www.wikidata.de-de.nina.az
Wild Life ist ein Brettspiel das von dem Tierschutzer und fanger Peter Ryhiner in Zusammenarbeit und mit Unterstutzung der Artenschutzorganisation World Wildlife Fund entwickelt wurde Es erschien zuerst 1964 bei dem Schweizer Spieleverlag Carlit und ab 1965 beim Ravensburger Spieleverlag in Zusammenarbeit mit der Edition Carlit Wild LifeSpielmaterial des Spiels Wild Life Ravensburger um 1965Daten zum SpielAutor Peter RyhinerGrafik DiverseVerlag Edition Carlit Ravensburger Spieleverlag GmbHErscheinungsjahr 1964Art BrettspielSpieler 3 bis 5Dauer 30 MinutenAlter ab 8 Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Spielweise 1 1 Spielvorbereitung 1 2 Spielablauf 1 3 Anderungen in spateren Auflagen 1 3 1 Standardvariante 1 3 2 Variante fur Kinder 1 3 3 Variante fur Meister 2 Ausgaben und Rezeption 3 Belege 4 WeblinksSpielweise BearbeitenDas Spiel Wild Life befasst sich mit dem Artenschutz sowie der Moglichkeit der Arterhaltung durch den gezielten Einsatz des Tierfangs und von Nachzuchtprogrammen in Zoos zum Erhalt bedrohter Tierarten Die Spieler ubernehmen dabei die Rolle von Zoobesitzern und mussen weltweit fur ihren Zoo jeweils passende Tiere fangen oder kaufen 1 Das Spielprinzip ist dabei grob an Monopoly angelegt 2 hat mit diesem jedoch optisch wenig Ubereinstimmungen Das Spielmaterial bestand in den ersten Auflagen neben der Spielanleitung aus einem Spielplan auf dem eine Weltkarte und zahlreiche Tierarten abgebildet sind 48 Tierkarten mit Artportrats Fangkosten und Wertangaben der Tiere 20 Transportkarten 20 Hafenkarten 20 Serata Karten laut Spielanleitung ist Serata der Name eines weissen Python in Indien in dessen Gestalt die Gottin Hali alle tausend Jahre die Erde besucht und die Peter Ryhiner dort entdeckte und nach dem Sanskrit Namen fur Schonheit benannte vier Spielfiguren in Form von Grosswildjagern zwei Wurfel 48 transparente Deckplattchen und Spielgeld im Wert von 300 000 Mark mit dem Portrat von Otto Julius Maier 2 dem Verlagsgrunder des Ravensburger Verlages Spater wurden die Abdeckplattchen durch Tierplattchen ersetzt und es kamen 24 Kunststoff Chips hinzu Zudem wurden die Serata Karten und das Serata Feld aus dem Spiel entfernt 3 Spielvorbereitung Bearbeiten nbsp Spielfiguren kurz hinter dem StartfeldZu Beginn jedes Spieles wird ein Tierhandler bzw Spielleiter bestimmt der den Ablauf des Spiels uberwacht die Kasse verwaltet und die Grundstucke verkauft Dieser Spieler kann entweder aktiv mitspielen oder nur als Tierhandler fungieren Die konkreten Spielregeln sind variabel an die unterschiedliche Spielerzahl angepasst Bei drei Spielern kann entweder ein Spieler Tierhandler sein und zwei Spieler kaufen am Spielbeginn je einen Zoo oder es wird alternativ ein Zoo aus dem Spiel genommen und alle drei Spieler erwerben je einen Zoo Auch im Spiel mit vier Spielern erwirbt jeder Spieler einen Zoo es muss jedoch keiner entfernt werden Im Spiel mit funf Spielern ist ein Spieler Tierhandler und alle anderen Spieler kaufen einen Zoo zu Spielbeginn 1 Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt und der Tierhandler sortiert die farbigen Tierkarten nach den verschiedenen Zoos und Tierhandler Diese funf Stapel platziert er offen vor sich Die Kartenstapel Hafen Transport und Serata werden verdeckt auf die entsprechenden Felder des Spielplans gelegt Danach erhalt jeder Spieler ein Startkapital von 55 000 Reihum wird gewurfelt und jeder Spieler beginnend mit dem der die hochste Augenzahl gewurfelt hat muss einen Zoo kaufen Dabei haben die unterschiedlichen Zoos unterschiedlich hohe Preise 1 Raubkatzen und Barenzoo 15 000 Affen und Vogelzoo 10 000 Dickhauterzoo 1 000 Kinderzoo 2 000 Abhangig vom gekauften Zootyp erhalt jeder Spieler eine Spielfigur sowie die farbigen Deckplattchen Die Spielfiguren werden auf das Startfeld auf dem Spielplan gestellt 1 Spielablauf Bearbeiten Beginnend mit dem Spieler der bei der