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Dieser Artikel behandelt die sowjetische Panzerabwehrwaffe mit dem NATO Codenamen AT 4 fur die schwedische siehe FFV AT4 Die 9K111 Fagot russisch 9K111 Fagot NATO Codename AT 4 Spigot ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus sowjetischer Produktion Der GRAU Index der Lenkwaffe lautet 9M111 9K111 FagotAllgemeine AngabenTyp PanzerabwehrraketeHeimische Bezeichnung 9K111 FagotNATO Bezeichnung AT 4 SpigotHerkunftsland Sowjetunion 1955 SowjetunionHersteller Konstruktionsburo fur GeratebauEntwicklung 1962Indienststellung 1973Einsatzzeit im DienstStuckpreis Starteinheit 85 000 USDLenkwaffe 10 000 USDTechnische DatenLange 0 863 mDurchmesser 120 mmGefechtsgewicht 11 3 kgSpannweite 708 mmAntrieb FeststoffraketentriebwerkGeschwindigkeit 186 m sReichweite 2 000 mAusstattungLenkung SACLOS via DrahtGefechtskopf 1 8 kg HohlladungZunder AufschlagzunderWaffenplattformen Tragbar FahrzeugeListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technik 3 Raketen 4 Einsatz 5 Verbreitung 6 Einzelnachweise 7 WeblinksEntwicklung BearbeitenDas Waffensystem wurde 1962 parallel zur 9K113 Konkurs entwickelt Wahrend die 9M113 als schwere Rakete fur den Start von Fahrzeugen aus konzipiert war sollte die 9M111 als tragbare Panzerabwehrwaffe der Infanterie zum Einsatz kommen und die 9K11 Maljutka ablosen Entwickler beider Systeme war das in Tula ansassige Konstruktionsburo fur Geratebau Im Jahr 1972 wurden die ersten Systeme an die Sowjetarmee ausgeliefert 1 Das System AT 4 Spigot ahnelt sehr dem in den 1970er Jahren entwickelten westlichen Panzerabwehrlenkwaffen System MILAN Technik BearbeitenDie 9M111 Lenkwaffen werden in versiegelten GFK Transport und Startbehaltern aus dem Werk ausgeliefert Der Transport und Startbehalter wiegt beladen rund 13 kg und wird auf die 9P135 Starteinheit aufgesetzt Diese wiegt 22 5 kg und besteht aus der 9P56 Lafette der 9S451 Lenkeinheit mit der 9Sh119M1 Tageslicht Zieloptik mit vierfacher Vergrosserung 2 An diese kann das 1PN65 Warmebildgerat angeschlossen werden Dieses erlaubt eine Zielerfassung auf Entfernungen von bis zu 2 500 m 3 Der Transport und Startbehalter mit der Lenkwaffe wird auf die Starteinheit neben der Lenkeinheit aufgesetzt Hat der Schutze das Ziel anvisiert betatigt er den Ausloser und zundet damit die Ausstossladung welche die Lenkwaffe mit 80 m s aus dem Rohr ausstosst In sicherer Entfernung zundet das Feststoff Marschtriebwerk und beschleunigt die Lenkwaffe auf 240 m s 4 Der Flugkorper erreicht durch seine Rotation eine stabile Flugbahn Um die gesamte Reichweite von 2 000 m zu durchfliegen benotigt die Waffe rund 11 Sekunden Die durchschnittliche Fluggeschwindigkeit betragt 180 m s 5 Wahrend des Fluges spult die Lenkwaffe einen Draht ab uber den sie Lenkkommandos erhalt Die AT 4 arbeitet nach dem SACLOS Lenkprinzip halbautomatische Kommandolenkung Dabei verfolgt die 9S451 Lenkeinrichtung die Lenkwaffe uber einen an der Lenkwaffe angebrachten Infrarot Strahler Lenkkommandos werden in dem 9S474 Gerateblock errechnet und mittels der Drahtverbindung an die Lenkwaffe ubermittelt 6 Wahrend des Fluges brauchte der Schutze lediglich das Ziel im Fadenkreuz zu behalten Die 9M111 Lenkwaffe ist mit einem Hohlladungs Gefechtskopf bestuckt Dieser hat eine Durchschlagsleistung von 400 mm Panzerstahl 7 Mit der modifizierten 9S451M Starteinheit konnen auch die 9M113 Lenkwaffen der 9K113 Konkurs verschossen werden 5 Die 9P135 Starteinheit kann so abgeandert werden dass sie auf