www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelisch lutherische Zionskirche in der Sudvorstadt in Dresden ist eine von zwei Zionskirchen in der sachsischen Landeshauptstadt Ihr Vorgangerbau war der im Zweiten Weltkrieg ausgebrannte und zu grossen Teilen eingesturzte Zionskirchbau von 1912 die heute als Lapidarium genutzte Zionskirchruine Das Kirchengebaude in der Bayreuther Strasse 28 wurde 1981 82 errichtet und 1982 geweiht Fassade der Zionskirche zur StrasseSchwesterkirchgemeinden der Zionskirchgemeinde sind die Paul Gerhardt Kirchgemeinde Coschutz Gittersee die Auferstehungskirchgemeinde Dresden Plauen und die Annen Matthaus Kirchgemeinde Dresden Ein Partnerverhaltnis besteht zur schwedischen Kirchgemeinde Kullavik 1 Die Zionskirche ist zudem Stammkirche der Evangelischen Studierendengemeinde Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Geschichte 3 Geistliche 4 Siehe auch 5 Fussnoten 6 WeblinksBaubeschreibung BearbeitenDie holzerne Kirche steht auf einer Grundflache von 12 Meter 12 Meter und misst an ihrer hochsten Stelle 10 Meter Auf der Spitze des Zeltdachs steht ein Kreuz aus Edelstahl dessen vier Arme an den Ecken einer rechtwinkligen Raute Quadrat verbunden sind Durch einen gemeinsamen Vorraum ist der Kirchsaal mit dem langlichen Gemeindehaus verbunden Beide Gebaude stehen auf einem gemauerten Keller und haben verklinkerte Wande Im Kirchsaal finden 120 Personen Platz das ist etwa ein Neuntel des Fassungsvermogens der alten Zionskirche Im Gemeindesaal finden 100 Personen Platz 2 3 Das Kirchengestuhl besteht anstelle fest verbauter Kirchenbanke aus frei beweglichen Stuhlen sodass der Saal weitere Nutzungsmoglichkeiten erhalt Im Gottesdienst wird das Gestuhl so gestellt dass es mit im Mittelpunkt stehendem Altar und dem Lesepult und Gestuhl einen mehrreihigen Viertelkreis bildet Links neben dem Altar befindet sich das Kruzifix vor gestirntem Himmel eine Leihgabe des Landesamts fur Denkmalpflege die Fritz Loffler 1983 fur seine Kirchgemeinde an seiner fruheren Wirkungsstatte heraussuchte Seine Herkunft ist unbekannt eventuell wurde es in Schlesien oder den Sudeten im ausgehenden 15 Jahrhundert geschnitzt Zur musikalischen Begleitung steht an einer Kirchwand eine kleine Sauer Orgel 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Gartenseite der ZionskircheAus dem testamentarisch der Stadt Dresden uberlassenen Vermogen des 1896 verstorbenen Maschinenbaufabrikanten Johannes Hampel sollte binnen funf Jahren nach seinem Tod in der Sudvorstadt eine Kirche errichtet werden Fristgerecht fand 1901 an der Nurnberger Strasse die Grundsteinlegung statt bei der die Kirche den Namen Zionskirche erhielt 5 Die eigentlichen Arbeiten begannen im Juli 1908 sodass die Weihe der Zionskirche nach vier Jahren Bauzeit am 29 September 1912 erfolgte Als einer der jungeren Sakralbauten in Dresden brannte sie bei den Luftangriffen im Februar 1945 vollig aus 4 Nach dem Kriegsende wurde die geschrumpfte Gemeinde der Auferstehungskirchgemeinde angegliedert und horte zunachst auf zu existieren Grundstuck und Ruine wurden grosstenteils der Stadt Dresden zur Nutzung uberlassen 3 das Gelaut aus Stahlglocken das die Angriffe uberstanden hatte wurde geborgen und ebenfalls der Auferstehungskirche ubergeben deren bronzenes Gelaut als Metallspende im Zweiten Weltkrieg