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XFree86 ist eine freie quelloffene Realisierung der Grafikschnittstelle X Window System auch X11 genannt Sie stellt auf Unix und unixoiden Betriebssystemen Linux GNU Hurd BSD und seinen Ableitungen grundlegende Grafikfunktionen zur Verfugung In der modularen Systemarchitektur eines grafischen Betriebssystems ist sie als Dienstprogramm zwischen den geratespezifischen Treibern und der grafischen Benutzeroberflache wie etwa KDE oder Gnome angesiedelt und stellt dieser alle grundlegenden Grafikfunktionen wie etwa das Zeichnen von Rahmen und Fenstern zur Verfugung die die Benutzeroberflache oder die grafischen Anwendungsprogramme benotigen Bis 2004 war dieser Dienst eine auf fast jedem Linux oder BSD System anzutreffende Software XFree86BasisdatenEntwickler The XFree86 Project Inc Erscheinungsjahr 1991Aktuelle Version 4 8 0 15 Dezember 2008 Betriebssystem UnixProgrammiersprache CKategorie Display ServerLizenz X11 Lizenz mit zusatzlicher Klauselwww xfree86 orgXFree86 ist ein Display Server Protokoll fur X11 Ein Fenstermanager wird zusatzlich benotigt XFree86 ist nicht auf bestimmte Betriebssysteme beschrankt Beispielsweise ist es auch Teil von Cygwin einer Systemumgebung fur NT basierende Windowssysteme NT bis Windows 10 die eine einfache Portierung von Linuxprogrammen auf Windows ermoglicht Auch fur OS 2 und macOS gibt es Portierungen obwohl Apple bis 2012 eigene X11 Server zur Verfugung stellte siehe XQuartz XFree86 wird seit 2008 nicht mehr weiter entwickelt Hauptnachfolger ist der X Org Server Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte und Namensgebung 3 Abspaltungen von XFree86 4 Weblinks 5 QuellenArchitektur BearbeitenDer XFree86 Server kommuniziert mit dem Kernel meistens ein Linux BSD oder UNIX Kernel um Ein und Ausgabegerate anzusteuern teilweise greift er aber auch selbst auf Tastaturen und Mause zu Eine grundlegende Ausnahme bilden die Grafikkarten Diese werden von XFree86 direkt unter Umgehung des Kernels angesprochen Fur die weitaus meisten Grafikkarten der letzten 15 Jahre bringt XFree86 eigene Treiber mit Fur viele verbreitete Karten gibt es Treiber des Herstellers Es ist aber auch moglich XFree86 im Linux Framebuffer einen Grafikbereich im Kernel arbeiten zu lassen um einen Geratetreiber fur Linux verwenden zu konnen Auf einem typischen POSIX System liegen die XFree86 Konfigurationsdateien im Verzeichnis etc X11 Die grundlegende Konfiguration erfolgt in der Datei XF86Config oder XF86Config 4 die unter anderem Einstellungen zum verwendeten Monitor Tastatur Maus und Grafikkarte enthalt Fur weniger erfahrene Benutzer existieren Programme auch grafische die die Konfiguration erleichtern Moderne Distributionen bieten auch eine halbautomatische Erkennung sinnvoller Einstellungen Geschichte und Namensgebung BearbeitenDas Projekt wurde 1991 von David Wexelblat Glenn Lai David Dawes und Jim Tsillas begonnen die gemeinsam darangingen Fehler im Quellcode von X11 X386 geschrieben von Thomas Roll zu beheben Diese Version hiess ursprunglich X386 1 2e Da neuere Versionen von X386 nur noch kommerziell verkauft wurden entwickelte sich das Projekt fortan selbstandig und wurde in XFree86 umbenannt was ein Wortspiel ist aus X three 86 wurde X free 86 Mit Stand 1 Oktober 2001 unterstutzte XFree86 die X11 Spezifikation R6 5 1 inklusive der GLX und der X Rendering Erweiterungen Abspaltungen von XFree86 BearbeitenIm Jahr 2003 wurde Keith Packard ein anerkannter X Window System Entwickler aus dem Kernteam ausgeschlossen Ihm wurde eine Verschworung vorgeworfen Keith Packard habe versucht das XFree86 Projekt zu spalten Er