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Werner Meyer Eppler 30 April 1913 in Antwerpen 8 Juli 1960 in Bonn war ein deutscher Physiker Informationstheoretiker Kommunikationsforscher Phonetiker und Wegbereiter der elektronischen Musik Er promovierte am 22 Februar 1939 in Physik und blieb bis zum 31 Dezember 1945 Assistent am physikalischen Institut in Bonn Am 16 September 1942 habilitierte er an der mathematisch naturwissenschaftlichen Fakultat ebenda Gleich nach dem Krieg informierte er sich uber den Stand der Forschung in den USA Bereits 1947 wechselte er zum phonetischen Institut der philosophischen Fakultat wo er am 1 April 1949 offiziell wissenschaftlicher Assistent wurde Er veroffentlichte Aufsatze zur synthetischen Spracherzeugung und stellte die amerikanischen Erfindungen wie den Coder den Vocoder das Visible Speech Gerat vor Er war Mitentwickler des Elektrolarynx welcher als Kehlkopfersatz von Totalkehlkopfoperierten verwendet wird 1952 erhielt er eine weitere Lehrerlaubnis diesmal fur Phonetik und Kommunikationsforschung 1954 erhielt er eine Einladung zur Mitgliedschaft im franzosischen Komitee fur Phonetik und Sprachlehre 1956 bekam er eine Diatendozentur 1957 eine ausserplanmassige Professur 1957 wurde er Lehrstuhlinhaber fur Phonetik und Kommunikationsforschung 1959 veroffentlichte Meyer Eppler sein Hauptwerk Grundlagen und Anwendungen der Informationstheorie Am 8 Juli 1960 verstarb Meyer Eppler an den Folgen einer chronischen Nierenerkrankung Durch seine Forschungen kam Meyer Eppler als einer der ganz wenigen Menschen schon wahrend des Zweiten Weltkriegs mit den Techniken der elektronischen Klangsynthese in Beruhrung denn er hatte Zugriff auf neueste Technik wie etwa das Magnetophon In seinen Veroffentlichungen erscheint zum ersten Mal der Begriff elektronische Musik in der deutschen Sprache Er hielt viele Vortrage uber elektronische Klangerzeugung und Elektronische Musik bei den Darmstadter Ferienkursen fur Neue Musik und spater im Radio Dadurch interessierten sich Musiker wie Herbert Eimert und Robert Beyer fur die neuen Moglichkeiten In dieser Folge entstand das erste Studio fur Elektronische Musik des NWDR Meyer Eppler hatte hier wesentlichen Anteil Gerade weil er nicht Insider in der Musikszene war konnte er treffend uber die Schwierigkeiten des Musikbetriebes urteilen Sein Gegenvorschlag war die Elektronische Musik Weil aber die Trivialisierung elektronischer Mittel in der Musik vorhersehbar war stellte er strenge Anforderungen Musik ist nicht schon dann elektronisch zu nennen wenn sie sich elektronischer Hilfsmittel bedient da es hierzu keineswegs genugt die bereits vorhandene Tonwelt oder gar eine bestehende Musik ins Elektroakustische zu ubertragen Zu seinen Studenten gehorten bekannte Musiker wie Karlheinz Stockhausen andere wie Werner Kaegi haben nur seine Schriften und Vortrage rezipiert Das Denken auch das musikalische einer Generation wurde dadurch entscheidend beeinflusst Meyer Eppler erreichte Wirkung weit uber den engen Kreis der Fachleute hinaus Schriften BearbeitenElektrische Klangerzeugung Elektronische Musik und synthetische Sprache Ferdinand Dummlers Bonn 1949 Elektronische Kompositionstechnik in Melos 1 1953 S 5 9 Volltext Statistische und psychologische Klangprobleme Die Reihe 1 Elektronische Musik 1955 Auch englisch unter dem Titel Statistic and Psychologic Problems of Sound 1958 Grundlagen und Anwendungen der Informationstheorie Kommunikation und Kybernetik in Einzeldarstellungen Band 1 Springer Verlag Berlin 1959 2 Auflage hrsg von Georg Heike und K Lohn Springer Berlin u a 1969Literatur BearbeitenSonja Diesterhoft Meyer Eppler und der Vocoder 2003 Morag Josephine Grant Serial Music Serial Aesthetics Compositional Theory in Post War Europe Cambridge University Press Cambridge 2001 ISBN 0 521 80458 2 Werner Kaegi Was ist elektronische Musik Orell Fussli Verlag Zurich 1967 Marietta Morawska Bungeler Schwingende Elektronen Eine Dokumentation uber das Studio fur Elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks in Koln 1951 1986 P J Tonger Verlag Koln Rodenkirchen 1988 Dieter Stock Meyer Eppler Werner In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 379 f Digitalisat Elena Ungeheuer Wie die elektronische Musik erfunden wurde Quellenstudie zu Werner Meyer Epplers musikalischem Entwurf zwischen 1949 und 1953 Schott Mainz 1992 ISBN 3 7957 1891 0 Weblinks BearbeitenMeyer Eppler Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinNormdaten Person GND 118733532 lobid OGND AKS LCCN n87100240 VIAF 74648265 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer Eppler WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker Informationstheoretiker Kommunikationsforscher und PhonetikerGEBURTSDATUM 30 April 1913GEBURTSORT AntwerpenSTERBEDATUM 8 Juli 1960STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Meyer Eppler amp oldid 228036899