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Wohlau ist ein Ortsteil der Stadt Belgern Schildau im Landkreis Nordsachsen in Sachsen WohlauStadt Belgern SchildauKoordinaten 51 26 N 13 9 O 51 426337 13 157025 Koordinaten 51 25 35 N 13 9 25 OEinwohner 122 2023 Eingemeindung 1 Marz 1994Eingemeindet nach BelgernPostleitzahl 04874Vorwahl 034224Luftaufnahme ca 2009Luftaufnahme ca 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Ehemalige Grenze Preussen und Sachsen 2 2 Gedenkstein Major K v Hausen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gassendorf mit Blockflur befindet sich im Gebiet Belgern Muhlberg Elbe Aue am Ostrand der Dahlener Heide westlich der Bundesstrasse 182 und der Elbe Die Kreisstrasse 8924 fuhrt durch den landlichen Raum und Ort Geschichte BearbeitenDer kleine Ort befindet sich ostlich der Droschkauer Heide und ist ein Heideranddorf in hugeliger Umgebung Erstmals im Jahre 1314 als Wolov oder Wulov erwahnt leitet sich der Name aus dem Altsorbischen her Die Bewohner waren lange dem Rittergut Plotha des Wurzener Stiftshauptmanns von Gablenz zinspflichtig Sie unterlagen auch der Gerichtsbarkeit des Plothaer Ritterguts Ab 1520 wurde das Dorf verlassen und mehr als zwei Jahrhunderte lag es wust Ab dem Jahre 1768 wurde der Ort neu besiedelt und von da an Wohlau genannt Im Ort steht keine Kirche Die Einwohner sind nach Staritz eingepfarrt nutzen auch den dortigen Friedhof 1818 lebten in Wohlau 116 Menschen in 26 Hausern In der hiesigen Schaferei arbeiteten sechs Leute Bis heute pragen Land und Forstwirtschaft das Dorf durch ausgedehnte Feld und Wiesenplane sowie durch Waldgebiete Im Ortskern reihen sich die Dreiseitenhofe aneinander Fruher arbeiteten die meisten Dorfbewohner in ihren Bauernwirtschaften im Forst auf den Rittergutern der Umgebung und seit dem 19 Jahrhundert auch in den umliegenden Stadten Nach 1990 gingen viele ehemalige LPG Bauern und Forstarbeiter in den Vorruhestand Jungere Leute arbeiten meist in Torgau Belgern Riesa oder Muhlberg Fur die Wohlauer Schulkinder ist Belgern Torgau und Strehla der Schulort Die Gemeindebibliothek und die Schwesternstation wurden nach 1990 aufgelost Vor allem Personal und Buchbeschaffungskosten konnte die kleine Gemeinde nicht mehr aufbringen Fruher gab es im Dorf einen Gesangsverein und eine Schalmeienkapelle Seit 1991 organisiert ein Geselligkeitsverein 1 Kulturveranstaltungen Hier betatigen sich vor allem junge Wohlauer Familien Seit ungefahr 1899 gibt es in Wohlau einen Gasthof der inzwischen den Namen Wirtshaus Zur Heide tragt Fast die Halfte der Gemeindegemarkung bedeckt Wald Bisher spielte der Fremdenverkehr fur Wohlau kaum eine Rolle touristische Attraktionen und Ubernachtungsmoglichkeiten fehlten Die etwas abseitige Lage zog jedoch einige Leipziger an Sie errichteten in der naheren Umgebung ihre Wochenendgrundstucke Wohlau eignet sich gut als Ausgangspunkt fur Wanderungen und Radtouren Die Tauschenberge Hugel ostlich der Strasse nach Treptitz sind nach der Wustung Tauschau benannt Nach Auskunft einer Ortskundigen soll in Wohlau fruher ein Dorfgespenst ein Unwesen getrieben haben Am 20 Juli 1950 wurden Oelzschau und Seydewitz nach Wohlau eingemeindet 2 1994 wurde die Gemeinde Wohlau mit ihren Ortsteilen in die Stadt Belgern eingegliedert die seit dem 1 Januar 2013 zur Stadt Belgern Schildau gehort Im Jahr 2014 wurde alle 700 Jahre Wohlau gefeiert 3 In der Nahe des Ortes befindet sich der eiszeitliche Findling Blauer Stein ein Felsblock aus Rotsteinkiesel einer der grossten Findlinge im ehemaligen Leipziger Bezirk In der Grunen Telle wenige Kilometer vom Ort entfernt befindet sich eine unter Schutz stehende Stieleiche Es gibt auch ein altes Gemeindehaus was fruher eine Dorfschule war und heute als Wohnhaus genutzt wird Klinkerbau mit Satteldach ortsgeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung Eingeschossiger Backsteinbau uber Natursteinsockel traufstandig Satteldach eine Dachhalfte