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Wolfram Arnold Bruckner 17 Mai 1903 in Hermannstadt Konigreich Ungarn Osterreich Ungarn Januar 1979 in Linz Osterreich war rumaniendeutscher Volksgruppenfuhrer und spater Oberstabsarzt der 7 SS Freiwilligen Gebirgs Division Prinz Eugen Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Mitglied des Prasidiums der Landsmannschaft der Siebenburger Sachsen in Oberosterreich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWolfram Bruckner war der Sohn des Siebenburger Oberstuhlrichters Arnold Bruckner und dessen Ehefrau Berta geborene Nendwich Von 1913 bis 1921 besuchte er das Gymnasium in Hermannstadt Er studierte von 1921 bis 1926 an der Medizinischen Fakultat der Leopold Franzens Universitat Innsbruck wo er in Georg von Schonerers Burschenschaft Germania aktiv war 1 zu deren Altherrenobmann er spater ernannt wurde 2 In der Zeit von 1923 bis 1926 war er Vorsitzender des Deutsch freiheitlichen Hochschulausschusses der nationalen Fraktion des Allgemeinen Studierendenausschusses Er promovierte im November 1926 und erhielt 1927 die rumanische Approbation libera practica Darauf leistete er seinen Militardienst Von 1928 bis 1933 war er Assistent an den Chirurgischen und Orthopadischen Krankenhausern in Berlin und Ljubljana Im Mai 1933 liess er sich als Chirurg und Orthopade in Hermannstadt nieder Einen Monat spater trat er der Nationalsozialistischen Selbsthilfebewegung der Deutschen in Rumanien NSDR des Fritz Fabritius bei fur die er im Oktober des Jahres fur den Orts und Kreisrat kandidierte Ab November leitete den ortlichen Untersuchungs und Schlichtungsausschuss USchlA und war Ortsredner 1934 wurde er im Januar erst Kreisredner im April dann Kreisleiter des Kreises Siebenburgen Sud Im Juni 1935 wurde er Stellvertreter des Landesfuhrers Fabritius in der Nationalen Arbeitsfront NAF und im gleichen Jahr Mitglied des Volksrates der Volksgemeinschaft der Deutschen in Rumanien Im Verband deutscher Turn und Sportvereine in Rumanien war er ab Mai 1938 Vorsitzender Im Oktober des Jahres stand er als Landesleiter der NAF vor und leitete zudem das Landesamtes fur Leibeserziehung 1 Nach der Abberufung von Fritz Fabritius als Landesobmann der Deutschen Volksgemeinschaft in Rumanien durch die Volksdeutsche Mittelstelle VoMi ubernahm Bruckner im November 1939 den Posten als Volksgruppenfuhrer der nun neu benannten Deutschen Volksgruppe in Rumanien Hierdurch verbesserte sich das politische Klima zwischen der Volksgemeinschaft und der rumanischen Regierung deutlich 3 Bruckners Spielraum war zu dieser Zeit jedoch bereits stark von Berlin bestimmt 4 Heinrich Himmler hatte ihn personlich fur diese Funktion ausgewahlt 5 Nach der Abdankung des rumanischen Konigs Carol II am 6 September 1940 konnte Staatsfuhrer Ion Antonescu alleinig die Regierung im Land ubernehmen womit die Beziehungen zwischen Rumanien und Deutschland eine plotzliche Wendung nahmen und den Weg frei machten fur die Beseitigung der gemassigten Politiker aus der Volksgemeinschaft Bruckner wurde auf Berliner Weisung am 27 September als Volksgruppenfuhrer abgesetzt und noch am gleichen Tag