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Wilhelm Klauditz 24 Februar 1903 in Vechelde bei Braunschweig 30 Juni 1963 war ein deutscher Holzforscher Er gilt als wichtiger Wegbereiter der Holzforschung nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und als Ideengeber fur die Holzwissenschaft Holztechnik wie auch die Forstwissenschaften Inhaltsverzeichnis 1 Beruflicher Werdegang 1 1 Studium und Berufseinstieg 1 2 Neuorganisation der Reichsanstalt fur Holzforschung 1 3 Grundung des Institutes fur Holzforschung WKI 2 Verdienste 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeruflicher Werdegang BearbeitenStudium und Berufseinstieg Bearbeiten Wilhelm Klauditz absolvierte ein Chemiestudium an der Technischen Hochschule Braunschweig wo er u a bei Gustav Gassner und Hermann Diesselhorst lernte 1928 1 promovierte er und arbeitete zunachst fur ein Jahr als wissenschaftlicher Assistent mit einem Stipendium der Justus Liebig Stiftung an der Universitat Halle 1929 1 wechselte er in das Zentrallabor der Koholyt GmbH in Koln Als die spater von der Feldmuhle AG ubernommen wurde blieb Klauditz in dem Unternehmen und wurde stellvertretender Leiter der Forschungsabteilung in Odermunde bei Stettin Dort beschaftigte er sich auch zunehmend mit Fragen der Holznutzung Bereits in den 30er Jahren verfasste er erfolgreiche Arbeiten zur Herstellung von Kunstseide und Zellwolle auf Basis von Buchenholz Er arbeitete schon damals intensiv an Arbeiten zur Nutzung von Laubholzern in der Zellstoff und Papierindustrie Neuorganisation der Reichsanstalt fur Holzforschung Bearbeiten Ab 1939 1 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Reichsanstalt fur Holzforschung in Eberswalde die als eine grossere Forschungseinrichtung bereits 1930 errichtet worden war Das Institut unterstand der Preussischen Landesforstverwaltung unter der Leitung von C G Schwalbe mit den Forschungsaufgaben zur technischen Holzausnutzung Als Schwalbe 1934 die Leitung niederlegte wurde das Institut in ein Chemisch technologisches und ein Mechanisch technologisches Institut aufgeteilt Direktor des mechanisch technologischen Institutes war der renommierte Holzforscher Franz Kollmann Wilhelm Klauditz ubernahm nach dem Tod von Professor G A Kienitz 1944 die Leitung des Chemisch technologischen Institutes 1 Die Reichsanstalt hatte zum Ziel umfassende Arbeiten auf dem gesamten Gebiet der Holzforschung der Entwicklung von Holzwerkstoffen und des Holzschutzes nach dem Einschlag zu erstellen Durch die Kapitulation des Deutschen Reiches am 8 Mai 1945 verlor die Reichsanstalt die staatliche Betreuung durch das Reichsforstamt und Wilhelm Klauditz bemuhte sich zusammen mit Anton Dosoudil aus dem Mechanisch technologischen Institut um die Bewahrung der Reichsanstalt fur Holzforschung Die Reichsanstalt wurde zunachst nach Vils Tirol evakuiert und spater nach Hohenpeissenberg in Bayern verlegt bevor sie im Juli 1945 wegen Geldmangels die Arbeit einstellen musste Es wurde als organisatorische Zielperspektive angestrebt sich an die Institute der Forstlichen Abteilung der Universitat Munchen anzugliedern Die Verhandlungen scheiterten wie auch spater bei der Forstlichen Hochschule Hannoversch Munden an Raummangel und Etatschwierigkeiten 1 Im November 1945 nahm Klauditz zwecks einer Neuorganisation Kontakt zu Gustav Gassner und vor allem zu Professor Hermann Winter der Technischen Hochschule in Braunschweig auf 1 und kehrte am 23 Marz 1946 dorthin zuruck Auch von Oberlandesforstmeister Hausmann von der Forstverwaltung Hannover der an einer schnellen Weiterfuhrung der Holzforschung sehr interessiert war bekam er Unterstutzung und verfasste eine Denkschrift an das braunschweigische Staatsministerium Darin wurde an erster Stelle