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Wiesenbad ist ein Gemeindeteil der sachsischen Gemeinde Thermalbad Wiesenbad im Erzgebirgskreis WiesenbadGemeinde Thermalbad WiesenbadKoordinaten 50 37 N 13 3 O 50 619627777778 13 045013888889 445 Koordinaten 50 37 11 N 13 2 42 OHohe 445 mEinwohner 664 9 Mai 2011 1 Eingemeindung 1 Januar 1999Eingemeindet nach Wiesa jetzt Thermalbad WiesenbadPostleitzahl 09488Vorwahl 03733Wiesenbad Sachsen Lage von Wiesenbad in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Geschichte des Thermalbades 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten Blick uber einen Teil von Wiesenbad nach NordenWiesenbad liegt etwa 5 Kilometer nordostlich von Annaberg Buchholz im Erzgebirge Die Ansiedlung liegt beiderseits der hier in West Ost Richtung verlaufenden Zschopau Durch die Ortslage verlauft die Bundesstrasse 101 Freiberg Annaberg Buchholz Nachbarorte von Wiesenbad sind Falkenbach im Norden Himmelmuhle und Streckewalde im Nordosten Mauersberg Mildenau und Plattenthal im Sudosten Geyersdorf im Suden Annaberg und Wiesa im Sudwesten Schonfeld im Westen sowie Neundorf im Nordwesten Geschichte Bearbeiten Aktie der Flachsspinnerei Meyer amp Co AG vom Mai 1942 Friedenskapelle WiesenbadDas erste Gebaude am Ort entstand 1474 mit der Hochherrschaftlichen Muhle des Ritters zu Wiesa Der ursprungliche Weiler Wiesenbad entstand um eine zur Wende ins 16 Jahrhundert entdeckte warme Quelle am rechten Ufer der Zschopau 2 Bis 1856 gehorte er zum Amt Wolkenstein 3 1859 liess Jacob Bernhard Eisenstuck eine Flachsspinnerei Aktienspinnerei Wiesenbad im Ort errichten welche 1877 an die Firma Meyer amp Co AG uberging Mit Eroffnung der Station Wiesenbad am 1 Februar 1866 erhielt der Ort Eisenbahnanschluss an der Strecke Annaberg Buchholz unt Bf Floha 4 1914 15 liess der damalige Miteigentumer der Flachsspinnerei Georg Polemann auf einem eigenen Grundstuck sowie eigene Kosten die sogenannte Friedenskapelle erbauen Am 13 Juli 1919 wurde sie zur Kirche geweiht Das Gebaude gehort damit nicht der Kirchengemeinde sondern noch heute den Erben des Stifters Der Bau besitzt eine nicht mehr bespielbare Orgel auf dem Dachboden und das heute genutzte Orgelpositiv 1942 wurde das dreistimmige Gelaut zu Kriegszwecken abgenommen 2005 wurde ein neues zweistimmiges Gelaut angeschafft 1994 wurde das Dach neu eingedeckt im Jahr 2000 erhielt der Bau einen Flugelaltar Im Zuge von Renovierungsarbeiten 2005 06 wurde die ursprungliche Ausmalung im Jugendstil wiederentdeckt und weitestgehend restauriert 5 Zum 1 Januar 1956 wurde aus der von Wiesa ausgegliederten Ortschaft Wiesenbad den von Falkenbach ausgegliederten Siedlungen Himmelmuhle und Hinterfalkenbach sowie der Siedlung Plattenthal die Gemeinde Thermalbad Wiesenbad nicht zu verwechseln mit der heutigen Gemeinde aus der Taufe gehoben 2 1964 zahlte die Gemeinde Thermalbad Wiesenbad 1445 und im Jahre 1990 1020 Einwohner 6 1997 erhielt Wiesenbad die staatliche Anerkennung als Erholungsort am 21 April 1999 erfolgte die Pradikatisierung als Ort mit Heilquellenbetrieb 2 Am 1 Januar 1999 erfolgte der Zusammenschluss der bis dahin eigenstandigen Gemeinden Neundorf Schonfeld Wiesa und Thermalbad Wiesenbad zur neuen Gemeinde Wiesa 7 1999 2000 begannen Abbruch und Erschliessungsarbeiten in der Ortsmitte auf dem Gelande der ehemaligen Flachsspinnerei zum Zwecke der Errichtung eines neuen Kurparkes und Entwicklung eines neuen Ortskerns 2 Am 1 Januar 2005 erfolgte die Umbenennung der Gemeinde in Thermalbad Wiesenbad 8 Geschichte des Thermalbades Bearbeiten Das Wiesen oder Hiobs Badt nach Matthaus Merian um 1650 Lithographie des Bades 1837 Uber die zur Wende ins 16 Jahrhundert entdeckte warme Quelle am rechten Ufer der Zschopau sowie das wenig spater