abgegeben werden musste Im Hof neben der rund 800 Meter nordwestlich vom Hochschulcampus befindlichen Ruine bauten Mitglieder der Evangelischen Studentengemeinde 1949 eine Baracke auf die eine schwedische Hilfswerksspende war Diese Baracke wurde ab 1956 gemeinschaftlich von der Studenten und der in diesem Jahr wieder gebildeten Zionsgemeinde genutzt 4 1965 versprach der Lutherische Weltbund dem sachsischen Landesbischof Gottfried Noth zum 60 Geburtstag dass an einem frei wahlbaren Standort eine Kirche errichtet werde Die Bauausfuhrung wurde durch die Schwedische Kirche erfolgen 4 deren Heimatland im Kalten Krieg eine neutrale Position einnahm Aufgrund staatlicher Interventionen konnte in den folgenden Jahren keiner der mehr als ein Dutzend vorgeschlagenen Standorte dafur genutzt werden Nach Noths Tod 1971 wurde das Projekt bei der Landeskirche zu den Akten gelegt Eine Anderung brachte 1978 ein Wandel der Kirchenpolitik der SED als beim Bestreben nach internationaler Anerkennung der DDR auch die Kirche ihren Teil beitragen sollte 6 In einem Gesprach vereinbarten der Staatsratsvorsitzende Erich Honecker und der Vorstand des Kirchenbundes am 6 Marz 1978 ein Sonderbauprogramm das Kirchenneubauten erleichterte 7 Im Tausch gegen die Zionskirchruine erhielt die Zionsgemeinde von der Stadt Dresden das gut 1 2 Kilometer davon entfernte Grundstuck an der Bayreuther Strasse fur einen Neubau 3 Eine Gelandevertiefung machte Umplanungen durch den Stockholmer Architekten Rolf Bergk notwendig denn der 1965 geplante Bau war fur ein ebenes Grundstuck vorgesehen Das Projektmanagement entsandte den Bauingenieur Erik Granbom aus Kullavik als Bauleiter nach Dresden auf deutscher Seite trug Eberhard Burger als Kirchenbaurat beim Landeskirchenamt Sachsen die Verantwortung Innerhalb von 18 Monaten wurden die Kirche und das daran anschliessende Gemeindehaus unter Granboms Leitung durch schwedische Leitmonteure Mitarbeiter des Dresdner kirchlichen Bauhofes sowie Mitglieder der Zionskirch und der evangelischen Studentengemeinde in deren Freizeit erbaut Im Fruhjahr 1981 entstand zuerst der aus Ziegelsteinen gemauerte Keller auf den die holzerne Kirche aufgesetzt wurde Nach der Grundsteinlegung am 5 Juni 1981 konnte punktlich am 28 August 1981 das Richtfest der Kirche unter der Beteiligung auslandischer Kirchenvertreter im Rahmen einer Tagung des Zentralkomitees des Okumenischen Rates der Kirchen in Dresden gefeiert werden Ein zu kurzer Leimbinder des Gemeindehauses der auf den Keller aufgesetzt werden sollte stellte fur Bauleiter Granbom nur kurzzeitig ein Problem dar Der schwedische Hersteller hatte noch einen passenden Binder auf Lager der auf einen noch am gleichen Tag nach Stockholm gehenden Transport verladen werden konnte Durch weitere Kontakte Granboms kam der Binder auf einen am nachsten Tag in Richtung DDR abfahrenden Lastzug der Deutrans und schliesslich am dritten Tag in Dresden an Zum Winterbeginn waren die Aussenarbeiten abgeschlossen sodass der Innenausbau zugig angegangen werden konnte 6 Vier aus der alten Zionskirchruine geborgene Sandsteinreliefplatten wurden in den Neubau integriert 4 Am Reformationstag 31 Oktober des Jahres 1982 gab es einen Abschiedsgottesdienst mit Superintendent Christof Ziemer in der Baracke an der alten Zionskirche Anschliessend begab