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Werner Holz 1 November 1948 in Grunstadt Pfalz 8 August 1991 in Ludwigshafen am Rhein war ein deutscher Maler und Grafiker Sein Werk beinhaltet vor allem Olgemalde Rotelzeichnungen Grafiken und mit Mischtechniken gefertigte Bilder Werner Holz 1988 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Werke Auswahl aus den Hauptwerken 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenWerner Holz Sohn von Paul und Berta Holz geb Mietzner jungerer Bruder des Physikers Manfred Holz wuchs in Hettenleidelheim Pfalz auf Sein Grossvater Heinrich Holz war Porzellanmaler in der Steingutfabrik Jacobi Adler amp Co im benachbarten Neuleiningen Pfalz und so kam er schon als Kind mit der Malerei in Beruhrung In der Zeit seiner Kindheit fanden weltweit die Atom und Wasserstoffbombenversuche statt und so waren Atompilze ein erstes standiges Motiv in den kindlichen Zeichnungen des Werner Holz Die Gefahr einer Vernichtung der Menschheit durch den Menschen spielte offenbar schon fruh in seiner Gedankenwelt eine wichtige Rolle und pragte spater die Thematik vieler Werke des Malers Nach einer abgeschlossenen Buchdruckerlehre in Grunstadt Pfalz Studien an der Fachhochschule fur Grafik in Mainz an der Grafischen Akademie Munchen und als Assistent an der Freien Akademie der Kunste in Mannheim war er als freischaffender Kunstler in Frankenthal und Herxheim am Berg tatig Wichtige Studienaufenthalte fuhrten ihn nach Brugge Gent und Venedig Werner Holz war verheiratet bekam drei Sohne Lukas Mathias und Tobias Holz Seine Ehe wurde spater geschieden Lebenspartnerin in seinem letzten Lebensjahrzehnt war Irene Briamonte der er auch die kunstlerischen Rechte an seinem Werk vermachte Das ARD Fernsehen SWF sendete 1980 den Film Kunst im Dialog uber den Maler bei seiner Arbeit in Venedig im Dialog mit dem Fotografen Rainer F Stocke Im Zusammenhang mit der Schallplattenproduktion Die Klagelieder des Jeremia von Hans Oskar Koch entstand fur das Fernsehen des SWF 1982 ein Film Wenn Mauern fallen und 1985 entstand der Film Die Erben des Hieronymus Bosch mit Neukirch Hagen Otfried H Culmann Hermann Hoormann Gernot Rumpf von Gugel alle drei 45 Minuten Filme wurden von Eberhard Schulz produziert 1989 sendete der damalige K3 Kulturkanal im Sudwesten ein Filmportrat des Kunstlers von Franz Josef Bettag Die letzten Filmaufnahmen von Werner Holz waren in einem Beitrag von Michael Burg im Kulturjournal von K3 1992 zu sehen wo uber die Ausstellung Zwischenwelten Vier Pfalzer Maler des Phantastischen Hermann Hoormann Wolfgang Blanke F J Bettag W Holz berichtet wurde Werner Holz war befreundet mit dem bekannten Organisten Wilhelm Krumbach der viele Ausstellungseroffnungen des Malers musikalisch umrahmte Eine tiefe Freundschaft unter Kunstlern verband ihn mit dem Schriftsteller Walter Hilsbecher von dem er zwei Bucher illustrierte und der nach dem Tod des Malers die kleine Gedichtsammlung Luftpost in memoriam Werner Holz verfasste 1976 wurde Holz mit dem Grafikpreis der Stadt Frankenthal ausgezeichnet und 1978 erhielt er als erster den Otto Ditscher Kunstpreis des damaligen Kreises Ludwigshafen Rhein Rhein Pfalz Kreis Werner Holz starb mit 42 Jahren in einem Krankenhaus in Ludwigshafen am Rhein gerade in einer erfolgreichen kunstlerischen Schaffensperiode an einer Sepsis nach einem kleinen