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Der Malakoffturm ist ein Relikt der von 1848 bis 1858 errichteten Preussischen Rheinuferbefestigung am Holzmarkt in Koln MalakoffturmBasisdatenOrt Koln Altstadt SudBauzeit 1852 1855Status ErbautArchitekten Carl SchnitzlerBernhard HarperathKoordinaten 50 55 57 6 N 6 57 49 O 50 93267 6 96361 Koordinaten 50 55 57 6 N 6 57 49 OMalakoffturm Koln Nordrhein Westfalen Nutzung RechtlichesNutzung Pumpwerk und CafeEigentumer Imhoff StiftungBauherr Stadt Koln und MilitarfiskusTechnische DatenEtagen 4Baustoff ZiegelAnschriftStadt KolnLand DeutschlandMalakoffturm mit Rheinuferbefestigung links vom Hafenbecken im Hintergrund der Bayenturm 1884 Malakoffturm nun rechts vom Hafenbecken 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Namensgebung 3 Beschreibung 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem in den 1840er Jahren die der Stadt Koln linksrheinisch vorgelagerte Kette von Forts verdichtet und verstarkt worden war begann 1848 der Ausbau der rheinseitigen Stadtbefestigung Hierzu zahlte die Anlage eines neuen Sicherheitshafens vor der sudlichen Altstadt die Auffuhrung einer neuen Kehlmauer und der Bau eines Torturms an der nordlichen Spitze des Hafenbeckens einschliesslich einer eisernen Drehbrucke Die Arbeiten an Turm und Drehbrucke erfolgten von 1852 bis 1855 Dabei war der Turm mit seinen Nebenbauten bereits 1854 in seinem Ausseren vollendet wahrend der innere Ausbau erst 1855 abgeschlossen wurde Die Anlage an der Nordspitze der Rheinau war neben dem eigentlichen Torturm als offene Batterie mit uberwolbtem Geschutzturm konzipiert 1 Fur die Entwurfsvorlagen zeichnete der Ingenieur Oberst vom Platz Carl Schnitzler verantwortlich wahrend die Bauleitung in Handen des Stadtbaumeisters Bernhard Harperath lag Mit der steten Weiterentwicklung der Angriffswaffen anderte sich auch die strategische Bedeutung der Verteidigungseinrichtungen Nach dem Ubergang der aus militarischen Grunden nicht mehr benotigten Rheinuferbefestigung vom Militarfiskus an die Stadt Koln konnte diese mit dem Ausbau des Areals zum Rheinauhafen beginnen Von 1892 bis 1898 erfolgte eine vollkommene Umgestaltung wahrend der nach Planungen des stadtischen Beigeordneten Joseph Stubben des Stadtbauinspektors Wilhelm Bauer und der Abteilungsbaumeister Edmund Grosse und Hugo Clef die neuen Werft und Hafenanlagen entstanden 2 Der Malakoffturm verlor hierbei ebenfalls seine fortifikatorische Bedeutung Im Zuge der Anlegung des neuen Hafenbeckens wechselte er zudem die Seite lag er bei dem als Sicherheitshafen vorgesehenen alten Becken auf der Rheinseite stand er nach Abschluss der Ausbauarbeiten auf der Stadtseite Zum Betrieb der den Rheinauhafen mit dem Holzmarkt verbindenden Drehbrucke wurde in den Malakoffturm eine hydraulische Druckwasserpumpe eingebaut Die aus Brucke und Pumpe bestehende Anlage stellten im Jahr 1888 Harkort in Duisburg bzw Haniel amp Lueg in Dusseldorf her Um die Bruckenmasse von 420 Tonnen zu bewegen wurde ein Druck von 50 bar benotigt den die Pumpstation im Malakoffturm erzeugte Ursprunglich wurde zum Betrieb der dreizylindrigen Presspumpe ein 8 PS Wechselstrommotor der Helios AG in Ehrenfeld eingesetzt Die Verbindung von der Pumpstation im Malakoffturm zu den Bewegungseinheiten der Brucke wurde dabei mittels unterirdischer Rohre hergestellt 3 Im Jahre 1986 wurde die Anlage umfassend saniert 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der Hafenumschlag in Koln zusehends an neue Standorte und der Rheinauhafen verlor an Bedeutung Die Drehbrucke ist heute in der Regel fur Fussganger und Radfahrer geoffnet die uber diese das seit 1993 vis a vis des Malakoffturms gelegene Schokoladenmuseum erreichen das unter Verwendung alter Bausubstanz an der Nordspitze des Hafens entstand Seit 2005 befindet sich am und im Malakoffturm die zu demselben gehorige Hafenterrasse am Schokoladenmuseum 5 Im Jahr 1911 wurde sudwestlich des Malkoffturms das Standbild Tauzieher aufgestellt Namensgebung BearbeitenSiehe auch Malakow Turm Im Jahr 1855 wurde der zur Sicherung des Rheinauhafens errichtete Turm auf den Namen Malakoffturm getauft Die Grunde zur Benennung eines Turms der Kolner Festungsanlagen waren bereits in den 1940er Jahren dem Rittmeister bei der Wehrmacht Kommandantur in Koln Ernst Zander nicht ersichtlich Ihr vorausgegangen war die Eroberung des Fort Malakow in Sewastopol durch franzosische Truppen am 8 September 1855 nachdem die verteidigenden Russen im Krimkrieg zuvor elf Monate lang der