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Die Athiopische Puffotter Bitis parviocula ist eine Schlangenart aus der Familie der Vipern Die Art wurde 1977 von Wolfgang Bohme wissenschaftlich beschrieben Insgesamt liegen nur drei wissenschaftlich dokumentierte Funde der Art vor 1 Uber die Lebensweise dieser Schlange ist entsprechend wenig bekannt Athiopische PuffotterAthiopische Puffotter Bitis parviocula Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Familie Vipern Viperidae Unterfamilie Echte Vipern Viperinae Gattung Puffottern Bitis Art Athiopische PuffotterWissenschaftlicher NameBitis parvioculaBohme 1977 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Schlangengift 6 Quellen und weiterfuhrende Informationen 6 1 Zitierte Quellen 6 2 Literatur 6 3 WeblinksMerkmale BearbeitenDas langste bekannte Exemplar der Athiopischen Puffotter war das Typusexemplar mit einer Lange von 75 2 Zentimetern eine Maximallange von etwa einem Meter wird angenommen Der Korperbau ist wie fur Puffottern typisch relativ massig und zylindrisch der Schwanz ist kurz In der Korpermitte besitzt die Schlange 37 bis 39 Schuppenreihen um den Korper wobei die Schuppen deutlich gekielt sind Die Grundfarbung des Korpers ist hell bis dunkelbraun an den Flanken grunbraun Uber den Rucken verlauft eine Reihe von schwarzen sechseckigen Ruckenflecken Diamanten die teilweise von hellen Schuppen umrandet sind Zwischen den schwarzen Diamanten befinden sich schmetterlingsformige gelbe Zeichnungen Die Korperseiten sind im oberen Bereich mit einer Reihe schwarzer Dreiecke mit weissem Zentrum und im unteren Bereich mit grun grauen und meist gelb begrenzten Dreiecken gezeichnet Die Bauchseite ist grun grau und kann eine dunkle Sprenkelung aufweisen Sie besteht aus etwa 144 Bauchschilden Ventralia denen sich ein ungeteilter Analschild und 21 paarige Subcaudalia anschliessen Der vom Korper abgesetzte relativ kleine Kopf ist lang und abgeflacht und hat eine dreieckige Grundform Er ist braun gefarbt mit einer dunklen dreieckigen Zeichnung mit der breitesten Stelle zwischen den Augen daran schliesst sich durch eine helle Linie abgetrennt ein hellbraunes keulenformiges Zeichnungselement an Die Kopfseiten besitzen jeweils ein dunkelbraunes Dreieck unterhalb der Augen Subocular und eines von den Augen zum Hinterende des Mundspalts verlaufend Temporaldreieck die durch einen dunnen hellen Streifen getrennt werden der vom Augenhinterrand zur weissen Oberlippe verlauft Das Kinn und die Kehle sind weiss mit einer schwarzen Sprenkelung Die Augen sind eher klein und seitwarts gerichtet sie sind von einem Augenring aus 14 Einzelschuppen umgeben Die Iris ist dunkelbraun die Pupille ist elliptisch und vertikal gestellt Zwischen dem Augenring und den Oberlippenschilden Supralabialia liegen 3 Schuppenreihen Die Oberkante des Mundspalts saumen 13 bis 14 Supralabialia die Unterkante 15 Sublabialia Die Nasenlocher sind anders als bei anderen Bitis Arten klein und schlitzformig und dabei etwa so lang wie der Augendurchmesser Der gesamte Kopf ist mit kleinen und gekielten Schuppen bedeckt die zwischen den Augen intraorbital 12 Reihen bilden Die Athiopische Puffotter unterscheidet sich von der in Athiopien nicht heimischen Gabunviper Bitis gabonica durch das Fehlen von Schnauzen bzw Nasenhornchen Von der Puffotter B arietans kann sie durch die Farbung unterschieden werden die der Nashornviper B nasicornis nahekommt Eigene als separate Art kennzeichnende Merkmale sind die kleinen Augen die schlitzformigen Nasenlocher sowie die relativ kurzen Giftzahne Vorkommen und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete der Athiopischen Puffotter Die Schlange ist nur von drei Fundorten im sudlichen Athiopien aus Hohenlagen zwischen 2000 und 3000 Metern bekannt man geht jedoch von einem grosseren Verbreitungsgebiet im Gebirge