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Abraham Kyburz 25 Marz 1700 abweichend um 1704 in Heimberg Dezember 1765 in Thun war ein Schweizer evangelischer Geistlicher der dem Pietismus nahestand Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schriftstellerisches Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAbraham Kyburz war der Sohn des Kleinbauern Adam Kyburz in dessen Haus in Bern Pietisten Andachten abhielten seine Mutter war Sara Kyburz 1661 in Aarau Tochter von Simon Ehrsam 4 Oktober 1618 in Aarau 1 Er studierte an der Hohen Schule Bern und wurde am 25 August 1729 Vikar in Biglen Wahrend seines Studiums lernte er unter anderem den deutschen Pietisten und Mystiker Johann Friedrich Rock kennen der gelegentlich seinen Vater in Bern besuchte und in seiner Zeit als Vikar lernte er den spateren Begrunder des Basler Pietismus Hieronymus Annoni kennen 1731 wurde ihm erstmals die Erlaubnis zu predigen entzogen unter anderem weil er den Nurnberger Kalender verbreitet hatte der nach Meinung des Kirchenrats irrige Glaubensmeinungen enthielt dazu hatte er eine Schrift verfasst in der er eine Chorgerichtssitzung gegen die Pietisten so schilderte dass die orthodoxen Behorden in einem schlechten Licht erschienen Danach hielt er sich in Zurich auf und fuhrte ein zehnjahriges Madchen mit sich von dem er behauptete es sei inspiriert in Zurich wurde ihm 1733 verboten zu predigen 1735 wurde er Vikar in Kirchberg musste den Ort jedoch wieder verlassen weil er nach der Berleburger Bibel predigte die er unter anderem auch an David Tschanz dem spateren Begrunder der mystisch veranlagten Separatistenbewegung Heimberger Bruder 2 weitergab Am 23 Dezember 1737 wurde er zum Pfarrer in Bumpliz gewahlt Nachdem er im April 1746 Pfarrer in Schwarzenegg wurde erfolgte dort am 1 September 1750 seine Absetzung weil ihm unter anderem vorgeworfen wurde er habe mehrere Leichenpredigten versaumt Kranke seien aufgrund seiner Abwesenheit ohne geistlichen Beistand verstorben und er halte die Kinderlehre mit einem eigenen Katechismus Nach seiner Absetzung liess er sich in Bern nieder und versuchte seinen Lebensunterhalt durch Herausgabe von Schriften zu bestreiten Am 18 Dezember 1755 wurde er zum Landhelfer in Saanen gewahlt dort griff er jedoch wahrend einer Predigt einen anderen Pfarrer verbal an sodass er am 27 Juni 1756 erneut abgesetzt wurde dazu durfte er auch wegen seiner irrigen Lehrsatze in seinen Schriften nur noch nach strengster Zensur drucken lassen Kurz darauf diente er in Deutschland als Feldprediger bei der Reichsarmee und wurde wahrend des Siebenjahrigen Krieges vermutlich in der Schlacht bei Rossbach Kriegsgefangener der Preussen 1760 kehrte er nach Bern zuruck und erhielt probeweise ein Vikariat die Wahlfahigkeit wurde ihm erst am 27 Februar 1763 wieder zugestanden Im darauffolgenden Jahr wurde er am 19 Marz 1764 zum Helfer in Thun gewahlt Seit 1737 war er mit Johanna Katharina 4 Juli 1701 in Bern Tochter des Notars David von Rutte 1663 1731 verheiratet Gemeinsam hatten sie drei Kinder Samuel Theodor Kyburz 24 Februar 1737 in Aarau Maria Henriona Rosina Kyburz Mai 1740 in Bumpliz Anna Margaretha Kyburz 28 Februar 1742 in Bumpliz Schriftstellerisches Wirken Bearbeiten Abraham Kyburz veroffentlichte zahlreiche Schriften zum Teil Plagiate die unter anderem die Kirchengeschichte so die Verfolgung der Evangelischen in Osterreich und die Wiedertaufer und Separatisten in Genf behandelten In seiner Schrift Neuerlauterter Tugend und Lasterkalender prangerte er in scharfem Ton das offizielle Kirchentum an und in Das entdeckte Geheimnis der Bosheit in der Bruggler Sekte 3 berichtete er ausfuhrlich von dem sektiererischen Treiben der Bruder Christian und Hieronymus Kohler 1714 1753 aus Brugglen und der Hinrichtung des letzteren und bemuht sich dabei ihre Irrlehre zu widerlegen Unter dem Pseudonym Tecknophilo Christiano gab er die Schrift Die kluge Vernunft und Schriftmaessige Kinder Zucht heraus in der er sich mit der religiosen Erziehung der Jungsten in der Gemeinde auseinandersetzte und das den Beginn seiner Auseinandersetzung mit den Berner Geistlichen kennzeichnete Weiterhin verfasste er unter anderem die sechsbandige Historien Kinder Bet und Bilder Bibel die Illustrationen hierzu schuf Katharina Sperling 1699 1741 Ehefrau des Kupferstechers Hieronymus