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Wolfgang Ruddenklau 1 Mai 1953 in Erfurt ist ein libertar anarchistischer deutscher Journalist Er war ein Aktivist der unabhangigen Umweltbewegung in der DDR Wolfgang Ruddenklau 2011 in der Gedenkstatte Berlin Hohenschonhausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRuddenklau Sohn eines Pfarrers verweigerte als Jugendlicher den Wehrdienst in der NVA und studierte Theologie am Sprachenkonvikt in Berlin Nach Abbruch des Studiums absolvierte er eine Ausbildung als Kinder und Jugendarbeiter im kirchlichen Dienst wurde aber nach der Probezeit nicht ubernommen und arbeitete fortan als Pfortner Nachtwachter Hausmeister und Friedhofsarbeiter Seit den fruhen 1970er Jahren wurde Ruddenklau vom Ministerium fur Staatssicherheit MfS uberwacht 1975 stellte er einen Antrag auf Ausreise in die Bundesrepublik zog diesen jedoch nach der Bewilligung wieder zuruck 1983 war Ruddenklau Mitgrunder des Friedens und Umweltkreises der Pfarr und Glaubenskirche in Berlin Lichtenberg In dieser Gruppe entstand 1985 der Plan zur Grundung einer Umwelt Bibliothek zum Initiativkreis gehorten neben Ruddenklau Christian Halbrock Christine Muller Barbara und Oliver Kamper Christian Siegert Rainer Gremmler und Petra Thuns 1984 wurde er unter dem Vorwand krimineller Delikte in Berlin und Rudersdorf inhaftiert Im Fruhjahr 1986 wurden dem Friedens und Umweltkreis von der Gemeinde der Zionskirche in Berlin Mitte Raumlichkeiten zur Verfugung gestellt so dass dort am 2 September 1986 die Umwelt Bibliothek gegrundet werden konnte die sich zum wichtigsten Informations und Kommunikationszentrum der DDR Opposition entwickeln sollte Ruddenklau zu dieser Zeit auch Leiter der Mannergruppe des Berliner Arbeitskreises Homosexuelle Selbsthilfe konzentrierte sich ab 1987 auf die Autorentatigkeit fur die Umweltblatter der Umwelt Bibliothek die 1989 in telegraph umbenannt wurden Im November 1987 wurde Ruddenklau im Verlauf der Aktion Falle der Staatssicherheit gegen das illegale Untergrundblatt Grenzfall beim Drucken der Umweltblatter verhaftet und in die Untersuchungshaftanstalt Berlin Hohenschonhausen verbracht 1 Das gegen ihn eingeleitete Ermittlungsverfahren wegen staatsfeindlicher Gruppenbildung wurde aufgrund einer Ermittlungspanne und starker offentlicher Proteste in der DDR und im Westen auf Anweisung der SED Fuhrung eingestellt und Ruddenklau drei Tage spater wieder freigelassen 1988 beteiligte er sich an den Protesten gegen den politisch motivierten Ausschluss mehrerer Schuler von der Carl von Ossietzky Oberschule in Berlin Pankow Ein Jahr spater protestierte er zusammen mit anderen Burgerrechtlern gegen die Falschung der Wahlergebnisse bei den DDR Kommunalwahlen In einem Bericht vom 1 Juni 1989 wird Wolfgang Ruddenklau vom Ministerium fur Staatssicherheit der DDR zum harten Kern seiner Gegner gezahlt Etwa 600 Personen sind den Fuhrungsgremien zuzuordnen wahrend den sogen harten Kern eine relativ kleine Zahl fanatischer von sogen Sendungsbewusstsein personlichem Geltungsdrang und politischer Profilierungssucht getriebener vielfach unbelehrbarer Feinde des Sozialismus bildet Dieser Kategorie zuzuordnen sind ca 60 Personen u a die Pfarrer EPPELMANN TSCHICHE und WONNEBERGER sowie Gerd und Ulrike POPPE Barbel BOHLEY und Werner FISCHER die Personen RUDDENKLAU SCHULT Dr KLEIN und LIETZ Sie sind die massgeblichen Inspiratoren Organisatoren politischer Untergrundtatigkeit