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Das Otscherhohlensystem ist mit uber 26 000 m Lange die langste und tiefste Hohle Niederosterreichs Es besteht aus dem Geldloch und dem Taubenloch die beide uber eigene Eingange verfugen 1994 wurde eine Verbindung zwischen diesen beiden Hohlen entdeckt die seither als Otscherhohlensystem bezeichnet werden OtscherhohlensystemHaupteingang des GeldlochesHaupteingang des GeldlochesLage Rauher Kamm OtscherHohe 1446 m u A GeographischeLage 47 51 44 N 15 13 0 O 47 862222222222 15 216666666667 1446 Koordinaten 47 51 44 N 15 13 0 OOtscherhohlensystem Niederosterreich Katasternummer 1816 6 1816 14Geologie Dachsteinkalk DolomitTyp HohlensystemEntdeckung altbekanntGesamtlange 26 140 m davon 10 076 m Geldloch 18 064 m Taubenloch Niveaudifferenz 662 m 218 244 bezogen auf Geldlocheingang davon Geldloch 652 m 218 234 Taubenloch 542 m 52 490 Inhaltsverzeichnis 1 Geldloch 1 1 Allgemeines 1 2 Erforschungsgeschichte 1 3 Gangverlauf 2 Taubenloch 2 1 Allgemeines 2 2 Erforschungsgeschichte 2 3 Gangverlauf 2 3 1 Obere Region 2 3 2 Zentralbereich 2 3 3 Tiefste und tagfernste Hohlenteile 3 Geologie 4 Fauna 5 Hohlensagen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksGeldloch BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Das Geldloch auch Eisloch Goldloch Otschereishohle oder Seelucken genannt ist eine altbekannte Hohle am Fuss des Rauhen Kamms am Otscher mit der Katasternummer 1816 6 a b Der Haupteingang a 47 862222222222 15 216666666667 liegt auf einer Seehohe von 1446 m u A der obere Einstieg das sogenannte Sisyphusloch b auf 1663 m Das Geldloch wurde 1963 zum Naturdenkmal ernannt 1982 wurde die Hohle zur Besonders geschutzten Hohle erklart somit ist das Betreten nur fur wissenschaftliche Zwecke gestattet Erforschungsgeschichte Bearbeiten Schon seit langer Zeit existieren Geruchte dass es in der Hohle Gold und andere Schatze gebe Deshalb verfugte 1592 Kaiser Rudolf II eine Expedition unter Leitung von Freiherr Reichart von Strein an der Christoph von Schallenberg und Hanns Gasner aus der Kartause Gaming teilnahmen Die Geruchte von den Schatzen bewahrheiteten sich nicht hingegen wurden Spuren fruherer menschlicher Befahrungen entdeckt Die nachsten uberlieferten Forschungen fanden 1746 von Pfarrer A J Hacker und 1747 im Auftrag von Kaiser Franz I von J A Nagel statt wo bereits geometrisch perspektivische Grundrisse eine Art erster Hohlenplane angefertigt wurden Im 19 und fruhen 20 Jahrhundert fanden mehrere Befahrungen statt in denen u a meteorologische Messungen durchgefuhrt wurden 1923 wurde im Rahmen einer Grossexpedition von Franz Muhlhofer an der eine ganze Infanteriekompanie des osterreichischen Bundesheeres teilnahm weitere Schachte erforscht und die Hohle vermessen wobei man auf eine Lange von 1200 m kam 1953 wurde die Hohle vom Landesverein fur Hohlenkunde in Wien und Niederosterreich unter Hubert Trimmel mithilfe von Theodoliten genau vermessen die erforschte Ganglange betrug damals 1800 m 1974 wurden unter Wilhelm Hartmann die Forschungen wieder aufgenommen Durch das Uberwinden von Engstellen und das Bewaltigen von schwierigen Klettereien konnten weitere Hohlenteile entdeckt werden die Ganglange wuchs bis 1985 auf 6870 m an Die Erforschung von weiteren Seitenteilen brachte eine Erhohung der Ganglange bis 1990 auf 9047 m mit sich Im Jahre 1988 wurde ein weiterer Einstieg das engraumige Sisyphusloch entdeckt der in das sogenannte Schlotmonster ein hoher gelegener Hohlenteil fuhrt Eine schon langer vermutete Verbindung zum benachbarten Taubenloch wurde am 10 April 1994 entdeckt Weitere Neulanderforschungen wie beispielsweise im Zehntausenderlabyrinth ergaben bis 2000 eine Ganglange von 10 076 m