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Der X Org Server ist der Display Server des X Window Systems kurz X11 der X Org Foundation Diese hat die Weiterentwicklung nach der Abspaltung von XFree86 ubernommen und erstellt seither die offizielle X11 Referenzimplementierung Gleich nach der Abspaltung wurde der Aufbau in eine modulare Form uberfuhrt die Bestandteile von X Org X11 sind daher in einzelne mehr oder weniger unabhangige Einzelteile zerlegt wovon der X Org Server der Hauptbestandteil ist Der Display Server hangt jedoch von weiteren Modulen wie Eingabegeratetreiber und Grafiktreiber ab X Org X11 wird in seiner Gesamtheit als freie Software inklusive Quelltext Open Source veroffentlicht X Org ServerBasisdatenEntwickler X Org FoundationErscheinungsjahr 6 April 2004Aktuelle Version 21 1 9 1 25 Oktober 2023 Betriebssystem plattformubergreifend unixoid Unix BSD inkl macOSLinuxCygwin Windows Programmiersprache C 2 Kategorie Display ServerLizenz verschiedene freie Lizenzendeutschsprachig neinwww x orgDie X Org Foundation verwaltet die Standards rund um die Referenzimplementierung dieses X Window Systems Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Versionen 3 Server Architektur 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenNachdem um 2003 innerhalb des XFree86 Projekts Streitigkeiten wegen einer neuen Lizenz fur das anstehende Release der Version XFree86 4 4 ausgebrochen waren verliessen viele Entwickler das Projekt um den Server auf Basis der alten Lizenz weiterzuentwickeln Da die neue Lizenz von vielen Linux Distributionen ebenfalls als GPL inkompatibel abgelehnt wurde bildeten die Entwickler zusammen mit Mitarbeitern verschiedener Distributionen und der alten X Org Organisation die neue X Org Stiftung um in diesem Rahmen den X Server und auch die X Standards weiterzuentwickeln und zu verwalten Dabei wurde die Arbeit eng mit der des freedesktop org Projektes verknupft Versionen BearbeitenAls Basis fur X Org diente das Pre Release XFree86 4 4RC2 von XFree86 welches als letztes Release vollstandig auf der alten Lizenz basierte Auf dieser Basis veroffentlichte X Org am 7 April 2004 eine Version mit dem ersten eigenen Server unter der Bezeichnung X11R6 7 0 Dieser enthielt weniger neue Eigenentwicklungen als vielmehr letzte Patches da es sich bereits um einen Release Candidate handelte Die zweite Version X11R6 8 0 wurde am 8 September 2004 veroffentlicht und enthielt deutlich mehr Neuerungen So ermoglicht es die neu hinzugekommene Damage Funktion dass X Clients erkennen konnen welche Teile von Fenstern verandert wurden Somit zeichnen die Clients nur veranderte Teile neu was vor allen Dingen fur die Netzwerkubertragung von grafischen Ausgaben wichtig ist Ebenso wurden Composite Extensions experimentell implementiert welche echte Transparenz und Schatteneffekte der Fenster ermoglichen Die Versionen 6 9 und 7 0 sind vom Funktionsumfang her identisch der Aufbau ist aber bei der 7er Reihe modular Ziel dieser Modularisierung ist ein leichter zu wartender und zu andernder Code Seit der Veroffentlichung von Version 7 1 wird die 6er Reihe nicht mehr weiterentwickelt sondern lediglich mit Sicherheitsaktualisierungen gepflegt Mit der Einfuhrung der Modularisierung bekamen viele Komponenten auch eigene Versionsnummern 3 Dies soll es ermoglichen bestimmte Module wie z B den Server Kernel selbst unabhangig von dem Gesamtpaket das als katamari bezeichnet wird in stabilen Versionen zu veroffentlichen 4 Die Version 7 3 ermoglichte erstmals Hotplugging von Ausgabegeraten was vor allem bei Notebooks erhebliche Verbesserungen etwa bei Prasentationen mit sich bringt 5 Seit 2008 ist eine Verringerung der Entwicklungsgeschwindigkeit zu beobachten 6 2015 wurde der X Org Server 1 18 und 2016 der Server 1 19 veroffentlicht 7 Server Architektur Bearbeiten nbsp X Org Server ist ein Display Server der uber das X11 Protokoll mit seinen Clients kommuniziert Ein Fenstermanager wird zusatzlich benotigt Als Display Server ist der X Org Server diejenige zentrale Komponente des Fenstersystems welche sowohl die Interaktion zwischen Hardware Bildschirm Maus und Tastatur und Software als auch die Interprozesskommunikation innerhalb des Fenstersystems ubernimmt Der X Org Server