und bestimmen mit ihren Verbindungen im Inland in das westliche Ausland und zu antisozialistischen Kraften in anderen sozialistischen Staaten die konkreten Inhalte der Feindtatigkeit personeller Zusammenschlusse und deren uberregionalen Aktionsradius Ministerium fur Staatssicherheit 2 Im September 1990 organisierte Wolfgang Ruddenklau Mahnwachen fur die Offnung der Stasi Archive Seit der friedlichen Revolution in der DDR beteiligt sich Ruddenklau an erinnerungspolitischer Arbeit u a an der Gedenkstatte Hohenschonhausen und publiziert zu der historischen Aufarbeitung von Widerstand und Repression in der DDR 1999 gab er zusammen mit Bernd Gehrke und Autoren aus verschiedenen Gruppen der ehemaligen Burgerrechtsbewegungen einen Sammelband zur DDR Opposition mit dem Titel Das war doch nicht unsere Alternative heraus Im Oktober 2015 unterzeichnete Ruddenklau mit 46 anderen DDR Burgerrechtlern aus unterschiedlichen politischen Lagern den von Katrin Hattenhauer initiierten Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel in dem es eingangs heisst Wir unterstutzen Ihre Politik der offenen Grenzen Wir unterstutzen Ihre Fluchtlingspolitik und Ihren Einsatz um der Menschen willen Mit grosstem Respekt sehen wir Ihre feste Haltung zur Aufnahme asylsuchender Fluchtlinge bei uns in Deutschland 70 Jahre nach dem Holocaust offnet Deutschland seine Grenzen und rettet Menschen aus Not und Tod 3 Werke BearbeitenWolfgang Ruddenklau 1992 Storenfried Verlag BasisDruck Berlin Wolfgang Ruddenklau Bernd Gehrke 1999 Das war doch nicht unsere Alternative ISBN 3 89691 466 9 Wolfgang Ruddenklau 1995 Nur krank darfst Du nicht werden Versuch einer Lokalisierung von Erinnerungen an alte Ostberliner Knaste Wolfgang Ruddenklau u a 1989 Wahlfall Samisdatpublikation Literatur BearbeitenSilvia Muller Ruddenklau Wolfgang In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Tom Sello Wolfgang Ruddenklau In Ilko Sascha Kowalczuk amp Tom Sello Hrsg Fur ein freies Land mit freien Menschen Opposition und Widerstand in Biographien und Fotos Robert Havemann Gesellschaft Berlin 2006 ISBN 3 938857 02 1 Thomas Rudolph Oliver Kloss Rainer Muller Christoph Wonneberger Hrsg im Auftrage des IFM Archivs e V Weg in den Aufstand Chronik zu Opposition und Widerstand in der DDR vom August 1987 bis zum Dezember 1989 Bd 1 Leipzig Araki 2014 ISBN 978 3 941848 17 7 Vorwort als Leseprobe S 46 61f 307 und 313 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Ruddenklau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Personliche Website Kurzbiografie bei jugendopposition de Wolfgang Ruddenklau Umwelt Bibliothek Berlin UB telegraph Archiv Interview mit Wolfgang Ruddenklau in Graswurzelrevolution Nr 343 November 2009Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Ilko Sascha Kowalczuk Endspiel Die Revolution von 1989 in der DDR Munchen 2009 S 257 Ministerium fur Staatssicherheit der DDR Bericht uber Grosse und Zusammensetzung der oppositionellen und negativen Krafte vom 1 Juni 1989 Deutsche Welle Der offene Brief an Angela Merkel im Wortlaut zur Fluchtlings und Asylpolitik vom 23 Oktober 2015 Normdaten Person GND 113064403 lobid OGND AKS LCCN n92109052 VIAF 268932891 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruddenklau WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und UmweltschutzerGEBURTSDATUM 1 Mai 1953GEBURTSORT Erfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Ruddenklau amp oldid 227922227