operativen Eingriff Kurz vor seinem Tod hatte er sein letztes grosseres Gemalde Paradiesgarten vollendet Seine letzte Ruhestatte befindet sich in Herxheim am Berg Sein Grabmal in dem die einzige von ihm geschaffene Skulptur Das Einhorn eingearbeitet wurde ist von seinem Freund dem Bildhauer Theo Rorig geschaffen worden Werk BearbeitenSeine meist kleinteilige Malerei wurde durch die Werke von Hieronymus Bosch und Pieter Bruegel der Altere inspiriert Neomanieristische Bildphantasien und Traumwelten teilweise mit feinstem Marderhaarpinsel gemalt sind charakteristisch fur Werner Holz Er wird dem Phantastischen Realismus zugeordnet Er selbst sah sich in der Tradition einer allgemeineren sich durch viele Jahrhunderte ziehenden Malerei des Phantastischen In einigen seiner Bilder werden z B genaue Darstellungen von Pflanzen und Fruchte in der Tradition von Giuseppe Arcimboldo zu assoziativen Bildelementen zusammengefugt Seine Werke wurden in zahlreichen Galerien und vielen nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt und befinden sich in offentlichen und privaten Sammlungen Er verbringt seine Kindheits und Jugendjahre in Hettenleidelheim in einem Teil der Pfalz dessen Natur gepragt ist durch eine wilde naturbelassene Tongrubenlandschaft mit Tumpeln und Erdabbruchen die Erdekaut und durch tiefe Walder Diese Erdabbruche spiegeln sich in vielen seiner Bilder wider wo z B Narrengestalten sich auf den Abgrund zubewegen oder am Abgrund entlang tanzen Neben den Menschen und Narren am Abgrund stehen immer wieder in Werken des Malers auch narrische Menschen als Seiltanzer im Zentrum ebenso wie die Figur des Ikarus immer wieder dargestellt wird Mit all diesen Figuren wird die Gefahr des plotzlichen Absturzes aus Sorglosigkeit und Hohenflug des Menschen symbolisiert Werner Holz war auch in seiner Heimat tief verwurzelt er fuhlte sich als Pfalzer Maler und hat in zahlreichen Bildern die pfalzische Landschaft gemalt und in vielen weiteren Werken erscheinen Motive aus der Pfalz Einen breiten Raum im Werk des Malers nimmt auch das Thema Venedig ein Bei mehreren langeren Aufenthalten in der Lagunenstadt entstand eine grosse Zahl von Bildern mit venezianischen Motiven wobei neben der Einzigartigkeit und Schonheit der Stadt wieder der Aspekt des moglichen Untergangs fur Werner Holz eine wichtige Rolle spielte In Venedig befreundete er sich mit dem italienischen Maler Ludovico de Luigi dessen bestimmte malerische Technik bezuglich der Geometrie seiner Venedigbilder in Venedigbilder von Holz Eingang fand Der konservative Humanist und Moralist Werner Holz fuhrte in seinen Werken die Torheit personifiziert durch die Narren in seinen Bildern als Gegenpol von Vernunft und Einsicht vor Augen Sein malerisches Werk hat also einen starken Bezug zu dem beruhmtesten und erfolgreichsten deutschsprachigen Buch vor der Reformation namlich der spatmittelalterlichen Moralsatire Das Narrenschiff von Sebastian Brant Es ist daher typisch dass in einer Anzahl von Holz schen Gemalden das literarisch entstandene Brant sche Narrenschiff nun malerisch auch in verschiedenen Varianten sichtbar gemacht wird Der Maler bindet den Narren auf mehrfache Weise als Vermittler in seine Bildaussage ein Als allzu sehr auf sich fixierter Mensch wird er offenbar sorglos am Abgrund wandelnd zum Selbstzerstorer Der Narr verkorpert auch animalische