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Wilhelm Weber 3 Juni 1889 in Langenhorst 3 Februar 1963 in Bockum Hovel war ein deutscher katholischer Geistlicher und NS Opfer Leben BearbeitenWilhelm Weber war nach dem Studium der katholischen Theologie und Priesterweihe am 14 August 1913 in Munster ab jenem Jahr als Kaplan nacheinander in Haltern Borken Propsteikirche St Remigius und Hamborn tatig Ab 1939 betreute er als Pfarrer die St Pankratius Kirchengemeinde in Bockum Hovel Am 27 November 1943 wurde Wilhelm Weber im Pfarrhaus Bockum Hovel wegen staatsabtraglichen Verhaltens verhaftet und ins Zuchthaus nach Munster gebracht Der Inhaftierung waren langjahrige Reibereien mit den Ortsgruppen der NSDAP und der SA vorausgegangen Diesen nachfolgende Ereignisse zogen dann die Verhaftung nach sich Trotz massiven Insistierens der ortlichen SA weigerte er sich hartnackig wegen dessen vorherigen Kirchenaustrittes die Beerdigung eines bei einem Luftangriff ums Leben gekommenen NSDAP Mitgliedes auf dem kirchlichen Friedhof in Hovel zu gestatten 1 Zudem forderte er die Witwe eines kurz vorher verstorbenen SA Truppfuhrers auf das Zivilabzeichen der SA von dem auf dem kirchlichen Friedhof gelegenen Grabmal ihres Mannes entfernen zu lassen Ausserdem wurde ihm vorgeworfen er habe eine katholische polnische Zwangsarbeiterin die allgemein als Selbstmorderin galt in einem Einzelgrab auf dem damals noch katholischen Friedhof beigesetzt bzw beisetzen lassen 2 Weber ausserte sich offentlich abfallig uber die Anmassungen der nationalsozialistischen Funktionstrager Durch Denunziation wurde dies der Gestapo in Munster bekannt die ihn daraufhin verhaftete Nach Gefangenschaft in Munster war Weber ab dem 19 Februar 1944 bis zum 10 April 1945 im sogenannten Pfarrerblock des Konzentrationslagers Dachau mit der Haftlings Nr 64053 inhaftiert 3 Der damals 55 jahrige Priester war dort wegen seines Alters dem Arbeitskommando Strohsackstopfen zugeteilt Ein ordentliches Gerichtsverfahren hatte nie stattgefunden Sein Vetter der Munsteraner Sozial und Caritaswissenschaftler Heinrich Weber 1888 1946 bemuhte sich vergeblich um seine Freilassung Nach der Entlassung aus dem KZ fand Weber erste Aufnahme im Pfarrhaus Dachau Von dort begab er sich in die Abtei der Benediktinerinnen Kloster Sankt Walburg Eichstatt dessen Abtissin eine Schwester der Freifrau von Twickel auf dem Schloss Ermelinghof in Bockum Hovel war In Eichstatt besuchte ihn seine Nichte Anne Marie Goerdeler Sie war die Schwiegertochter des Widerstandskampfers Carl Friedrich Goerdeler der das gescheiterte Attentat vom 20 Juli 1944 auf Hitler massgeblich mitgeplant hatte und als neuer Reichskanzler ausersehen war Sie war uber den Gesundheitszustand des Onkels entsetzt Die Schwestern pflegten ihn nach besten Kraften so dass er im Sommer 1945 nach Bockum Hovel zuruckkehren konnte 4 Er nahm das Pfarramt wieder auf und setzte sich in der Folgezeit u a fur den Wiederaufbau des 1944 durch zwei Bombentreffer zerstorten Kirchenschiffes der St Pankratius Kirche ein In der Zeit von 1954 bis 1957 erfolgte unter seiner Leitung der Wiederaufbau 5 2009 wurde fur ihn in Bockum Hovel seit 1975 ein Stadtbezirk von Hamm ein Stolperstein verlegt 6 Literatur BearbeitenChristian Frieling Priester aus dem Bistum Munster im KZ 38 Biographien Aschendorff Munster 1992 ISBN 3 402 05427 2 darin S 195 197 Wilhelm Weber Manfred Hermanns Caritas in Deutschland wahrend der Zeit des Nationalsozialismus In Barbara Dunkel und Verena Fesel Hrsg Wohlfahrtspflege Volkspflege Fursorge regionale und uberregionale Forschungsergebnisse der Sozialen Arbeit zwischen 1920 und 1970 Lit Munster Hamburg Berlin London 2001 ISBN 3 8258 5409 4 S 150 Peter Hertel Vor unsrer Haustur Eine Kindheit im NS Staat fruh erlebt spat erkundet agenda Verlag Munster 2018 ISBN 978 3 89688 596 8 Joachim Kuropka Meldungen aus Munster 1924 1944 Geheime und vertrauliche Berichte von Polizei Gestapo NSDAP und ihren Gliederungen staatlicher Verwaltung Gerichtsbarkeit und Wehrmacht uber die politische und gesellschaftliche Situation in Munster Regensberg Munster 1992 ISBN 3 7923 0626 3 S 571 587 Fussnoten Bearbeiten Christian Frieling Priester aus dem Bistum Munster im KZ Aschendorff Munster 1992 S 195 Peter Hertel Vor unsrer Haustur Eine Kindheit im NS Staat fruh erlebt spat erkundet agenda Verlag Munster 2018 ISBN 978 3 89688 596 8 S 208 Christian Frieling Priester aus dem Bistum Munster im KZ Aschendorff Munster 1992 S 196 Peter Hertel Vor unsrer Haustur Eine Kindheit im NS Staat fruh erlebt spat erkundet agenda Verlag Munster 2018 ISBN 978 3 89688 596 8 S 209 Christian Frieling Priester aus dem Bistum Munster im KZ Aschendorff Munster 1992 S 197 Peter Hertel Vor unsrer Haustur Eine Kindheit im NS Staat fruh erlebt spat erkundet agenda Verlag Munster 2018 ISBN 978 3 89688 596 8 S 204 PersonendatenNAME Weber WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer GeistlicherGEBURTSDATUM 3 Juni 1889GEBURTSORT LangenhorstSTERBEDATUM 3 Februar 1963STERBEORT Bockum Hovel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Weber Pfarrer amp oldid 198032109