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Die Wiesenthalhutte war ein inhabergefuhrtes osterreichisches bzw tschechoslowakisches nach 1945 in Deutschland neu gegrundetes Unternehmen der Glasindustrie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produkte 3 Design 4 LiteraturGeschichte Bearbeiten1868 grundete Ludwig Breit 1845 1913 in Wiesenthal bei Gablonz an der Neisse damals zu Osterreich Ungarn gehorig eine Glasknopffabrik 1886 bis 1888 wurde eine Perlenfabrikation aufgebaut die erstmals in Europa 16 Glassprengmaschinen zur Aufteilung von Stengelglas einsetzte was zum grossen Glassprengeraufstand von 1890 fuhrte Dessen ungeachtet wurde die Rationalisierung mit der Einfuhrung von Rondiertrommeln zur Glattung der Rohperlen weiter betrieben In der zweiten Inhabergeneration erreichte 1913 die Belegschaftsstarke 400 Mitarbeiter die in Rohrenherstellung und Perlenproduktion beschaftigt waren In den 1920er Jahren wurden taglich bis zu 500 Mio Rocailles produziert spater auch Mikroglaskugelchen sogenannte Ballottine Nach deren Absatzruckgang verlegte man sich auf Stangen und Konservenglas Von 1933 bis 1938 war die Wiesenthalhutte Bestandteil des Stangenglaskartells Seit 1938 wurden nur noch technische Pressglaser hergestellt 1945 wurde das Unternehmen aufgrund der Benes Dekrete enteignet Zwischen 1946 und 1953 baute Ludwig Breit jun eine Huttenanlage in Schwabisch Gmund auf man produzierte wieder fur die Schmuckindustrie 1956 ubernahm Klaus Breit 1926 2004 die Geschaftsfuhrung er fuhrte zunachst das Uberfang Stangenglas Sabrina ein 1958 prasentierte er auf der Frankfurter Messe eine vollig neuartige farbige Hohlglas Produktlinie in skandinavischem Stil Als Designer wurden Elisabeth Aye Heinz Eisele Heinz H Engler und zeitweise Wilhelm Braun Feldweg herangezogen Ein Grossteil der Entwurfe stammte aber von Klaus Breit selbst Aufgrund des Erfolges der Hohlglas Produktion wurden bereits 1961 200 Arbeiter und 20 Angestellte beschaftigt es konnten Niederlassungen in Kaufbeuren Karlsruhe und Bayreuth eroffnet werden 1968 1969 wurde die Dallglasproduktion der Gablonzer Glashutte ubernommen 1971 wurde ein neues Verfahren zur Herstellung von Zweigvasen aus Gussglas eingefuhrt Die gestalterische Linie konnte bis Anfang der 1970er Jahre durchgehalten werden Unter dem zunehmenden Druck der maschinellen Glasfertigung wurde das Unternehmen 1975 von der Schott AG ubernommen Gleichwohl wurde die Hohlglasfertigung 1982 eingestellt die vollige Einstellung der Glasproduktion erfolgte 1991 Modelle Huttenarchiv und Produktionskataloge wurden von Klaus Breit an das Museum Hentrich in Dusseldorf ubergeben Produkte Bearbeitenseit Grundung Rohrenglas fur die Perlenindustrie und Bijouterie seit 1930 Stangenglas in ca 400 Farben fur die Presstechnik nach Gablonzer Art 1957 1982 mundgeblasenes Hohlglas seit 1969 Dallglas ferner Glasmosaik Turgriffe ButzenscheibenDesign BearbeitenProdukte der Wiesenthalhutte erhielten unter anderem die Auszeichnung Gute Industrieform der gleichnamigen Sonderschau formgerechter Industrieerzeugnisse auf der Messe Hannover und den Bundespreis Gute Form durch den Rat fur Formgebung Farbige Dallglas Betonfenster der Wiesenthalhutte wurden u a in der Kaiser Wilhelm Gedachtniskirche von Egon Eiermann und im Sydney Opera House von Jorn Utzon eingesetzt Literatur BearbeitenHelmut Ricke Hrsg Wiesenthalhutte Design in Glas 1957 1989 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2007 ISBN 9783422067646 Ulrich Muller Die Geschichte der Wiesenthalhutte in Bohmen und Schwabisch Gmund In Gmunder Studien 7 Beitrage zur Stadtgeschichte Schwabisch Gmund 2005 ISSN 0170 6756 S 175 186 Klaus Breit Die Wiesenthaler Glashutte Erinnerungen Aufzeichnungen Betrachtungen Schwabisch Gmund 1999 Normdaten Korperschaft GND 2018633 2 lobid OGND AKS LCCN no2009008481 VIAF 167635201 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiesenthalhutte amp oldid 236912359