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Der Zinnoberrote Merkur ist die auf die Auflage bezogen seltenste Briefmarke Europas und die mit Abstand wertvollste Briefmarke Osterreichs Zinnoberroter MerkurZinnoberroter MerkurAusgabeErsttag 1856GestaltungPerforation unperforiertBesonderheiten ZeitungsmarkeAuflageAuflage 120 000Der Zinnoberrote Merkur verdankt seinen Namen seiner charakteristischen Farbe und dem Bildmotiv welches Mercurius den Gotterboten der romischen Mythologie im Quadrat von der Inschrift K K Post Zeitungsstampel umrahmt zeigt Dieser Entwurf stammte vom Osterreicher Josef Axmann Bei dieser philatelistischen Raritat handelt es sich nicht um eine gewohnliche Freimarke sondern um eine Zeitungsmarke die zur Bezahlung des verbilligten Versandes von Zeitungen diente Die Zeitungsmarke wurde geschnitten das heisst unperforiert ausgegeben Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Entstehung 2 1 Die erste Zeitungsmarkenausgabe Osterreichs 2 2 Misserfolge des Rosa und Gelben Merkurs 2 3 Die Einfuhrung und rasche Abschaffung des Zinnoberroten Merkurs 3 Der Wert des Zinnoberroten Merkurs 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDie Marken wurden zwischen 1851 und 1921 mit dem Motiv des Merkurkopfes in Verbindung mit der Farbangabe blauer gelber rosa Merkur herausgegeben Die sehr seltenen Ausgaben sind fast nie gut erhalten und wurden zwischen 1851 und 1856 herausgegeben Die osterreichischen Merkurmarken trugen bis 1880 keine Wertangabe der Frankaturwert war nur an der Farbe der Marke erkennbar eine so genannte Farb Wertbezeichnung Die Merkurmarken wurden nur in ganzen Bogen an Zeitungsversender verkauft wobei zwecks Aufbrauch der Frankaturwert des gelben und des rosa Merkurs spater herabgesetzt wurden Die Postgebuhr betrug damals 0 6 Kreuzer fur eine Zeitung 6 Kreuzer fur 10 Zeitungen 30 Kreuzer fur 50 Zeitungen Die Marken waren bis zum Aufbrauch langstens jedoch bis 31 Mai 1864 bzw fur die zinnoberrote Merkur 31 Dezember 1858 gultig Es sind zahlreiche Falschungen und Neudrucke bekannt 1 0 6 Kreuzer 6 Kreuzer 30 Kreuzerblauer Merkur September 1850 bis Aufbrauch gelber Merkur ab Marz 1856 Wien November 1850 56 rosa Merkur ab Ende 1852 Wien November 1850 1852zinnoberroter Merkur Mitte 1856 1858Entstehung BearbeitenDie erste Zeitungsmarkenausgabe Osterreichs Bearbeiten Am 1 Janner 1851 erschien die erste Zeitungsmarkenserie des Kaiserreiches Osterreich die gleichzeitig auch die erste Zeitungsmarkenserie der Welt war Zeitungen konnten damals in Osterreich nicht mit gewohnlichen Freimarken frankiert werden da sie eine besondere Begunstigung beim Porto erhielten Diese Serie war eigentlich schon fur den 1 Juni 1850 den Tag der Einfuhrung der ersten osterreichischen Freimarke der sogenannten Wappenausgabe vorgesehen die Ausgabe verzogerte sich jedoch Die ersten Zeitungsmarken Osterreichs bestanden im Jahre 1851 ursprunglich aus drei Werten die allesamt das Bildnis Merkurs zierte Die Merkure wie sie oft genannt werden sind ohne Wertangabe versehen Dadurch konnte man sie sowohl in Osterreich als auch in dem von Osterreich abhangigen Konigreich Lombardo Venetien das die italienische Silberwahrung besass verwenden Der einzige Unterschied bei den Merkuren bestand somit in der Farbe Der Blaue Merkur war fur den Versand von einer Zeitung vorgesehen Dies entsprach 0 60 Kreuzer bzw 3 Centesimi Der Gelbe Merkur diente zum Versand von zehn Zeitungen 6 Kreuzer bzw 30 Centesimi Der Rosa Merkur wurde zum Versand von 50 Zeitungen 30 Kreuzer bzw 1 5 Lire verwendet Misserfolge des Rosa und Gelben Merkurs Bearbeiten Es zeigte sich jedoch bald dass der Rosa Merkur fur den Versand von 50 Zeitungen kaum gebraucht wurde da ein Versand von 50 Zeitungen oder mehr an eine Adresse nur sehr selten stattfand Man entschloss sich deshalb die Ausgabe des Rosa Merkurs einzustellen und diese Zeitungsmarke ab dem Oktober 1852 als gewohnlichen Blauen Merkur zu verkaufen Dies bedeutet dass der Wert eines Rosa Merkurs ab sofort dem eines Blauen entsprach Die gebrauchten Werte des Rosa Merkurs sind