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Das 5 Klavierkonzert in F Dur op 103 auch Agyptisches Konzert L Egyptien genannt ist ein Werk fur Klavier und Orchester des franzosischen Komponisten Camille Saint Saens Saint Saens vermutlich im Jahr 1895 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Zur Musik 2 1 Besetzung 2 2 1 Satz Allegro animato 2 3 2 Satz Andante Allegretto tranquillo 2 4 3 Satz Molto allegro 3 Wirkung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDas funfte Klavierkonzert entstand als letzter Genrebeitrag Saint Saens 1896 uber zwanzig Jahre nach dem vorhergehenden 4 Klavierkonzert Der Beiname Agyptisches Konzert wurde dem Werk gegeben da es wahrend eines Aufenthalts in Agypten in Luxor entstand Saint Saens der bis in seine spaten Jahre standig auf Reisen war verarbeitet hier vornehmlich agyptische aber auch weitergefasste Reiseeindrucke Tatsachlich enthalt dieses Werk nicht nur von Agypten inspirierte orientalische sondern namentlich im zweiten Satz auch fernostliche Klange Saint Saens selbst schrieb zum Konzert Eine Art Orientreise die in der Episode in Fis Dur sogar bis zum Fernen Osten vordringt Die Passage in G Dur ist ein nubisches Liebeslied das ich von Schiffern auf dem Nil singen gehort habe als ich auf einer Dahabieh den Strom hinuntersegelte 1 Der Klangapparat wurde deshalb u a um die Piccoloflote und das Tamtam erweitert Dieses Spatwerk zeichnet vor allem aus den genannten programmatischen Grunden eine weniger romantische Klangwelt aus als die vorhergehenden Klavierkonzerte des Komponisten Das Werk ist Louis Diemer gewidmet der spater auch ein Arrangement fur zwei Klaviere erstellte Zur Musik BearbeitenBesetzung Bearbeiten Solo Klavier 2 Floten Piccoloflote 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte 4 Horner 2 Trompeten 3 Posaunen Pauke Tamtam und Streicher 1 Satz Allegro animato Bearbeiten nbsp Das Hauptthema des ersten Satzes Der Hauptsatz des Konzerts ist seiner Klangwelt nach am konventionellsten und europaischsten gestaltet Das eroffnende Allegro setzt nach Ausbreitung eines Klangteppichs durch die Holzblaser direkt mit der Exposition und dem gesanglichen Hauptthema im Klavier ein Eine von den Hornern eingeleitete Passage im Anschluss beschleunigt das Geschehen Es entsteht eine stets wachsende Dynamik die erst durch einen beruhigenden Gedanken des Klaviers gebremst wird der zum bedachtigen und unklar artikulierten zweiten Thema fuhrt Dieses Thema hat seinen Ursprung in einem agyptischen Lied Eine virtuose kadenzahnliche Passage eroffnet die Durchfuhrung in der bald wieder die beschleunigende Hornpassage auftaucht und erneut eine wachsende Dynamik in Ausdruck Tempo und Lautstarke mit sich bringt Die stark veranderte Reprise legt einen grosseren Fokus auf das zweite Thema Der Satz verklingt zart im Piano 2 Satz Andante Allegretto tranquillo Bearbeiten Der zweite Satz bringt einen stark programmatischen Zug in das Werk Dieser Satz ist vollig in orientalischer Kompositionsweise gesetzt und wirkt deshalb in seiner Klangwelt sehr exotisch und ungewohnt Er ist stark rhapsodisch gestaltet und reiht verschiedene Klangbilder aneinander Er beginnt mit einem Tuttischlag des kompletten Orchesters gefolgt von einer rhythmischen Klanggrundlage der Streicher Es folgt ein virtuoser Einstieg des Klaviers der in einer machtigen absteigenden arabischen Tonleiter gipfelt Dem Pianisten wird hier ausserste technische Fertigkeit abverlangt Es folgt das orientalische Hauptthema das vom Klavier vorgetragen wird Ein weiterer Gedanke fuhrt gar in die fernostliche Klangwelt mit einem pentatonischen Thema in Fis Dur Das Klavier stellt nun zunachst solo ein nubisches Liebeslied in wiegendem Rhythmus in G Dur vor Ein tanzerisches arabisches Thema das reizvoll mit der Klangwelt europaischer Tanze vermischt wird hangt diesem nach Wieder verandert sich der Charakter und ein Gedanke des Klaviers unterstutzt vom Tamtam lasst ein asiatisches Bild entstehen Ein blitzschneller Szenenwechsel wird durch ein virtuoses Doppelschlag Thema vom Soloklavier im orientalischen Duktus herbeigefuhrt Der Satz verklingt mit leisen Tremoli der Streicher 3 Satz Molto allegro Bearbeiten Der virtuose dritte Satz beginnt mit einem tanzerischen Thema des Soloklaviers das bald vom Orchester aufgenommen wird Auch ein zweiter Gedanke ist von tanzerischem und scherzhaftem Charakter fuhrt aber zu einem Tuttiausbruch in Moll Auf hammernden Akkorden des Klaviers erklingen kurze und pragnante Einwurfe der Holzblaser Der gleichbleibende Grundrhythmus des Satzes stellt laut Saint Saens die monoton arbeitenden Schiffsmotoren der Dampfer auf dem Nil dar Eine knappe freudige Wendung beendet den kurzen Satz Wirkung BearbeitenDas Klavierkonzert wurde am 6 Mai 1896 in Paris uraufgefuhrt Das Konzert fand zu Ehren Saint Saens im Konservatorium statt wo er funfzig Jahre zuvor im Alter von elf Jahren erstmals offentlich aufgetreten war Die Urauffuhrung bei der der betagte Komponist selbst am Klavier sass wurde zu einem weiteren grossen Erfolg fur Saint Saens Der Erfindungsreichtum und die teilweise etwas ungewohnte exotische Klangwelt wurden hierbei besonders gelobt Aufgrund seines programmatischen teilweise stark tonmalerischen Charakters erfreut sich das Konzert einer beachtlichen Beliebtheit Weblinks BearbeitenPiano Concerto No 5 Op 103 Saint Saens Camille Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Zusammenfassung Saint Saens Klavierkonzerte Memento vom 28 Mai 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Zitiert nach Michael Stegemann Camille Saint Saens mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Rowohlt 1988Klavierkonzerte von Saint Saens 1 Klavierkonzert 2 Klavierkonzert 3 Klavierkonzert 4 Klavierkonzert 5 Klavierkonzert Agyptisches Konzert Normdaten Werk GND 300133774 lobid OGND AKS LCCN n89608602 VIAF 482144783048797672120 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 5 Klavierkonzert Saint Saens amp oldid 229804059