Triebhaftigkeit die zu geistigem und seelischem Verfall fuhren kann und schliesslich malt Werner Holz auch den Narren als den seine Geschicke annehmenden machtlosen Weltweisen der nach Erlosung strebt Werner Holz schrieb selbst einmal Vielleicht kann man meine Bilder und Zeichnungen als Gucklocher in die Welt des Unaussprechlichen ansehen in eine Welt in der die Leichtigkeit des Gedankens bildlich werden kann ohne sich den Gesetzen des Alltaglichen unterwerfen zu mussen Der Hochmut des Menschen der nach der Sonne greifen will wird vor allem in den 1980er Jahren im Werk des Malers durchgangig thematisiert denn Werner Holz schafft in dieser Zeit mindestens vier grossere Olbilder mit dem Titel Ikarus Er schreibt in sein Skizzenbuch dazu Der Mensch der verlernt hat so zu leben als sei er ein Teil der Welt der Natur und nicht der unbegrenzte Herrscher uber Welt und Natur Er glaubt ins Unendliche greifen fliegen zu konnen und vergisst dass seine Wurzeln tief in der Natur stecken Das grosse Olgemalde Triumph des Narren 1977 78 auch ein Selbstbildnis des Malers dargestellt als Narr in einem Narrenschiff sitzend war fur ihn vermutlich sein wichtigstes Bild Der Verkauf des Werkes Ende der 1970er Jahre erzwungen aus finanziellen Grunden war fur Werner Holz mit einer schweren Lebenskrise verbunden Er versuchte sich von dieser Krise zu erholen durch die Schaffung einer zweiten leicht veranderten Version des Gemaldes an der er von 1978 bis ca 1985 arbeitete und die er so in seinem Atelier behalten konnte Wandmalereien des Kunstlers sind in Neustadt an der Weinstrasse an der Wand eines historischen Gebaudes Ecke Klemmhof Badstubengasse in Bad Durkheim im Innenhof des Hauses Catoir und in Herxheim am Berg an seinem ehemaligen Atelier am Tor zum Pfaffenhof zu sehen nbsp Ehemaliges Atelier von Werner Holz Am Pfaffenhoftor in Herxheim am Berg nbsp Wandgemalde v Werner Holz Phantastische Allegorie zu Neustadt a d Weinstrasse in der Altstadt von Neustadt a d Weinstr Werke Auswahl aus den Hauptwerken Bearbeiten Brudermord des Kain Buntstift 1972 Die Tochter des Loth Federzeichnung 1973 Das Weltenbuch 1974 Vision 1975 Die Versuchung des Heiligen Antonius 1975 Triumph des Mammon 1975 77 Hamlet Grafik Kassette 1976 Verheissung des Propheten Jona 1976 Paradise Lost engl Originaltitel ubers Das verlorene Paradies 1976 Gen Narragonien 1976 Prophet der roten Pferde 1976 Eva 1976 Das Klagelied des Propheten Jeremias 1976 Die Weissagung des Propheten Nahum 1976 77 Die Auferstehung 1976 77 Das Gluck 1977 Die Fahrt 1977 Die verwandelte Gottin 1977 Das Narrenschiff 1977 Triumph der Zeit 1977 Jedermann 1977 Das goldene Kalb 1977 Narrentreiben 1977 Das Schiff des Lebens 1977 78 zu sehen im Haus der Kreisverwaltung des Rhein Pfalz Kreises in Ludwigshafen Rhein Triumph des Narren 1977 78 Der Triumph des Narren 1978 1985 Das Glucksrad 1978 Das Narrenschiff im Labyrinth 1978 Die Maske des Herbstes 1978 Der Morgen und der Abend 1978 Das gestrandete Narrenschiff 1978 79 Die Speyerer Fastnacht im Kampf mit der Pest 1978 79 Die vier Jahreszeiten 1978 79 Das Schiff der Melancholie 1979 Venezianische Visionen 1979 Traum des Harlekin 1979 Der venezianische Reiter 1979 Melancholie 1979 Die Hoffnung 1979 Capriccio 1979 Die venezianische Komodie 1979 80 Venezianische Melancholie 1980 Erinnerung 1980 Die Buhne der Auferstehung 1980 Der