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Werner Kraus 14 Juni 1898 in Ludenscheid 12 November 1964 in Rhumspringe war ein deutscher Politiker KPD in der Weimarer Republik Leben BearbeitenKraus besuchte die Volksschule und arbeitete danach als Bauarbeiter 1923 wurde Kraus Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD fur die er zunachst ehrenamtliche Funktionen ausubte 1929 wurde er hauptamtlicher Funktionar Er amtierte zuerst als Organisationsleiter dann von 1931 bis 1933 als Politischer Leiter des KPD Bezirks Pommern Von 1932 bis 1933 gehorte Kraus dem Preussischen Landtag an Bei den Reichstagswahlen im Marz 1933 wurde er als Kandidat der KPD fur den Wahlkreis 6 Pommern in den Reichstag gewahlt Sein Mandat konnte er jedoch aufgrund der im Februar 1933 eingelauteten nationalsozialistischen Kommunistenverfolgung nicht mehr antreten Am 30 Marz 1933 wurde ihm wie allen KPD Abgeordneten das Mandat per Gesetz aberkannt Im April 1933 ubernahm Kraus die Leitung des KPD Bezirks Ostpreussen Spater wechselte er jedoch nach seiner Verhaftung am 15 Juli 1933 in einem illegalen Quartier in Konigsberg die Seiten 1 Er verriet Mitglieder der kommunistischen Untergrundbewegung darunter den Schatzmeister im ZK der KPD Walter Beling an die Gestapo Internen Schriftverkehr der Gestapo vom September 1934 zufolge wurde d as gegen Kraus eingeleitete Hochverratsverfahren auf Antrag der SA Obergruppe I von dem Herrn Oberreichsanwalt vorlaufig eingestellt da Kraus bei der Bekampfung des illegalen kommunistischen Apparats sich besonders hervorgetan und auch als SA Mann sehr gut bewahrt hat 2 Der SPD Politiker Herbert Wehner der in den 1920er und 1930er Jahren Kommunist war berichtet in seinen Memoiren dass in exilkommunistischen Kreisen angenommen wurde dass Kraus zudem den KPD Landtagsabgeordneten Paul Grobis denunziert und in der Haft fur die Gestapo gewonnen habe 3 Am 1 Mai 1937 wurde Kraus Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP in der Sturmabteilung SA erreichte er den Rang eines Sturmfuhrers und war dort fur Propaganda und Presse tatig ebenfalls war er Mitglied der Schutzstaffel SS Hermann Weber gibt an Kraus sei durch seine Denunziationstatigkeit verantwortlich fur die Liquidierung der illegalen KPD in Ostpreussen gewesen und habe dies auch selbst in einem Bericht an die Gestapo im Jahre 1936 hervorgehoben 4 Nach 1945 konnte Kraus seine Vergangenheit verschleiern Er war wieder als Arbeiter tatig und wohnte in Rhumspringe im Harz Er war Betriebsratsvorsitzender seiner Firma und betatigte sich in der Gewerkschaft und in der Ortskrankenkasse Obwohl er keiner Partei angehorte war Kraus fur kurze Zeit uber die Liste der SPD Mitglied des Gemeinderates von Rhumspringe 1962 erlitt er einen Schlaganfall legte alle Amter nieder und zog sich ins Privatleben zuruck Einzelnachweise Bearbeiten Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Droste Verlag Dusseldorf 1991 ISBN 3 7700 5162 9 S 739f Mitteilung der Gestapo Konigsberg an die Gestapo Dusseldorf vom 7 September 1934 zitiert bei Schumacher M d R S 739 Herbert Wehner Zeugnis 1982 S 391 Hermann Weber Die Wandlung des deutschen Kommunismus die Stalinisierung der KPD 1969 S 194 Literatur BearbeitenKraus Werner In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Normdaten Person GND 1207472794 lobid OGND AKS VIAF 2190158630986923370006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kraus WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD NSDAP MdRGEBURTSDATUM 14 Juni 1898GEBURTSORT LudenscheidSTERBEDATUM 12 November 1964STERBEORT Rhumspringe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Kraus Politiker amp oldid 231124744