Zooauswahl die niedrigste Augenzahl geworfen hat ziehen die Spieler reihum im Uhrzeigersinn Sie mussen uber eine vorgegebene Reiseroute auf der Weltkarte um die Welt reisen wobei jedes Tier jede Figur jedes Signet und jeder Zoo auf der Karte als Zugfeld zahlt Die Route fuhrt entgegen dem Uhrzeigersinn zuerst nach Madagaskar danach nach Afrika Sudamerika Nordamerika Australien die Inseln von Ozeanien und Sudostasien und Sudasien Uber Indien und Sri Lanka fuhrt sie zuruck zum Startfeld Immer wenn ein Spieler uber das Startfeld kommt bekommt er 2 000 aus der Kasse und wenn er genau auf dieses Feld kommt bekommt er 4 000 Der aktive Spieler wurfelt jeweils mit beiden Wurfeln und darf die gewurfelte Zahl vorrucken 1 Der Spieler kann dabei unterschiedliche Felder erreichen 1 Immer wenn ein Spieler auf ein Tierfeld kommt darf er die entsprechende Tierkarte kaufen Der Preis ist auf den jeweiligen Karten als Fangkosten angegeben Die Spieler durfen dabei sowohl Karten fur den eigenen Zoo wie auch solche zum Handeln erwerben Sobald sie die Fangkosten bezahlen legen sie die Karten offen vor sich ab Erreicht ein Spieler ein Tierhandler Feld Mensch darf er eine Tierart seiner Wahl aus dem Vorrat des Tierhandlers zum vollen Preis Wert kaufen Danach kommt es zu einer offentlichen Versteigerung bei der der Tierhandler die jeweils oberste des Tierhandlerstapels mit den Fangkosten als Mindestgebot anbietet der Spieler mit dem hochsten Gebot erhalt die Karte nbsp Ereigniskarten Hafen Transport und Serata Kommt ein Spieler auf eines der Ereignisfelder Hafen Leuchtturm oder Transport Schiff muss er eine entsprechende Karte ziehen und die Anweisungen befolgen Kommt er auf das Serata Feld in Indien zieht er zwei entsprechende Karten Zusatzlich bekommt jeder Spieler der einen Pasch wirft eine Serata Karte und kann danach seine Figur ziehen Kommt ein Spieler auf die Insel der ausgestorbenen Tiere muss er dort zwei Runden aussetzen Diese Insel ist die Insel Mauritius im Indischen Ozean auf der der Dodo lebte und innerhalb sehr kurzer Zeit nach seiner Entdeckung ausgerottet wurde Kommt ein Spieler auf den Yellowstone Nationalpark wird er fur das Futtern von Baren mit Zucker bestraft und auf die Insel der ausgestorbenen Tiere gesetzt wo er eine Runde aussetzen muss nbsp Zooablage gewonnen hat der Spieler der zuerst alle 12 Tiere seines Zoos besitzt Kommt ein Spieler an dem Feld seines eigenen Zoos vorbei kann dort die bis zu diesem Zeitpunkt erworbenen Tierkarten unterbringen und danach weiterziehen Dafur platziert er die farbigen Deckplattchen auf die Felder der Tierarten deren Karten er vor sich liegen hat und legt die Karten beiseite Kommt der Spieler auf einen fremden Zoo muss er auf jeden Fall dort anhalten die restlichen Wurfelaugen verfallen Fuhrt er Tierkarten mit sich muss er dem Zoobesitzer fur jedes Tier Unterkunfts und Verpflegungskosten bezahlen Im Raubkatzen und Barenzoo 200 Im Affen und Vogelzoo 300 Im Dickhauterzoo 400 Im Kinderzoo 400 Ist der Zoo bereits mit mehr als der Halfte der benotigten Tierarten gefullt muss der Besucher die doppelte Summe zahlen Der Spieler darf dem Zoobesitzer allerdings auch Tiere zum Verkauf anbieten und muss fur verkaufte Tiere keine Unterbringungskosten bezahlen Grundsatzlich durfen Spieler immer wenn ein Spieler im Zoo ist uber den Tausch Kauf und Verkauf von Tieren verhandeln Sobald ein Kaufer den vollen Wert einer Tierkarte bietet muss der Besitzer diese an ihn verkaufen 1 Sobald alle Tierkarten der vier Zootypen ohne die Tierhandlerkarten verkauft sind darf der Tierhandler nach Abstimmung mit den Mitspielern eine einmalige Subvention von 10 000 an jeden Mitspieler auszahlen Hat ein Spieler kein Geld mehr und ist zahlungsunfahig muss er den Tierhandler so viele seiner Tierkarten zum halben Wert verkaufen wie benotigt werden um offene Rechnungen zu zahlen Die Karten werden auf den Tierhandler Stapel gelegt und konnen spater vom Tierhandler