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Die Wohnstadt Stadtentwicklungs und Wohnungsbaugesellschaft Hessen ist eine Wohnungs und Entwicklungsgesellschaft mit mehrheitlicher Beteiligung des Landes Hessen Gemeinsam mit der zur Unternehmensgruppe gehorenden Nassauischen Heimstatte umfasst ihr Bestand rund 59 000 Wohnungen in Hessen und Thuringen Die Unternehmensgruppe zahlt damit zu den zehn grossten Wohnungsunternehmen Deutschlands Als Entwicklungs und Sanierungstragerin ubernimmt sie fur offentliche wie private Auftraggeber Aufgaben in der Projekt und Stadtentwicklung und leistet immobilienwirtschaftliche Beratung Wohnstadt Stadtentwicklungs und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbHRechtsform Gesellschaft mit beschrankter HaftungGrundung 1920Sitz Kassel DeutschlandLeitung Thomas Hain Monika Fontaine Kretschmer Constantin WestphalMitarbeiterzahl rd 300 2006 danach Personalubernahme durch die Muttergesellschaft Nassauische HeimstatteBranche ImmobilienwirtschaftWebsite www naheimst de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorkriegszeit 1 2 Unter nationalsozialistischem Regime 1 3 Wiederaufbau 1 4 Stadterneuerung und entwicklung 1 5 Offentlicher Auftrag heute 2 Unternehmensverbund 3 Gesellschafterstruktur 4 Unternehmenssparten 5 Mitgliedschaft 6 Weblinks 7 QuellenGeschichte BearbeitenDer rechtliche Vorlaufer der Wohnstadt die Hessische Heimstatte wurde 1920 in Kassel als eine von zwolf Wohnungsfursorgegesellschaften des preussischen Staates gegrundet Der offentlich geforderte Wohnungsbau sollte den akuten Wohnraummangel im Regierungsbezirk Kassel und dem Freistaat Waldeck beheben Gleichzeitig ubernahm die Hessische Heimstatte wichtige Steuerungsfunktionen als Organ der staatlichen Wohnungspolitik Vorkriegszeit Bearbeiten Zunachst widmete sich die Gesellschaft vorrangig dem staatlich geforderten Kleinsiedlungs und Eigenheimbau in den nordhessischen Gemeinden Trotz der durch Inflation erschwerten Wirtschaftsbedingungen der fruhen 1920er Jahre konnten vorwiegend im Kreis Eschwege und in Marburg uber 300 Wohnungen fertiggestellt werden Eine deutliche Zunahme der Bautatigkeit setzte mit der Erhohung der Fordermittel aus der Umlage der Hauszinssteuer ein Bis zum Ende der Weimarer Republik errichtete das Unternehmen rund 6 500 Wohnungen an verschiedenen Standorten in Nordhessen von denen ein Teil durch die Tochtergesellschaft Hessenheim Wohnungsbaugesellschaft spater Kurhessen Wohnungsbaugesellschaft bewirtschaftet wurde Ab 1927 unterhielt die Hessische Heimstatte eine eigene Stadtplanungsabteilung die fur die Gemeinden Aufgaben der Bebauungs und Flachennutzungsplanung ubernahm Unter nationalsozialistischem Regime Bearbeiten Anfanglich war die Wohnungspolitik der Nationalsozialisten von einer Idealisierung der Kleinstadt und des Agrarstaates gepragt Das anderte sich mit der ab 1936 expandierenden Rustungsindustrie Die schnell anwachsenden Arbeiterstadte benotigten bezahlbaren Wohnraum An die Stelle von Kleinsiedlungen und Eigenheimen trat eine mehrgeschossige Zeilenbebauung in standardisierter und damit kostengunstiger Ausfuhrung Die Hessische Heimstatte setzte diese Vorgaben als Organ der offentlichen Wohnungswirtschaft um So erstellte sie die Plane fur die auf 3 000 Wohnungen ausgelegte Mattenberg Siedlung im Kasseler Ortsteil Oberzwehren mit der gunstiger Wohnraum fur die Arbeiter des Flugmotorenbauers Henschel geschaffen werden sollte Gleiches galt fur das ostlich von Kassel gelegene Lohfelden wo die Ortsteile Crumbach und Ochshausen mit Wohnungen fur die Arbeiter der