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Der Weisse Turm griechisch Leykos Pyrgos Lefkos Pyrgos ist ein Baudenkmal und Museum in der Stadt Thessaloniki Seit seiner Errichtung im 15 bzw 16 Jahrhundert durch den osmanischen Architekten Sinan diente der Weisse Turm als Befestigungsanlage Garnison Gefangnis und Museum Der Weisse Turm von Thessaloniki Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bauliche Struktur 3 Geschichte 4 Quellen 5 WeblinksLage BearbeitenDer Weisse Turm steht unmittelbar sudlich des Hafens von Thessaloniki am Ufer des Thermaischen Golfes Von Nordwesten nach Sudosten passiert die Uferpromenade Thessalonikis Leoforos Nikis den Weissen Turm Bauliche Struktur Bearbeiten nbsp Aufgang im Weissen Turm Der Weisse Turm besteht aus zwei stufenformig aufeinander aufsetzenden zylinderformigen Bauteilen mit einer Gesamthohe von 31 m Der erste Bauteil hat einen Durchmesser von 23 m und eine Hohe von 27 m uber Grund Der auf diesem aufsetzende zweite und nach oben abschliessende Bauteil den man auch als Tambour bezeichnen konnte hat einen Durchmesser von 12 m und eine Hohe von 6 m Zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil ergibt sich aufgrund der Durchmesser und Umfangsdifferenz ein Rundgang von 5 m Breite welcher nach aussen hin durch eine Zinnenmauer begrenzt wird Der zweite schmalere Bauteil schliesst mit einer Plattform von 10 m Durchmesser ab welche ebenfalls nach aussen hin durch eine Zinnenmauer begrenzt wird In beiden Bauteilen sind in der Aussenwand Schiessscharten eingefugt Innerhalb des Turms befinden sich sechs Stockwerke mit jeweils einem zentralen Raum welcher Zugang zu den Schiessscharten erlaubte Einige der Schiessscharten werden auch uber einen spiralformigen Aufgang erreicht Die Bauform des Weissen Turms hat sich im Verlauf der Jahre seit seiner Entstehung substanziell verandert Illustrationen aus der fruhen Zeit seiner Existenz zeigen den Turm mit einem konisch zulaufenden Dach Wann das Dach abgetragen oder zerstort worden ist ist nicht sicher bekannt Eine Mauer umgab den Weissen Turm bis in das Jahr 1917 Diese war fur die Deckung der schweren Geschutze zur Hafenverteidigung nutzbar und umschloss eine dreimal so grosse Flache wie der Weisse Turm sie in seiner heutigen Form einnimmt In den Jahren 2007 und 2008 sind Teile der Mauer die den Weissen Turm bis 1917 umschlossen haben wieder freigelegt worden Geschichte Bearbeiten nbsp Der Weisse Turm im Jahr 1912 Die ihn umgebende Mauer wurde 1917 abgerissen Der Weisse Turm und seine Vorlauferbauten dienten ursprunglich zum Abschluss und zur Bewachung des ostlichen bzw sudostlichen Endes der Seemauern der Stadt Thessaloniki Gleichzeitig war der Weisse Turm auch der Abschluss der ostlichen Stadtmauer von Thessaloniki An der Stelle des Weissen Turms stand ein byzantinischer Turm als Bestandteil der Stadtbefestigungen von Thessaloniki der damals zweitgrossten Stadt des Byzantinischen Reichs Er wurde erstmals vom Erzbischof Eustathios von Thessalonike bei seiner Schilderung der normannischen Eroberung von Thessaloniki im Jahre 1185 erwahnt 1 In seiner heutigen Form ist der Weisse Turm osmanischen Ursprungs Nach der osmanischen Eroberung von Thessaloniki im Jahr 1430 durch Sultan Murad II wurde der Weisse Turm errichtet 2 Suleyman der Prachtige liess am westlichen und am ostlichen Ende der Seemauer von Thessaloniki zwei Turme errichten 3 Der ostliche Turm ist der Weisse Turm der westliche Turm existiert nicht mehr 3 Bis zum Jahr 1912 datierte eine Inschrift in osmanischem Turkisch uber der Eingangstur den Bau auf das Jahr 942 des islamischen Kalenders 1535 1536 nach christlicher Zeitrechnung Der Historiker Franz Babinger stellte die These auf dass der Architekt des Weissen Turms der osmanische Baumeister Sinan sei und stutzt diese These mit der Hafenbefestigung in Vlora welche von