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Paul Wilhelm Hornung 10 Dezember 1834 in Tubingen 18 Juli 1884 ebenda 1 war ein wurttembergischer Maler und Fotograf in Tubingen Er war der Vater des Tubinger Fotografen Julius Wilhelm Hornung Einzug des Konigs Karl von Wurttemberg in Tubingen am 1 Juni 1865 Das Atelier von Hornung amp Sinner in der Wohrdstrasse heute Uhlandstrasse ist als Pavilion ganz links am Bildrand zu sehen Kolorierter Holzschnitt von Wilhelm von Breitschwert Ruckseite eines Portratfotos von Sophie Bulow mit Sohn Friedrich Kabinettformat von Wilhelm Hornung 1882Sophie Bulow mit Sohn Friedrich Fotografie von Wilhelm Hornung 1882 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Hornung und Sinner 1 2 Alleinige Geschaftstatigkeit 2 Bekannte Werke 3 Anmerkungen und Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHornung und Sinner Bearbeiten Paul Wilhelm Hornung der sich Wilhelm Hornung nannte war ein Sohn des Tubinger Rotgerbers Johann Georg Hornung und dessen Frau geb Payer Er war ursprunglich Maler daruber informierten zwar die Reverse seiner Fotografien bis in die 1880er Jahre doch uber seine Arbeit als Maler ist nichts bekannt 1864 war er auch wohl seit mehreren Jahren als Mitglied der Deutschen Partei Tubinger Gemeinderat Spatestens zu diesem Zeitpunkt lernte er Paul Sinner kennen der damals noch in Stuttgart wohnte Hornung stellte Sinner eine Befurwortung aus und unterstutzte ihn im Gemeinderat als dieser eine Erlaubnis zur Heirat mit der Tochter eines Tubinger Metzgers beantrage 2 Es ist anzunehmen dass Hornung und Sinner schon bald d h noch vor November 1864 als Sinner sich mit seiner Frau in Tubingen niederliess eine Zusammenarbeit vereinbarten Im Dezember stellte Hornungs Schwiegervater der Glasermeister Wilhelm Kiess einen Antrag auf Bauerlaubnis eines Atelierpavillons im Garten seines Wohnhauses in der oberen Wohrdstrasse der heutigen Uhlandstrasse Der Gemeinderat tagte mehrmals es gab Bedenken wegen des unformlichen Dachs zumal es sich um die Neckarvorstadt ein neues reprasentatives Viertel zwischen dem Neckar und dem 1861 eroffneten Bahnhof handelte Doch endlich im Marz 1865 wurde die Genehmigung erteilt Das Atelier mit dem Namen Hornung amp Sinner Maler und Photographen Neckarvorstadt nahm am 5 Mai 1865 den Betrieb auf 3 Es war das erste dauerhafte Fotoatelier in Tubingen Der Atelierpavillon befand sich sudwestlich des Hauses von Kiess am Rande des Platzes an dem 1873 das Uhland Denkmal aufgestellt wurde 4 Das niedrige Gebaude hatte Wande aus Riegelfachwerk und Glas auf Fussmauern Das Dach des Pavillons war mit Breitziegeln und Glas gedeckt Der Betrieb machte nach aussen den Eindruck eines gemeinsamen Unternehmens in Wirklichkeit gehorte es alleine Hornung Paul Sinner war bis er sich knapp zwei Jahre spater in Tubingen als Fotograf niederliess Hornungs Angestellter Es ist anzunehmen dass Hornung gerade in dieser Zeit das Fotografieren von Sinner lernte 3 Das Atelier machte fast vom Anfang an Fotos von Trachten Eine gunstige Gelegenheit dazu bot sich im Sommer 1865 bei der Huldigungsreise des neuen Konigs von Wurttemberg Karl dem in Tubingen 34 Bauernpaare in Steinlachtal Trachten prasentiert wurden denn die Trachten wurden damals fast nicht mehr benutzt 5 Die Fotos wurden dann im Sinners Laden in der Neckargasse verkauft Alleinige Geschaftstatigkeit Bearbeiten Nach der Trennung von Sinner betrieb Hornung den geheizten Glassalon allein bis er 1874 sein Wohnhaus in der Uhlandstrasse 11 aufstockte und dort ein Atelier im Dachgeschoss errichtete 3 6 Bereits in den ersten Jahren der selbstandigen Tatigkeit war Hornung nach Einschatzung von Wolfgang Hesse auf dem Gebiet der Portratfotografie erfolgreicher als Sinner 7 Im Laufe der Jahre ist Hornung eindeutig zum fuhrenden Portratfotografen in Tubingen geworden Hornungs zweite Spezialitat waren Witz und Scherzmontagen fur Studentenverbindungen Zu seinen Kunden gehorten auch Vereine und Belegschaften von Firmen 6 Hornung befasste sich auch mit der Postkartenfotografie Im Gegensatz zu Postkarten anderer Verlage waren es Fotomontagen mit lokalem Zuschnitt Anhand einzelner Motive ist ersichtlich dass er eigene Fotos anderen Herstellern fur die Gestaltung von Postkarten zur Verfugung stellte 8 Dagegen vernachlassigte Hornung das Fotografieren von Trachten er machte das nur gelegentlich und uberliess diese Sparte des Marktes ganz Sinner 9 Anlasslich des