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Dieser Artikel beschreibt den Soziologen Zum Philosophen 1953 siehe Werner Stark Philosoph Werner Stark geboren 2 Dezember 1909 in Marienbad Osterreich Ungarn gestorben 4 Oktober 1985 in Salzburg war ein britisch US amerikanischer Soziologe der sich besonders mit Wissenssoziologie und Religionssoziologie befasste Er studierte an den Universitaten Hamburg Prag und Genf sowie an der London School of Economics Starks Studien und Lehrtatigkeit umfassten Geschichte Philosophie politische Wissenschaften Recht Wirtschaft Literatur Kunst Musik und Soziologie Wegen der Machtergreifung Hitlers musste er nach Grossbritannien emigrieren und kehrte erst 1975 nach Osterreich zuruck wo er in Salzburg bis zu seinem Tode lehrte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Historischer Kontext 3 Wissenschaftliche Tradition 4 Das Werk in Themen und Thesen 5 Rezeption und Wirkung 6 Werke 7 Literatur 8 WeblinksLeben Bearbeiten1928 begann er das Studium der Wirtschafts und Sozialwissenschaften in Hamburg Dazu belegte er zusatzliche Vorlesungen in Geschichte und Philosophie 1933 floh er aufgrund der politischen Lage in Deutschland nach Prag Dort arbeitete er als Wirtschaftsredakteur und Bankangestellter Gleichzeitig studierte er Jus und war Lektor an der Hochschule fur Staatswissenschaften 1939 musste er wiederum aus Prag fliehen Nach einer abenteuerlichen Flucht die ihn nach Bratislava Wien Koln und Holland fuhrte kam er in England an Dort bekam er das Stipendium der Society for the Protection of Science and Learning und liess sich mit seiner Frau Kate in Cambridge nieder Kurz darauf verfasste er einen Artikel uber Jeremy Bentham der im Economic Journal veroffentlicht wurde Dieser Artikel brachte ihm die Bekanntschaft mit John Maynard Keynes ein Durch ihn erhielt er auch einen Lehrauftrag an der Universitat von Cambridge Danach folgte er der Einberufung in die britische Armee und absolvierte den Militardienst 1945 1951 war Stark Lecturer in Social Theory an der Universitat Edinburgh 1951 1963 wurde er als Reader im Fach the History of Economic and Sociological Thought an die Universitat Manchester berufen 1953 1954 erschienen die Jeremy Benthams Economic Writings in drei Banden die durch Mittel der Royal Economic Society ermoglicht wurden 1960 1961 hatte er eine Gastprofessur an der Purdue University USA die ihm spater auch den Ehrendoktor verlieh 1962 1963 verbrachte er aufgrund seines abgelaufenen Visums zwei Jahre in Grossbritannien 1963 erhielt er eine Professur fur Soziologie an der Fordham University in New York 1964 wurde er an die Rechts und Staatswissenschaftliche Fakultat Wien gerufen nahm das Angebot aber nicht an Er hatte in Fordham versprochen dass er mindestens 5 Jahre dort verbleiben wurde 1975 zog er nach der Emeritierung in Fordham nach Salzburg 4 Oktober 1985 starb er nach langer Krankheit in Salzburg Historischer Kontext BearbeitenAls Werner Stark 1928 sein akademisches Leben in Hamburg in Angriff nahm war Adolf Hitler in Deutschland bereits seit einigen Jahren politisch aktiv 1930 verfasste er einen Artikel fur das Propagandaheft der sozialdemokratischen Studenten woraus auch seine politische Orientierung zu erkennen ist Als 1933 der Reichstagsbrand mit dem Semesterende zusammen fiel war es fur Stark an der Zeit in seine Heimat zuruckzukehren Es war klar dass es Sozialisten und Kommunisten in Zukunft schwer werden wurde Hatte er Hamburg nicht verlassen mussen hatte er Assistent an seiner Universitat werden konnen Diese Chance blieb ihm aber verwehrt 1939 wurde Bohmen von den Deutschen ubernommen und das Verweilen ware fur Stark ausserst gefahrlich gewesen Er musste erneut fliehen und begann somit seine Karriere in Grossbritannien Allerdings wurde diese durch den Eintritt Grossbritanniens in den Zweiten Weltkrieg unterbrochen Er musste Militardienst leisten Zuruck in Grossbritannien nahm er sein Schaffen wieder auf Der Zweite Weltkrieg hat Stark sehr beeinflusst viele Verwandte von ihm und seiner Frau kamen durch den Nationalsozialismus um Nach seinem Militardienst hat er sich ausserdem hauptsachlich mit der Verknupfung von geistigen und gesellschaftlichen Stromungen beschaftigt woraus einige seiner Werke entstanden Wissenschaftliche Tradition BearbeitenHauptsachlich wurde Werner Stark von Immanuel Kant Cooley und Sumner beeinflusst Ausserdem trug sein Katholizismus einiges bei den er vor allem in den Schriften von Augustinus Pascal Bergson