verkauft bzw versteigert werden 1 Das Spiel endet wenn es einem Spieler gelungen ist alle 12 Felder seines Zoos zu bevolkern Dieser Spieler ist Gewinner des Spiels und die anderen Spieler konnen entweder weiterspielen oder anhand der noch freien Felder im Zoo die Nachstplatzierten verteilen 1 Anderungen in spateren Auflagen Bearbeiten In spateren Auflagen des Spiels wurden einige Einzelheiten des Spiels verandert wobei das Grundprinzip beibehalten wurde So wurde das Startfeld auf die Stadt Morges als Hauptsitz des WWF verlegt und die Route fuhrt zuerst nach Island und Gronland das Serata Feld in Indien mit den Serata Karten wurde entfernt und gegen ein Panda Feld in China ersetzt Die transparenten Abdeckplattchen wurden durch Bildplattchen ersetzt 3 In diesem Spiel wurden zudem drei Varianten des Spiels beschrieben eine fur Kinder eine normale und eine fur Meister Standardvariante Bearbeiten Die Standardvariante entspricht im Wesentlichen dem ursprunglichen Spiel Wie dort mussen zu Spielbeginn alle Spieler einen Zoo wahlen allerdings ist nun die Hohe des Startkapitals abhangig vom Zootypen 3 Kinderzoo 80 000 Affen und Vogelzoo 70 000 Dickhauter und Reptilienzoo 60 000 Raubkatzen und Barenzoo 55 000 nbsp Der Grossen Panda kommt in spateren Auflagen eine besondere Rolle zu Um ihn zu erreichen mussen die Spieler einen deutlichen Umweg von ihrer Route einlegen Beginnend mit dem Besitzer des Kinderzoos wurfeln die Spieler und ziehen ihre Figuren entlang der Reiseroute wobei sie auch hier wieder auf verschiedene Felder treffen 3 auf einem Tierfeld konnen sie die abgebildete Tierarten fur die Fangkosten kaufen auf einem Tierfeld auf dem kein Tier mehr gekauft werden kann darf der Spieler fur 2 000 einen Chip in der Farbe seines Zoos kaufen und diesen auf das Feld platzieren Der nachste Spieler der dieses Feld besucht muss dem Chipbesitzer ein Tier zu den Fangkosten verkaufen oder wenn er kein entsprechendes Tier hat 1 000 bezahlen auf einem Hafenfeld und einem Transportfeld mussen die Spieler die jeweils obere Karte der entsprechenden Stapel aufnehmen und durchfuhren das Panda Feld kann nur uber einen Umweg erreicht werden Der Spieler der den Panda fangen will muss seinen Zug in Shanghai beenden und die restlichen Wurfelaugen verfallen lassen Im nachsten Feld kann er den Panda nur mit einem ungeraden Wurfelwurf mit einem Wurfel erreichen und in der danach folgenden Runde kommt er nur mit einem geraden Wurfelwurf mit einem Wurfel weiter Tierhandlerfelder haben in dieser Version keine Bedeutung Kommt ein Spieler am Startfeld vorbei bekommt er 2 000 und die oberste zu seinem Zoo passende Tierkarte bleibt er auf dem Startfeld stehen bekommt er neben der Tierkarte einen Forschungszuschuss in Hohe eines Wurfelwurf mit einem Wurfel 1 000 Der Besuch eines eigenen oder fremden Zoos wird genauso behandelt wie in der ursprunglichen Version allerdings betragt die zu zahlende Summe pro Tier fur Unterkunft und Verpflegung grundsatzlich 300 bzw 600 unabhangig vom Zootyp Auch hier durfen der Besucher und der Zoobesitzer mit ihren Tieren handeln und tauschen 3 Die restlichen Regeln entsprechen der ursprunglichen Version des Spiels Variante fur Kinder Bearbeiten In der Variante fur Kinder wird auf das Geld und die Ereigniskarten verzichtet Die Kinder wurfeln zu Beginn des Spiels und wahlen ihre Zoos in der Reihenfolge ihrer Augenzahlen aus Sie wurfeln danach reihum und ziehen immer entsprechend der Augenzahl vorwarts Landen sie auf einem Hafen oder Transport Feld durfen sie erneut wurfeln Kommen die Spieler auf ein Tier bekommen sie dieses ohne Bezahlung Bei einem Besuch in einem fremden Zoo konnen sie mit dem Zoobesitzer Karten tauschen und im eigenen Zoo konnen sie die Tiere abdecken deren Karten sie besitzen Immer wenn ein Spieler uber das Startfeld kommt bekommt er die oberste Tierkarte und wenn er auf dem Feld landet sogar zwei Karten vom Stapel Kommt ein Spieler auf