www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Die gleichnamige Metro Station findet sich unter Grands Boulevards Metro Paris Die Grands Boulevards ɡʁɑ bulvaʁ franzosisch deutsch grosse Boulevards sind die altesten Boulevards von Paris Sie folgen dem Verlauf der ehemaligen Stadtmauer von Ludwig XIII und bilden heute auf dem nordlich der Seine gelegenen Rive Droite eine halbkreisformige Verkehrsachse zwischen der Place de la Madeleine im Westen und der Place de la Bastille im Osten Geschichte Bearbeiten nbsp Der Boulevard du Temple 1838 nbsp Boulevard Beaumarchais 1907 Ludwig XIV liess ab 1668 die nordliche Pariser Stadtmauer abtragen die unter Karl V angelegt und unter Ludwig XIII nach Westen erweitert worden war Unter der Leitung des Architekten Pierre Bullet wurde bis 1705 auf der entstandenen Freiflache der so genannte Nouveau Cours angelegt baumbestandene Chausseen zwischen den alten Stadttoren Porte Saint Honore heute Place de la Madeleine und der Porte Saint Antoine an der Bastille Die so entstandene Promenade bekam bald ihren Namen von der nordlich der Bastille gelegenen Bastion Grand Boulevart 1 Das franzosische Wort boulevard bezeichnete seit dem Mittelalter eine Stadtmauer aus niederlandisch bollwerc Bollwerk 2 Es gab zwei Projekte innerhalb der boulevard interieur die nordlichen boulevard du Nord und sudlichen boulevard du Midi Ihre Bezeichnung weist auf ihre heutige Lage hin denn die nordlichen liegen im Rive Droite also nordlich der Seine die sudlichen entsprechend im Rive Gauche sudlich der Seine Die nordlichen mit einer Lange von 2 643 Metern wurden ursprunglich in 12 Sektionen aufgeteilt und zwar die Boulevards Bourdon und Saint Antoine heute Boulevard Beaumarchais 750 m des Filles du Calvaire 210 m du Temple 405 m Saint Martin 470 m Saint Denis 210 m de Bonne Nouvelle 347 m Poissoniere 351 m Montmartre 215 m des Italiens 390 m des Capucines 440 m und de la Madeleine 220 m 3 Die nordlichen Boulevards wurden 1704 fertiggestellt die sudlichen erst 1761 3 Die Kernsektion hiervon zwischen dem Boulevard de la Madeleine an der La Madeleine und dem Boulevard Beaumarchais am Place de la Bastille werden seit 1785 Grands Boulevards genannt Der Boulevard Beaumarchais hatte einen 18 Meter breiten Mittelstreifen 4 und wurde am 7 Juni 1670 als einer der ersten in Auftrag gegeben Die Grands Boulevards entwickelten sich im 18 Jahrhundert zu Vergnugungsmeilen mit Ballsalen Bordellen und Boulevardtheatern 5 Im Zweiten Kaiserreich nahm der Pariser Prafekt Georges Eugene Haussmann die Grands Boulevards als ein Vorbild fur die Umgestaltung der damals noch mittelalterlich strukturierten Stadt Ab 1853 liess Haussmann nach einer Idee von Kaiser Napoleon III und nach dem Vorbild von London oder Berlin eine Reihe weiterer Boulevards als Prachtstrassen quer durch die Stadt anlegen 6 Unzahlige Hauser in der Innenstadt wurden dafur abgerissen Charakteristik Bearbeiten nbsp Boulevard Saint Denis mit Porte Saint Martin 2014 Die Grands Boulevards sind breite Alleestrassen mit meist baumbestandenen Fussgangerwegen trottoirs und mehrspurigen Fahrstrassen 7 Die Gesamtbreite der Strassen betragt mindestens dreissig Meter Zusammengenommen bilden sie einen knapp drei Kilometer langen halbkreisformigen Bogen Im Westen beginnen die Grands Boulevards nordlich der Place de la Concorde mit der 282 Meter langen Rue Royale die sich im Boulevard de la Madeleine fortsetzt Es folgt der Boulevard des Capucines der sudlich der Opera Garnier in den Boulevard des Italiens ubergeht Am nordlichsten Punkt beginnt der Boulevard Montmartre gefolgt vom Boulevard Poissonniere und vom Boulevard de Bonne Nouvelle bis zum alten Stadttor Porte Saint Denis Hier beginnt der kurze Boulevard Saint Denis 210 m der an der Porte Saint Martin in den Boulevard Saint Martin ubergeht Sudlich der Place de la Republique folgen der Boulevard du Temple der Boulevard des Filles du Calvaire und der Boulevard Beaumarchais der an der Place de la Bastille endet Die Boulevards sind sehr belebt und verkehrsreich unter den Anliegern sind zahlreiche Finanz Kultur und staatliche Institutionen sowie viele Einzelhandler Restaurants und Cafes 8 Beruhmte Sehenswurdigkeiten sind das Cafe de la Paix eroffnete am 5 Mai 1862 das Art deco Kino Le Grand Rex 8 Dezember 1932 oder das Olympia Theater 12 April 1893 Teile der Grands Boulevards sind eine bedeutende Strecke fur offizielle Umzuge Der gesamte Verlauf der Grands Boulevards ist von verschiedenen Metrolinien unterfuhrt Es gibt insgesamt elf Stationen Die Station Grands Boulevards am Boulevard Poissonniere wird von den Linien 8 und 9 bedient Einzelnachweise Bearbeiten Stadtplan von Turgot Paris 1736 Siehe Seiten 5 und 6 des Plan de Turgot Ursula Herrmann Knaurs etymologisches Lexikon 1982 S 80 a b A und W Calignani The History of Paris 1825 S 178 f Digitalisat in der Google Buchsuche Hildegard Schroteler von Brandt Stadtbau und Stadtplanungsgeschichte 2008 S 78 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Jacques Antoine Dulaure Nouvelle description des curiosites de Paris Paris 1787 S 85ff online abgerufen am 14 November 2013 Hans Joachim Volse Paris 2008 S 51 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Allan B Jacobs Elizabeth Macdonald Yodan Rofe The Boulevard Book MIT Press 2002 ISBN 9780262600583 S 77 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ruth Blackmore The Mini Rough Guide to Paris 2011 S 60 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grands Boulevards amp oldid 219726267