arbeite weiter innerhalb des Projekts versuche aber unter der Hand andere Entwickler fur ein neues von ihm initiiertes X Server Projekt zu gewinnen Packard bestritt dies anhand einer E Mail Korrespondenz konnte jedoch nachgewiesen werden dass er tatsachlich mit anderen Entwicklern uber eine Spaltung diskutiert hatte Packard selbst zog es vor zu den Vorgangen nichts mehr zu sagen Dies fuhrte zur Schaffung von XWin einem Forum zur Verbesserung von X und speziell XFree86 das spater vollstandig in freedesktop org aufging Keith Packard begann basierend auf dem X Window System und in Kooperation mit freedesktop org ein ganz neues Entwicklungsprojekt mit Namen Xserver Xserver benutzt Kdrives Treiber API Modell Die Autoren beschreiben das Projekt gerne als die nachste X Server Generation die einer anderen Richtung als XFree86 folgt Spater stellte aber das XFree86 Kernteam fest dass nur eine begrenzte Innovationskraft vorherrschte Unter anderem wurde dies an der Struktur des Projekts festgemacht Die Mitglieder des Kernteams wurden anhand ihrer Beitrage bewusst ausgewahlt und blieben so ein enger abgeschlossener Kreis Wegen der kaum fortschreitenden Entwicklung von X beschloss das XFree86 Kernteam daraufhin am 30 Dezember 2003 sich am nachsten Tag selbst aufzulosen 1 Nach der Auflosung des Kernteams schlossen sich viele Entwickler mit der alten X Org Foundation zusammen um diese in ein Open Source Projekt umzuwandeln das zukunftig eine Implementierung eines freien X Servers gewahrleisten sollte In Zusammenarbeit mit freedesktop org stellt das neue Entwicklerteam sein Projekt unter dem Namen X Org Server zur Verfugung der auf einer Weiterentwicklung von XFree86 4 4 RC2 beruht Massive Unterstutzung bekam das neue Projekt als sich im Januar 2004 das XFree86 Projekt fur eine neue Lizenz entschied die eine besondere Werbe Klausel mit sich brachte 2 Kritiker warfen ein dass XFree86 damit zu nicht freier Software werde In jedem Fall war die Lizenzanderung problematisch Viele Distributoren stuften diese Lizenz als inkompatibel zur GPL ein 3 und unterstutzten fortan die Abspaltung die auf der XFree86 Version 4 4 RC2 basierte und in der alten Lizenz weiterentwickelt wurde Die Abspaltung entwickelt seitdem unter dem Dach der X Org Foundation ihren eigenen X Server den X Org Server Neben diesem Projekt gab es zeitweise einen experimentellen Zweig des XFree86 Codes mit Namen Xouvert dessen Entwicklung jedoch eingestellt wurde Nachdem der Grossteil der Entwickler zu X Org wechselte gab es nur noch geringen Fortschritt bei XFree86 Die letzte Version 4 8 0 erschien am 15 Dezember 2008 4 der letzte Codebeitrag wurde im Februar 2009 eingepflegt 5 Auf Nachfrage erklarte der letzte aktive Entwickler Marc Aurele La France dass die Arbeit am Projekt mittlerweile eingestellt wurde 6 Weblinks BearbeitenProjekt Website englisch Projekt Website von X org englisch Keith Packards Xserver Projekt bei freedesktop org englisch X org Projekt bei Freedesktop englisch David Wexelblat uber die Grunde Keith Packard aus dem Kernteam auszuschliessen englisch Quellen Bearbeiten David Dawes core team disbands auf XFree86 devel E Mailliste 30 Dezember 2003 David Dawes Modification to the base XFree86 TM license im XFree86 Forum 29 Januar 2004 Mirko Lindner XFree86 4 4 Ablehnung wachst auf pro linux de 18 Februar 2004 Marc Aurele La France ANNOUNCE XFree86 4 8 0 is now available Ankundigung vom 21 Dezember 2008 CVS commit mailing list Marc Aurele La France Is there ever going to be a new version of xfree86 im XFree86 Forum 3 Dezember 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title XFree86 amp oldid 234664341