Gangverlauf Bearbeiten Vom Haupteingang fuhrt ein geraumiger Gang abwarts in nordwestlicher Richtung zum beeindruckenden Eisdom wo sich der Gang teilt Dem linken Ast folgend gelangt man uber die Breite Halle und die Wilde Halle uber mehrere Abbruche in den Tromelgang Vom Hauptgang zweigen neben engen Seitenstrecken der Akustikschacht und viele Schlote wie der Zwillingsschlot und das Lachmonster ab Letzterer mundet im Sisyphusloch wieder ins Freie Unterhalb des Hauptganges befindet sich im mittleren Abschnitt ein parallel fuhrender Gang der Prokrustescanyon der mit dem Akustikschacht auf der einen Seite und uber den Mardergang mit der Mittelstation des Hauptschachtes in Verbindung steht Vom Eisdom fuhrt der rechte Gang zur Schachtzone wo mehrere 80 m tiefe Schachte zur Kaskadenkluft und zu den Spiegelgangen leiten Die anschliessenden Hohlenteile heissen Perlschinder Spiegellabyrinth Basisgang Zehntausenderlabyrinth Neuer Hoffnungsgang Harnischlabyrinth Nordgang und Tartaros sie erstrecken sich nach Nordosten Es handelt sich hierbei um engraumige verastelte Kluftgange die bis 300 m unter dem Eingang liegen und die hoher gelegene Gangstrecken des Taubenloches unterlagern Am Ende des Tartarosschlotes dem tagfernsten Hohlenteil des Geldloches rund 1 km Luftlinie vom Geldlocheingang mundet der Verbindungsschacht vom Taubenloch ein Taubenloch Bearbeiten nbsp Eingang des TaubenlochsAllgemeines Bearbeiten Das Taubenloch auch als Taubenlucken bezeichnet mit der Katasternummer 1816 14a b bzw seit der Entdeckung der Verbindung mit dem Geldloch 1816 6c d liegt am Rauhen Kamm auf 1492 m Seehohe 47 865833333333 15 218888888889 und ist ebenfalls schon langer bekannt Der obere Einstieg das Schluchtloch 1816 14b 1816 6d liegt auf 1543 m Das Taubenloch wurde 1966 zum Naturdenkmal ernannt Am 22 Oktober 1982 wurde die Hohle gemeinsam mit dem Geldloch zur Besonders geschutzten Hohle erklart somit ist das Betreten nur fur wissenschaftliche Zwecke gestattet Erforschungsgeschichte Bearbeiten 1747 fand neben der Befahrung des Geldloches auch eine des Taubenloches im Auftrag von Kaiser Franz I von J A Nagel statt wo bereits geometrisch perspektivische Grundrisse eine Art erster Hohlenplane angefertigt wurden 1816 wurde das Taubenloch von L Pyrker aufgesucht der von den unausleuchtbaren Schloten fasziniert war 1855 besuchte Adolf Schmidl das Taubenloch wo bereits genauere Plane vom damals bekannten Teil angefertigt wurden Plane aus dem Jahr 1948 nennen eine Ganglange von 110 m 1980 waren 219 m bekannt Im September 1980 gelang es Wolfgang Fahrenberger einem Melker Hohlenforscher einen Schlot zu erklimmen durch den er in die sogenannte Dreieckshalle gelangte Infolgedessen wurde eine Forschungsfahrt der Hohlenkundlichen Arbeitsgemeinschaft Wachau durchgefuhrt bei der ein riesiges labyrinthartiges Netz aus Gangen und Schachten erkundet wurde Darunter ist auch der grosste Hohlenraum Niederosterreichs der Melker Dom mit 110 m Lange 70 m Breite und 40 m Hohe Die Ganglange erhohte sich dadurch bis 1985 auf 4053 m bis 1990 auf 4131 m Bei erneuten Forschungsfahrten durch den Landesverein fur Hohlenkunde in Wien und Niederosterreich wurden mogliche Fortsetzungen erkundet Durch die Uberwindung von Schachten Schloten und Versturzen gelang es immer weitere neue Hohlenteile zu erforschen Eine schon langer vermutete Verbindung zum benachbarten Geldloch wurde am 10 April 1994 entdeckt Die Gesamtganglange der Hohle wuchs bis 2000 auf 16 064 m an Gangverlauf Bearbeiten Obere Region Bearbeiten Nach dem grossraumigen Eingangsbereich folgt ein Schlot der sogenannte Turm wo auch der zweite Eingang Schluchtloch einmundet Weiter ins Hohleninnere gelangt man durch Erklettern der 25 m hohen Gulawand weiter