aus Sie wurde anhand eines Exemplars beschrieben das 1975 am Doki River in der Nahe der Ortschaft Yambo in der fruheren Illubabor Provinz heute Oromiyaa in Athiopien als uberfahrenes Tier gesammelt wurde Zwei der drei bekannten Exemplare wurden in bewaldeten Gebieten und eines im Grasland nahe einem steinigen Bachlauf gefangen Das Typusexemplar lebte in einer alten Kaffeeplantage Der Autor Bohme halt in seiner 1977 erschienenen Beschreibung der Schlangenart eine unterirdische Lebensweise fur moglich und geht anhand der Schilderung Einheimischer die ihm vom Sammler ubermittelt wurde von einer in den Waldgebieten der Hochlandgebirge Athiopiens endemischen Art aus Lebensweise BearbeitenDie Lebensweise der Athiopischen Puffotter ist vollig unbekannt Es kann davon ausgegangen werden dass sie wie andere Puffottern nachtaktiv ist und ausschliesslich am Boden lebt In der Erstbeschreibung wird aufgrund der Kopfform und proportionen sowie der relativ kurzen Giftzahne und der fehlenden Schnauzenhornchen ein haufiger Aufenthalt in unterirdischen Nagetierbauten bis hin zu einer fast ausschliesslich subterranen Lebensweise angenommen Die kurzen Giftzahne im Vergleich zu anderen Bitis Arten gleicher Grosse etwa halb so lang ermoglichen ein Zubeissen ohne das Maul allzu weit offnen zu mussen 2 Als Nahrung kamen entsprechend vor allem unterirdisch lebende Kleinsauger in Frage Da uber die Fortpflanzung ebenfalls nichts bekannt ist geht man in Analogie zu den verwandten Arten davon aus dass die Schlange lebende Junge zur Welt bringt Taxonomie BearbeitenDie Athiopische Puffotter wird gemeinsam mit der Gabunviper Bitis gabonica und der Nashornviper Bitis nasicornis innerhalb der Gattung Bitis in die Untergattung Macrocerastes gestellt Dabei handelt es sich um grossere und meist plump gebaute Puffottern die sich vor allem durch die Ausbildung der Kopfschilder auszeichnen Die Nasale ist bei ihnen durch mindestens vier Schuppen von der ersten Supralabiale und durch drei oder funf Schuppen von der Rostrale getrennt Ausserdem weisen alle diese Arten einen dreieckigen Kopf sowie ein Paar hornahnlich vergrosserte Schuppen an der Schnauzenspitze auf diese sind jedoch bei der Athiopischen Puffotter reduziert Alle drei Arten sind Waldbewohner ihre formenreiche Farbung dient der Tarnung am Waldboden Schlangengift BearbeitenDie Zusammensetzung und Wirksamkeit des Giftes ist unbekannt es ist bislang auch kein Fall eines Bisses bekannt Man geht allerdings davon aus dass einige Puffotterbisse im sudlichen Athiopien auf diese Art zuruckgehen Von der heimischen Bevolkerung wird sie wie ihre Verwandten als gefahrlich eingestuft Bohme zitiert den Sammler der Schlange damit dass die Einheimischen in den Waldgebieten zwischen Jimma Bonga und Gore schon haufiger von einer dicken kurzen sehr giftigen Schlange in der Kaffeeplantage erzahlt hatten 3 In den Waldgebieten kommt die gewohnliche Puffotter nicht vor deshalb muss die Athiopische Puffotter gemeint sein Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenZitierte Quellen Bearbeiten nach Mallow et al 2003 neuere Zahlen liegen nicht vor Bohme 1977 Bohme 1977 Seite 62Literatur Bearbeiten David Mallow David Ludwig Goran Nilson True Vipers Natural History and Toxicology of Old World Vipers Krieger Publishing Company Malabar Florida 2003 ISBN 0 89464 877 2 S 150 159 Wolfgang Bohme Eine neue Art der Gattung Bitis Serpentes Viperidae aus Athiopien Monitore Zoologico Italiano N S Supplemento 9 1977 S 59 68 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Athiopische Puffotter Bitis parviocula Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bitis parviocula In The Reptile Database Fotografie der Athiopischen Puffotter 2002 nbsp Dieser Artikel wurde am 13 November 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Athiopische Puffotter amp oldid 209042941