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Yves Montand geboren als Ivo Livi 13 Oktober 1921 in Monsummano Terme Toskana Italien 9 November 1991 in Senlis Departement Oise Frankreich war ein franzosischer Chansonnier und Schauspieler italienischer Herkunft Yves Montand 1965Yves Montand 1952Grabmal von Simone Signoret und Yves Montand auf dem Cimetiere du Pere Lachaise in Paris Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Karriere 2 Filmografie Auswahl 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Literatur 5 Dokumentarfilme 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Karriere BearbeitenYves Montand wurde als Sohn des selbstandigen Besenbinders und radikalen Kommunisten Giovanni Livi in der Toskana geboren Mit Mussolinis Machtergreifung im Oktober 1922 wurden die Gewalttatigkeiten der Faschisten gegenuber Andersdenkenden immer schlimmer sie konnten von Verfolgung bis zur Vernichtung der Existenz fuhren So entschloss sich der Vater nach Amerika auszuwandern und seine Familie spater nachzuholen Er blieb aber in Marseille hangen und versuchte dort eine selbstandige Existenz als Besenbinder aufzubauen Im Jahr 1924 folgte ihm die Familie die 1929 die franzosische Staatsburgerschaft erhielt Sein Vater ging 1932 wegen der nun auch nach Europa ubergreifenden Weltwirtschaftskrise pleite Yves musste die Schule verlassen und arbeitete unter anderem im Friseursalon seiner Schwester Im Alter von siebzehn Jahren trat er erstmals als Sanger in Clubs auf Seit dieser Zeit nannte er sich Yves Montand er wurde eine bekannte Chansongrosse in Sudfrankreich Frankreich wurde 1940 von Deutschland besetzt und Montand entging nur knapp einer Deportation nach Deutschland Nach dem Ende des Vichy Regimes ging er nach Paris wo er 1944 im ABC am Boulevard Poissonniere einer Music Hall mit immerhin 1200 Platzen auftrat Seine erste eigene Show erhielt er 1945 im Pariser Theatre de l Etoile Dies war der Beginn einer Karriere als anerkannter Chansonnier Sein Vorbild als Sanger Tanzer und Schauspieler war der US Amerikaner Fred Astaire Unterdessen wurde Edith Piaf auf ihn aufmerksam und engagierte ihn fur ihre Konzerte und machte ihn zu ihrem Liebhaber Sein erster Film Chanson der Liebe Etoile sans lumiere kam 1946 in die Kinos Im Jahr 1949 traf er die Schauspielerin Simone Signoret die sich seinetwegen von Yves Allegret scheiden liess und Montand zwei Jahre spater heiratete beide fuhrten eine viel bewunderte Musterehe die sich auf Toleranz und eine lebenslange Freundschaft sowie ihr gemeinsames politisches Engagement fur die Linke grundete Mit dem preisgekronten Film Lohn der Angst von 1953 wurde Yves Montand uber die Grenzen Frankreichs beruhmt Er arbeitete mit Regisseuren wie Claude Sautet Philippe de Broca Jean Luc Godard und Costa Gavras und spielte an der Seite von Romy Schneider Marilyn Monroe Jane Fonda Gerard Depardieu und Sami Frey Montand gehorte 1950 zu den Unterzeichnern des Stockholmer Appells gegen Kernwaffen Auch seine Filme betrachtete er als politische Stellungnahme Er sympathisierte mit der Kommunistischen Partei Frankreichs KPF und verstand sich bis zum Einmarsch der Truppen der Warschauer Pakt Staaten in Prag als Kommunist In den 1980er Jahren kritisierte er den sozialistischen Staatsprasidenten Mitterrand dafur dass er Mitglieder der KPF zu Ministern berief Montand erlag im November 1991 im Alter von 70 Jahren kurz nach Beendigung der Dreharbeiten zu seinem letzten Film einem Herzinfarkt In einem Interview sagte der Regisseur Jean Jacques Beineix Er starb am Filmset nach der allerletzten Szene Er beendete was er zu tun hatte und dann ist er einfach gestorben Und der Film erzahlt genau die Geschichte eines alten Mannes der an einem Herzanfall stirbt was dann in Wirklichkeit auch geschehen ist Montand wurde neben Simone Signoret auf dem Pariser Cimetiere du Pere Lachaise Division 44 bestattet 1 Nachdem Montand die Vaterschaft der am 6 Oktober 1975 geborenen Franzosin Aurore Drossart stets bestritten hatte reichte diese zusammen mit ihrer Mutter 1990 Klage ein Das Gericht bat Montand um einen Bluttest den er jedoch ablehnte Drei Jahre nach seinem Tod erkannte das Gericht Aurore als Montands uneheliche Tochter an Dagegen und gegen die damit verbundenen Anspruche auf ein Achtel des Montand Nachlasses legten die Hinterbliebenen Carole Amiel und Catherine Allegret Widerspruch ein Sieben Jahre nach seiner Beerdigung wurden Montands sterbliche Uberreste exhumiert Drei unabhangig voneinander durchgefuhrte Untersuchungen der Gewebeproben kamen zu dem Ergebnis dass Monsieur Ivo Livi genannt Yves Montand nicht der Vater von Mademoiselle Aurore Drossart sein konne 2 Im Jahr 2004 erhob die Stieftochter Catherine Allegret in ihren Memoiren Un monde a l envers deutsch etwa Eine Welt steht kopf schwere Vorwurfe gegen Montand Er habe sie seit ihrem funften Lebensjahr sexuell belastigt und ihre leibliche Mutter Simone Signoret habe dies