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Der Wasserschnegel Deroceras laeve ist eine Nacktschneckenart aus der Familie der Ackerschnecken Agriolimacidae die in die Unterordnung der Landlungenschnecken Stylommatophora gestellt wird Die Art lebt in dauernd feuchten Biotopen und soll sich auch tagelang unter Wasser aufhalten konnen WasserschnegelWasserschnegel Deroceras laeve SystematikOrdnung Lungenschnecken Pulmonata Unterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie LimacoideaFamilie Ackerschnecken Agriolimacidae Gattung DerocerasArt WasserschnegelWissenschaftlicher NameDeroceras laeve O F Muller 1774 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fortpflanzung 3 Lebensweise Vorkommen und Verbreitung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Wasserschnegel wird adult im ausgestreckten Zustand 15 bis 25 mm lang Der Mantel ist relativ gross und nimmt etwa 50 der Korperlange ein Der Kiel ist abgestumpft und kurz Der Rand der Atemoffnung ist etwas heller gefarbt als der Mantel Die Farbe variiert von dunkelbraun uber hellgrau bis zu fast schwarz meist noch mit undeutlichen etwas dunkleren Flecken die gruppenweise angeordnet sind Der Schleim ist farblos und die Sohle einheitlich blassbraun gefarbt Bei dieser Art ist haufig der Penis reduziert diese Tiere pflanzen sich durch Selbstbefruchtung fort Fortpflanzung BearbeitenDer Wasserschnegel besitzt einen extrem kurzen Lebenszyklus unter gunstigen Bedingungen von etwa einem Monat In Mitteleuropa werden daher bis zu funf Generationen pro Jahr gebildet Die Tiere sind Zwitter bei einem Teil der Tiere ist jedoch der Penis weitgehend reduziert Sie pflanzen sich durch Selbstbefruchtung fort Die Eiablage erfolgt mehrmals in Gruppen von etwa 7 bis 22 Stuck Die Eier sind farblos und durchsichtig Sie messen etwa 1 1 bis 2 mm Grosse und Form variieren wahrend des Lebens stark Meist werden zuerst kleine und mehr rundliche Eier abgelegt spater werden die Eier grosser und haben meist etwas langliche Formen Die Eizahl nimmt dafur ebenfalls etwas ab Die Entwicklung der Eier dauert in Mitteleuropa etwa 18 bis 21 Tage ist aber stark temperaturabhangig Zum Schlupfzeitpunkt sind die Tierchen bereits 3 bis 4 mm lang Unter besonders gunstigen Umstanden konnen die Tiere bereits nach einem Monat geschlechtsreif sein In Mitteleuropa sind sie mit neun bis elf Wochen geschlechtsreif In der Regel werden die Tiere etwa 1 Jahr alt unter Laborbedingungen auch 1 5 Jahre Lebensweise Vorkommen und Verbreitung BearbeitenDie Art war ursprunglich holarktisch verbreitet Inzwischen ist sie aber mit Ausnahme der Antarktis weltweit verschleppt Die Art lebt in permanent feuchten Biotopen wie Gewasserrander Sumpfe Sumpfwalder aber auch in Gewachshausern In der Regel ist die Art auf das Flachland und die Mittelgebirge beschrankt In den Alpen steigt die Art bis auf 1800 m an Sie besitzt eine hohe Toleranz gegen Kalte und Warme und kommt heute von den subpolaren Regionen bis zu den Tropen vor Aufgrund der schnellen Generationsfolge konnen neue Biotope rasch besiedelt werden In geeigneten Biotopen ist der Wasserschnegel eine haufige Art In Gewachshausern kann er mitunter als Schadling wahrgenommen werden Der Wasserschnegel ist eine der wenigen Landlungenschnecken die freiwillig ins Wasser gehen soll und tagelang untergetaucht leben konnen 1 Dieses Verhalten wird von Fromming jedoch bezweifelt Untergetauchte Tiere halt er fur zufallig ins Wasser gefallene Tiere die dann wieder ans Ufer kriechen 2 Auch die Eier sollen gelegentlich im Wasser abgelegt werden und sich auch unter Wasser entwickeln konnen Haufig seilen sich die Tiere an einem Schleimfaden hangend ab um zu starker Besonnung und eventueller Austrocknung zu entkommen Es sind aktive Tiere die relativ schnell kriechen Die Tiere sind Allesfresser jedoch wird frisches und totes Pflanzenmaterial bevorzugt Kannibalismus wurde ebenfalls beobachtet Der Wasserschnegel ist auch als Eirauber von Pegomyia betae Curtis Echte Fliegen Muscidae und Epilachna varivestis Mulsant Marienkafer Coccinellidae nachgewiesen 3 Einzelnachweise Bearbeiten vgl Kerney et al S 191 Falkner amp Fechter S 192 Fromming S 208 U Rottger und F Klingauf Deroceras laeve Mull Mollusca Limacidae ein Eirauber von Pegomyia betae Curt Muscidae Journal of Pest Science 49 4 49 51 Berlin amp Heidelberg 1976 doi 10 1007 BF01986516Literatur BearbeitenKlaus Bogon Landschnecken Biologie Okologie Biotopschutz 404 S Natur Verlag Augsburg 1990 ISBN 3 89440 002 1 Rosina Fechter und Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Munchen Mosaik Verlag 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 Ewald Fromming Biologie der mitteleuropaischen Landgastropoden 404 S Duncker amp Humblot Berlin 1954 Michael P Kerney R A D Cameron amp Jurgen H Jungbluth Die Landschnecken Nord und Mitteleuropas 384 S Paul Parey HamburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wasserschnegel Deroceras laeve Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Molluscs of Central Europe Non marine Mollusca of Schleswig Holstein northernmost Germany Fauna Europaea Deroceras laeve auf biolib cz Deroceras laeve auf AnimalBase Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserschnegel amp oldid 210978970