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Wilhelm Schumacher 3 Januar 1800 in Danzig 28 April 1837 ebenda war ein deutscher Schriftsteller und Zeitungsverleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenWilhelm Schumacher wurde als Sohn eines Fuhrmannes geboren der spater Regierungsbote wurde Aus finanziellen Grunden konnte er nicht die notwendige Schulbildung erhalten so lehrte ihn sein Vater das Lesen und durch Privatunterricht erlernte er etwas franzosisch polnisch und Erdkunde er besuchte fur sechs Monate eine Freischule In seiner Kindheit und Jugend wuchs er unter Strassenjungen auf Im Alter von 13 Jahren zwang ihn der Hunger wahrend der Belagerung Danzigs aus der Stadt so dass er sich im Umland unter Bauern und Kosaken aufhielt Trotz dieser ungunstigen Umstande entwickelte er eine lebhafte Phantasie und fertigte bereits als Kind Verse an und erfand Geschichten so konnte er Marchen aus dem Stegreif erzahlen In seiner Kindheit erlitt er diverse Unfalle So zerschmetterte er sich den vorderen Teil des Schadels bei einem Sturz auf eine Wagenachse im Alter von acht Jahren fiel er aus einem Fenster im dritten Stock und versank spater in einem riesigen Heuhaufen und konnte erst kurz vor dem Erstickungstod gerettet werden zweimal ertrank er fast in der Ostsee Durch den Religionsunterricht des Superintendenten Jakob Gottlieb Ehwalt 1765 1844 wurde der Grund fur seinen religiosen Sinn gelegt und er lernte die Lekture der Bibel zu schatzen Nach den Wunschen seiner Mutter sollte er nach Beendigung der Belagerung Danzigs den Elementarunterricht nachholen und anschliessend Theologie studieren jedoch verstarb seine Mutter zuvor und Wilhelm Schumacher musste aufgrund der Vermogensumstande seines Vaters eine Lehre zum Sattler beginnen In der freien Zeit wahrend seiner Lehre nutzte er die Nachte zum Studium der Bucher derer er habhaft werden konnte und verwendete einen Grossteil seines Lehrgeldes zum Kauf von Kerzen Nach Beendigung der Lehre diente er bis 1821 als Soldat und besuchte hierbei die Soldatenschulen und in seiner dienstfreien Zeit betrieb er sein Selbststudium Nach Beendigung seiner Dienstzeit als Soldat ging er als Sattlergeselle auf Wanderung und erwarb sich in Breslau durch ein Gelegenheitsgedicht das Wohlwollen eines Fursten in dessen Gefolge er nach Osterreich reiste und Unterricht durch den Hofmeister erhielt Zwei Jahre spater kehrte er nach Danzig zuruck und erfuhr bei der Ankunft dass einer seiner Bruder am Tag zuvor Selbstmord begangen habe Aufgrund seiner bisher erhaltenen Ausbildung gab er die Sattlerarbeiten auf und schrieb Gelegenheitsgedichte die er sich honorieren liess Dank der Unterstutzung des Direktors der St Johannis Schule in Danzig Matthias Gotthilf Loschin durfte er dessen Bibliothek nutzen so notierte er Auszuge und schrieb ihm Bemerkenswertes ab Er heiratete 1823 und stand nun vor dem Problem dass er mit seinen literarischen Arbeiten nicht genugend verdiente so dass er sich in kleine Handelsspekulationen einliess und hierbei getauscht wurde und fur neun Monate in den Schuldturm musste Dort fand er dann allerdings die Musse zu studieren und las nun Immanuel Kant Johann Gottfried Herder Gotthold Ephraim Lessing Johann Gottfried Seume und Voltaire sowie die Bibel Die Ankunft der Opernsangerin Henriette Sontag in Danzig gab ihm die Gelegenheit einige humoristisch satirische Schriften und Gedichte zu veroffentlichen Hierdurch und durch die Herausgabe eines Adressbuches fur Danzig war er in der Lage sich aus dem Schuldenturm freizukaufen Nun besserten sich seine finanziellen Verhaltnisse und er arbeitete fur fremde Zeitschriften gab einige Romane heraus und war Gelegenheitspoet Er schrieb wie er selbst sagte Gevatter und Liebesbriefe Bitt und Impertinenzschreiben Vermahlungs und Empfehlungsgedichte Stammbuchaufsatze Rundgesange und Trauergesange Als die Cholera 1831 in Danzig ausbrach begann er Cholera Satiren zu schreiben die zu Tausenden vervielfaltigt und ins Englische und Danische ubersetzt wurden Nach eigenen Angaben erwarb er hierdurch 600 Taler Gewinn Im gleichen Jahr grundete er im November auch die Zeitschrift Danziger Dampfboot mit dem Versprechen dass es eine Zeitschrift fur Geist Humor Satire Poesie Welt und Volksleben Korrespondenz Kunst Literatur und Theater sein sollte Er leitete als Redakteur die Zeitung fur sechs Jahre fast ausschliesslich alleine und nur selten mit einem Mitarbeiter Anfangs hatte er 300 Abonnenten diese Zahl war Ende 1836 auf mehr als 900 angewachsen als es an die Gerhardsche Buchhandlung ubertragen wurde Julius Lasker fuhrte von 1838 bis 1844 die Redaktion Das Danziger Dampfboot bestand bis 1879 und hatte bis zu 1 500 Abonnenten Im Winter 1836 zog er sich eine Grippe zu die in Schwindsucht umschlug er starb daran im April 1837 Schriften Auswahl BearbeitenWeibliche Schaam und