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Wolfgang Klien 14 September 1907 in Leipzig 12 November 2006 in Pinneberg war ein deutscher Verwaltungsjurist Tischler Maler und Kunstwissenschaftler Wolfgang Klien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Nachkriegszeit 1 2 Hamburg 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKliens Eltern waren der Rechtsanwalt und Notar Dr Georg Klien und dessen Ehefrau Gertrud geb Hasse Wolfgang Klien besuchte die Burgerschule in Leipzig und die Dreikonigschule in Dresden Nach dem Abitur im Fruhjahr 1927 immatrikulierte er sich zum Sommersemester 1927 an der Universitat Leipzig Zum Wintersemester 1927 28 wechselte er als stud iur an die Ludwig Maximilians Universitat Munchen Am 27 November 1927 im Corps Suevia Munchen acceptiert wurde er am 23 Juni 1928 recipiert Zum Sommersemester 1929 ging er an die Christian Albrechts Universitat zu Kiel Im 4 Semester wurde er im Corps Saxonia Kiel aktiv 1 Insgesamt focht er 13 unbeanstandete Mensuren Als Inaktiver beendete er das Studium 1931 mit dem Referendarexamen in Leipzig 1933 wurde er dort zum Dr iur promoviert 2 Nach dem Assessorexamen 1936 und zwei Jahren als Anwaltsassessor und Hilfsrichter trat er 1938 als Finanzassessor zur Reichsfinanzverwaltung uber Der Reichsminister der Finanzen ernannte ihn am 20 Juli 1939 zum Regierungsassessor Im Zweiten Weltkrieg war Klien jahrelang an der Eismeerfront in Nordfinnland eingesetzt Nachkriegszeit Bearbeiten Als Leutnant der Infanterie geriet er 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft Als sie nach einem Jahr endete liess er sich nicht in seine unter sowjetischer Besatzung stehende Heimatstadt Leipzig sondern in die Amerikanische Besatzungszone entlassen In Dusseldorf nahm ihn sein Corpsbruder Hardy Zimmer auf Sein Leibbursch ehrenhalber betrieb dort mit seinen Schwestern zum Zeitvertreib eine Papierfabrik die ihm sein Vater Generaldirektor bei Persil vermacht hatte Einen juristischen Job fur Klien hatte er nicht aber Klien wollte gern ohne politischen Zwang eine Tischlerausbildung in einer angeschlossenen Schreinerei machen Zimmer willigte ein nahm aber Klien das Versprechen ab den Mannern in der Schreinerei seinen Dr iur zu verschweigen um keine sozialen Spannungen aufkommen zu lassen Nach sechs Jahren bestand Klien die Meisterprufung mit sehr gut Von 1952 bis 1956 war er als technischer Zeichner und Bauleiter in Dusseldorfer und Tubinger Architekturburos tatig Seine Kenntnisse in der Warmedammung und in der Problematik von Flachdachern zeichnete ihn vor vielen Architekten aus Daruber schrieb er in Architekturzeitungen interessante Artikel Der Inhaber eines Instituts fur Schall und Warmeschutz in Essen bot ihm die Stelle eines Leiters seiner Architekturabteilung an Dennoch kehrte er aus Sorge um die Altersversorgung von Verwandten in der DDR in seinen Juristenberuf zuruck Er ging zur Finanzverwaltung Hessens 1970 liess er sich mit 62 Jahren in Kassel als Oberregierungsrat pensionieren Siehe auch Zonenprotokoll Hamburg Bearbeiten Von der norddeutschen Landschaft und Hamburg angezogen zog er wohl aus wirtschaftlichen Grunden nach Pinneberg Auf der Suche nach einer kunstlerischen Zukunft studierte er an der Universitat Hamburg Kunstgeschichte und Archaologie 1983 mit 76 Jahren machte er den Magister Artium mit gut Die Magisterarbeit befasste sich mit der Marmorgruppe Der Fischer des Altonaer Bildhauers Johannes Uhde 1858 1893 heute im Vestibul des Jenisch Hauses Klien widmete sich seiner alten Neigung zur Zeichnung und Malerei