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Das Haus Zum guldenen Kreuz war ein Wohn und Geschaftshaus in Magdeburg in Sachsen Anhalt Es wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs zerstort und gilt als verlorengegangenes Baudenkmal 1 Haus Zum guldenen Kreuz um 1890Guldenes Kreuz links wohl vor 1888Breiter Weg 30 links rechts hiervon Einmundung der Judengasse Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur und Geschichte 3 Sage 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenEs befand sich in der Magdeburger Altstadt an der Adresse Breiter Weg 30 auf der Ostseite des Breiten Wegs in einer Ecklage zur Judengasse die spater in Zur Tischlerbrucke umbenannt worden war Sudlich auf der anderen Seite der Judengasse befand sich das Haus Zu den drei Kleeblattern Heute befindet sich an dieser Stelle die sudwestliche Ecke des Allee Centers Architektur und Geschichte BearbeitenVor der Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 gehorte das Anwesen dem Viertelsherr Brauer Hans Zietz bzw Zeitz Im Jahr 1642 verausserte er das Grundstuck zu dem auch die Flachen Tischlerbrucke 30 a und b gehorten an den Kaufmann Stephan Ludecke fur 611 Taler Ludecke bebaute das Grundstuck im Jahr 1646 und wird letztmals 1674 genannt Das Anwesen gehorte danach zunachst seiner Witwe und spater bis 1711 Melchior Luddicke vermutlich sein Sohn Seine Erben verkauften das Haus fur 3650 Taler 1732 an Ernst Luddicke nbsp Portal vor dem Breiten Weg 193 im Jahr 2012Das dreigeschossige verputzte Gebaude Zum Guldenen Kreuz auch Brauhaus Zum goldenen Kreuz wurde im Jahr 1745 vom Maurermeister P Chr Bose fur den Kaufmann Johann Christoph Bruder errichtet Der Bau verfugte uber eine mit vier Figuren besetzte Balustrade Ganz rechts war der Bauherr mit einem Fernrohr als Figur dargestellt Bedeckt war das Gebaude mit einem auf einem extra Dachgeschoss aufgesetztem Mansarddach Auf dem Dach befanden sich zwei von Voluten flankierte runde Dachfenster Die funfachsige Fassade war mit vier Kolossalpilastern gegliedert die die beiden Obergeschosse zusammenfasste Nach unten wurden sie von Lisenen fortgesetzt Zwei der Pilaster flankierten die Mittelachse zwei weitere die Aussenkanten Das mittige Eingangsportal wurde links und rechts von Atlanten und freistehenden ionischen Saulen mitsamt Figurenschmuck eingerahmt Die Gestaltung von Portal und Fassade lehnte sich an das Gebaude Domplatz 4 an 1803 und 1845 war ein Widekind bzw Wiedekind Eigentumer des Gebaudes Im Laufe des 19 Jahrhunderts erfolgten mehrere Umbauten des Erd und ersten Obergeschosses so in den Jahren 1855 1871 1886 1892 und 1901 1870 gehorte das Gebaude einem Levy geborenem Wiesenthal und ab 1882 Bruno Levy Im Jahr 1909 wurde die Fassadengestaltung wieder an ihre ursprungliche Form angenahert 1913 liessen Albert und Max Loburg das Gebaude zum Schloss Cafe umbauen Die oberen Geschosse wurden von einem hohen langgestreckt nach hinten verlaufenden Saal eingenommen Im Erdgeschoss wurde links und rechts des mittigen Eingangsportals jeweils ein grosses Bogenfenster eingefugt Zugleich erhielt der oberhalb des Portals befindliche Balkon ein Balkongitter Eigentumer war ab 1914 der Kaufmann S Sternberg der zunachst in Magdeburg spater in Berlin Charlottenburg lebte Ab 1940 gehorte das Gebaude seinen Erben Das Schloss Cafe gehorte zu diesem Zeitpunkt R Schmidt 2 Im Inneren des Hauses bestanden aufwendige Stuckverzierungen Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebaude wie weite Teile der Magdeburger Altstadt zerstort Die Ruine wurde am 9 Juni 1950 bis zur Trummergleiche abgerissen Die Abrisskosten betrugen 888 51 DM Erhalten blieb jedoch das Portal des Hauses Zum guldenen Kreuz Es wurde geborgen und an anderer Stelle vor dem Gebaude Breiter Weg 193 neu aufgebaut Sage Bearbeiten nbsp Rechts oben Figur mit FernrohrZum Anwesen besteht eine Sage Nach der Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 begannen zwei von Jugend an befreundete Kaufleute mit dem Wiederaufbau ihrer Grundstucke Als Zeichen ihrer Freundschaft sollten ihre neuen Hauser das Haus Zum guldenen Kreuz und wohl das Haus Breiter Weg 198 das gleiche Aussehen erhalten Nach Beginn der Arbeiten kam jedoch der Eigentumer des spateren Hauses Zum guldenen Kreuz zu der Ansicht dass sein Haus doch das prunkvollere sein musste da er der reichere Kaufmann sei und das Gebaude auch vor der Zerstorung das schonere gewesen sein Heimlich liess er daher eigene Plane anfertigen Im Laufe des Baufortschritts zerstritten sich beide Freunde daruber und begutachteten den jeweiligen Bau des Anderen Der Eigentumer des Hauses Zum guldenen Kreuz kaufte sich sogar ein Fernrohr um den Hausbau seines ehemaligen Freundes besser verfolgen zu konnen Der drehte ihm voller Verachtung den Rucken zu Tatsachlich wurde das Haus Zum guldenen Kreuz das Prachtigere Der Kaufmann liess an dem Platz an dem er immer zum beobachten gestanden hatte eine Figur mit Fernrohr aufstellen Sein ehemaliger Freund liess daraufhin ein Bildnis erstellen auf dem er dem anderen den Rucken zukehrt Die Sage erklart das Bestehen der auf der Balustrade ganz rechts zur Sudseite hin befindlichen Figur mit dem Fernrohr Beide Gebaude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstort Literatur BearbeitenGotz Eckardt Herausgeber Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg Band 1 Henschel Verlag Berlin ISBN 3 926642 24 6 Seite 264 Guido Skirlo Der Breite Weg ein verlorenes Stadtbild Hrsg Landeshauptstadt Magdeburg 2005 Seite 119 ff Einzelnachweise Bearbeiten Gotz Eckardt Herausgeber Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg Band 1 Henschel Verlag Berlin ISBN 3 926642 24 6 Seite 264 Magdeburger Adressbuch 1939 II Teil Seite 2452 129971 11 635982 Koordinaten 52 7 47 9 N 11 38 9 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zum guldenen Kreuz amp oldid 238588414