toleriert 3 Der Wahrheitsgehalt der Anschuldigungen konnte nie geklart werden Montand war in seiner Freizeit ein begeisterter Boule Spieler 4 Filmografie Auswahl Bearbeiten1946 Chanson der Liebe Etoile sans lumiere 1946 Pforten der Nacht Les Portes de la nuit 1950 Es geschah in Paris Souvenirs perdus 1953 Lohn der Angst Le Salaire de la peur 1954 Tempi nostri 1955 Napoleon 1955 Die Helden sind mude Les Heros sont fatigues 1955 Die Blume der Nacht Marguerite de la nuit 1956 Frauen und Wolfe Uomini e Lupi 1957 Die Windrose 1957 Die Hexen von Salem Les Sorcieres de Salem 1957 Die grosse blaue Strasse La grande strada azzurra 1959 Wo der heisse Wind weht La legge 1960 Machen wir s in Liebe Let s Make Love 1961 Gestandnis einer Sunderin Sanctuary 1961 Lieben Sie Brahms Goodbye Again 1962 Meine Geisha My Geisha 1965 Mord im Fahrpreis inbegriffen Compartiment tueurs 1966 Der Krieg ist vorbei La Guerre est finie 1966 Grand Prix 1967 Lebe das Leben Vivre pour vivre 1968 Ein Abend ein Zug Un soir un train 1969 Pack den Tiger schnell am Schwanz Le Diable par la queue 1969 Z 1970 Einst kommt der Tag On a Clear Day You Can See Forever 1970 Das Gestandnis L Aveu 1970 Vier im roten Kreis Le Cercle rouge 1971 Die dummen Streiche der Reichen La Folie des grandeurs 1972 Alles in Butter Tout va bien 1972 Cesar und Rosalie Cesar et Rosalie 1972 Der unsichtbare Aufstand Etat de siege 1972 Le fils 1973 Bonne Chance Le Hasard et la violence 1974 Vincent Francois Paul und die anderen Vincent Francois Paul et les autres 1975 Die schonen Wilden Le Sauvage 1976 Police Python 357 1976 Der grosse Angeber Le grand escogriffe 1977 Lohn der Giganten La Menace 1978 Strassen nach Suden Les Routes du sud 1979 Die Liebe einer Frau Clair de femme 1979 I wie Ikarus I comme Icare 1981 Wahl der Waffen Le Choix des armes 1982 Feuer und Flamme Tout feu tout flamme 1983 Garcon Kollege kommt gleich Garcon 1986 Jean de Florette 1986 Manons Rache Manon des sources 1988 Trois places pour le 26 1991 Ruckkehr eines Toten Netchajev est de retour 1992 IP5 Insel der Dickhauter IP 5 L Ile aux pachydermes Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1961 BAFTA Nominierung Bester Schauspieler fur Machen wir s in Liebe 1962 Emmy Nominierung Outstanding Performance in a Variety or Musical Program or Series fur Yves Montand on Broadway 1973 David di Donatello Migliore Attore Straniero fur Cesar und Rosalie 1976 Bambi Film International fur Die schonen Wilden mit Catherine Deneuve 1980 Cesar Nominierung Bester Hauptdarsteller fur I wie Ikarus 1984 Cesar Nominierung Bester Hauptdarsteller fur Garcon Kollege kommt gleich 1988 BAFTA Nominierung Bester internationaler Schauspieler fur Jean de FloretteLiteratur BearbeitenJorge Semprun Yves Montand das Leben geht weiter OT Montand la vie continue Suhrkamp Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 518 37779 5 Yves Montand Herve Hamon Patrick Rotman Yves Montand Du siehst ich habe nicht vergessen Ein Leben in diesem Jahrhundert Aufbau Verlag Berlin 1995 ISBN 3 746 61077 X Richard Cannavo Henri Quiquere Yves Montand Seewald Stuttgart 1988 ISBN 3 512 00711 2 Daniel Winkler Transit Marseille Filmgeschichte einer Mittelmeermetropole transcript Bielefeld 2007 ISBN 978 3 89942 699 1 Kapitel zu Montand S 208 ff bei Google Bucher Dokumentarfilme BearbeitenFur Yves Montand OT Per Yves Montand Dokumentarfilm Italien 2005 53 Min Regie Nino Bizzarri Produktion Rai International Franco Porcarelli Filmseite Yves Montand Charme Chanson und Schauspiel OT Yves Montand l ombre au tableau Dokumentarfilm Frankreich 2015 59 Min Regie Karl Zero und Daisy d Errata Produktion La mondiale de productions Troisieme Œil Productions arte France Sendung 15 Mai 2016 Inhaltsangabe von ARD Ivo Livi genannt Yves Montand OT Ivo Livi dit Yves Montand Frankreich 2011 114 min Patrick Rotman fur arte France 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yves Montand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Yves Montand im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Yves Montand in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Yves Montand in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 24 November 2022 englisch Jochen Leibel Aurore ist nicht seine Tochter In Die Welt 13 Juni 1998 Posthume Padophilie Vorwurfe gegen Yves Montand In Der Standard 14 Oktober 2004 abgerufen am 1 November 2022 Kleines Dorf und grosse Stars In Kleines Dorf und grosse Stars Zeit Online abgerufen am 21 Februar 2022 onlineNormdaten Person GND 11858359X lobid OGND AKS LCCN n82052946 NDL 00450356 VIAF 36938929 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Montand YvesALTERNATIVNAMEN Ivo LiviKURZBESCHREIBUNG franzosischer Schauspieler und ChansonnierGEBURTSDATUM 13 Oktober 1921GEBURTSORT Monsummano Terme Toskana ItalienSTERBEDATUM 9 November 1991STERBEORT Senlis Departement Oise Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yves Montand amp oldid 234685040