erbaute Bad berichtet der Chronist Christian Lehmann in seinem Historischen Schauplatz u a folgendes Es soll durch einen armen Mann seyn erfunden worden Und weil sonderlich nach St Annabergs Erbauung auch andere presshaffte Leute sich darbey eingefunden hat Anno 1501 Hanss Friedrich ein reicher Fundgrubner und Bergherr von Geyer welcher damahls das Rittergut zur Wiesen besessen den Brunnen viereckigt einfassen ein besonder Badehauss 60 Schuch lang und 14 breit zum ersten aufrichten zum Gebrauch der Badegaste das Wasser erstlich in einer Pfannen warmen und darzu eine kleine Capell mit St Jobs Bild bauen lassen welche der Bischoff zu Meissen Anno 1505 eingeweihet Davon der Ort St Jobs Bad genennt worden Nachdem aber die Churfurstl Fr Wittbe Sophia fur sich ein Furstlich Hauss und Bad Anno 1602 darzu erbauen lassen hat mans hernach auch Sophien Bad genennt 9 1576 verfasste Johann Gobel Gobelius Leibarzt des Kurfursten von Sachsen mit dem Werk Diagraphia Thermalium aquarum in Misna apud Hermundures sitarum prope Annaebergum eine erste Beschreibung des Bades 1609 wurde diese von Dr Martin Pansa dem Physikus der Stadt Annaberg ins Deutsche ubersetzt 10 2 Ende des 17 Jahrhunderts liess Adam Friedrich von Schonberg auf Wiesa Wingendorf etc samtliche Gebaude bis auf das 1602 errichtete Furstenhaus abreissen und neu bauen 11 12 1827 wurde auf dem Kurareal ein Hotel das heutige Kurhaus errichtet Am 6 September 1854 vernichtete ein Brand Bade und Gasthaus Das Badehaus wurde 1857 neu errichtet auf den Grundmauern des Gasthauses entstand die heutige Wandelhalle 1863 wechselten die Badanlagen in den Besitz der Familie Hohl aus Annaberg und wurden damit vom Rittergut Wiesa separiert 1896 erwarb die Firma Meyer amp Co AG die Anlagen modernisierte die Kurinfrastruktur und veranlasste neue Bohrungen Am 1 Juli 1899 wurde der nahe der Kuranlagen gelegene Aussichtsturm geweiht Im Verlauf geologischer Erkundungen in den Jahren 1919 21 wurden im Kurgelande neue Quellen entdeckt Dabei wirkte auch Otto Edler von Graeve mit welcher im Mai 1920 im Auftrag der Firma Meyer und Co angeblich mittels seiner Wunschelrute durch eine Bohrung des Ingenieurs Rottinger aus Halle ein Thermalwasser fand das zum Zeitpunkt seiner Erschliessung mit 25 C 5 2 m uber Tage ausfloss und eine Ergiebigkeit von 210 Liter pro Minute hatte Diese Quelle wurde unmittelbar danach in einem gemauerten Brunnen gefasst Das Wasser der 1921 erschlossenen Georgsquelle deckt bis heute den Bedarf an Thermalwasser Daruber hinaus wurden 1921 1922 Renovierungen und Umbauarbeiten an der Kurinfrastruktur vorgenommen das Charlottenhaus heute Paracelsus Haus wurde als modernes Kurhaus seiner Bestimmung ubergeben 2 Wahrend des Zweiten Weltkriegs dienten die Kuranlagen als Lazarett Von 1945 bis 1951 nutzte man die Gebaude als Notunterkunfte fur Fluchtlingsfamilien sowie als Ledigenwohnheim Zum 1 Juli 1951 wurde die Sozialversicherung des FDGB Rechtstrager In der Folgezeit gelang es durch umfangreiche Reparaturen und Rekonstruktionen die Bausubstanz der Kureinrichtung zu erhalten Eine Denkschrift welche den gegenwartigen Zustand der Kureinrichtung sowie Moglichkeiten einer Wiederaufnahme des Kurbetriebes zum Inhalt hatte wurde 1952 53 der DDR Regierung ubersandt 1953 wurden daraufhin von der Staatsfuhrung die notwendigen finanziellen Mittel fur eine Werterhaltung der Kurinfrastruktur bewilligt So erfolgte 1954 55 ein komplexer Umbau der Anlagen wofur ca 3 Millionen Mark zur Verfugung standen 1955 erfolgte schliesslich die Wiedereroffnung des Sanatoriums Mit 677 Kuren pro Jahr war die Einrichtung das seinerzeit einzige Thermalbad in der DDR 2 1982 erhielt die Kureinrichtung die amtliche Einstufung als Kliniksanatorium Infolge der politischen Wende 1990 