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Wilhelm Ewald 4 Juni 1878 in Koln 12 Mai 1955 ebenda war ein deutscher Heraldiker Siegelforscher und Professor fur Geschichte Er war Direktor des Rheinischen und Historischen Museums in Koln Ewald studierte zunachst Theologie in Bonn dann Kunstgeschichte Archaologie und Geschichte in Innsbruck 1902 erfolgte die Promotion zum Dr phil 1 Anschliessend ubernahm er einen Auftrag der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde zur Schaffung des Corpus Rheinische Siegel Ab 1906 erschienen die sechs Bande dieses Werkes Von 1906 bis 1911 lebte Ewald auf Burg Thurant bei Alken an der Mosel wo er sich als Privatgelehrter seiner siegelkundlichen Arbeit widmete 2 1914 erschien seine Siegelkunde die heute noch europaweit hochstes Ansehen geniesst Ab 1911 war er mit dem Aufbau des Stadtischen Museums heute Clemens Sels Museum in Neuss beauftragt das 1912 eroffnet wurde Wahrend des Ersten Weltkrieges war Ewald als Lazarettinspektor in Frankreich eingesetzt und wurde dort zudem einem deutschen Gelehrtenstab fur den Kunstschutz zugeteilt Seine im Feld erstellte schriftliche und fotografische Dokumentation hierzu erschien 1919 3 in der gemeinsam mit Heribert Reiners verfassten Publikation Kunstdenkmaler zwischen Maas und Mosel 1924 erhielt er von der Stadt Koln den Auftrag zusammen mit dem Wirtschaftshistoriker Bruno Kuske die Jahrtausend Ausstellung der Rheinlande 1925 vorzubereiten und durchzufuhren 4 Am 1 Januar 1925 ubernahm Ewald die Leitung des Historischen Museums in Koln heute Kolnisches Stadtmuseum als Nachfolger von Joseph Hansen bald auch den Auftrag zum Aufbau des Rheinischen Museums und eine Dozententatigkeit an der Universitat Koln Das von Konrad Adenauer initiierte Rheinische Museum in Koln Deutz gedacht als rheinisches Zentralmuseum fur die Zeit seit 800 eroffnet 1936 wurde von den Nationalsozialisten umbenannt in Haus der Rheinischen Heimat Es gelang Ewald das Museum ohne die ihm abverlangte Abteilung uber die Entwicklung des Nationalsozialismus nach dem ursprunglichen Konzept aufzubauen die von Ewald geplante Abteilung uber das Judentum im Rheinland wurde jedoch von den Nationalsozialisten verboten Ewald konnte die judischen Kunst und Kultgegenstande aber weitgehend vor der Vernichtung bewahren und in Bergungsdepots uber den Krieg retten Es ist sein Verdienst dass die Stadt Koln heute eine bedeutende Judaica Sammlung besitzt Fur die Neugestaltung der Kolner Museumslandschaft entwickelte Ewald zukunftsweisende Ideen Seine inhaltlich und museumspadagogisch moderne Konzeption fand in Fachkreisen hohe Anerkennung u a durch die Goldmedaille auf der Weltausstellung 1937 in Paris Familiengrab auf Melaten FriedhofIm Zweiten Weltkrieg wurde er mit der Auslagerung der beweglichen Kunstwerke der Stadt Koln seit 1946 mit deren Ruckfuhrung beauftragt Seine uber 10 000 Abgusse umfassende Siegelsammlung befindet sich heute als Depositum im Historischen Archiv des Erzbistums Koln 5 Wilhelm Ewald wurde auf dem Kolner Melaten Friedhof Flur 37 bestattet 6 In Koln Seeberg ist eine Strasse nach ihm benannt 7 Schriften BearbeitenRheinische Siegel In Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde 27 Bonn 1906 1941 6 Bande Bd I Die Siegel der Erzbischofe von Koln 948 1795 Bonn 1906 Bd II Die Siegel der Erzbischofe von Trier 956 1795 Bonn 1910 Bd III Die Siegel der Rhein Stadte u Gerichte Bonn 1931 Bd IV Siegel der Stifte Kloster u Geistl Dignitare Bonn 1933 1941 Bd V Rhein Siegelkunde Bonn 1931 Bd VI Siegel der Grafen u Herzoge v Julich Berg Kleve Herrn v Heinsberg Bonn 1941 Siegelmissbrauch und Siegelfalschung im Mittelalter Trier 1911 Siegelkunde Munchen Berlin 1914 mit Hugo Rathgens Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln Bd 1 4 hrsg v Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz 6 4 Dusseldorf 1916 mit Heribert Reiners Die Kunstdenkmaler zwischen Maas und Mosel im Auftrag des Armee Oberkommandos 5 Verlag F Bruckmann Munchen 1919 Die Entwicklung des Stadtplanes und der Befestigung von Neuss Dusseldorf 1926 Die Quirinuskirche in Neuss Dusseldorf 1926 Zur Geschichte des Rheinischen Schutzenwesens Koln 1930 Beitrage zur rheinischen Siegel und Wappenkunde Bonn 1931 Die Rheinische Schutzengesellschaften Bonn 1933 Rheinische Heraldik Dusseldorf Schwann 1934 Das Mittelalterliche Schutzenwesen In Wir Schutzen hrsg v Wilhelm Ewald Duisburg 1938 Das Hansahaus in Antwerpen Koln 1941Einzelnachweise Bearbeiten Vita nach Unterlagen im Nachlass Ewald Koln in Familienbesitz Vgl Paul Georg Custodis Burg Thurant an der Mosel Baumassnahmen und Plane zum Wiederaufbau im 19 und fruhen 20 Jahrhundert In Rheinische Heimatpflege 47 Jahrgang Nr 2 2010 S 111 121 Aufsatz online Erste broschierte Ausgabe im Verlag F Bruckmann Munchen fur das Armee Oberkommando 5 Jahrtausend Ausstellung der Rheinlande Memento des Originals vom 2 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rheinische geschichte lvr de Bestandeubersicht des Historischen Archivs des Erzbistums Koln Josef Abt Johann Ralf Beines Celia Korber Leupold Melaten Kolner Graber und Geschichte Greven Koln 1997 ISBN 3 7743 0305 3 S 176 vgl Ulrich S Soenius Hrsg Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Koln 2007 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 145 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Ewald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Wilhelm Ewald im Opac der Regesta ImperiiNormdaten Person GND 189539186 lobid OGND AKS LCCN n83186167 VIAF 32752911 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ewald WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Siegelkundler und HeraldikerGEBURTSDATUM 4 Juni 1878GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 12 Mai 1955STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Ewald Heraldiker amp oldid 230846971