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Ein Zeichengenerator ist derjenige Teil eines Computers oder eines anderen digital gesteuerten Ausgabegerats der die Umsetzung von einem Zeichencode beispielsweise nach ASCII in ein fur den Menschen lesbares Zeichen Glyph erledigt Dazu braucht man in der Regel sowohl Hard als auch Software Aufbauend auf solchen Zeichengeneratoren lassen sich dann Terminals oder Grafikbildschirme und damit Schriftgeneratoren ansteuern aber auch Schriftzuge per Plotter oder andere mechanische Systeme zu Papier bringen Inhaltsverzeichnis 1 Text Terminals 2 Darstellung auf grafikfahigen Computeranzeigen 3 Darstellung auf Plottern 4 Literatur 5 EinzelnachweiseText Terminals Bearbeiten nbsp Textdarstellung mit Attribut Inversdarstellung nbsp Zeichensatz eines 2 KB Zeichengenerator ROMs mit je 6 8 Pixel der kyrillische und lateinische Zeichen Sonderzeichen und Blockgrafik Zeichen enthalt nbsp Ausgaben verschiedener Zeichengeneratoren aus den fruhen 1960er Jahren Zeichengeneratoren waren damals nicht standardisiert und kosteten 2000 bis 10 000 US Dollar 1 Die haufigste Ausfuhrung eines ausschliesslich Text darstellenden Bildschirms siehe Textmodus verwendet ein Zeichengenerator ROM das fur jeden Zeichencode eine Matrix fester Grosse enthalt wobei jedes gesetzte Bit einem hell darzustellenden Pixel entspricht Zeichenauflosungen von 5 7 minimal bis 8 8 typisch und sogar 16 16 selten kommen hier vor Die Pixeldaten dieses ROMs werden entweder von einem entsprechenden Videobaustein wie dem 6845 verwendet oder von einer eigenen aus diskreten Logikgattern aufgebauten Videologik beispielsweise im PET 2001 oder dem Apple II Um Zeichen beispielsweise in einer 8 8 Punktmatrix darzustellen muss diese Videologik fur eine Textzeile also 8 Einzelzeilen darstellen Fur jede Einzelzeile und in der Zeile fur jede Zeichenposition wird zunachst aus dem Videospeicher der Zeichencode geholt dieser auf den Eingang des Zeichengenerator ROMs gegeben zusammen mit dem Zahlencode der Einzelzeile 0 7 gezahlt innerhalb eines Zeichens dessen Ausgang dann in diesem Fall die nachsten 8 Pixel nebeneinander ergeben die endlich von einem Schieberegister in der Pixelfrequenz auf den Videoausgang gegeben werden Einen Sonderweg bestritt man in den Fruhzeiten der EDV Dort arbeitete man im Videospeicher teilweise noch nicht mit RAM Bausteinen sondern mit aus heutiger Sicht exotischen Losungen wie Laufzeitleitungen als Kurzzeitspeicher Ahnlich wie spater beim Zeilenspeicher der fruhen PAL Fernsehgerate wurden die Daten dabei sequentiell per Ultraschall in eine spiralformig aufgewickelte Glasleitung gespeist und vom Ausgang wieder verstarkt auf den Eingang zuruckgefuhrt Konkret wurde diese Technik von der Firma ICL bei ihren Terminals bis in die 1970er Jahre verwendet Das Problem dabei ist nun dass man ein Zeichen jeweils nur einmal wahrend eines Bildes auslesen kann und nicht wie bei der Matrixdarstellung notig achtmal fur jede Einzelzeile nacheinander Das fuhrte dazu dass ICL in diesen Terminals die Ablenkelektronik aufwendig so ausfuhren musste dass der Elektronenstrahl an jeder Zeichenposition zusatzlich ein kleines 8 8 Raster aufbaute so dass alle Pixel eines Zeichens in einem Zug ausgegeben werden konnten Wie bei einer alteren Schreibmaschine hatte bei so einer Technik jedes Zeichen seine feste Position in einem Rechteckraster auf der Anzeige Die Abstande der Zeichen untereinander waren konstant engl mono spaced siehe nichtproportionale Schriftart Bei spateren Entwicklungen konnten jedem einzelnen Zeichen auf dem Schirm individuelle Attribute beigefugt werden z B Inversdarstellung verschiedene