auch die mogliche Angliederung an eine Forstliche Fakultat bzw Technische Hochschule genannt Im Vordergrund sollte aber die Moglichkeit einer Uberbruckenden eigenwirtschaftlichen Weiterfuhrung der Arbeiten mit staatlicher Forderung und mit Unterstutzung der Industrie und Forstwirtschaft stehen So wurde als Trager der Forschungseinrichtung im Juni 1946 2 der Verein fur Technische Holzfragen e V iVTH gegrundet Grundung des Institutes fur Holzforschung WKI Bearbeiten Die Versuchs und Beratungsstelle fur technische Holznutzung des Vereins fur Technische Holzfragen e V grundete Klauditz 1946 in einer Baracke am Steinriedendamm in Braunschweig Im Jahr 1949 hatte er wesentliche Ziele erreicht 1 Die Beratungsstelle konnte sich nun Institut fur Holzforschung nennen die finanzielle Absicherung stand auf einer soliden Basis und die Mitgliederzahl des Vereins fur technische Holzfragen erhohte sich stetig Der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten verschob sich weiter auf die Entwicklung von Herstellungsverfahren fur kunstliche Werkstoffe Das Institut konnte im Jahr 1952 aufgrund besonderer wissenschaftlicher Leistungen an die technische Universitat Braunschweig angegliedert werden 1 Wilhelm Klauditz verstarb am 30 Juni 1963 bei einem tragischen Verkehrsunfall im Alter von 60 Jahren Erst funf Jahre nach seinem Tod konnte ein geeigneter Nachfolger fur die Leitung des Instituts gefunden werden Das Institut wurde 1970 in die Fraunhofer Gesellschaft eingegliedert und der Verein fur Technische Holzfragen zu dessen Forderverein Verdienste BearbeitenDie Holzforschung verdankt Wilhelm Klauditz einen bedeutenden Fortschritt vor allem im Bereich der Entwicklung der Spanplattenforschung Er legte den Grundstein fur die Anerkennung der Spanplatte als dem wichtigsten Werkstoff fur Mobel durch zahlreiche Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet Er schaffte durch regelmassige Vortragsveranstaltungen eine unabhangige Plattform fur die Forst und Holzwirtschaft und forderte damit den Gedankenaustausch unter Fachkollegen Einige kennzeichnende Arbeiten aus dieser Zeit Arbeiten uber die verbesserte Rohholzausnutzung zur Herstellung von Holzfaser Holzspanplatten Zellstoff und Papier Entwicklung neuer Holzwerkstoffe insbesondere von Holzspanwerstoffen und formteilen mit speziellen Eigenschaften Untersuchung zu chemisch und mechanisch technologischen Eigenschaften und Nutzungsmoglichkeiten schnellwuchsiger BaumartenEhrungen Bearbeiten1953 Bundesverdienstkreuz Steckkreuz fur seine besonderen Verdienste in der Holzforschung 1964 Umbenennung des Institutes fur Holzforschung in Wilhelm Klauditz Institut fur Holzforschung an der Technischen Hochschule Braunschweig Literatur Bearbeiten50 Jahre Verein fur Technische Holzfragen Wilhelm Klauditz Institut Festschrift Herausgeber Verein fur Technische Holzfragen Jhg 1995 96 Gunther Stegmann Nachruf fur Wilhelm Klauditz In Holzforschung Band 17 Nr 4 Technischer Verlag Herbert Cram Berlin 1963 S I IV Wochenblatt fur Papierfabrikation Band 93 Nr 16 1965 S 721 722 Weblinks BearbeitenPublikationen von Wilhelm Klauditz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Dr Ing Wilhelm Klauditz und die Grundung des Instituts fur Holzforschung Fraunhofer Institut fur Holzforschung Abgerufen am 22 August 2011 Der IVTH Website des Vereins fur Technische Holzfragen Abgerufen am 13 September 2018 Normdaten Person GND 105623318 lobid OGND AKS VIAF 10313962 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klauditz WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher HolzforscherGEBURTSDATUM 24 Februar 1903GEBURTSORT Vechelde bei BraunschweigSTERBEDATUM 30 Juni 1963 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Klauditz amp oldid 197375455