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Das Waterloo Denkmal auf dem Luisenplatz in Wiesbaden erinnert an die in der Schlacht von Waterloo 1815 gefallenen Soldaten der Herzoglich Nassauischen Armee Waterloo DenkmalSockel des Denkmals Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund 2 Errichtung des Denkmals 3 Die Einweihungsfeierlichkeiten 4 Weitere Geschichte 5 Beschreibung des Denkmals 6 Literatur 7 WeblinksGeschichtlicher Hintergrund BearbeitenSeit 1806 hatte das Herzogtum Nassau als Teil des Rheinbundes an der Seite Napoleons gestanden Erst nach der Volkerschlacht bei Leipzig 1813 wechselte Nassau die Seiten und kampfte fortan in den Befreiungskriegen in der Allianz gegen Frankreich In der Schlacht bei Waterloo 1815 kampften die herzoglichen Truppen in der englisch niederlandischen Armee In dieser Schlacht verloren 887 nassauische Soldaten ihr Leben Fur die Uberlebenden wurde die Waterloo Medaille gestiftet Insbesondere in den linksrheinischen Gebieten hatten sich bald nach den napoleonischen Kriegen Veteranenvereine gebildet Diese hatten an vielen Orten Denkmale errichtet die an die gefallenen Kameraden erinnern sollten In Nassau bildeten sich keine derartigen Vereine 1863 schwappte eine Welle der Begeisterung fur die Erinnerung an die Befreiungskriege durch Deutschland Anlass war der 50ste Jahrestag der Leipziger Volkerschlacht In Nassau fand dies nur geringe Resonanz Hintergrund war die Teilnahme Nassaus an der Schlacht auf der falschen namlich der franzosischen Seite Anders war dies zwei Jahre spater bei der 50jahresfeier der Schlacht bei Waterloo Errichtung des Denkmals Bearbeiten nbsp Nicht realisierter EntwurfDer Wiesbadener Verschonerungsverein ergriff die Initiative und regte ein Denkmal in der Landeshauptstadt an Dieser Gedanke wurde von der militarischen Fuhrung aufgegriffen und unterstutzt Am 22 Februar 1865 erschien ein Aufruf im Wiesbadener Tagblatt zur Errichtung eines Waterloodenkmals bei Wiesbaden Es war von den Generalen Carl Friedrich Hergenhahn Ludwig von Breidbach Burresheim und Friedrich August Weiz unterzeichnet Im ganzen Herzogtum wurden Spendenlisten ausgelegt und gleichzeitig erste Planungen angestossen Zunachst war an ein Denkmal auf dem Geisberg gedacht Dieser war ein beliebtes Ausflugsziel bei Wiesbaden Am 24 Februar 1865 reichten die Generale einen Entwurf bei Burgermeister Fischer ein Der Herzog wunschte jedoch einen zentraleren Standort und so beantragten die drei Generale mit Schreiben vom 20 Marz 1865 eine Errichtung des Denkmals auf dem Luisenplatz Diesem Wunsch entsprach der Gemeinderat am 22 Marz 1865 Wahrenddessen ging die Spendensammlung weiter und hatte im Mai 1865 den Betrag von 4 000 Gulden erbracht Auch wenn die ursprunglich geschatzten Kosten von 2500 Gulden inzwischen weit uberschritten worden waren reichten die eingeworbenen Spenden das Denkmal zu finanzieren und einen Uberschuss zu erreichen der an hilfsbedurftige Veteranen verteilt werden sollte Die Spendenbereitschaft war durch Druck der Regierung deutlich gefordert worden Insbesondere Staatsbedienstete und lieferanten waren unter den Spendern zu finden Grosster Einzelspender mit 200 Gulden war der Inhaber der Hammermuhle bei Biebrich Christian Scholz der seit Jahrzehnten als Monopolist das nassauische Heer mit Kommissbrot belieferte Im Gegensatz dazu war die Begeisterung der Wiesbadener ausgesprochen gering Nur 171 Gulden aus Wiesbaden wurden gezahlt obwohl General von Breidbach Burgermeister Fischer am 24 Mai schriftlich erneut drangte die Bemuhungen zu intensivieren Die Einweihungsfeierlichkeiten Bearbeiten nbsp Denkmal im Jahr 1890 noch mit der UmzaunungAm 17 Juni begannen die Vorfeiern mit Schulveranstaltungen und einer Theatergala Die eigentliche Einweihung fand