kommuniziert wie die meisten X Window Systeme mit dem Betriebssystem Kernel meistens ein Linux BSD oder ein anderer Unix Kernel um Ein und Ausgabegerate anzusteuern Eine Ausnahme bilden die Grafikkarten die von X Org direkt unter Umgehung des Kernels angesprochen werden siehe auch Direct Rendering Infrastructure In der Praxis greift X Org haufig auch direkt auf Tastaturen und Mause zu ohne ausreichend Rucksicht auf die Arbeit des Kernel mit den entsprechenden Geraten zu nehmen Fur die weitaus meisten Grafikkarten der letzten 15 Jahre bringt X Org eigene Treiber mit Fur einige Karten am bekanntesten sind die von Nvidia und AMD gibt es zusatzlich Binartreiber der Hersteller welche die X Org Treiber ersetzen Diese proprietaren Treiber bringen meist eine verbesserte 3D Unterstutzung mit sich sind aber keine freie Software Es ist auch moglich X Org auf einem Framebuffer Gerat arbeiten zu lassen wozu dann ein Grafikkarten Treiber des Kernels benutzt wird Auf einem typischen POSIX System liegen die X Org Konfigurationsdateien im Verzeichnis etc X11 Auf modernen Distributionen wird von einer manuellen Konfiguration abgeraten 8 9 diese ist auch nicht mehr notwendig da der X Server von X org auf moderner Hardware eine automatische Erkennung bietet 10 Will oder muss dennoch eine manuelle Konfiguration vorgenommen werden sowie auf alteren Systemen so erfolgt diese uber die Datei xorg conf die u a Einstellungen zum verwendeten Monitor der Tastatur der Maus und der Grafikkarte enthalten kann Fur den weniger erfahrenen Benutzer existieren eine Reihe von auch grafischen Frontends um die manuelle Konfiguration des X Servers zu erleichtern Fruhere Distributionen boten zudem eine halbautomatische Erkennung der richtigen Einstellungen Proprietare Treiber z B von Nvidia oder AMD fruher ATI bringen meist eigene graphische Einrichtungsassistenten Frontends mit die den spezifischen Treiber entsprechend konfigurieren konnen Siehe auch BearbeitenAndere Projekte der X Org Foundation zum Beispiel Xinerama AIGLX eine Erweiterung des X Org Servers fur hardwarebeschleunigte graphische Desktop Effekte ab Version 7 1 Teil des X Org Servers Xgl eine weitere Erweiterung fur hardwarebeschleunigte graphische Desktop Effekte Xegl vollig neuer vollstandig in OpenGL implementierter X Server mit modernem Treiberkonzept XCB Bibliothek zur Ablosung von Xlib Wayland Display Server Protokoll Einzelnachweise Bearbeiten ANNOUNCE xorg server 21 1 9 25 Oktober 2023 abgerufen am 25 Oktober 2023 The x Open Source Project on Open Hub Languages Page abgerufen am 14 Juli 2018 Module Versions In freedesktop org Abgerufen 31 Mai 2007 englisch Adam Jackson Xorg releases and future planning X developer conference 2007 In wiki x org englisch Liste der Neuerungen in Version 7 3 6 September 2007 X Org Server Development Continues Trending Lower Phoronix 16 Juli 2016 X Org Server 1 19 Officially Released With A Year s Worth Of Improvements Phoronix 15 November 2016 Warren Block Chapter 5 The X Window System 5 4 Xorg Configuration In FreeBSD Handbook The FreeBSD Documentation Project abgerufen am 19 August 2018 englisch Do not create manual configuration files unless required Unnecessary manual configuration can prevent proper operation xorg conf Wiki In Gentoo org Wiki Gentoo Foundation Inc abgerufen am 19 August 2018 englisch Manually creating xorg conf should be seen as a last resort option It is typically desirable to run the X server without any special configuration Xorg 1 html Manpage In X org X11R7 0 The X Org Foundation 21 Dezember 2005 abgerufen am 19 August 2018 englisch Starting with version 4 4 Xorg has a mechanism for automatically generating a built in configuration at run time when no xorg conf file is present Weblinks Bearbeiten nbsp Commons X Org Server Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der X Org Foundation und des Servers englisch Ubersicht aller X Org Releases bei freedesktop org englisch State of the X Window auf YouTube Vortrag der verantwortlichen Entwickler Keith Packard und Marton C Massey Google Tech Talk 7 Februar 2008 bei YouTube englisch Quellenseite des X Org Servers bei freedesktop org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title X Org Server amp oldid 233725738