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Die Osterreichische Kuvertindustrie Ges m b H OKI ist ein osterreichisches Produktionsunternehmen am Standort Hirm im Burgenland Osterreichische Kuvertindustrie Ges m b H LogoRechtsform Gesellschaft mit beschrankter Haftung Osterreich Grundung 1857Sitz HirmMitarbeiterzahl 80 1 Website oeki at Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Phase raschen Wachstums 1 2 Ostoffnung 1 3 Aktuelles 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wasserzeichen VICTORIA MYRTLE MILL Blatt 1907 genutzt anlasslich einer Danksagung fur die Beileidsbekundungen zum Tod von Marie exilierte Konigin von HannoverDie jetzige Osterreichische Kuvertindustrie Ges m b H wurde bereits 1857 in Wien gegrundet und zwar von David Rudolf Pollak Kuverts wurden zu diesem Zeitpunkt noch aus dem Ausland bezogen Der Firmen Fama zufolge hatte der Grunder damals Kuverts noch von Hand hergestellt bis dann 1865 die erste Kuvertmaschine von ihm nach Wien gebracht wurde Gemeinsam mit seinen beiden Sohnen Friedrich und Alois gelang es dem Grunder dieser altesten osterreichischen Kuvertfabrik die auslandische Konkurrenz nicht nur erfolgreich zu bekampfen sondern daruber hinaus Exporte in alle civilisirten Theile der Erde zu tatigen Im Jahre 1867 hatte Friedrich Pollak ein Sohn des Grunders die damals revolutionierende Idee Briefpapier konfektioniert herzustellen d h Papier und Kuverts aus demselben Papier zu schneiden und in entsprechende Schachteln verpackt anzubieten Dies war der Beginn einer Blutezeit der Papier Confection Die Sohne des Grunders wurden kaiserliche Rathe und Commerzialrathe und der Betrieb die als D R Pollak amp Sohne Wien registrierte Briefcouvert und Papierwaarenfabrik wurde wegen seiner modernen Sozialeinrichtungen 1891 in den Mittheilungen des gewerbehygienischen Museums in Wien mehrmals lobend erwahnt Wie bedeutend die Myrtle Mill wirklich war geht daraus hervor dass schon vor dem Ersten Weltkrieg zwei Geschaftsreisende den Vorderen Orient besuchten und Exporte bis nach Kairo getatigt wurden Auch in der Zwischenkriegszeit wurde u a in das Vereinigte Konigreich und die USA exportiert so kam es dass nach dem Zweiten Weltkrieg Einkaufer australischer Department Stores nach dem alten Lieferanten Myrtle Mill fragten Der ursprungliche Firmensitz an der Oberen Donaustrasse 93 Schoellerhof wurde am 1 Mai 1874 in die Myrthengasse 13 verlegt Ein historisches Relikt war auch das vordere Gebaude an der Myrthengasse Das aus einem alten Kloster und Hospital bestehende Objekt soll schon wahrend der zweiten Turkenbelagerung Wiens 1683 eine grosse Rolle gespielt haben Jedenfalls weiss man dass das Zelt des turkischen Grosswesirs und Oberbefehlshabers Kara Mustafa unweit dieses Gebaudes aufgestellt wurde Den Besuchern konnte man noch bis zur Ubersiedlung des Betriebes ins Burgenland stolz die Turkenkugel zeigen die im alten Gemauer steckte Der damalige Firmenname Myrtle Mill leitete sich von der Myrthengasse Myrthe engl myrtle her Laut Firmen Uberlieferung soll die Familie Pollak zu diesem Zeitpunkt drei Betriebe besessen haben einen in Wien einen in Prag und einen in Agram Um sie voneinander zu unterscheiden wurde jeweils der Strassenname des Firmensitzes in Verbindung mit Mill verwendet Als Osterreich 1938 von der politischen Landkarte verschwand endete auch die uber 80 jahrige erfolgreiche Fuhrung der Myrtle Mill durch die Grunderfamilie Erst nach Kriegsende wurde Myrtle Mill Frank Polk amp Co wieder von Familienmitgliedern ubernommen Wie vorher wurden Briefumschlage sowie Geschaftsbucher und Druckereibedarf in hochster Qualitat hergestellt Mit fast 60 Beschaftigten wurden quasi als Erstauftrag fur die russische Besatzungsmacht waggonweise Schulhefte und Briefumschlage am traditionellen Fabrikstandort Myrthengasse 11 13 erzeugt 1957 zum 100 jahrigen Jubilaum war Myrtle Mill bereits wieder zu den fuhrenden Fabriken fur Geschaftsbucher Geschaftsausstattung und Couvertfabrikaten geworden Phase raschen Wachstums Bearbeiten Nachdem Frank Pollak bei einem Autounfall umkam wurde Myrtle Mill von seiner Witwe 1964 verkauft an einen Finanzinvestor der die Geschicke einer Firmengruppe mit Myrtle Mill als Kern bis zum Jahr 1998 pragte Da durch die Aufstockung und Modernisierung des Maschinenparks die Raumlichkeiten fur die neuen und grossen Maschinen in der Myrthengasse zu klein wurden erfolgte 1972 die Ubersiedlung der Produktion in das Burgenland und zwar nach Neufeld an der Leitha