Sperling 1695 1777 sowie die Theologia naturalis et experimentalis ein Loblied in Reimen auf die Bewohner Tiere Pflanzen und Mineralien der Alpenwelt Schriften Auswahl BearbeitenNeuerlauterter Tugend und Lasterkalender Bern 1735 Historien Kinder Bet und Bilder Bibel Oder Das Geheimnis der Gottseeligkeit und der Bossheit 1 Teil Augsburg 1737 2 Teil Augsburg 1739 3 Teil Augsburg 1742 4 Teil Augsburg 1746 5 Teil Basel 1758 6 Teil Bern 1763 Milch Speis Vor die Unmundigen und Sauglingen oder Kurtze und deutliche Anweisung zum Wahren Christenthum denen Einfaltigen zum besten auss hertzlicher Liebe herauss gegeben von einem besonderen Liebhaber der Jugend Bern 1735 Das wichtigste und vor das gemeine Wesen nothigste und nutzlichste Werck nemlich Die Kluge Vernunft und Schriftmassige Kinderzucht Bern 1735 In sieben und achtzig loblich und strafflichen Geschichten Aus Hiob Ruth Daniel und denen samtlichen Apocryphischen Buchern Nebst angefugter Fortsetzung der Asmonaisch und Herodischen Begebenheiten Bis auf die Geburth des ewigen Konigs und Hohenpriesters Jesu Nach bissherig erbaulicher Lehr Art und nebst Kupffer Vorstellungen mitgetheilt Augsburg 1742 Catechetische Kinder Bibel oder Heilige Kirchen und Bibel Historien Bern 1744 82 Historien Alten Testaments Bernstadt 1744 Theologia naturalis et experimentalis Eingerichtet auf die Verrichtungen Geschafte und Handlungen der Einwohneren des Hohen und Niederen Schweitzerischen Gebirgs Bern 1754 Das entdeckte Geheimniss der Bosheit in der Bruggler Secte Zurich 1754 Unparthysche Beschreibung Alles dessen Was sich seit Anno 1752 bis auf diesen Tag Denckwurdiges zugetragen mit denen Separatisten und Wiedertauferen Im Canton Basel und in der Republic Genff 1754 Heutige Verfolgung der Evangelischen in dem Erz Herzogtum Oestereich ob der Ens in Steyermark und Carnthen in Ungarn Litthauen und anderen Landschaften Aus bewahrten Urkunden nach der Wahrheit beschrieben 1754 Geschwind entsponnener und geschwind gedampfter neuer Schweitzer Krieg allwo vorkommt Eine Beschreibungen des Leviner Thals 1755 Fortsetzung Der heutigen Unruhen Von Separatisten und Wiedertauferen zu Basel und zu Genf Worzu noch komt ein Gnaden WUnder in Bekehrung einer Kindsmorderin samt noch anderen Bekehrungs Exempeln 1755 Kurzgefasste Lebens Beschreibung der Kinder Gottes und der Kinder der Welt entworfen durch den Apostolischen Pinsel und in einer Predigt uber Phil 3 v 17 21 vorgetragen Zurich 1756 Des dritten Tisches der Fruchtbringenden Gesellschaft sechste Tracht enthaltend eine Busspredigt von dem Erdbidem so den 1 Novemb und 9 Dezember hin und wieder verspurt worden 1756 Der leidende und sterbende Herzog des Lebens Basel 1759 Abraham Kyburzens Prediger gottlichen Worts Vier Gesprache von der Gottseligkeit zwischen einer frommen Mutter und ihrem Kind Zurich 1760 Jesus der wahre Freund in der Noth Zum Trost im Leben Leiden und Tod In dreyen Predigen vorgetragen uber Luc XI V 5 10 Zweyte dritte vierte Predigt Bern 1764 Der Kluge Haus Vatter Literatur BearbeitenStefan Mario Huber Abraham Kyburz In Ders Fur die Jugend lehrreicher Der religionspadagogische Wandel des Bildes des Kindes in Schweizer Kinderbibeln in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts V amp R unipress Gottingen 2013 ISBN 3847100513 ISBN 9783847100515 Arbeiten zur Religionspadagogik 53 Rudolf Ischer Abraham Kyburz In Sammlung bernischer Biographien 4 Band Bern 1902 S 58 67 Bernhard Ryter Abraham Kyburz In Historisches Lexikon der Schweiz 24 Juli 2006 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Abraham Kyburz im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Simon Ehrsam In Berner Geschlechter Personen Abgerufen am 27 Februar 2020 Vreni Blum Heimberger Bruder In Historisches Lexikon der Schweiz 5 Dezember 2007 abgerufen am 20 Oktober 2020 Willi Temme Bruggler Rotte In Historisches Lexikon der Schweiz 8 Januar 2003 abgerufen am 20 Oktober 2020 Normdaten Person GND 172708060 lobid OGND AKS VIAF 107406135 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kyburz AbrahamALTERNATIVNAMEN Kyburtz AbrahamKURZBESCHREIBUNG Schweizer evangelischer Geistlicher der dem Pietismus nahestandGEBURTSDATUM 25 Marz 1700GEBURTSORT HeimbergSTERBEDATUM Dezember 1765STERBEORT Thun Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abraham Kyburz amp oldid 231085888