durch den radikalen Andreas Schmidt in gleicher Funktion ersetzt 6 Die Ernennung Bruckners war nun eine erkennbar vorubergehende Losung gewesen da diese Position bereits 1939 von massgeblichen Stellen innerhalb der SS fur Schmidt vorgesehen war 7 Unter dem Mandat von Wolfram Bruckner hatte die Volksgemeinschaft eng mit dem Oberkommando der Wehrmacht Amtsgruppe Ausland Abwehr unter der Leitung von Admiral Wilhelm Canaris zusammengearbeitet Mit der Ernennung von Andreas Schmidt erfolgte eine Neuausrichtung zu den deutschen Geheimdiensten Schmidt arbeitete intensiver mit dem Amt VI SD Ausland unter dem von Reinhard Heydrich geleiteten Reichssicherheitshauptamt RSHA zusammen 8 Wahrend des Zweiten Weltkriegs diente Bruckner in der Abwehr Stelle der Wehrmacht Er baute auf Anweisung des Volksbundes fur das Deutschtum im Ausland VDA in der VoMi ein Netz von V und SS Mannern im deutschen Siedlungsraum Rumaniens auf und sandte seine Berichte direkt nach Berlin 9 Er war zudem Oberstabsarzt bei der 7 SS Freiwilligen Gebirgs Division Prinz Eugen 2 In der SS erreichte den Rang eines Hauptsturmfuhrers Bruckner erhielt Auszeichnungen wie den Orden der Krone von Rumanien am Bande der Tapferkeitsmedaille mit Schwertern den Stern von Rumanien im Rang eines Ritters das Eiserne Kreuz II Klasse und den Orden der Krone Konig Zvonimirs mit Schwertern 10 Nach dem Krieg gelangte Bruckner nach Osterreich wo er in den 1950er und 1960er Jahren in der Landsmannschaft der Siebenburger Sachsen in Oberosterreich unter anderem als Mitglied des Prasidiums tatig war 11 Der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Erhard Plesch uberreichte 1960 in Linz unserem verdienten Landsmann Dr Wolfram Bruckner die Ehrennadel der Landsmannschaft 12 1975 nahm Bruckner im Munchner Haus des Deutschen Ostens an einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft fur sudostdeutsche Volks und Heimatforschung teil bei der neben dem Veranstalter Friedrich Fritz Cloos zahlreiche andere ehemalige NS Amtswalter aus Rumanien wie Alfred Bonfert Alfred Csallner Kaspar Hugel Josef Sepp Schmidt Michael Stocker und Heinrich Zillich zusammenkamen 13 Wolfram Bruckner war verheiratet mit Ulrike geb Jahn Der Verbindung entstammten zwei Tochter Brigitte und Gundel 14 Er verstarb im Januar 1979 in Linz 15 Rezeption BearbeitenGeorg Wildmann von der Landsmannschaft der Donauschwaben in Oberosterreich sah in Wolfram Bruckner eher eine schwache Fuhrungsfigur er wurde schon nach einem Jahr abgelost Im September 1940 wurde dann ein entschiedener Weltanschaulicher Andreas Schmidt Volksgruppenfuhrer 16 Nach dem Historiker Stephan Olaf Schuller war mit der Ernennung Bruckners ein wichtiger Schritt der Vereinnahmung der Rumaniendeutschen durch das Deutsche Reich vollzogen Hatten die Deutschen in Rumanien bisher noch ihre Obmanner selbst bestimmt so wurde die rumaniendeutsche Fuhrung von nun an durch Berlin bestimmt die mehr dem Fuhrer der grossen deutschen Volksgemeinschaft als der eigenen deutschen Volksgemeinschaft in Rumanien verpflichtet war 5 Literatur BearbeitenMariana Hausleitner Die Donauschwaben 1868 1948 Ihre Rolle im rumanischen und