in die Fabrik der ehemaligen HITIAG Der Markt fur Papierausstattungen und Kuverts wurde durch die Ubernahme meist gewerblicher Betriebe weiter konsolidiert Dies erfolgte 1976 durch zwei wichtige Ubernahmen die des Papierausstatters Robert Volk ehemalige Theyer amp Hardtmuth Margaret Mill die im 19 Jahrhundert der wesentliche Mitbewerber von Myrtle Mill Pollak amp Sohne war und der Kuvertfabrik Heinrich Richter Im selben Jahr zog dann auch das Zentralburo von der Myrthengasse in die Raumlichkeiten der Kuvertfabrik Heinrich Richter an der Kirchstettnergasse 6 in Wien 16 Damit begann fur das damalige Management ein neues Kapitel der Firmengeschichte Neben den beiden oben erwahnten Firmen Volk und Richter und der bereits im Jahre 1965 ubernommenen Heinrich Sachs wurden im Laufe der Zeit eine stattliche Anzahl von Betrieben zur Abrundung und zum Ausbau der Produktpalette von der Myrtle Mill erworben und im Sinne der Wirtschaftlichkeit mit der Mutter fusioniert Unter anderen KARAT Feuerzeuge und Alben ESCO J Sturz amp Co Drahtklammern Hans Chmela Vindobona Spitzmaschinen Zum 125 jahrigen Jubilaum beschaftigte die Myrtle Mill rund 200 Mitarbeiter oder nahezu die doppelte Anzahl wenn die Beschaftigten der Tochterfirma Sachs dazugezahlt werden 1980 kam es mit der Ubernahme der Kuvertfabrik Eduard Smola zu einer Fusion und zwar zur Osterreichischen Kuvertindustrie Myrtle Mill Smola GesmbH die dadurch doppelt so gross wurde Spater kam es zur letzten grossen Fusion die Osterreichische Kuvertindustrie Myrtle Mill Smola GesmbH fusionierte mit der Roja Mill Malek Kuvertfabriken GesmbH Daraus entstand die heutige OKI die Osterreichische Kuvertindustrie Ges m b H Durch diese Fusionen war die damalige Produktionsstatte in Neufeld am Rande ihrer Kapazitat und man entschloss sich 1989 zur Verlegung der gesamten Produktion nach Hirm Ostoffnung Bearbeiten Wegen der sich abzeichnenden weltpolitischen Anderungen wie die Lockerung des Eisernen Vorhanges grundeten die damaligen Eigentumer vorausschauend bereits 1989 eine Tochterfirma die EURO Kft um den ungarischen und osteuropaischen Markt zu bedienen Die Offnung der Ostgrenzen und der Eintritt Osterreichs in die Europaische Union bedeutete nicht nur das Ende der quasi Monopolstellung fur die Osterreichische Kuvertindustrie auch manche Entwicklungen im In und Ausland die ubersehen wurden fuhrten 1998 schliesslich zu einigen Turbulenzen Die Anteile der OKI an der EURO Kft wurden 2002 wieder verkauft 2 Aktuelles Bearbeiten Die Ubernahme von OKI durch die Familie Hromatka brachte eine Zuruckfuhrung zu einem familiaren Mittelbetrieb Im Herbst 2007 wurde durch die Ubernahme von Brevillier Urban amp Sachs das PBS Kleeblatt abgerundet Die OKI hat heute eine Jahresproduktionskapazitat von einer Milliarde Briefumschlage und ist darin osterreichischer Marktfuhrer 3 Nachdem die Wahlwiederholung der Stichwahl des osterreichischen Bundesprasidenten wegen sich auflosender Verschlusse der Wahlkarten verschoben wurde erhielt die OKI vom bisherigen Auftragnehmer kbprintcom via Osterreichische Staatsdruckerei den Auftrag Wahlkartenkuverts mit sich kuvert klassisch uberlappenden Laschen zu produzieren wie sie bis vor einigen Jahren generell fur Wahlkartenkuverts in Osterreich ublich waren Die Produktion der Stimmzettel sowie der Gesamtauftrag verblieb bei kbprintcom 4 Literatur BearbeitenMyrtle Mill erhielt Staatswappen in Papeterie Magazin fur Papier Buro und Schreibwaren Souvenir u Hobbyartikel Wien 1983 Nr 8 S 10 Die Myrtle Mill Story in der Zeitschrift IPH Information IPHI Mitteilungsblatt der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Papierhistoriker Band 16 1982 Nr 3 4 S 68 71 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Osterreichische Kuvertindustrie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der OKI Webprasenz der EURO Kft D R Pollak amp Sohne Briefcouvert und Papierwaren Fabrik Myrtle Mill im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Myrtle Mill im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Unternehmensprofil auf der Webseite der OKI cegszolgaltato eu Geschichte der EURO Kft Memento vom 14 Januar 2016 im Internet Archive Abruf am 1 Juni 2012 OKI Sortiment Memento des Originals vom 19 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www oeki at PDF 1 8 MB Abruf am 1 Juni 2012 Hofburgwahl Wahlkarten aus Hirm orf at 3 November 2016 abgerufen 8 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichische Kuvertindustrie amp oldid 240895377