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Das Werthchen auch Rheinau Insel genannt war eine Kolner Rheininsel in der Hohe der Altstadt Sud Rheinpanorama von Hans Rudolf Manuel 1548Der Bayenturm und das baumbedeckte Werthchen Kupferstich aus 1825Rheinau Wertchen Aquarell von Tillmann Wattler um 1850 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Fruhe Nutzung 2 2 Gartengestaltung 2 3 Rheinauhafen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 Siehe auchLage BearbeitenDie Rheininsel Werthchen lag nur durch eine schmale Fahrrinne getrennt vor der am Rheinufer befindlichen Kolner Stadtmauer unterhalb des Bayenturms flussabwarts bis etwa St Maria Lyskirchen Im gesamten Rhein gab es mehrere solcher naturlichen Inseln die am Mittel und Niederrhein als Werth bezeichnet werden siehe etwa Grafenwerth Nonnenwerth Kaiserswerth Geschichte BearbeitenDie im Mittelalter durch einen Rheinarm am Katharinengraben nordlich des Bayenturms entstandene Rheininsel erscheint erstmals urkundlich 1446 als up der warden buyssen Beyers und 1473 schliesslich als das Wert bei Baien an der Arken 1 Wegen ihrer geringen Ausdehnung von 720 Metern Lange und bis zu 40 Metern Breite heisst sie fortan im Diminutiv Werthchen Zu Beginn des 13 Jahrhunderts fanden auf dem Werthchen noch Hinrichtungen statt 2 nbsp Das Werthchen auf Arnold Mercators Kolner Stadtansicht von 1570 nbsp Kolner Stadtplan von 1752 Das Werthchen auf Johann Valentin Reinhardts Stadtansicht von 1752 nbsp Rhein Au Pavillon um 1840 nbsp Werthchen zu Koln Gemalde von Tilmann Watler 1860 Fruhe Nutzung Bearbeiten Das Werthchen wurde nicht nur zum Bau von Schiffen genutzt sondern auch landwirtschaftlich und spater als Naherholungsziel 3 fur die Kolner Die Funktion als Werftstandort wird besonders deutlich auf dem Ausschnitt der Kolner Stadtansicht von 1531 des Anton Woensam Dieser zeigt den gleichzeitigen Bau von zwei kleineren Schiffen und einem grossen oberlandischen Handelsschiff Offenbar ist auf der Insel der Arbeitsplatz zahlreicher Werftarbeiter In der Nahe des Werthchens arbeiteten im Strom die Kolner Rheinmuhlen die durch den Fluss angetrieben wurden und den grossen Teil der Mahlarbeiten fur die Stadt abwickelten Sie wurden offenbar vom Werthchen aus mit starken Mannschaften manovriert Woensams Bild zeigt gleichzeitig die Nutzung als Viehweide Auf der Insel waren Bleichplatze 4 Auch in der Kolner Stadtansicht von 1570 des Arnold Mercator ist die Rheininsel eingezeichnet und zeigt in der Hohe des Holzmarkts am Ufer liegende Schiffe Die Insel selbst weist bei ihm lediglich 3 Hauser und ein Boot auf In Reinhardts Kolner Stadtplan von 1752 sind lediglich Wald und Wiesen zu sehen Gartengestaltung Bearbeiten Eine Grafik des Kolner Stadtmuseums von 1825 zeigt das Werthchen vollstandig mit Baum und Buschbewuchs bedeckt 5 Hier standen Pappeln Erlen Linden und Weiden Seit 1833 nutzte die Kolner Bevolkerung diese Rheininsel als Erholungsgebiet In jenem Jahr schloss die Stadt mit dem Gasfabrikanten Conrad Joseph Stroof einen Vertrag wonach dieser eine Brucke und auf der Insel einen Pavillon mit Restauration bauen sollte 6 Im Pavillon der Insel brannte die erste Gaslaterne Kolns Bereits am 13 Juli 1833 konnte der Kunsthistoriker Sulpiz Boisseree den im Stil eines Englischen Gartens angelegten Park auf dem Werth besuchen der fortan die Au hiess Gartendirektor Jakob Greiss ubernahm 1833 die weitere Gestaltung der Insel Auch eine kolorierte Aquatinta Johann