Er besuchte Malkurse und reiste mit Staffelei und Malerausrustung durch Europa Es entstanden viele Gemalde von den die meisten nach seinem Tode zugunsten einer Kinderstiftung in Pinneberg versteigert wurden In den letzten zehn Jahren seines Lebens wandte er sich der Literatur zu 3 Als beachtetes Mitglied der Goethe Gesellschaft schrieb er ein Buch zu Johann Wolfgang von Goethes 250 Geburtstag Es befasste sich mit Goethes Wirkung auf die Zeitgenossen und seine Bedeutung als Jurist Es wurde als Horbuch mit Christoph Lindert vertont Nebenbei schrieb Klien einen guten Kunstfuhrer uber die Geschichte der Landschaftsmalerei und eine Sammlung von Balladen mit ihrem geschichtlichen Hintergrund Von kleinem Wuchs lebte Klien zeitlebens sehr gesund Er hielt eine besondere Diat betrieb Skilanglauf und Tennis bis ins hohe Alter wurde Ehrenmitglied des Pinneberger Tennisclubs und schaffte mit 90 Jahren noch 20 Ballwechsel Im Pinneberger Judoclub errang er im 8 Lebensjahrzehnt den braunen Judogurtel Er lief im Eiskunstlauf die 8 ruckwarts und liebte den Gesellschaftstanz In seinen letzten Jahren verwirklichte er seine Utopie Faust I auswendig zu konnen und zu kennen Nachweislich aus dem Gedachtnis liess er im September 2005 in einem Eppendorfer Tonstudio vier Compact Discs aufnehmen nicht nur Goethes Text sondern auch Kommentare und die Schilderung der Buhnenbilder die er mit Kohlestift skizziert hatte 4 Klien s Stimme war hell und von liebenswurdigem melodischen Leipziger Tonfall getragen Sein Publikum waren Gymnasialklassen Sein Leben endete nach 99 Jahren durch einen Herzinfarkt 3 Beigesetzt wurde er am 24 November 2006 auf dem Stadtfriedhof Pinneberg Die Grabrede hielt sein Neffe Markus Winkler Ordinarius fur Germanistik und Komparatistik an der Universitat Genf Klien war von 1979 bis an sein Lebensende aktives Mitglied des Academischen Clubs zu Hamburg Werke Bearbeiten15 Balladen und ihre geschichtlichen Hintergrunde Jahn amp Ernst Hamburg 1988 ISBN 978 3 92524 258 8 Der Siegeszug der Landschaftsmalerei eine Entwicklungsgeschichte der Landschaftsmalerei in Europa mit 150 Abbildungen Jahn amp Ernst Hamburg 1990 ISBN 978 3 92524 290 8 Baume unsere Freunde Jahn amp Ernst Hamburg 1990 Feder und Bleistiftzeichnungen Kliens versehen mit Wald und Baumzitaten Goethes Naturlyrik und Allgefuhl eine Zusammenstellung besonders poetischer Partien in Goethes Werk Fouque Literaturverlag Egelsbach Frankfurt am Main Munchen Bremen New York 1999 ISBN 978 3 82674 401 3 Er sprach viel und trank nicht wenig Goethe Wie beruhmte Zeitgenossen ihn erlebten Langen Muller Verlag Munchen 2000 ISBN 978 3 78442 703 4 Literatur BearbeitenHans Bernd Herzog Wolfgang Klien Die Trausnitz Corpszeitung der Suevia Munchen Nr 1 2007 S 65 70 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolfgang Klien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wolfgang Klien im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1996 159 1820 148 280 Dissertation Die Pflegschaft nach 7a des Bankdepotgesetzes a b Gert Henning Wolfgang Klien Vortrag beim AC am 19 Oktober 2017 Die 4 CDs sind im CSC Tonstudio Hamburg erhaltlich Normdaten Person GND 120683253 lobid OGND AKS LCCN n92066566 VIAF 74689948 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klien WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsjurist Tischler Maler und KunstwissenschaftlerGEBURTSDATUM 14 September 1907GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 12 November 2006STERBEORT Pinneberg Abgerufen von 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