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Wilhelm Klute 9 Oktober 1895 in Jerichow 19 Mai 1974 1 Pseudonym Burger war ein deutscher politischer Aktivist NSDAP DSP sowie 1957 Kandidat fur die DP auf der Landesliste 27 48 Nordrhein Westfalen Leben BearbeitenKlute betatigte sich bis 1932 in der NSDAP fur die er u a als Reichsredner auftrat Beruflich war er bei der IHK Berlin beschaftigt weswegen er zu Tarnungszwecken da dort eine NSDAP Mitgliedschaft offiziell unerwunscht war den Decknamen Burger verwendete 2 Im Sommer 1932 initiierte Klute zusammen mit Arno Franke die Grundung der Deutschen Sozialistischen Arbeiterpartei einer Abspaltung von der NSDAP Die neue Partei deren Fuhrung die beiden auch ubernahmen war aus Unzufriedenheit von Klute und Franke sowie des von ihnen gefuhrten Flugels der Berliner NSDAP mit dem Kurs der Parteifuhrung der NSDAP um Adolf Hitler und insbesondere aus Ablehnung der politischen Linie des Berliner Gauleiters Joseph Goebbels gegrundet worden Sie erreichte bis zu ihrer zwangsweisen Auflosung im Fruhjahr 1933 eine Mitgliederzahl von 1 500 bis 2 000 3 Kurt Koszyk charakterisierte das Parteiprofil als stark nationalistisch und antisemitisch In einer Presseerklarung anlasslich der Grundung der DSP erklarte Klute den versammelten Journalisten dass die Grundung der neuen Partei notwendig geworden sei weil die Nationalsozialisten alter Pragung der Ansicht seien dass die NSDAP den Kampf um die Herbeifuhrung einer Gemeinschaft aller Deutschen aufgegeben habe Deshalb werde Hitler das Ziel was er sich anfanglich gesetzt habe nicht erreichen werde Die Manner der neugegrundeten Partei hatten Hitler nicht bloss aus taktischen sondern auch aus programmatischen Grunden verlassen Das Programm der NSDAP widerspreche sich in vielen Punkten Die Deutsche Sozialistische Partei habe in Kontrast hierzu nun ein klares Programm herausgearbeitet das keinem Menschen und keinem Berufsstand Zugestandnisse mache Ziel der DSP sei es die Massen aufzufangen die an die Worte der Fuhrer der NSDAP nicht mehr glauben konnten 4 Kurt von Schleicher der 1932 an einem Konzept arbeitete das darauf abzielte die NSDAP durch Spaltung politisch graduell zu schwachen und sie so letztlich unschadlich zu machen wurde aufgrund dieser Vorgange auf Klute aufmerksam mit dem er in Kontakt trat um ihn fur seine Zwecke einzuspannen 5 Auch zu Friedrich Wilhelm Heinz unterhielt Klute zu dieser Zeit Kontakte 6 In dem knappen Dreivierteljahr das zwischen der Grundung der DSP und ihrer gewaltsamen Zerschlagung nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 verging fuhrte die Partei in Berlin einen Privatkrieg mit der Berliner Gauleitung der NSDAP unter Goebbels um die Gunst den nationalistisch gesinnten Teil der sozialistischen Arbeiterschaft der Teil des allgemeinen Zerfallprozesses der NSDAP in der zweiten Jahreshalfte 1933 war und sich in eine Anzahl ahnlicher Entwicklungen rucklaufige Mitgliederentwicklung der Parteiarmee SA ab Herbst 1932 Rucktritt des Reichsorganisationsleiters der NSDAP Gregor Strasser von seinen Parteiamtern im Dezember 1932 Aufruf des NSDAP Reichstagsabgeordneten Andreas von Flotow im Januar 1933 die NSDAP als Partei aufzugeben und den Nationalsozialismus in eine Bewegung umzuformen Stegmann Revolte der SA in Franken um Wilhelm Stegmann gegen den frankischen Gauleiter Streicher im Januar 1933 usw einreihte Goebbels notierte zu Klutes Anstrengungen der NSDAP in Berlin politisch das Wasser abzugraben in seinem Tagebuch dass dieser gegen die NS Partei revoltiere und nannte ihn einen Renegat en Ausserdem merkte er ihn auf seiner schwarzen Liste vor Das wird ihm ubel bekommen 7 Im Herbst 1932 wurde Klute Herausgeber der Zeitschrift Der deutsche Weg Untertitel Kampfblatt fur Deutschen Sozialismus Erganzungstitel Organ der nationalsozialistischen Opposition die ab dem 9 September 1932 im wochentlichen Turnus erschien und das offizielle Organ der DSP war Goebbels bewertete diese Zeitung als naturlich nur gegen mich gerichtet und reichte mindestens eine Klage gegen sie wegen eines ihn angreifenden Artikels ein 8 Die links liberale Zeitschrift Die Weltbuhne stufte den Deutschen Weg als ein Organ ein das absolut fascistische sic Gedanken vertrete Die Gruppe um Franke und Klute habe sich so die Weltbuhne von der Hitlerpartei getrennt weil sie den Glauben an deren revolutionare Kraft verloren hat Die Fuhrungspersonlichkeiten der DSP charakterisierte die Zeitschrift als langjahrige Funktionare der NSDAP und SA Leute die einigen Anhang in Berlin und Sachsen hatten 9 Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Klute in Dortmund wo er Inhaber der Firma Wilhelm Klute und Mitinhaber der Firma W Klute und B Kruger Chemisch Metallurgisches Laboratorium war Als Berufsbezeichnung fuhrte er den Titel Sachverstandiger und Probenehmer fur Erze Metalle Altmetalle und Ruckstande Politisch war er Mitglied der DP und spater der CDU 1957 kandidierte er fur die DP erfolglos fur den Bundestag 10 Literatur BearbeitenKurt Koszyk Zwischen Kaiserreich und Diktatur Die sozialdemokratische Presse von 1914 bis 1933 Heidelberg 1958 S 240 Dieter Fricke Hrsg Die Burgerlichen Parteien in Deutschland Handbuch der Geschichte der burgerlichen Parteien und anderer burgerlicher Interessenorganisationen vom Vormarz bis zum Jahre 1945 Band 2 1968 S 411 Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsdatum und ort nach Klute Wilhelm In Martin Schumacher Hrsg M d B Die Volksvertretung 1946 1972 Kaaserer bis Kynast KGParl Online Publikationen Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e V Berlin 2006 ISBN 3 7700 5224 2 S 632 urn nbn de 101 1 2014070812574 kgparl de PDF 508 kB abgerufen am 19 Juni 2017 Todesdatum nach Metall Band 28 1974 S 563 Meldung Wilhelm Klute wo es heisst dass Klute am 19 Mai 1974 nach kurzer schwerer Krankheit gestorben sei und dass er im 79 Lebensjahr gestanden habe woraus sich rechnerisch die Identitat des 1974 verstorbenen Wilhelm Klute mit dem 1895 geborenen Wilhelm Klute der 1957 fur den Bundestag kandidierte ergibt dass der hier in Frage stehende Klute nach 1945 in Dortmund lebte erwahnt Koszyk siehe unten zudem ausdrucklich in seiner Betrachtung zu der von Klute 1932 33 herausgegebenen Zeitung Oliver Reschke Der Kampf um die Macht in einem Berliner Arbeiterbezirk 2008 S 227 Marjatta Hietala Der neue Nationalismus in der Publizistik Ernst Jungers und des Kreises um ihn 1975 S 100 Detlef Schmiechen Ackermann Kooperation und Abgrenzung Burgerliche Gruppen evangelische Kirchengemeinden und katholisches Sozialmilieu in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Hannover 1999 S 93 Dieter Fricke Hrsg Die burgerlichen Parteien in Deutschland Band 2 Eintrag NSDAP S 411 Gerhard Granier Bearbeiter Findbuch zum Bestand N 42 Nachlass Kurt von Schleicher Bundesarchiv 1980 S 5 Susanne Meinl Nationalsozialisten gegen Hitler die nationalrevolutionare Opposition um Friedrich Wilhelm Heinz 2000 S 183 Elke Frohlich Hrsg Die Tagebucher von Joseph Goebbels Band 2 II S 353 u 359 Elke Frohlich Hrsg Die Tagebucher von Joseph Goebbels Band 2 II S 359 und S 365 Die Weltbuhne Vollstandiger Nachdruck der Jahrgange 1918 1933 28 Jahrgang 1932 1978 S 866 Klute Wilhelm In Martin Schumacher Hrsg M d B Die Volksvertretung 1946 1972 Kaaserer bis Kynast KGParl Online Publikationen Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e V Berlin 2006 ISBN 3 7700 5224 2 S 632 urn nbn de 101 1 2014070812574 kgparl de PDF 508 kB abgerufen am 19 Juni 2017 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 4 April 2018 PersonendatenNAME Klute WilhelmALTERNATIVNAMEN Burger Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher politischer Aktivist NSDAP DSP GEBURTSDATUM 9 Oktober 1895GEBURTSORT JerichowSTERBEDATUM 19 Mai 1974 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Klute amp oldid 229209602