nachtraglich mit Ausbau versehen Eingang mittig originale Haustur an der Strassenseite Inschriftentafel mit Dreieckverdachung Inschrift Heimat Schule zu Wohlau nbsp Grenzstein zwischen dem KS und KPEhemalige Grenze Preussen und Sachsen Bearbeiten Zwischen den Dorfern Wohlau und Treptitz steht ein Grenzstein denn genau da verlief die Grenze zwischen dem Konigreich Sachsen und Konigreich Preussen Scharrierter Pyramidenstumpf aus Sandstein mit Plinthe direkt auf der Grenzlinie gegenuberliegend eingemeisselt Nummer 7 und Landeskurzel K P K S zugehorig 20 Laufersteine in unregelmassigen Abstanden auf der Grenzlinie Stein sehr gut erhalten Die historische Bedeutung dieser Kulturdenkmale ist Nach dem Ende der Herrschaft Napoleons wurden die Grenzen Europas auf dem Wiener Kongress vom 18 September 1814 bis zum 9 Juni 1815 neu festgelegt Sachsen das an der Seite Napoleons gekampft hatte und somit zu den Unterlegenen gehorte musste auf Beschluss der Siegermachte fast zwei Drittel seines Territoriums abtreten Nahezu alle diese Gebiete wurden Preussen zugeteilt und gingen in der preussischen Provinz Sachsen auf Ab 1828 ersetzte man die holzernen Grenzpfahle sukzessive durch wesentlich solidere Grenzsteine deren Gestaltung auf preussische Entwurfe zuruckgeht und die als Pilare spanisch Saule bezeichnet werden Insgesamt konnen vier Arten von Grenzsteinen unterschieden werden Sie sind von Ost nach West nummeriert wobei die Zahlung an der Elbe neu beginnt rechtselbisch Grenzsteine Nummer 1 212 linkselbisch Nummer 176 Die Denkmaleigenschaft der Sachsisch Preussischen Grenzsteine ergibt sich aus ihrer geschichtlichen Bedeutung sie erinnern an ein fur Sachsens Geschichte einschneidendes Ereignis nbsp Zum Gedachtnis an Major K v HausenGedenkstein Major K v Hausen Bearbeiten Zwischen Wohlau und Oelzschau gibt es einen Gedenkstein die Inschrift des Steines Zum Gedachtnis von Major K v Hausen 10 10 1867 gef 25 09 1914 in Frankreich Der Stein gilt dem Gedenken an Franz Kurt von Hausen Gorsleben geboren am 10 Oktober 1867 in Magdeburg Sein Vater war Adolf Erwin Max von Hausen Herr auf Gorsleben Blauer Hof seine Mutter war Anna von Hausen geburtige Stephann aus Tauschwitz Laut Kriegsgraberverzeichnis des Volksbundes befindet sich die letzte Ruhestatte von Major Franz Kurt von Hausen in Manicourt in Frankreich er wurde in die Endgrablage Block 4 Grab 229 umgebettet Ursprunglich war er in Marchelepot bei Peron begraben worden Den Stein im Oelzschauer Forst liess seine Schwester Meta Clara Ida Ruyter 1872 bis 1939 geborene von Hausen nach 1920 zum Gedachtnis an ihren Bruder setzen Sie lebte auf dem Rittergut Plotha und starb am 10 Juni 1939 in Torgau Literatur BearbeitenPeter Haferstroh Red Die Dahlener Heide Kulturgeschichtliche Streifzuge Hrsg Verein fur Dorfliche Kulturentwicklung in Sachsen e V Passage Verlag Leipzig 1994 ISBN 3 9803465 6 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wohlau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wohlau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Wohlau auf der Homepage der Stadt Belgern Schildau Wohlau auf der eigenen HomepageEinzelnachweise Bearbeiten Geselligkeitsverein Gemeinde Wohlau e V Abgerufen am 29 November 2021 Zweite Verordnung zum Gesetz zur Anderung der Kreis und Gemeindegrenzen zum 27 April 1950 GuABl S 161 In Landesregierung Sachsen Anhalt Hrsg Gesetz und Amtsblatt des Landes Sachsen Anhalt Nr 18 5 August 1950 ZDB ID 511105 5 S 279 PDF Frank Lehmann Ein Dorf fruhstuckt im Nachtgewand in torgauerzeitung com vom 25 August 2014Ortsteile von Belgern Schildau Ammelgosswitz Belgern Bockwitz Dobeltitz Droschkau Kaisa Kobershain Lausa Liebersee Mahitzschen Neussen Oelzschau Plotha Probsthain Puschwitz Schildau Seydewitz Sitzenroda Staritz Taura Treblitzsch Wohlau Normdaten Geografikum GND 1161999051 lobid OGND AKS VIAF 5119153063172519320008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wohlau Belgern Schildau amp oldid 238344516