Entartung Oder Die Ursachen des gegenwartigen Mangels an brauchbaren weiblichen Dienstboten Danzig 1826 Bemerkungen uber den Missbrauch mit dem weisen Gesetz welches dem Vater eines unehelichen Kindes verurtheilt die Verpflegungsgelder fur dasselbe an die Klagerin zu zahlen Danzig 1826 Die Erstlinge eine Sammlung Erzahlungen Gedichte u Charaden Danzig Anhuth 1826 Der grosse Eremit oder Liebesabenteuer des Freiherrn Leopold von Lilienfeld ein satirisch launiger Roman Danzig Gerhard 1826 Der Aufmerksame Zuschauer Wochenschrift fur Freunde der frohen Laune und Satire Danzig Wilhelm Schumacher 1826 1827 Danziger Dampfschiff fur Literatur Poesie Theater und Geselligkeit Danzig Gedruckt in der Wedelschen Hofbuchdruckerei 1828 Lustgedrange und Harfenklange eine Sammlung Erzahlungen Balladen und Gedichte Graudenz Berlin 1828 Schellenklange Scherze Schwanke Glossen und Satyren Graudenz 1828 Momus Taschenbuch fur Freunde des Scherzes und der Satyre Graudenz 1828 Die Eroberung von Varna durch die Russen im Jahre 1828 Gelegenheitsschauspiel in 3 Aufzugen nebst einem Anhange von vermischten Gedichten Danzig 1829 Lied beim Scheiden des verhangnissvollen Jahres 1830 Danzig 1830 Vergissmeinnicht Ein Liederstrausschen fur Herz und Geist Danzig Botzon 1830 Figaro Theater Blatt fur Danzig Danzig Wedelsche Hof Buchdruckerei 1830 Charakteristik der Danziger Nachtwachter ein Schattenriss Strassburg in Westpreussen Gedruckt bei J F S Zimmermann 1830 Epistel an die neuen Sonntagskinder in Grossfischdorf ein satirisches Gedicht Danzig gedruckt bei Louis Botzon 1830 Danziger Stadt und Adress Almanach fur das Jahr 1831 Danzig Wedel 1831 Epilog beim diesjahrigen Schluss der hiesigen Buhne am 17 Januar 1831 nach der Auffuhrung des Molierschen Lustspiels Tartufe Danzig gedruckt in der Wedelschen Hofbuchdruckerei 1831 Verstandlichste und bewahrteste Belehrungen uber die mit Gefahr bedrohende pestartige Krankheit Cholera morbus mit einem Rezepte versehen welches das sicherste Schutzmittel wider die cholera lehrt und alle hieruber schon erschienene und vielleicht noch erscheinende Buchlein ubertrifft und uberflussig macht nach den Hauptresultaten arztlicher in Indien Persien Russland und Polen gemachten Erfahrungen sorgfaltig zusammengestellt Danzig Wedel 1831 Der Wunderdoktor wie er ist Danzig 1831 Die Cholera morbus 1 Teil Danzig 1831 Die Cholera morbus 2 Teil Danzig 1831 Die Cholera morbus 3 Teil Danzig 1831 Geschichte der Cholera in Danzig im Jahre 1831 Nebst humoristisch satirische Rosenbilder aus einer Gewitternacht der schrecklichsten Wirklichkeit Drei Gedichte mit einem Steindruck und prosaischen Noten zum poetischen Texte Danzig 1831 Der Schuhmacher Hamann in Heubude seine Wundertropfen wider die Cholera und seine Beurtheiler Nach Vernunftgrunden und allen bisherigen Erfahrungen zum Besten des Publikums kritisch beleuchtet und unparteiisch dargestellt Danzig 1831 Zacharias Zappio oder Liebe und Leben eines Danziger Burgers eine geschichtlich romantische Erzahlung nebst einer Biographie des Polizei Sekretair Paulus Danzig Wedelschen Hofbuchdruckerei 1831 Danziger Dampfboot fur Geist Humor Satire Poesie Welt und Volksleben Korrespondenz Kunst Literatur und Theater Danzig 1831 Die Finsterlinge im Lande des Lichtes nebst Entgegnung auf die Dr Olshausenschen Anfalle Danzig 1834 Felicite Robert de Lamennais Wilhelm Schumacher Hoffmann und Campe Verlag De Lamennais Worte eines Glaubigen Hamburg Hoffmann amp Campe 1834 Preussischer Musentempel der treuen Volksliebe fur das erhabene Konigshaus oder Beschreibung der Festlichkeiten auf der im Jare 1834 von Berlin bis zur Einschiffung in Memel erfolgten Reise J J K K Hoheiten des Kronprinzen von Preussen und Hochst dessen Gemahlin Danzig 1834 Carl Woike Wilhelm Schumacher Die Beschaffenheit des sittlich religiosen Urtheils unserer Zeit Zunachst ein Sendschreiben an den Redakteur des Danziger Dampfboots Herrn W Schumacher in Betreff seiner Finsterlinge im Lande des Lichtes Konigsberg Unzer 1835 Lyrische und humoristische Gedichte Danzig 1835 Maiblumen und Bergfruchte oder vermischte Schriften in Poesie und Prosa Danzig 1835 38 Literatur BearbeitenFranz Brummer Schumacher Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 33 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 38 f Wilhelm Schumacher in Neuer Nekrolog der Deutschen 15 Jahrgang 1837 1 Teil Weimar 1839 S 503 f Weblinks BearbeitenWilhelm Schumacher in Kulturportal West OstNormdaten Person GND 138346763 lobid OGND AKS VIAF 89900892 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schumacher WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und ZeitungsverlegerGEBURTSDATUM 3 Januar 1800GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 28 April 1837STERBEORT Danzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Schumacher Herausgeber amp oldid 197533274