Helligkeitsstufen oder sogar verschiedene Farben Damit man auf so einem Textterminal mit gewissen Einschrankungen auch Grafiken beispielsweise mathematische Kurven oder Spielfiguren und umgebungen darstellen konnte stellte der Zeichensatz auch oft Blockgrafik Zeichen zur Verfugung Darstellung auf grafikfahigen Computeranzeigen Bearbeiten nbsp Font Editor Fontforge zum Erstellen eigener Schriften Details mit BezierkurvenWenn der Anzeigeteil auf die Darstellung beliebiger Bitmuster ausgelegt ist gewinnt man auch fur die Textdarstellung zusatzliche Freiheiten Insbesondere ermoglicht dies die Darstellung von Proportionalschrift inklusive Kerning die Variierung der Schriftgrosse und der Schriftart selbst Font Bei zusatzlicher Ausnutzung von Graustufen kann man Antialiasing realisieren Auch farbige oder grafisch kreativ gestaltete Schriftzuge werden moglich Fur die Darstellung beliebig geformter Schriftzeichen haben sich mehrere Standards entwickelt die die Zeichen typischerweise stuckweise aus Bezierkurven zusammensetzen Beispiele sind der TrueType Standard von Microsoft und die Postscript Schriften von Adobe Diese Standards legen zusatzlich das Dateiformat fest in dem diese Schriften vertrieben und von der Festplatte in den Speicher geladen werden Diese Darstellungsmoglichkeiten erfordern umfangliche Unterstutzung durch Betriebssystemteile Sie konnen also erst benutzt werden wenn das Betriebssystem komplett geladen ist Bis dahin verwenden PCs daher in ihrem Boot Vorgang bis heute reine Textdarstellungen wie im vorherigen Kapitel die komplett aus dem ROM erzeugt werden konnen Darstellung auf Plottern Bearbeiten nbsp Zeichensatz eines Plotters mit Zeichen die aus Linien in einer 4 5 Punktmatrix aufgebaut sindBei Plottern und ahnlichen mechanischen Ausgabegeraten wird ein einzelnes Zeichen nicht durch eine Pixelmatrix dargestellt sondern aus Linien zusammengesetzt Der Zeichengenerator besteht dann zwar weiterhin zuerst einmal aus einem ROM in diesem sind jedoch keine Pixelbits gespeichert sondern die Punktkoordinaten der Elementarlinien einer Zeichendarstellung plus Bits die z B anzeigen ob der Stift am Ende dieser Einzellinie abgehoben und erst am Anfang der nachsten wieder abgesenkt werden muss und ob dies die letzte Linie dieses Zeichens war Die Punktkoordinaten sind dabei wiederum in einem Grundraster von z B 16 16 Punkten angeordnet Die Firmware des Plotters setzt die aus dem ROM gelesenen Linienkoordinaten in Fahrbefehle fur Linien um Dabei kann sie noch weitere Aufbereitungen vornehmen wie eine einstellbare Skalierung der Daten also der Zeichengrosse wozu nur die Anzahl der Elementarschritte fur eine Linienrasterweite des Zeichenrasters gesetzt werden braucht oder Drehungen der Schrift in jede Richtung Eine hohere Softwareebene sorgt dann dafur dass die Buchstaben eines Wortes auch korrekt nebeneinander gesetzt werden Wie bei Grafikbildschirmen konnen hier zusatzliche Effekte implementiert werden wie Anordnung der Buchstaben langs einer Kurve oder kontinuierliche Anderungen der Zeichengrossen In Einzelfallen werden Zeichen nicht nur aus geraden Linienstucken sondern zusatzlich auch aus Kreis bzw Ellipsenstucken oder Bezierkurven zusammengesetzt was die Darstellung naturlicher macht Literatur BearbeitenWilliam M Newman Robert F Sproull Principles of interactive computer graphics McGraw Hill New York NY u a 1973 ISBN 0 07 046337 9 S 70 72 Einzelnachweise Bearbeiten Carl Machover A Brief Personal History of Computer Graphics In Computer Vol 11 Nr 11 November 1978 ISSN 0018 9162 S 38 45 hier S 41 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeichengenerator amp oldid 195197112