meistens solche Aufbrauchswerte Beim Gelben Merkur tauchten ebenfalls nach seiner Ausgabe mehrere Probleme auf Die Markenfarbe gelb erwies sich namlich als aussert ungunstig gewahlt Das Markenbild war meist nur schlecht erkennbar Ausserdem war das Umfarben von minderwertigen Blauen Merkuren in einen Gelben Merkur durch chemische Mittel leicht moglich Die Einfuhrung und rasche Abschaffung des Zinnoberroten Merkurs Bearbeiten Im Jahre 1856 entschloss man sich schliesslich zu einer Anderung der Farbe des Gelben Merkurs Dies war die Geburtsstunde des Zinnoberroten Merkurs Die verbleibenden Restbestande des Gelben Merkurs wurden ab Marz 1856 wie der Rosa Merkur als Blauer Merkur fur die Freimachung einer Zeitung aufgebraucht Den Zinnoberroten Merkur ereilte jedoch das gleiche Schicksal wie den Rosa Merkur Auf Grund mangelnder Nachfrage wurde diese Zeitungsmarke bereits am 31 Dezember 1858 fur ungultig erklart Ein Aufbrauch fand auf Grund der dieses Mal sehr niedrigen Auflage nicht statt Die Auflage betrug namlich nur 120 000 Stuck Die Auflage des Blauen Merkurs betrug zum Vergleich 136 000 000 Stuck Der Wert des Zinnoberroten Merkurs Bearbeiten nbsp Friedl Falschung des Zinnoberroten MerkursDie hohen Katalogwerte eines Zinnoberroten Merkurs von bis zu 150 000 Euro setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen Die geringe Auflage die extrem niedrige Nachfrage sowie die kurze Verwendungszeit zahlen naturlich dazu Hinzu kommt ausserdem noch dass sich Zeitungsmarken zur damaligen Zeit vor allem auf der Verpackung Umhullung der Zeitungen befanden Diese wurde so gut wie immer weggeworfen Am 7 Mai 2007 wurde im Schweizer Auktionshaus Rapp ein zinnoberroter Merkur mit Originalgummi um CHF 80 000 plus Aufgeld versteigert Los Nr 1238 Zwei Tage spater wurden bei der gleichen auf vier Tage angelegten Auktion zwei zinnoberroter Merkur zusammen fur 232 000 CHF versteigert 2 Am 28 September 2007 wurde im Wiener Auktionshaus Ophila ein zinnoberroter Merkur ohne Gummi um EUR 60 000 verkauft Los Nr 380 dieses Stuck stammt aus der Sammlung Ferrary und wurde im November 1923 bei der 8 Ferrary Auktion in Paris unter der Nr 98 um 18 000 franzosische Francs verkauft Am 19 September 2008 wurde ein Zinnoberroter Merkur im Wiener Dorotheum um 26 900 Euro versteigert der Rufpreis lag bei 22 000 Euro Am 2 Marz 2010 wurde beim Schweizer Auktionshaus Corinphila ein gebrauchter zinnoberroter Merkur mit fehlender linker oberer Ecke um CHF 34 000 verkauft dieses Stuck stammt aus der Sammlung Ferrary und wurde im November 1923 in Paris bei der 8 Ferrary Auktion unter der Nr 101 um 8 800 franzosische Francs verkauft Am 18 November 2011 wurde ein gestempelter Zinnoberroter Merkur mit Stempel aus Prag im Auktionshaus Schwanke in Hamburg um 84 200 Euro versteigert Am 5 November 2015 wurde ein ungebrauchter Zinnoberroter Merkur mit vollem Originalgummi im Auktionshaus Felzmann in Dusseldorf fur 40 000 Euro plus Aufgeld versteigert Durch den hohen Wert des Zinnoberroten Merkurs wurde er Opfer zahlreicher Falschungen Vor allem der osterreichische Briefmarkenhandler Sigmund Friedl sowie der Meisterfalscher Jean de Sperati nahmen sich der Falschung dieser Zeitungsmarke an Literatur BearbeitenRichard Zimmerl Zinnoberroter Merkur In Die Briefmarke von Mai 1999 Seite 37 Dr Ullrich Ferchenbauer Osterreich 1850 1918 von 2000 Seite 285 300 Peter Fischer Merkur e In Deutsche Briefmarken Zeitung Ausgabe Nr 6 2007 S 26 Eine fast vergessene osterreichische Innovation Zeitungsmarken In Die Briefmarke Ausgabe Nr 10 2011 S 19 21 Der Rote Merkur In Julius Kaufmann Zwolf beruhmte Briefmarken Selbstverlag Tel Aviv 1960 S 100 109Weblinks BearbeitenDie grossten philatelistischen Schatze OsterreichsEinzelnachweise Bearbeiten Wolfram Grallert und Waldemar Gruschke Lexikon der Philatelie transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen 3 Auflage 1976 S 286 Wil Rekordpreis fur zwei Briefmarken In 20 minuten 9 Mai 2007 abgerufen am 17 Dezember 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zinnoberroter Merkur amp oldid 219209456