den Waffenturmen der gepanzerten Fahrzeuge BMP 1 BMP 2 und BMD eingesetzt werden kann Entsprechend der operativen Doktrin der Truppen des Warschauer Pakts verfugte jedes Bataillon der Motorisierten Infanterie uber zwei oder drei Gruppen mit AT 4 Sie bestanden jeweils aus zwei Trupps Jeder dieser Trupps bestand aus drei Mann neben dem Schutzen der die Abschussvorrichtung und das zugehorige Dreibein mit sich fuhrte zwei Mann mit jeweils zwei Transport und Abschussbehaltern fur je eine 9M111 Ein geubter Trupp kann bis zu drei Raketen pro Minute abfeuern 7 Raketen Bearbeiten9M111 Nato AT 4A Spigot A Erste Serienversion ab 1973 mit 1 8 kg schwerer Hohlladung Panzerdurchschlag 400 mm RHA 6 9M111 2 Nato AT 4B Spigot B Zweite Serienversion ab 1975 mit verbesserter Elektronik und 2 5 kg schwerer Hohlladung Panzerdurchschlag 460 480 mm RHA 9M111M Nato AT 4C Spigot C Mit neuer Tandemhohlladung Panzerdurchschlag 550 600 mm RHA Vergrosserte Reichweite von 2 500 m 5 Einsatz BearbeitenDie 9K111 Fagot kamen bei verschiedenen kriegerischen Auseinandersetzungen zum Einsatz Libanonkrieg Erster Afghanistankrieg Erster Golfkrieg bei den Jugoslawienkriegen sowie bei Konflikten auf dem afrikanischen Kontinent und in den ehemaligen Sowjetrepubliken 1 Verbreitung BearbeitenAfghanistan nbsp Afghanistan Algerien nbsp Algerien Angola nbsp Angola Armenien nbsp Armenien Athiopien nbsp Athiopien Bosnien und Herzegowina nbsp Bosnien und Herzegowina Bulgarien nbsp Bulgarien Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp Deutsche Demokratische Republik Finnland nbsp Finnland Georgien nbsp Georgien Griechenland nbsp Griechenland Indien nbsp Indien Irak nbsp Irak Iran nbsp Iran Jemen nbsp Jemen Kasachstan nbsp Kasachstan Kroatien nbsp Kroatien Kuba nbsp Kuba Kuwait nbsp Kuwait Libyen nbsp Libyen Moldau Republik nbsp Moldau Mosambik nbsp Mosambik Korea Nord nbsp Nordkorea Polen nbsp Polen Rumanien nbsp Rumanien Russland nbsp Russland Serbien nbsp Serbien Slowakei nbsp Slowakei Slowenien nbsp Slowenien Syrien nbsp Syrien Tschechien nbsp Tschechien Ukraine nbsp Ukraine Ungarn nbsp Ungarn Vietnam nbsp Vietnam Belarus nbsp BelarusEinzelnachweise Bearbeiten a b Richard D Jones Jane s Infantry Weapons 2009 2010 Jane s Information Group 35 edition 27 Januar 2009 ISBN 978 0 7106 2869 5 PALR Raketenkomplex 9K111 Fagott Raketen und Waffentechnischer Dienst im Kdo MB III Zugriff 27 Mai 2013 Perenosnyj protivotankovyj kompleks 9K111 new factoria ru Zugriff 27 Mai 2013 PTRK 9K111 FAGOT btvt narod ru Zugriff 27 Mai 2013 a b c Threat Support Directorate OPFOR Worldwide Equipment Guide WEG TRADOC DCSINT Fort Leavenworth Sept 2001 a b A W Hull D R Markov S J Zaloga Soviet Russian Armor and Artillery Design Practices 1945 to Present Darlington Productions 1999 ISBN 1 892848 01 5 a b Michal Fiszer Russia s Tank Stoppers Part 1 amp 2 Journal of Electronic Defense JED Nov 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 9K111 Fagot Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hersteller Konstruktionsburo fur Geratebau KBP Beschreibung bei army guide com Sowjetische und russische Panzerabwehrlenkraketen2K15 Schmel 1958 2K8 Falanga 1964 9K11 Maljutka 1963 9K111 Fagot 1973 9K112 Kobra 1976 9K113 Konkurs 1974 9K114 Schturm 1976 9K115 Metis 1982 9K116 Kastet 1983 9K119 Refleks 1984 9K120 Ataka 1985 9K115 2 Metis M 1992 9K116 2 Scheksna 1983 9K121 Wichr 2015 9K123 Chrisantema 2004 9K135 Kornet 1994 nbsp nbsp Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 9K111 Fagot amp oldid 231948482