Fieseler Flugzeugwerke zum neuen Stadtteil vereint wurden Die Bauvorhaben konnten nur zum Teil realisiert werden Mit Kriegsbeginn kam der Wohnungsbau nahezu zum Erliegen Durch das Bombardement deutscher Stadte entstand eine neue Bedarfssituation Ab 1943 liess die Hessische Heimstatte unter Einsatz polnischer und russischer Zwangsarbeiter standardisierte Notunterkunfte so genannte Behelfsheime errichten Wiederaufbau Bearbeiten Die Situation im Tatigkeitsgebiet der Hessischen Heimstatte insbesondere in Kassel war nach Kriegsende durch einen akuten Wohnraummangel infolge kriegsbedingter Schaden gekennzeichnet Zur Basis fur den Wiederaufbau wurde das Wohnungsnotprogramm der Hessischen Landesregierung aus dem Jahr 1946 das die Kleinsiedlung im Grunen als Leitbild fur Neubauprojekte propagierte Als besonders gelungenes Beispiel erhielt das von der Hessischen Heimstatte errichtete Wohnquartier Eichhof in Bad Hersfeld 1958 den ersten Preis im Landeswettbewerb fur die beste Kleinsiedlung Abweichend von der Forderpolitik anderer Bundeslander verknupfte Hessen in den 1950er Jahren die Eingliederung der Heimatvertriebenen und Fluchtlinge mit seiner Landesentwicklungsplanung Hessenplan Teil dieser Strategie war die Konversion ehemaliger Rustungsstandorte zu zivilen Wohnquartieren Die beiden Sprengstoffwerke der DAG und WASAG bei Allendorf im Landkreis Marburg wurden so zur Keimzelle fur das heutige Stadtallendorf mit rund 21 000 Einwohnern Auch in den Stadten leistete die Hessische Heimstatte einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung neuen Wohnraums In Kassel entstanden nach Planen aus der Vorkriegszeit etliche hundert Wohnungen in zwei bis dreigeschossiger Bauweise so zum Beispiel im Flusseviertel in Kassel Wilhelmshohe Ende 1956 galt der Wiederaufbau in Kassel als weitgehend abgeschlossen Die Hessische Heimstatte hatte dort bis zu diesem Zeitpunkt 1 495 Wohnungen erstellt Stadterneuerung und entwicklung Bearbeiten Mit dem steigenden Wohnungsbedarf in der Nachkriegszeit und der Freigabe der Baulandpreise ab 1960 wuchs der Verwertungsdruck auf die Stadtzentren Wohnungen und kleine Gewerbebetriebe wichen allmahlich in die gunstigeren Aussenbezirke aus Es entstanden neue Stadtteile mit einem Bestand von mehreren tausend Wohnungen wie in den von der Hessischen Heimstatte geplanten Siedlungen Fulda Aschenberg oder Marburg Richtsberg Vor diesem Hintergrund verlagerte sich der Tatigkeitsschwerpunkt des Unternehmens in den 1960er Jahren vom Wohnungsbau hin zur Stadtplanung und entwicklung Aus dem Stadtebauforderungsgesetz des Jahres 1971 ergab sich ein zusatzliches Betatigungsfeld Als anerkannter Sanierungstrager des Landes Hessen war die Hessische Heimstatte fortan in die Stadterneuerung zahlreicher nord und mittelhessischer Kommunen wie Arolsen Hunfeld Immenhausen Kirchhain Sontra und Wetter eingebunden Offentlicher Auftrag heute Bearbeiten Eine Gesetzesanderung erkannte den Heimstatten 1990 die Gemeinnutzigkeit ab Aus finanzwirtschaftlichen und organisatorischen Grunden fusionierte die Hessische Heimstatte daraufhin 1994 mit ihrer bis dahin fur die Bewirtschaftung der konzerneigenen Wohnungen zustandigen Tochtergesellschaft Kurhessen Wohnungsbaugesellschaft Das Unternehmen firmierte seitdem als Wohnstadt Stadtentwicklungs und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH Ab 1990 unterstutzte die Wohnstadt das Nachbarland Thuringen durch eine eigene Aussenstelle in Weimar Der Schwerpunkt der Aufgaben vor Ort lag im Bereich der Stadtplanung und erneuerung so zum Beispiel in Apolda Gotha und Naumburg