wurde 1992 die Gesellschaft fur Kur und Rehabilitation mbH als Trager der Kuranlagen gegrundet Alleiniger Gesellschafter ist von Beginn an die Kommune Es begannen komplexe Sanierungen und Erweiterungen der bestehenden Infrastruktur der Investitionsaufwand hierfur belief sich auf ca 90 Millionen DM 1995 erfolgte die Eroffnung der Therme Miriquidi die auch der Offentlichkeit zur Verfugung steht Ende des Jahres 1998 erfolgte die staatliche Anerkennung der Goergsquelle als Heilquelle fur Trink und Badekuren 2 Das Heilwasser tritt mit einer Temperatur von 26 C zu Tage ist fluorid und kohlensaurehaltig und dient heute der Behandlung von Erkrankungen des Haltungs und Bewegungsapparates Literatur BearbeitenChristian Lehmann Historischer Schauplatz derer naturlichen Merkwurdigkeiten in dem Meissnischen Ober Ertzgebirge Leipzig 1699 S 232 236 Digitalisat Thermalbad Wiesenbad Ortsteil In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 12 Band Schumann Zwickau 1825 S 816 818 Thermalbad Wiesenbad Kreis Annaberg In Zwischen Wolkenstein Marienberg und Johstadt Werte unserer Heimat Band 41 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1985 S 113 115 Martin Pansa Klare Beschreibung dess Wiesenbades Annenbergk 1609 In Alexander Schutz und Bernhard Uehleke Martin Pansas 1580 1626 Klare Beschreibung dess Wiesenbades und Kurtze Beschreibung dess Carolsbades 1609 mit Edition der Texte Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 21 2002 S 204 261 S 212 245 Edition des Textes auf Grundlage der Ausgabe der Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel Signatur Xb 4339 Weblinks Bearbeiten Commons Wiesenbad Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Thermalbad Wiesenbad im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen STREIFZUGE durch die Geschichte des oberen Erzgebirges Kartografische Darstellung unserer Heimat Wiesenbad Geschichte und Bilderstrecke zur Friedenskapelle Wiesenbad Offizielle Internetprasenz der Thermalbad Wiesenbad Gesellschaft fur Kur und Rehabilitation mbHEinzelnachweise Bearbeiten Kleinraumiges Gemeindeblatt fur Thermalbad Wiesenbad PDF 0 23 MB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen September 2014 abgerufen am 29 Januar 2015 a b c d e f g h Ein kurzer Streifzug durch Geschichte und Gegenwart des Thermalbades auf der Internetprasenz der Thermalbad Wiesenbad Gesellschaft fur Kur und Rehabilitation mbH PDF 376 kB abgerufen am 15 Februar 2016 Historisches Ortsverzeichnis Sachsen Eisenbahnstationen in Sachsen abgerufen am 20 Februar 2012 Vgl Geschichte und Bilderstrecke zur Friedenskapelle Wiesenbad abgerufen am 20 Februar 2012 Vgl Thermalbad Wiesenbad im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Gebietsanderungen ab 1 Januar 1999 bis 31 Dezember 1999 PDF 39 kB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen S 1 abgerufen am 15 Februar 2016 Gebietsanderungen ab 1 Januar 2005 bis 31 Dezember 2005 PDF 12 kB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen S 1 abgerufen am 15 Februar 2016 Vgl Christian Lehmann Historischer Schauplatz S 232 Alexander Schutz und Bernhard Uehleke Martin Pansas 1580 1626 Klare Beschreibung dess Wiesenbades und Kurtze Beschreibung dess Carolsbades 1609 mit Edition der Texte Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 21 2002 S 204 261 insbesondere S 212 244 Edition des Textes Vgl Christian Lehmann Historischer Schauplatz S 233 Vgl Thermalbad Wiesenbad Ortsteil In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 12 Band Schumann Zwickau 1825 S 817 Gemeindeteile der Gemeinde Thermalbad Wiesenbad Himmelmuhle Neundorf Plattenthal Schonfeld Wiesa Thermalbad Wiesenbad Ortsteil Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thermalbad Wiesenbad Ortsteil amp oldid 230531062