Bote der Zeit 1981 Carmina Burana 1981 Adam und Eva 1981 Die Auferstehung 1981 Jungfrau und Einhorn 1981 Karneval auf dem Eis 1981 Traumvogel in Venedig 1981 Das Fest der Erinnerung auf dem Narrenberg 1981 82 Der Architekt der vier Elemente 1982 Triptychon zu Jeremia 1982 Klagelieder des Jeremia Neun Grafiken 1982 Von den Traumen des Seiltanzers Ol 1983 Auf der Suche nach dem Stein der Weisen Ol 1983 Ikarus 1983 Der Tag und die Nacht 1984 Ausblick ins Paradies 1984 Das Ratsel der Fastnacht 1984 Der Engel von den Sternen 1984 Der Kartenspieler 1984 Ikarus 1984 85 Ikarus 1985 Das Spiel 1985 Die Arche 1985 Am Abend der Fastnacht 1985 Fastnacht der Sucher 1985 Architekt der vier Elemente II 1985 Johannes auf Patmos Lithographie 1985 Metamorphosen Mappe mit sechs Grafiken und Texten von Walter Hilsbecher 1986 Das Narrenschiff 1986 Insel der Illusionen 1986 Ikarus 1987 Atlantis 1986 87 Theatrum mundi 1986 87 Insel der Auferstehung 1987 Vogel der Seele 1989 90 Erscheinung oder Venezianischer Traum 1989 90 Magische Pfalzlandschaften 1990 Venezianischer Traum 1990 Venezianische Akrobaten 1990 91 Paradiesgarten 1991Literatur BearbeitenGustav Rene Hocke Narrenschiff im Labyrinth Zum Werk des Malers Werner Holz Herausgegeben von der Volkshochschule Landkreis Ludwigshafen Rhein VHS Galerie 1979 Antonio Briamonte Werner Holz Rainer F Stocke Kunst im Dialog Zwei deutsche Kunstler sehen Venedig Veroffentlichung unter der Schirmherrschaft des Lions Club Frankenthal Pfalz 1980 Hans Blinn Hartmut Frien Kunstler der Pfalz 1980 82 VPK Verlag Pfalzer Kunst Landau i d Pfalz 1982 Rainer F Stocke Die verborgene Symbolwelt des Werner Holz Fotomappe 1981 H O Koch Klagelieder des Jeremia Schallplattenkassette mit 9 Grafiken von Werner Holz Unisono Verlag 1982 Holz Werner Stocke Rainer F Beckerle Monika Kunst im Dialog II Ein magisches Bild der Pfalz Scholles Druck Hessheim 1983 Walter Hilsbecher Eulenflug Poetische Traumbilder mit 20 Illustrationen von Werner Holz Garamond Verlag Grunstadt 1984 Heinz Karl Vorstellung von W Holz im Buch Im Banne der Limburg Garamond Verlag Grunstadt 1984 Walter Hilsbecher Gustav R Hocke Eberhard Schulz Werner Holz Malerei des Phantastischen Pfaffentor Edition 1985 Clemens Jockle Werner Holz 1948 1991 Das Schiff des Lebens oder die Kunst einen Vorhang zu luften Ill In Ludwigshafen Landkreis Heimatjahrbuch 10 1994 S 83 86 Clemens Jockle Das Narrenschiff am Abgrund zur Bildmetaphorik von Werner Holz Labyrinthische Bilderwelten Kunstverein Bad Durkheim Bad Durkheim 1998 Karl Heinz Rothenberger Karl Scherer Franz Staab Jurgen Keddigkeit Hrsg Pfalzische Geschichte Band 2 Institut fur pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern 2002 S 359 Eric Hass Ein Kunstler und sein Weinetikett Werner Holz aus Herxheim am Berg Ein Exot unter den Malern In Durkheim Landkreis Heimatjahrbuch des Landkreises Bad Durkheim 25 2007 S 128 132 Weblinks BearbeitenWerner Holz labyrinthe com Kunstlerverzeichnis Kunst und Kulturverein Callas BremenNormdaten Person GND 118706780 lobid OGND AKS LCCN n87948687 VIAF 67260213 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holz WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 1 November 1948GEBURTSORT Grunstadt Pfalz STERBEDATUM 8 August 1991STERBEORT Ludwigshafen am Rhein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Holz amp oldid 227727673