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Wilhelm Theodor Wulff 17 Juli 1815 in Arnsberg 14 August 1892 in Munster war von 1842 bis 1878 Burgermeister von Arnsberg Leben BearbeitenEr war Sohn des Landwegebaumeisters Friedrich Anton Wulff und seiner Frau Caroline Theresia Bering Der Vater stammte aus einer Familie die uber sechs Generationen hinweg die Burgermeister von Menden gestellt hatte Friedrich Anton Wulff zeichnete 1806 die Plane zur Erweiterung der Stadt Arnsberg und 1807 zum Wiederaufbau der Stadt Neheim Wilhelm Wulff besuchte das Gymnasium Laurentianum Danach studierte er ab 1835 Rechts und Kameralwissenschaften in Bonn Er war Oberlandesgerichtsreferendar als der Magistrat von Arnsberg ihn 1841 zum Burgermeister wahlte Im selben Jahr hat er als Burgermeister eine lokale Feuer Polizei Ordnung verfasst Ein Jahr spater heiratete er Sophia Rasche Aus der Ehe gingen mehrere Kinder hervor Seine Ehefrau starb 1855 im Kindbett Wegen der kleinen Kinder heiratete er 1856 ein zweites Mal Als Wulff 1843 beim Schutzerfest den ublichen Ehrenschuss im Namen des Konigs abgab hat er mit dem ersten Schuss den Vogel abgeschossen Konig Friedrich Wilhelm IV nahm den Titel als Schutzenkonig an und schenkte der Schutzengesellschaft eine kleine Kanone fur Bollerschusse Im Jahr 1864 schoss Wulff noch einmal den Vogel ab diesmal fur Wilhelm I Die Anfangsjahre als Burgermeister fielen in eine Notzeit gepragt von Unwetter Missernten und Epidemien Im Jahr 1846 bat er die Burger um Unterstutzung fur die notleidenden Armen Von den gesammelten 500 Talern wurden Kartoffeln gekauft die an die Bedurftigen abgegeben wurden Eine Suppenkuche versorgte einige Zeit spater 270 Familien Im Jahr 1847 wurde eine Pflegeanstalt fur altersschwache und arbeitsunfahige Personen gegrundet Im selben Jahr vernichtete ein Feuer einen Grossteil der Altstadt Im Jahr 1852 grundete er eine Kasse fur Kranke Als 1857 eine Ruhrepidemie ausbrach geriet die Kasse in finanzielle Schwierigkeiten Im selben Jahr wurde das stadtische Marienhospital eroffnet Wulff war glaubiger Katholik und Mitglied im Kirchenvorstand Er war massgebend an der Errichtung eines Kreuzweges und der 1868 eingeweihten Kreuzbergkapelle beteiligt Er war auch aktiv im Vorstand des ortlichen Kolpingvereins Wulff war engagiert im fruhen politischen Katholizismus Bereits 1848 war er stellvertretendes Mitglied der preussischen Nationalversammlung In den fruhen 1860er Jahren nahm er an den Soester Konferenzen zur Grundung einer katholischen Partei teil 1 In den Jahren 1865 wurde er zum ersten Mal zum Abgeordneten des Provinziallandtags der Provinz Westfalen im Wahlbezirk Herzogtum Westfalen fur die Stadte Arnsberg und Hamm gewahlt nahm aber am Landtag nicht teil 1860 1862 1865 1871 und 1875 vertrat er den Wahlkreis im Provinziallandtag Ihm wurde 1865 der Rote Adlerorden Vierter Klasse verliehen Aus Anlass seines funfundzwanzigjahrigen Jubilaums als Burgermeister schenkte ihm die Burgerschaft 1867 einen silbernen Pokal Wahrend des Kulturkampfes hat er 1875 den Beschluss des Kirchenvorstandes mitgetragen die vom Staat nicht ausgezahlten Gehalter der Geistlichen durch Sammlung in der Gemeinde aufzubringen Die Bezirksregierung Arnsberg erteilte ihm darum einen formlichen Verweis Weiter in Ungnade fiel er 1876 als Wulff zu Ehren des Papstes eine Fahne mit den Farben des Kirchenstaates an seinem Wohnhaus aufzog was zu einem grosseren Auflauf fuhrte Dies wurde von Seiten der Regierung als staatsfeindliche Kundgebung betrachtet Die Intervention von Wulff bei Innenminister Friedrich zu Eulenburg brachte lediglich die Ermassigung der Strafe von 90 auf 30 Mark Im Jahr 1877 wurde Wulff einstimmig als Burgermeister wieder gewahlt Die konigliche Regierung verweigerte ihm indes die Bestatigung der Wahl Der Protest des Magistrat beim Oberprasidenten blieb erfolglos Danach kam es zu einer Unterschriftenkampagne an der sich Burger aus allen sozialen Schichten und Konfessionen beteiligten Auch dies half nichts so dass Wulff Anfang 1878 auf sein Amt verzichtete Er lebte danach bei seinen Sohnen in Munster Literatur BearbeitenKlemens Propper Leben und Schicksal des Arnsberger Burgermeister Wilhelm Wulff Ein Opfer des Kulturkampfes In Heimatblatter Zeitschrift des Arnsberger Heimatbundes 3 1982 S 31 39 Alfred Bruns Hrsg Josef Haming Zusammenstellung Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826 1978 Westfalische Quellen und Archivverzeichnisse Band 2 Landschaftsverband Westfalen Lippe Munster 1978 S 668 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Gerhard Hohmann Die Soester Konferenzen 1864 1866 Zur Vorgeschichte der Zentrumspartei in Westfalen In Westfalische Zeitschrift Bd 114 1964 S336Normdaten Person GND 1067747486 lobid OGND AKS VIAF 314873900 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wulff WilhelmALTERNATIVNAMEN Wulff Wilhelm Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Burgermeister von ArnsbergGEBURTSDATUM 17 Juli 1815GEBURTSORT ArnsbergSTERBEDATUM 14 August 1892STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Wulff Politiker amp oldid 229478609