sich die Gemeinde mit Altarkreuz Tauf und Abendmahlsgeraten Bibel und Lektionar gemeinsam zu Fuss zur neuen Zionskirche wo sie vom Strehlener Posaunenchor begrusst wurde Bauleiter Erik Granbom ubergab den Schlussel an den schwedischen Bischof Helge Brattgard der ihn an den sachsischen Landesbischof Johannes Hempel ubergab Jener ubergab den Schlussel an Pfarrer Michael Kanig 8 Nach dem anschliessenden Weihegottesdienst in der Kirche ubergab Erzpriester Gladyschtschuk von der Russisch Orthodoxen Kirche einen vergoldeten Messing Kommunionkelch 6 Die Zionskirchgemeinde und die Heimatgemeinde des Baumeisters Granbom in Kullavik unterhalten eine bestandige Freundschaft die durch gegenseitige Besuche gefestigt wird Als dem ursprunglichen Holzkreuz auf der Kirche die Witterung stark zugesetzt hatte startete das Ehepaar Ingrid und Erik Granbom eine Initiative um es zum zehnten Jubilaum der Kirche durch ein witterungsbestandiges Kreuz aus Edelstahl ersetzen zu konnen 9 Geistliche Bearbeiten1964 2001 Michael Kanig ab 31 Oktober 1982 in der neu errichteten Zionskirche 2002 2005 Matthias Werner 2005 2010 Uwe Kranz 2010 2020 Harald Rabe seit Juli 2022 Beatrice Rummel 10 Siehe auch BearbeitenListe in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR errichteter Sakralbauten Kirchenbauprogramme in der DDRFussnoten Bearbeiten Unsere Schwestern und Partner Evangelisch Lutherische Zionskirchgemeinde Dresden abgerufen am 3 Januar 2021 Uber uns Evangelisch Lutherische Zionskirchgemeinde Dresden abgerufen am 3 Januar 2021 a b c Lars Herrmann Zionskirche In Dresdner Stadtteile de Abgerufen am 3 Januar 2021 a b c d e Chronik der Zionskirche Evangelisch Lutherische Zionskirchgemeinde Dresden abgerufen am 3 Januar 2021 Wolfgang Made Die Zionskirche In Landeshauptstadt Dresden Amt fur Kultur und Denkmalschutz Hrsg Verlorene Kirchen Dresdens zerstorte Gotteshauser Eine Dokumentation seit 1938 3 verand Auflage Dresden Dezember 2018 S 70 73 dresden de PDF 6 2 MB a b c Michael Kanig Autor Anders Brogren Ubersetzer Svenskkyrkan i Dresden In brogren nu Abgerufen am 3 Januar 2021 schwedisch Holger Starke Hrsg Geschichte der Stadt Band 3 Von der Reichsgrundung bis zur Gegenwart Theiss 2006 ISBN 978 3 8062 1928 9 S 594 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Martin Haufe Umzug und Beginn in der neuen Kirche In Evangelisch Lutherische Zionskirchgemeinde Dresden Hrsg Gemeindebrief August September 2012 S 6 f Online Sylvia Franke Jordan Wie das Kreuz auf das Dach kam In Evangelisch Lutherische Zionskirchgemeinde Dresden Hrsg Gemeindebrief August September 2012 S 5 Online Chronik der Zionskirche Abgerufen am 12 Dezember 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zionskirche Dresden 1982 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Evangelisch Lutherischen Zionskirchgemeinde Dresden Holger Zurch Umnutzung in Dresden Alte Zionskirche Vom Glaubensort zur Steinwerksammlung In Leipziger Internet Zeitung Abgerufen am 12 Dezember 2021 51 03241 13 72043 Koordinaten 51 1 56 7 N 13 43 13 5 O Normdaten Geografikum Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 Januar 2021 Anmerkung GND Eintrag fur den alten Kirchenbau ist vorhanden einer fur die Neue Zionskirche fehlt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zionskirche Dresden 1982 amp oldid 231347824