ein Feld dessen Tierart bereits vergeben ist legt er dort einen Chip in der Farbe seines Zoos ab Der nachste Spieler der auf das Feld kommt muss dem Besitzer des Chips ein Tier aus seiner Auslage schenken 3 Variante fur Meister Bearbeiten Die Variante fur Meister entspricht im Wesentlichen der Standardvariante allerdings kommen hier die Tierhandlerfelder auf den Stadten Asuncion Dakar Hyderabad und Sydney hinzu Der Spieler der diese zuerst erreicht darf sie kaufen und mit einem weissen Chip besetzen Dabei darf jeder Spieler nur eine Tierhandler Station besitzen Kommt ein Spieler auf die Station darf ihm der Besitzer der Station ein gewunschtes Tier mit Ausnahme des Pandas aus der jeweiligen Region zu einem festen Preis verkaufen 3 Asuncion 10 000 Region Nord und Sudamerika Dakar 15 000 Region Afrika und Madagaskar Hyderabad 10 000 Region Indien Sudostasien Sumatra Jawa Komodo und Sibirien Sidney 10 000 Region Australien Neuguinea und BorneoDie Einnahmen fur den Handel gehen an den Besitzer der Station alle weiteren Regeln entsprechen der Standardversion 3 Ausgaben und Rezeption BearbeitenDas Spiel Wild Life wurde von dem Schweizer Tierfanger Peter Ryhiner entwickelt und 1964 mit Unterstutzung der Artenschutzorganisation World Wildlife Fund bei dem Schweizer Spieleverlag Carlit heute als Marke Teil der Ravensburger Gruppe veroffentlicht Ab 1965 erschien es beim Ravensburger Spieleverlag in Zusammenarbeit mit der Edition Carlitt 4 Das Spiel enthalt in seinen ersten Auflagen ein Geleitwort des World Wildlife Fund das von dem damaligen Bundestagsprasidenten Eugen Gerstenmaier dem WWF Vorsitzenden Bernhard Grzimek und den beiden stellvertretenden Vorsitzenden Walter Gerling und Albert Lohr unterzeichnet wurde Es ist verbunden mit der Empfehlung der Aktion Natur in Gefahr des WWF und erklart dass ein Teil der Verkaufserlose des Spiels an die Stiftung abgegeben werden Zusatzlich werden Kaufer animiert die Aktion Natur in Gefahr mit einer Spende zu unterstutzen 5 Der Spielekritiker Eugen Oker beschrieb das Spiel in einer Rezension in der Zeitung Die Zeit vom 29 Oktober 1965 gemeinsam mit dem von Bernhard Grzimek im Verlag I W Spear amp Sohne herausgegebenen Bilderlottospiel Ein Platz fur Tiere als ausgezeichnetes Spiel wobei ihn der Spendenaufruf verstimmte Er beschrieb das Spiel wie folgt sehr durchwachsen Wild Life ist das ziemlich reinrassige Nesthakchen der Familie Monopoly mit Rundlauf Ereigniskarten und einem Haufen Geld Zuerst erwerben die Teilnehmer einen der vier Zoos in den Ecken des Spielplanes Die Preise schwanken etwas unrealistisch zwischen ein und funfzehntausend Mark Doch das ist eine Falle zum billigen Zoo gehoren die teuersten Tiere Im spaten Spielabschnitt scheinen die Kontinente von Tieren entleert zu sein Wild Life findet nicht mehr statt An seine Stelle tritt blanker Handel Notverkaufe an Tierhandler Versteigerungen Die letzten Tiere sind um den Zoo zu fullen nur schwer zu beschaffen Geldmangel und Konkurrenzneid lassen den Tierfanger um den Erdball rotieren Manchmal aber ist es auch umgekehrt Da schleppt einer ein ausgewachsenes Nashorn mehrmals um den Globus ehe er es los wird Eugen Oker 1965Belege Bearbeiten a b c d e f g h i Offizielle Spielregeln fur Wild Life Deutsche Version um 1965 a b Eugen Oker Ein Platz fur Tiere Die Zeit 29 Oktober 1965 abgerufen am 17 Marz 2017 a b c d e f g h Offizielle Spielregeln fur Wild Life Deutsche Version von 1975 Versionen von Wild Life in der Datenbank BoardGameGeek abgerufen am 17 Marz 2017 Geleitwort in den Spielregeln fur Wild Life Deutsche Version um 1965 Weblinks BearbeitenOffizielle Spielregeln fur Wild Life Deutsche Version von 1975 Wild Life in der Spieledatenbank BoardGameGeek englisch Wild Life in der Spieledatenbank Luding Eugen Oker Ein Platz fur Tiere Die Zeit 29 Oktober 1965 abgerufen am 17 Marz 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wild Life Spiel amp oldid 237960507