Saale Die Geschaftstatigkeit der 1990er Jahre war von stadtebaulichen Planungen Sanierungsmassnahmen der Konversion stillgelegter Militar und Industrieareale sowie der Pflege und Modernisierung des eigenen Bestands gepragt 2005 schlossen sich die beiden hessischen Wohnungs und Entwicklungsgesellschaften Nassauische Heimstatte und Wohnstadt zu einer Unternehmensgruppe zusammen Unternehmensverbund Bearbeiten2005 erwarb die Nassauische Heimstatte Anteile des Landes Hessen an der Wohnstadt Stadtentwicklungs und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH Kassel Mit einem Bestand von rund 63 000 Wohneinheiten und 29 Niederlassungen Geschaftsstellen und Buros ist die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstatte Wohnstadt in ganz Hessen und Teilen Thuringens prasent Zum neuen Unternehmensverbund gehort auch die in Kassel ansassige Tochter MET Medien Energie Technik Versorgungs und Betreuungsgesellschaft mbH die sich auf die Bereitstellung von Kommunikations und Warmetechnik sowie Dienstleistungen rund um die Immobilienverwaltung spezialisiert hat Gesellschafterstruktur BearbeitenDie Wohnstadt Stadtentwicklungs und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH befindet sich mehrheitlich im Besitz der Nassauische Heimstatte Wohnungs und Entwicklungsgesellschaft sowie anderer offentlicher Anteilseigner Ursprunglich gegrundet um den allgemeinen Mangel an Wohnraum in der Region zwischen Kassel im Norden sowie Marburg und Fulda im Suden zu lindern liegt der heutige Fokus der Geschaftstatigkeit im freifinanzierten und geforderten Wohnungsbau der Konversion militarischer kommunaler und industrieller Brachflachen sowie der Beratung von Stadten und Gemeinden aber auch Wirtschaftsunternehmen in Fragen der Stadtentwicklung und des Immobilienmanagements Die Gesellschafter der Wohnstadt Nassauische Heimstatte Wohnungs und Entwicklungsgesellschaft mbH SV Sparkassen Versicherung Gebaudeversicherung Baden Wurttemberg AG Stadt Kassel Schwalm Eder Kreis Kasseler Sparkasse Sparkasse Werra Meissner Sparkasse Marburg Biedenkopf Sparkasse Bad Hersfeld Rotenburg Gemeinnutzige Wohnungsbau GmbH der Stadt Marburg Stadt Kirchhain GAGFAH GmbH Essen Handwerkskammer Kassel Stadt Bad Wildungen Stadt Grossalmerode Stadt Hessisch Lichtenau Stadt Homberg Stadt Wolfhagen Sparkasse Fulda eigene AnteileUnternehmenssparten BearbeitenDie Unternehmensgruppe Nassauische Heimstatte Wohnstadt gliedert ihre Geschaftstatigkeit in die Bereiche Wohnen Bauen und Entwickeln Mitgliedschaft BearbeitenDie Unternehmensgruppe Nassauische Heimstatte Wohnstadt ist Mitglied in folgenden Arbeitsgemeinschaften und Verbanden Auswahl Arbeitsgemeinschaft Grosser Wohnungsunternehmen AGW Bundesvereinigung der Landes und Entwicklungsgesellschaften BVLEG Deutscher Verband fur Wohnungswesen Stadtebau und Raumordnung e V GdW Bundesverband deutscher Wohnungs und Immobilienunternehmen e V Verband der Sudwestdeutschen Wohnungswirtschaft e V Zentraler Immobilien Ausschuss e V Kompetenzzentrum Grosssiedlungen e V Weblinks BearbeitenWebsite der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstatte Wohnstadt Website der Projektentwicklungssparte NH ProjektStadtQuellen BearbeitenHelmut Feussner Friedhelm Fischer Von der Heimstatte zur Wohnstadt Transformationen eines Unternehmens zwischen Weimarer Republik und 21 Jahrhundert Kassel university press 2008 Geschaftsbericht Unternehmensgruppe Nassauische Heimstatte Wohnstadt 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wohnstadt Stadtentwicklungs und Wohnungsbaugesellschaft Hessen amp oldid 234464739