Adolf Lasinskys von 1845 zeigt eine dichte Bewaldung der Insel 7 Ein Aquarell von Tillmann Wattler aus 1850 zeigt eine kleine Brucke zwischen dem ebenfalls baumgesaumten Rheinufer und der Insel Gartengestalter Anton Strauss baute im Jahre 1868 die Rheinau Anlage auf dem Werthchen um spater folgte die Gestaltung von Teilen der Kolner Grungurtel Das Werthchen war mit seinem Ausflugslokal in den 1870er Jahren einer der Lieblingsaufenthaltsorte der Kolner Familien im Suden der Stadt 8 9 Rheinauhafen Bearbeiten Stadtbaumeister Bernhard Wilhelm Harperath und Festungsingenieur Carl Schnitzler planten 1847 eine Verbindung des sudlichen Teils der Rheininsel mit dem linken Rheinufer um aus der Insel eine Halbinsel entstehen zu lassen Die Bauarbeiten am Werthchen begannen noch 1847 und fuhrten zur Schliessung der sudlichen Flusspassage 1848 entwarf Johann Anton Walle die Anlage eines Sicherheitshafens am Werthchen Am 3 Juli 1891 beschloss der Rat der Stadt Koln den Hafenbau unter Einbeziehung des Werthchens und bewilligte hierfur knapp 20 Millionen Mark 10 Das hierdurch neu entstandene nur von Norden her zu erreichende Hafenbecken wurde vollstandig von Werftmauern eingefasst Zwecks Uberwachung der nordlichen Einfahrt wurde 1855 auf der nordlichen Inselspitze der neugotische Malakoffturm fertiggestellt der dem mittelalterlichen Bayenturm in seiner Gestaltung nachempfunden war Das nunmehr im Rheinauhafen als Halbinsel fungierende Werthchen erhielt beidseitig Uferbefestigungen und wurde bis zu 77 Meter Breite vergrossert Lagerhauser Hafen und Zollamt sowie Hafenkrane und Gleisanlagen wurden auf der Halbinsel errichtet Bereits 1891 verpflanzte die Stadt 76 grosse Linden bei der Neuanlage des Rathenauplatzes 11 Nach 8 jahriger Bauzeit wurde am 14 Mai 1898 hier der Rheinauhafen feierlich eroffnet Er war bis 1970 Kolns wichtigster Hafen und verlor in jenem Jahr den grossten Teil seiner Hafenfunktionen an den Hafen Niehl I Literatur BearbeitenHugo Borger Gunter Zehnder Koln die Stadt als Kunstwerk Stadtansichten vom 15 20 Jahrhundert 2 Aufl Greven Verlag Koln 1986 ISBN 3 7743 0222 7 Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Rohrscheid Rheinische Vierteljahresblatter Band 31 1967 S 376 Yvonne Leiverkus Koln Bilder einer spatmittelalterlichen Stadt Bohlau 2005 ISBN 978 3 412 23805 6 S 61 Hugo Borger Frank Gunter Zehnder Koln die Stadt als Kunstwerk 1982 S 168 S 230 Anna Dunnebier Anna Dunnebier Die Stadt der Turm die Frauen frauenmediaturm de Memento vom 9 Mai 2010 im Internet Archive Kolner Stadtmuseum Graph Sammlung 1825 RBA 94485 in Bildindex der Kunst und Architektur Marburger Bildindex Josef Klersch Heribert A Hilgers Von der Reichsstadt zur Grossstadt 1925 S 39 Kolner Stadtmuseum Graph Sammlung A I 2 218 in Bildindex der Kunst und Architektur Marburger Bildindex siehe auch Hugo Borger Frank Gunter Zehnder Koln die Stadt als Kunstwerk 1982 S 168 S 230 Heike Malcoiffe Der Kolner Stadtgarten Diplomarbeit Landschaftsarchitektur S 25 prostadtgarten de PDF abgerufen am 23 Juli 2022 Rene Zey Parks in Koln Ein Fuhrer durch die Grunanlagen Greven Koln 1993 ISBN 3 7743 0273 1 S 24 Peter Fuchs Hrsg Chronik zur Geschichte der Stadt Koln Band 2 1991 S 163 Peter Fuchs Hrsg Chronik zur Geschichte der Stadt Koln Band 2 1991 S 344 Siehe auch BearbeitenListe der Rheininseln50 927863888889 6 9657666666667 Koordinaten 50 55 40 3 N 6 57 56 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werthchen amp oldid 226384493