und Newman reprasentiert sah Weiters greift er auf Rickert Max Adler und Dilthey zuruck Fur seine Werke benotigte er eine kultursoziologische Basis die er sich unter anderem aus den Werken von Tonnies Scheler Vico und Max Weber erarbeitete Er wird auch oft in Verbindung mit Max Scheler gebracht genauso wie mit Hegel Comte Spengler Spann Sorokin und Alfred Weber die vor allem zu Starks holistisch koinistischem Funktionalismus beigetragen haben Abneigungen hingegen hegte er gegen Pareto und Nietzsche So sagte er uber Nietzsche Nietzsches Fall war der eines Irren doch obwohl seine Auslassungen geistreich waren waren sie doch nicht realistisch und konnten es gar nicht sein Pareto hingegen war seiner Meinung nach voll von Menschenverachtung und dieses Vorurteil ist ebenso todlich fur die Wahrheit wie die Menschenbewunderung und vergotterung Das Werk in Themen und Thesen BearbeitenEinen Grossteil machen seine Werke uber Wissenssoziologie aus Er betrachtete dieses Themengebiet als Studium zwischen Gesellschaftsleben einerseits und Geistesleben andererseits Im Gegensatz zu anderen sieht er den Lehrinhalt der Wissenssoziologie darin dass es notwendig ist die sozialen Umstande von Geistesleistungen zu studieren um ein Verstandnis fur Individuen zu erreichen und um Kulturphanomene zu erforschen Als Ziel seiner Wissenssoziologie soll das Verhaltnis zwischen Sozialem und Gedanklichem geklart werden und eine Methodik die intellektuellen Leistungen auf den Grund geht gefunden werden und Aufschluss uber Wesen Wert und Wirkung dieser Leistung geben Stark betrachtete die Wissenssoziologie bei seinen Uberlegungen immer von einer mikrosoziologischen und makrosoziologischen Seite Wissen bedeutet fur Stark in jeder Hinsicht soziales Wissen Das schliesst fur ihn das Wissen uber andere Kulturen Geschichte und Denk und Kunstleistungen jeglicher Art mit ein Naturwissenschaften und formales Wissen aber lehnt Stark in diesem Bereich ab Genauso verbannt er den Bereich der Ideologie aus der Wissenssoziologie Seiner Meinung nach befasst sich die Ideologielehre mit der Ursache geistiger Fehlurteile und ist somit die Lehre vom falschen Bewusstsein Sozial bestimmtes Bewusstsein ist seinen Uberlegungen zufolge aber nie falsch und deshalb konnen Ideologien immer erst im Nachhinein in das Bewusstsein eindringen Ein weiterer Teil seiner Arbeit befasst sich mit Religionssoziologie Religion kann laut Stark den Menschen erniedrigen statische Religion aber auch erhohen dynamische Religion Es liegt an der Person was sie daraus macht Statische Religion zeigt auf dass wenn das Gesetz starker als die Liebe ist die hochste Ebene nicht erreicht werden kann Nur durch die dynamische Religion kann die Kluft uberwunden und die hochste Ebene erreicht werden Rezeption und Wirkung BearbeitenWerner Stark war weder viel gelesen noch sehr bekannt Nur die Personen die sich naher mit Parsons beschaftigten konnten feststellen welche hohe Meinung dieser von Stark hatte Werke BearbeitenThe History of Economics in its relation to social Development 1934 u 1974 America Ideal and Reality 1947 Neuauflage 1974 Jeremy Benthams Economics Writings 1953 54 Social Theory and Christian Thought 1959 The Fundamental Forms of Social Thought 1962 The Sociology of Religion 1966 72 The Social Bond 1976 86 Literatur BearbeitenEileen Leonard u a Hrsg In Search of Community Essays in memory of Werner Stark 1909 1985 Fordham University Press New York NY 1993 ISBN 0 8232 1352 8 Hermann Strasser Werner Stark Gelehrter und Katholik 1909 1985 In Zeitschrift fur Soziologie 15 April 1986 ISSN 0340 1804 S 141 145 online PDF 858 KB Bettina Bonde Stark Werner In Harald Hagemann Claus Dieter Krohn Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933 Band 2 Leichter Zweig Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 11284 X S 671 673 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 1107f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Stark im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek nbsp Wikibooks Soziologische Klassiker Stark Werner Lern und Lehrmaterialien http hirr hartsem edu ency StarkW htmNormdaten Person GND 119146185 lobid OGND AKS LCCN n50027920 VIAF 17254586 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stark WernerKURZBESCHREIBUNG britisch US amerikanischer SoziologeGEBURTSDATUM 2 Dezember 1909GEBURTSORT Marienbad Osterreich UngarnSTERBEDATUM 4 Oktober 1985STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Stark amp oldid 221013281