serbischen Banat Steiner Stuttgart 2014 ISBN 978 3 515 10686 3 S 185 188 191 Johann Bohm Nationalsozialistische Indoktrination der Deutschen in Rumanien 1932 1944 Peter Lang Berlin 2008 ISBN 3 631 57031 7 S 90 92 111 205 247 248 Weblinks BearbeitenKlaus Popa Eintrag Wolfram Arnold Bruckner In Volkisches Handbuch Sudosteuropa 2010 S 111 Einzelnachweise Bearbeiten a b Klaus Popa Volkisches Handbuch Sudosteuropa S 11 a b Siebenburgische Zeitung Folge 2 vom 31 Januar 1979 S 7 Bezahlinhalt Johann Bohm Nationalsozialistische Indoktrination der Deutschen in Rumanien 1932 1944 S 90 Wolfgang Miege Schmidt Andreas In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 4 Munchen 1981 S 95 96 a b Stephan Olaf Schuller Fur Glaube Fuhrer Volk Vater oder Mutterland Die Kampfe um die deutsche Jugend im rumanischen Banat 1918 1944 LIT Verlag Munster 2009 ISBN 3 8258 1910 8 S 226 Johann Bohm Nationalsozialistische Indoktrination der Deutschen in Rumanien 1932 1944 S 205 Johann Bohm Nationalsozialistische Indoktrination der Deutschen in Rumanien 1932 1944 S 111 Ottmar Trască Andreas Schmidt and the German Ethnic Group in Romania 1940 1944 Zurich Open Repository and Archive Universitat Zurich 2015 S 18 Archiv und Bibliothek des Siebenburgens Instituts in Gundelsheim A XII 3 5 12 In Johann Bohm Welches war die wesentliche Ursache dass Andreas Schmidt ehemaliger Volksgruppenfuhrer der Deutschen in Rumanien 1937 nach Berlin ging sowie Geschichtsumdeutungen der Siebenburger Sachsen Elektronische Halbjahresschrift fur sudosteuropaische Geschichte und Politik 2 2017 S 4 Sudostdeutsche Tageszeitung Hermannstadt und Temeschburg Folge 143 27 Juni 1944 S 4 In Klaus Popa Volkisches Handbuch Sudosteuropa S 11 Siebenburgische Zeitung Folge 12 vom 25 Dezember 1957 S 5 Bezahlinhalt Siebenburgische Zeitung Folge 6 vom 28 Juni 1960 S 9 Bezahlinhalt Siebenburgische Zeitung Folge 21 vom 15 November 1967 S 6 Bezahlinhalt Siebenburgische Zeitung Folge 3 vom 15 Februar 1968 S 6 Bezahlinhalt Siebenburgische Zeitung Folge 11 vom 31 Juli 1980 S 8 Bezahlinhalt Siebenburgische Zeitung Folge 6 vom 28 Juni 1960 S 5 Bezahlinhalt Hans Wolfram Hockl Eine denkwurdige Tagung Uber die Tagung der Arbeitsgemeinschaft fur sudostdeutsche Volks und Heimatforschung vom 5 und 16 Februar 1975 im Haus des Deutschen Ostens Munchen In Halbjahresschrift fur sudosteuropaische Geschichte Literatur und Politik Siebenburgische Zeitung Folge 2 vom 25 Februar 1961 S 8 Bezahlinhalt Siebenburgische Zeitung Folge 7 vom 30 April 1979 S 3 Bezahlinhalt Georg Wildmann Das Volkische als Leitbild der donauschwabischen Fuhrungseliten in der Zwischenkriegszeit In donauschwaben ooe at ohne Datum Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 Juli 2020 PersonendatenNAME Bruckner WolframALTERNATIVNAMEN Bruckner Wolfram Arnold Geburtsname KURZBESCHREIBUNG rumaniendeutscher Volksgruppenfuhrer SS Oberstabsarzt und Funktionar der Landsmannschaft der Siebenburger SachsenGEBURTSDATUM 17 Mai 1903GEBURTSORT Hermannstadt Konigreich Ungarn Osterreich UngarnSTERBEDATUM Januar 1979STERBEORT Linz Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfram Bruckner amp oldid 224027974