Belagerung durch Franzosen Englander Turken und Sarden standgehalten hatten 6 Beschreibung BearbeitenDer Malakoffturm wurde in seiner Ziegelarchitektur von Schnitzler in ahnlichen Formen entworfen wie die in den 1840er Jahren ausgefuhrten Forts der zweiten Generation I III V VII IX und XI 7 Dabei besteht er aus einem zweigeschossigen Unterbau auf dessen quadratischem stadtseitigem Teil sich der zweigeschossige achteckige Turmaufsatz befindet und aus dem rechteckigen Anbau zur Hafenseite der in einer halbrunden Konche abschliesst 8 An dieser ist auch noch der Ansatz der ursprunglichen Rheinuferbefestigung erkennbar Am Turm befindet sich stadtseitig ein Erker darunter eine Gedenktafel zur Erinnerung an den Hafenausbau 1892 bis 1898 9 Beide Bauteile sind mit einem Zinnenkranz bekront nbsp Malakoffturm und Drehbrucke 2010 nbsp Rheinseite mit Ansatzstelle der Rheinufermauer 2023 nbsp Stadtseite mit Erker und Gedenktafel 2012 nbsp Gedenktafel 2012Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Malakoffturm Sammlung von Bildern Malakoffturm Rheinische Industriekultur com Literatur BearbeitenArchitekten und Ingenieurverein fur Niederrhein und Westfalen Hrsg Koln und seine Bauten Festschrift zur VIII Wanderversammlung des Verbandes deutscher Architekten und Ingenieur Vereine in Koln vom 12 bis 16 August 1888 M DuMont Schauberg Koln 1888 S 204 Unveranderte Neuauflage Buchhandlung Walther Konig Koln 1984 ISBN 3 88375 036 0 Uta Grefe Koln in fruhen Photographien 1847 1914 Schirmer Mosel Munchen 1988 ISBN 3 88814 294 6 S 145 147 Hiltrud Kier Bearb unter Mitwirkung von Fried Muhlberg Denkmalerverzeichnis 12 1 Koln Stadtbezirk 1 Altstadt und Deutz Hrsg Landeskonservator Rheinland Rheinland Verlag Koln 1979 ISBN 3 7927 0455 2 S 72 Dieter Klein Meynen Henriette Meynen Alexander Kierdorf Kolner Wirtschaftsarchitektur Von der Grunderzeit bis zum Wiederaufbau Wienand Verlag Koln 1996 ISBN 3 87909 413 6 S 117ff Henriette Meynen Hrsg Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen Fortis Colonia e V Schriftenreihe 1 Hermann Josef Emons Verlag Koln 2010 ISBN 978 3 89705 780 7 S 266 271 495 Hermann Wieger Hrsg Handbuch von Koln Verlagsanstalt Hermann Wieger Koln 1925 S 251 322 Jurgen Wilhelm Hrsg Das grosse Koln Lexikon Greven Verlag Koln 2005 ISBN 3 7743 0355 X S 301f Ernst Zander Befestigungs und Militargeschichte Kolns einschliesslich der fruher selbstandigen Stadte Deutz und Mulheim vom Beginn der Franzosenzeit 1794 bis zum Ende der britischen Besatzungszeit 1926 in zwei Banden Band I Verlag des Kolnischen Geschichtsvereins e V Koln 1944 Kriegsbedingt nicht erschienen Fahnenabzug im Historischen Archiv der Stadt Koln S 377f Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Zander Befestigungs und Militargeschichte Kolns einschliesslich der fruher selbstandigen Stadte Deutz und Mulheim vom Beginn der Franzosenzeit 1794 bis zum Ende der britischen Besatzungszeit 1926 in zwei Banden Band I Verlag des Kolnischen Geschichtsvereins e V Koln 1944 Kriegsbedingt nicht erschienen Fahnenabzug im Historischen Archiv der Stadt Koln S 377 Hermann Wieger Hrsg Handbuch von Koln Verlagsanstalt Hermann Wieger Koln 1925 S 251 lt Hinweisschild an der Drehbrucke Dieter Klein Meynen Henriette Meynen Alexander Kierdorf Kolner Wirtschaftsarchitektur Von der Grunderzeit bis zum Wiederaufbau Wienand Verlag Koln 1996 ISBN 3 87909 413 6 S 118 HAFENTERRASSE am Schokoladenmuseum auf nachrichten net Ernst Zander Befestigungs und Militargeschichte Kolns einschliesslich der fruher selbstandigen Stadte Deutz und Mulheim vom Beginn der Franzosenzeit 1794 bis zum Ende der britischen Besatzungszeit 1926 in zwei Banden Band I Verlag des Kolnischen Geschichtsvereins e V Koln 1944 Kriegsbedingt nicht erschienen Fahnenabzug im Historischen Archiv der Stadt Koln S 378 Architekten und Ingenieurverein fur Niederrhein und Westfalen Hrsg Koln und seine Bauten Festschrift zur VIII Wanderversammlung des Verbandes deutscher Architekten und Ingenieur Vereine in Koln vom 12 bis 16 August 1888 M DuMont Schauberg Koln 1888 S 204 Unveranderte Neuauflage Buchhandlung Walther Konig Koln 1984 ISBN 3 88375 036 0 Hiltrud Kier Bearb unter Mitwirkung von Fried Muhlberg Denkmalerverzeichnis 12 1 Koln Stadtbezirk 1 Altstadt und Deutz Hrsg Landeskonservator Rheinland Rheinland Verlag Koln 1979 ISBN 3 7927 0455 2 S 72 Hermann Wieger Hrsg Handbuch von Koln Verlagsanstalt Hermann Wieger Koln 1925 S 251 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malakoffturm Koln amp oldid 236655600