abraham Megerle war der Forderer seines Neffen Johann Ulrich Megerle der unter dem Namen Abraham a Sancta Clara zu den beruhmtesten Predigern deutscher Sprache gehort Der Onkel finanzierte dem Neffen das Studium an der Universitat Ingolstadt und unterstutzte ihn wo immer er konnte Beim Tode seines Vaters uberliess Abraham a Sancta Clara dem Onkel die komplette Erbschaft in Hohe von 150 Gulden da er schon so viel Unkosten an ihn gewendet habe Auch den Ordensnamen Abraham a Sancta Clara nahm er ihm zu Ehren an Der komponierende Geistliche verstarb 1680 als Kanonikus im Augustiner Chorherren Kollegiatstift zu Altotting 4 Werk BearbeitenDie unter seinem Namen uberlieferten geistlichen Werke hauptsachlich Motetten Propriumsgesange Hymnen aber auch ganze Messen sind zu einem grossen Teil nur fragmentarisch erhalten darunter die beiden Individualdrucke Ara musica 1647 und Psalmodia Jesu et Mariae sacra 1657 Etwa 150 Kompositionen sind gesicherte Arbeiten Megerles von denen aber wieder nur ein Teil komplett vorhanden bzw rekonstruierbar ist Laut dem Osterreichischen Musiklexikon weisen sie ein breites stilistisches Spektrum auf das von der Monodie uber den vier und funfstimmigen Stile Antico Satz bis zur gross besetzten mehrchorigen Anlage nach dem Vorbild des sog romischen Kolossalstils reicht Seine Kompositionssammlung Ara musica mit 108 geistlichen Werken widmete er 1647 dem Fursterzbischof von Salzburg 1672 publizierte er sein Speculum musico mortuale Musicalischer Todtenspiegel ein Andachtsbuch zur Vergegenwartigung des Todes mit selbstverfassten Gebeten Bibelzitaten medizinischen Abbildungen und Darstellungen von zeitgenossischen Musikinstrumenten Es finden sich darin autobiographische Bezuge 5 Diverse Kompositionen sind neuzeitlich unter dem Titel Abraham Megerle Geistliche Werke herausgegeben worden 6 In jungster Zeit gibt es immer ofter Auffuhrungen seiner lange vergessenen Werke und auch CD Einspielungen davon 2010 standen die Musiktage Alte Musik in Wasserburg mit zahlreichen Veranstaltungen unter dem Motto Die Musik des Wasserburgers Abraham Megerle 7 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Megerle Abraham In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 17 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1867 S 259 f Digitalisat Robert Eitner Megerle Abraham In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 178 Hans Albert Leben und Werke des Komponisten und Dirigenten Abraham Megerle Dissertation Munchen 1927 Kurt Malisch Megerle Abraham In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biographie Erganzungsband 1000 Personlichkeiten aus 15 Jahrhunderten Pustet Regensburg 1988 ISBN 3 7917 1153 9 S 121 Digitalisat Peter Tenhaef Abraham Megerle Geistliche Werke Bad Reichenhall 1993 ISBN 3 88820 991 9 Markus Grassl Megerle Abraham In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Markus Grassl Megerle Abraham In Die Musik in Geschichte und Gegenwart zweite neubearbeitete Auflage Personenteil Bd 11 Kassel 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abraham Megerle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abraham Megerle im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Werke von und uber Abraham Megerle in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Abraham Megerle im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten Zu Erzherzogin Anna Katharina und ihrer Innsbrucker Kapelle Memento vom 30 Juni 2009 im Internet Archive Das Kloster Zoffingen in Konstanz Memento vom 27 Oktober 2007 im Internet Archive Die Mutter der heiligen Hoffnung in Konstanz eine Stiftung von Abraham Megerle Zum Kollegiatstift Altotting im Portal Haus der bayerischen Geschichte Memento vom 2 Mai 2010 im Internet Archive Illustrierte Webseite uber das Speculum musico mortuale Abraham Megerle Geistliche Werke Programm zur Veranstaltungsreihe Die Musik des Wasserburgers Abraham MegerleNormdaten Person GND 120215403 lobid OGND AKS LCCN nr93028069 VIAF 37742108 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Megerle AbrahamKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und KirchenmusikerGEBURTSDATUM 9 Februar 1607GEBURTSORT Wasserburg am InnSTERBEDATUM 29 Mai 1680STERBEORT Altotting Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abraham Megerle amp oldid 236142619