am 18 Juni statt Um 7 Uhr fanden Gottesdienste in den Kirchen und der Synagoge statt Die Veteranen und die Abordnungen der beiden Infanterieregimenter trafen um 11 Uhr ein Alle Waffengattungen die Deputationen der Schulen und Vereine und viele Besucher horten die Festansprache des Oberhofpredigers Kirchenrat Dilthey Zu den Klangen der Hymne Heil unserem Herzog gab General Breidenbach das Zeichen zur Enthullung des Denkmals durch Oberbaurat Philipp Hoffmann der das Denkmal entworfen hatte Das Denkmal war nicht ganz fertig geworden Die im Zinkgussverfahren hergestellten plastischen Embleme an allen vier Teilen des Obelisken fehlten noch und wurden wenige Wochen spater angebracht Die Feierlichkeiten dieses Tages endeten mit einem Festmahl fur die Veteranen auf der Reitbahn des herzoglichen Schlosses Hierzu erschien auch der Herzog personlich Am 29 Juni wurde der Uberschuss an die Veteranen verteilt Jeder erhielt drei Gulden Am Abend dieses Tages fand ein Abschlussfeuerwerk statt Weitere Geschichte Bearbeiten1935 wurde der Zaun um den Obelisken demontiert 1983 84 erfolgten Baumassnahmen zu der Tiefgarage unter dem Luisenplatz Hierzu wurde der Obelisk demontiert und er erfolgte eine Sanierung der Metallapplikationen Beschreibung des Denkmals BearbeitenDas Denkmal steht auf dem Luisenplatz vor der Bonifatiuskirche Das Denkmal ist in Form eines Obelisken ausgefuhrt Dieser steht auf einem Sockel aus rotem Mainsandstein Auf den vier Seiten des Obelisken befinden sich Embleme Auf der Ostseite ist ein A fur Herzog Adolph angebracht Daruber ist eine Herzogskrone und darunter einen zweiten Lorbeerkranz mit der Inschrift 18 Juni 1865 zu sehen Auf der Westseite ist die Darstellung ahnlich Hier befindet sich ein W fur Herzog Wilhelm Daruber wieder eine Krone und darunter einen zweiten Lorbeerkranz mit der Inschrift 18 Juni 1815 Die Sud und Nordseite unterscheidet sich nur durch die Buchstaben F A fur Herzog Friedrich August und F W fur Herzog Friedrich Wilhelm Die darunter befindlichen Embleme zeigen Kompositionen aus Fahnen und Waffen Auf der Nordseite sind auch Kanonen dargestellt Uber diese hatte Nassau 1815 nicht verfugt Die ersten nassauischen Kanonen stammten aus der Kriegsbeute der Schlacht bei Waterloo Auf den vier Seiten des Obelisken weiter unten befinden sich Namenstafeln mit vier Spalten Die 337 Namen sind nach den 28 nassauischen Amtern aufgefuhrt Die Namen sind beginnend auf der Ostseite amterweise alphabetisch geordnet Es werden 337 Namen aufgefuhrt Diese stammen teilweise auch aus Amtern die erst nach 1815 zum Herzogtum kamen Weiterhin befinden sich drei Inschriften auf dem Sockel Ihr seid gefallen fur Recht und Ehre fur die hochsten Guter die die Menschheit kennt drum ist es Pflicht die heiligste von allen dass man der Nachwelt eure Namen nennt Umlaufend um alle vier Seiten unter dem oberen Sockelfries ZUM GEDACHTNISSE DER IN DER SCHLACHT BEI WATERLOO GEFALLENEN NASSAUER AM 18 JUNI 1815 Aufschrift auf dem Sockel Von Seiner Hoheit dem Herzog Adolph von Nassau Waren mit dem Entwurf und der Ausfuhrung dieses Monuments beauftragt der Oberbaurath Hoffmann der General von Breidbach Burresheim Bildhauer Schies und die Gebruder Dormann von hier Der Grundstein wurde am 6 Mai 1865 gelegt und am 18 Juni 1865 das Monument feierlich enthullt und dem Magistrat der Stadt Wiesbaden ubergeben Im unteren Teil des SockelsLiteratur BearbeitenPeter Wacker Das herzoglich nassauische Militar 1813 1866 Band 2 1998 ISBN 3 922027 85 7 S 187 203 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waterloo Denkmal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Denkmalbeschreibung50 078459 8 239735 Koordinaten 50 4 42 5 N 8 14 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waterloo Denkmal amp oldid 221598310