Deutsch Franzosischen Krieges schuf Hornung in Anlehnung an Friedrich Brandseph wohl aus den ublichen Visitenkartenportrats ein Denkblatt das alle im Kriege gefallenen Mitglieder der Tubinger Verbindung Normania abbildete Auf dem als Ehrenmal bezeichneten Blatt waren neben der Namen der Gefallenen auch die Namen der bedeutungsvollen Schlachten Trotz ehrerbietigen Anpreisungen dieses Werkes das bei der Osianderschen Buchhandlung zu kaufen war genoss Hornung nicht die offentliche Anerkennung die Paul Sinner zuteilwurde 10 Ausser der Maler und Fotografentatigkeit war Hornung typisch fur Handwerker damaliger Zeit Hopfenbauer 11 Der Hopfenanbau wurde in Tubingen erst in den 1840er Jahren eingefuhrt als sich Investitionen in den Weinanbau nicht mehr lohnten Im Sommer 1845 grundeten 20 Tubinger Burger darunter auch Hornungs Vater eine Hopfenbau Gesellschaft die zunachst die von der Stadt aufgekaufte Allmende am Ohlerbach Zufluss des Kasenbachs bewirtschaftete Der Hopfenanbau verbreitete sich schnell 12 Hornung liess seinen Hopfen auf der Waldhauser Hohe anbauen und in seinen Speichern in der Wohrdstrasse trocknen 13 Hornung vernachlassigte auch sein Erscheinungsbild in der Offentlichkeit nicht und war langjahriger Vorstand des Gesangsvereins Sangerkranz und Obmann des Burgerausschusses 11 Als Wilhelm Hornung 1884 allzu fruh im Alter von 49 Jahren verstarb ubernahm sein Sohn Julius Wilhelm das Fotoatelier 14 Da der Sohn die Tradition des Vaters im gleichen Atelier fortfuhrte und in den ersten Jahren den Namen des Vaters beibehielt gab es gelegentlich Verwechslungen zwischen den beiden Bekannte Werke Bearbeiten1871 Ehrenmal an die gefallenen Mitglieder der Verbindung Normania Ab 1880 datieren mehrere Fotografien Hornungs in der William C Darrah Collection von Visitenkartenportrats aus der Zeit von 1860 1900 die in der Bibliothek der Pennsylvania State University aufbewahrt werden 15 1881 Foto von der Einweihungsfeier des Holderlin Denkmals im Alten Botanischen Garten in Tubingen 16 1882 Portratfoto der Sophie Bulow geb Haug mit ihrem Sohn Friedrich Ehefrau des Oskar von BulowAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Jahresangaben Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 101 genaue Daten und Geburtsort erganzt aus dem Sterberegister Tubingen 1884 Eintrag Nr 202 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 36 Stadtarchiv Tubingen A70 F5 120 1 Der Gemeinderat hat in der Sitzung vom 18 Juni 1864 dem Antrag Sinners stattgegeben a b c Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 37 Der Platz erhielt 1959 den Namen Platz der Stadt Monthey Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 51 a b und grussen Sie mir die Welt Tubingen eine Universitatsstadt auf den Postkarten S 18 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 39 und grussen Sie mir die Welt Tubingen eine Universitatsstadt auf den Postkarten S 34 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 50 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 71 a b Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 46 Das andere Tubingen Kultur und Lebensweise der Unteren Stadt im 19 Jahrhundert Tubingen TVV 1978 S 75 77 und grussen Sie mir die Welt Tubingen eine Universitatsstadt auf den Postkarten S 82 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 35 mit Berufung auf Tubinger Chronik vom 20 und vom 22 Juli 1884 Liste der Fotografien Memento vom 26 Marz 2011 im Internet Archive Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 44 Literatur BearbeitenWolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben Kunst Land und Leute in Aufnahmen der ersten Tubinger Lichtbildner und des Fotografen Paul Sinner 1838 1925 Gebruder Metz Tubingen 1989 ISBN 3 921580 79 X und grussen Sie mir die Welt Tubingen eine Universitatsstadt auf den Postkarten hrsg von Udo Rauch und Antje Zacharias Stadtmuseum Tubingen 2007 ISBN 978 3 910090 78 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Hornung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 1259201910 lobid OGND AKS VIAF 7927165573938237800003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hornung WilhelmALTERNATIVNAMEN Hornung Paul Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG wurttembergischer Maler und Fotograf in TubingenGEBURTSDATUM 10 Dezember 1834GEBURTSORT TubingenSTERBEDATUM 18 Juli 1884STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Hornung amp oldid 226035316