durch die Dreieckshalle und anschliessenden Schachtabstieg in den o e Melker Dom in dem sich hausgrosse Versturzblocke befinden Von dort fuhrt der Fledermausgang in die nachste Halle den 20 m hohen Mitternachtsdom Hier gabelt sich die Hohle in drei labyrinthische Aste Schachtabbruche leiten weiter in den Zentralbereich Zentralbereich Bearbeiten Der labyrinthische Zentralbereich erstreckt sich uber mehrere Etagen Hauptstrecken sind der Hirnlose Gang die Steinmandlklufte und der Schlazlose Gang der zum Planet der Affen hinunter fuhrt Parallelfuhrende Nebenstrecken erlauben ein Umgehen mancher Kletterstellen nennenswert sind hier der Gang der Bunten Hunde der Schlaflose Gang und die Marthakluft Grosse Hallen sind die Karieshalle im Norden der Circus Maximus und der Wasserfalldom im Nordosten In der Nahe des Circus Maximus bildet die Duse die ihren Namen von durchziehenden starken Winden hat den Hauptabstieg in die tiefen und tagfernsten Hohlenteile Eine verastelte Nebenstrecke ist der Lilienfelder Gang Tiefste und tagfernste Hohlenteile Bearbeiten Durch den Schlusselschacht gelangt man ins Traumland und ins sogenannte Aquarium ein Halbsiphon und in die dahinterliegende Aquariumhalle ein noch nicht vollstandig erforschter Hohlenteil Sie befindet sich 480 Hohenmeter unter dem Einstiegsniveau Durch die enge Duse kommt man in schwerer Kletterei ins schachtartige Nordland und die anschliessenden Einsturzenden Neubauten wo zwei Hauptgange abzweigen In nordlicher Richtung kommt man uber den Aenotherostunnel in die Bewegte Halle In sudostlicher Richtung leitet ein Gang uber die 32 m hohe Alzheimerhalle und den 200 m langen horizontalen Rhinozerostunnel in die drei Rhinodome eine Fortsetzung endet versturzt Hingegen fuhrt in eine Kluftstrecke unterhalb des Rhinozerostunnel zu einem 35 m tiefen Schachtabbruch der die Verbindung mit dem Geldloch herstellt Geologie BearbeitenDer Grosse Otscher wird aus Dachsteinkalken gebildet teilweise auch dolomitischem Gestein Die Einstiege von Geld und Taubenloch liegen in reinem Kalk In tieferen Schichten insbesondere im Bereich der Hauptschachte des Geldloches sind vorwiegend Dolomite mit geringem Calcitanteil vorhanden Fauna BearbeitenBei Forschungen in den beiden Hohlen konnten insgesamt Reste von uber 3500 Saugetiere angetroffen werden darunter 13 verschiedene Fledermausarten Die haufigste Saugetierart ist das Mausohr Myotis myotis mit uber 2400 gefundenen Skeletten Haufig waren auch die Kleine Bartfledermaus Grosse Bartfledermaus Mopsfledermaus und das Braune Langohr anzutreffen Weiters wurden auch Baummarder und Hermelin sowie Gliederfusser Blinde Hohlenlaufkafer Arctaphaenops angulipennis styriacus gefunden Hohlensagen BearbeitenUber beide Hohlen sind unzahlige Sagen uberliefert Uber das Geldloch wird berichtet dass dort Schatze lagen die von Bocken Drachen Basilisken und Schlangen bewacht werden Angeblich wohnte die reiche Witwe Gula im Taubenloch Weitere Sagen handeln von Seen im Otscher und Geistern Siehe auch BearbeitenOtschertropfsteinhohleLiteratur BearbeitenHelga und Wilhelm Hartmann Die Hohlen Niederosterreichs Hrsg Landesverein fur Hohlenkunde in Wien und Niederosterreich Band 3 Wien 1985 S 158 169 178 198 200 207 Helga und Wilhelm Hartmann Die Hohlen Niederosterreichs Hrsg Landesverein fur Hohlenkunde in Wien und Niederosterreich Band 4 Wien 1990 S 80 88 89 Helga und Wilhelm Hartmann Die Hohlen Niederosterreichs Hrsg Landesverein fur Hohlenkunde in Wien und Niederosterreich Band 5 Wien 2000 S 119 125 126 133 Planbeilage Hohlenkundliche MitteilungenWeblinks BearbeitenDas Otscherhohlensystem auf der Seite des Hohlenvereins Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otscherhohlensystem amp oldid 234656144