www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Nauhaus 23 September 1899 in Erfurt 31 Juli 1979 in Halle Saale war ein deutscher Buchbinder Kunstler Archivar und Publizist Leben BearbeitenWilhelm Nauhaus hatte zunachst vor Maler zu werden und begann seine Ausbildung 1917 bei Walther Klemm an der Kunsthochschule Weimar Beeinflusst von den Ideen des Bauhaus Grunders Walter Gropius wandte er sich dann nach kurzem Militardienst dem Kunsthandwerk zu und studierte zunachst zwei Semester bei Ernst Schneidler an der Kunstgewerbeschule Barmen 1920 begann er eine Buchbinderlehre bei Walther Frickmann in Erfurt legte zwei Jahre spater dort die Gesellenprufung ab und wechselte zu Otto Dorfner nach Weimar 1924 ging Nauhaus an die Kunstgewerbeschule Berlin Charlottenburg zu Paul Kersten wo er 1925 die Meisterprufung ablegte Von 1925 bis 1928 leitete Nauhaus die Handbinderei Brockhaus in Elberfeld und folgte 1928 einer Berufung als Dozent fur kunstlerischen Handeinband an die Vereinigten Staatsschulen fur freie und angewandte Kunst spater Staatliche Hochschule fur bildende Kunste in Berlin Charlottenburg wo er neben seiner Lehrtatigkeit neue Binde und Schmucktechniken erfinden und erproben und alte Techniken weiterentwickeln konnte 1935 wurde er zum Professor berufen Bei einem Luftangriff auf Berlin verlor Nauhaus im November 1943 seinen kompletten Besitz und fast alle bis dahin entstandenen Arbeiten Seine Werkstatt und seine Wohnung wurden zerstort Er siedelte nach Dornburg bei Jena uber und lehrte einige Zeit in Primkenau in Schlesien wohin der Unterrichtsbetrieb der Berliner Hochschule verlagert worden war Nach Kriegsdienst und amerikanischer Kriegsgefangenschaft folgte Nauhaus im Dezember 1945 einer Berufung durch Ludwig Erich Redslob an die Kunsthochschule Burg Giebichenstein nach Halle Saale wo er seitdem als Professor fur kunstlerischen Handeinband und Leiter der Buchbindeklasse tatig war Auch das Amt des Rektors hatte er zu Beginn seiner halleschen Zeit einige Monate lang inne 1958 1959 war er in Dresden auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung vertreten 1958 wurde im Zuge des Wandels vom Kunsthandwerk zur industriellen Formgestaltung der sich an der Burg vollzog die Abteilung fur Buchgestaltung aufgelost Bis zu seiner Emeritierung 1965 hielt Nauhaus der sich klassischem Bildungsgut verpflichtet wusste an der Burg nun Vorlesungen zu den verschiedensten Themen uber Kunstgeschichte und theorie ebenso wie uber antike Mythologie Goethe oder Thomas Mann und baute ein Archiv zur Geschichte der Burg auf Als Emeritus schrieb Nauhaus eine grundlegende Monographie uber die Geschichte der Kunstschule Burg Giebichenstein von ihrer Grundung durch Paul Thiersch im Jahre 1915 bis zum Machtantritt der Nazis 1933 die 1981 postum erschien Wilhelm Nauhaus erhaltene Handeinbande befinden sich zum grossten Teil in Privatbesitz bzw im Deutschen Buch und Schriftmuseum Leipzig Die St Bartholomaus Gemeinde Halle besitzt seit 1971 eine von Nauhaus gebundene Altarbibel Wilhelm Nauhaus war mit der Ubersetzerin Barbara Cramer Nauhaus verheiratet Der Kirchenmusiker und Autor Kilian Nauhaus ist ihr gemeinsamer Sohn Publikationen Auswahl BearbeitenWege zu Goethe 3 Gedenkreden von Wilhelm Nauhaus Privatdruck dreier zum Goethe Jahr 1949 gehaltener Vortrage Burg Giebichenstein Halle 1951 Des bunten Bogens Wechseldauer In Jahrbuch der Goethe Gesellschaft Hermann Bohlaus Nachf Weimar 1966 Burg Giebichenstein In Rudolf Fahrner Hrsg Paul Thiersch Leben und Werk Gebr Mann Verlag Berlin 1970 Karl Muller In Gunter Hanisch Hrsg Auftrag und Anliegen 13 Kunstlerwege hier und heute Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1975 Zu den Bucheinbanden von Ingrid Schultheiss In Papier und Druck 27 1978 Gustav Weidanz In Erika A Lehmann Hrsg Auftrag und Anliegen Band 2 13 Kunstlerwege hier und heute Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1981 Die Burg Giebichenstein Geschichte einer deutschen Kunstschule 1915 1933 Seemann Verlag Leipzig 1981 2 Auflage 1992 ISBN 3 363 00539 3 Gerhard Marcks Wilhelm Nauhaus Briefe Mit einem Vorwort von Kilian Nauhaus Werkstatten der Burg Giebichenstein Halle 1991 Briefwechsel zwischen Gerhard Marcks und Wilhelm Nauhaus In Gerhard Marcks Durchs dunkle Deutschland Briefwechsel 1933 bis 1980 Hrsg von Jens Semrau Seemann Verlag Leipzig 1995 Literatur Auswahl BearbeitenBucheinbande Werkstattbericht Nr 17 des Kunst Dienstes Texte von Martin Kautzsch und Wilhelm Nauhaus Ulrich Riemerschmidt Verlag Berlin 1941 Christian Rietschel Wilhelm Nauhaus In Gunter Hanisch Hrsg Auftrag und Anliegen 13 Kunstlerwege hier und heute Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1975 Walter Bergner Professor Wilhelm Nauhaus zum Gedenken In Papier und Druck 28 1979 Allgemeiner Teil S 159 Rainer Behrends Ingrid Schultheiss Arnd Schultheiss In memoriam Wilhelm Nauhaus 23 Sept 1899 bis 31 Juli 1979 In Bildende Kunst 28 1980 S 69 71 Angela Dolgner Katja Schneider Hrsg Wilhelm Nauhaus Bucheinbande aus sechs Jahrzehnten Staatliche Galerie Moritzburg Halle 2000 ISBN 3 86019 024 5 Katharina Heider Vom Kunstgewerbe zum Industriedesign Die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle Saale von 1945 bis 1958 Verlag und Datenbank fur Geisteswissenschaften Weimar 2010 ISBN 978 3 89739 672 2 Nauhaus Wilhelm In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 651Normdaten Person GND 11939622X lobid OGND AKS LCCN n82042502 VIAF 10028305 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nauhaus WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Buchbinder und KunstlerGEBURTSDATUM 23 September 1899GEBURTSORT Erfurt Provinz Sachsen Konigreich Preussen Deutsches KaiserreichSTERBEDATUM 31 Juli 1979STERBEORT Halle Bezirk Halle DDR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Nauhaus amp oldid 236452492