Sinan 1537 erbaut wurde Die Osmanen benutzten den Turm als Befestigungsanlage Truppenunterkunft und als Gefangnis 4 1826 fand auf Befehl des Sultans Mahmud II eine Totungsaktion an den Gefangenen im Weissen Turm statt Der Weisse Turm wurde infolge dieser Tat sowie auch seines Gebrauch als Gefangnis unter Einschluss der Anwendung von Folter als Turm des Blutes oder Roter Turm bezeichnet diese Bezeichnung hielt sich im 19 Jahrhundert 5 Der Weisse Turm begrenzte nicht nur die Seemauern von Thessaloniki nach Osten bzw Sudosten sondern er war auch der sudliche Eckpunkt der ostlichen Stadtmauer Ausserhalb der ostlichen Stadtmauer befanden sich die Friedhofe der muslimischen und judischen Bevolkerung von Thessaloniki 5 Die ostliche Stadtmauer wurde im Jahr 1866 abgerissen Nach der Eroberung von Thessaloniki im Oktober 1912 im Rahmen des Ersten Balkankrieges durch Truppen unter dem Kommando des griechischen Thronfolgers Konstantin I wurde der Turm im Rahmen einer symbolischen Handlung weissgekalkt weiss getuncht bzw eingefarbt und erhielt dadurch seinen heutigen Namen In den fruhen 1990er Jahren wurde die Darstellung des Weissen Turms auf einer inoffiziellen und illegalen Banknote aus dem Nachbarland Mazedonien zum Gegenstand eines heftigen politischen Streits zwischen Griechenland und der Republik Nordmazedonien vor dem Hintergrund des Namensstreits uber Mazedonien 6 7 8 9 10 11 Heute hat der Turm eine grauliche Farbe seinen Namen Weisser Turm hat er unverandert seit 1912 beibehalten Der Turm beherbergt eine Ausstellung des Museum fur Byzantinische Kultur zur Geschichte Thessalonikis 12 und ist eine der Touristenattraktionen der Stadt Verwaltet wird der Weisse Turm durch die 9 Ephorie fur Byzantinische Altertumer des Griechischen Ministeriums fur Kultur Quellen Bearbeiten Machiel Kiel A Note on the Exact Date of Construction of the White Tower of Thessaloniki In Balkan Studies 14 Jahrgang 1973 S 325 357 James D Tracy City Walls The Urban Enceinte in Global Perspective Cambridge University Press 2000 ISBN 0 521 65221 9 S 303 307 a b Mark Mazower Salonica City of Ghosts Christians Muslims and Jews 1430 1950 Vintage Books New York 2004 S 94 ISBN 978 0 375 72738 2 Mazower Mark Salonica City of Ghosts Christians Muslims and Jews 1430 1950 Vintage Books New York 2004 S 127 ISBN 978 0 375 72738 2 a b Misha Glenny The Balkans Nationalism War and the Great Powers 1804 1999 Penguin 2001 softcover Auflage Penguin New York New York 2001 ISBN 0 14 023377 6 A maze of conspiracy S 181 Victor Roudometof Collective Memory National Identity and Ethnic Conflict Greenwood Publishing 2002 ISBN 0 275 97648 3 Toward an Archaeology of the Macedonian Question S 64 Donald Sassoon Looking Left European Socialism After the Cold War I B Tauris 1997 ISBN 1 86064 180 6 S 77 Helena Smith Gamble of the Macedonia gambit Guardian Newspapers 31 Januar 1992 S 23 Anastasia Karakasidou R Brian Ferguson The State Identity and Violence Routledge 2003 ISBN 0 415 27412 5 S 202 Eugene N Borza Frances B Titchener Richard F Moorton Jr The Eye Expanded Life and the Arts in Greco Roman Antiquity University of California Press 1999 ISBN 0 520 21029 8 S 256 Michael P Marks Peter J Katzenstein Tamed Power Germany in Europe Cornell University Press 1997 ISBN 0 8014 8449 9 S 149 Museum fur Byzantinische Kultur Thessaloniki Memento vom 1 Marz 2007 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weisser Turm Thessaloniki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leykos Pyrgos 8essalonikh griechisch englisch The White Tower Griechisches Kultur und Tourismusministerium griechisch englisch 40 626369444444 22 948427777778 Koordinaten 40 37 34 9 N 22 56 54 3 O Normdaten Geografikum GND 1076934366 lobid OGND AKS LCCN sh2016000274 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weisser Turm Thessaloniki amp oldid 236895357