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Wilhelm Kersten 5 November 1906 in Lubeck 18 Januar 1970 in Nurnberg war ein deutscher SS Hauptscharfuhrer und Lagerfuhrer des KZ Lieberose Lagerleiter Wilhelm Kersten auf einer Tafel der Gedenkstatte JamlitzLeben BearbeitenWilhelm Kersten war Sohn eines Kaufmanns 1 Er ging neun Jahre lang auf die Mittelschule Danach schloss er sich der einjahrige Besuch einer Handelsschule an Von 1922 bis 1925 absolvierte Kersten eine kaufmannische Lehre In den folgenden Jahren war er als Verkaufer und Filialleiter im Tabakhandel in Lubeck Bad Oeynhausen und Koln tatig Im Jahre 1938 heiratete er Zu diesem Zeitpunkt arbeitete er als Filialleiter bei der Nahmaschinenfirma Singer in Goslar 1 Im Jahre 1933 wurde er Mitglied der SS und gehorte zunachst einem Motorsturm an Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges erfolgte seine Aufnahme in die Waffen SS zur Dachauer Totenkopfdivision Ein Jahr spater nahm er am Westfeldzug teil wurde aber im Herbst 1940 aufgrund einer Venenentzundung fur dienstuntauglich erklart 2 Ab Mai 1941 begann er der Einsatz im KZ Sachsenhausen zunachst bei der Poststelle und dann im regularen Wachdienst des Lagers Im Jahre 1943 erhielt er den Posten des Rapport und Arbeitseinsatzfuhrers im Aussenlager Falkensee 3 Im Fruhjahr 1944 ernannte ihn KZ Kommandant Anton Kaindl zum Lagerfuhrer des Nebenlagers Lieberose bei Jamlitz In dieser Funktion trug er die Verantwortung fur die schlechten Lebensbedingungen im Lager Im Herbst 1944 geriet er kurzzeitig in Konflikt mit der SS Ihm wurde vorgeworfen sich Wertgegenstande der neu eingelieferten judischen Haftlinge angeeignet zu haben 2 Nach einmonatigen Ermittlungen gegen ihn kehrte er auf seinen Posten zuruck Kersten war an Verbrechen in der Endphase des KZ Systems beteiligt Nachdem er Anfang Februar 1945 von Kaindl den Befehl erhalten hatte kranke und schwache Haftlinge zu selektieren und zu ermorden erschossen die Blockfuhrer zwischen dem 2 und 4 Februar 1945 in Lieberose auf Befehl von Kersten 1342 judische Haftlinge 2 Im April 1945 wurde er nach Oranienburg versetzt und begleitete den Todesmarsch von uber 33 000 Haftlingen des KZ Sachsenhausen Nach dem Krieg lebte er unter dem Pseudonym Erich Berg bis er von den britischen Behorden verhaftet und im Juni 1946 in Neuengamme interniert wurde Am 8 April 1948 verurteilte ihn das Spruchkammergericht Hamburg Bergedorf wegen seiner SS Mitgliedschaft zu einem Jahr und neun Monaten Gefangnis die durch die Internierung als verbusst galten Kersten kehrte 1948 nach Lubeck zuruck wo er mit seinem Schwager ein Lebensmittelgeschaft eroffnete 4 1950 ermittelte die Lubecker Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen der Misshandlung von Haftlingen Am 13 Dezember 1954 wurde er zu sieben Monaten Haft auf Bewahrung verurteilt 4 In den 1960er Jahren kam es aufgrund weiterer Interventionen ehemaliger Haftlinge wieder zu Ermittlungen gegen Kersten Im ersten Verfahren vor dem Landgericht Fulda wurde er 1965 freigesprochen Er starb im Jahre 1970 kurz bevor in Nurnberg Anklage wegen seiner Beteiligung an den Endphasenverbrechen erhoben wurde 3 4 Literatur BearbeitenGunther R Lys Geheimes Leid Geheimer Kampf ein Bericht uber das Aussenlager Lieberose des KZ Sachsenhausen Metropol Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3938690765 Gunter Morsch Hrsg Die Konzentrationslager SS 1936 1945 Arbeitsteilige Taterschaft im KZ Sachsenhausen Metropol Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 86331 403 3Einzelnachweise Bearbeiten a b Gunter Morsch Die Konzentrationslager SS 1936 1945 Arbeitsteilige Taterschaft im KZ Sachsenhausen Berlin 2018 S 276 a b c Gunter Morsch Die Konzentrationslager SS 1936 1945 Arbeitsteilige Taterschaft im KZ Sachsenhausen Berlin 2018 S 277 a b Gunther R Lys Geheimes Leid Geeheimer Kampf ein Bericht uber das Aussenlager Lieberose des KZ Sachsenhausen Metropol 2007 S 209 a b c Gunter Morsch Die Konzentrationslager SS 1936 1945 Arbeitsteilige Taterschaft im KZ Sachsenhausen Berlin 2018 S 277 PersonendatenNAME Kersten WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher SS HauptscharfuhrerGEBURTSDATUM 5 November 1906GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 18 Januar 1970STERBEORT Nurnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Kersten amp oldid 216628508