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Der Warturm an der Ochtum heute Alte Ochtum war als Befestigungsturm Teil der Landwehr um das Bremer Vieland Der Turm selber wurde 1813 zerstort und 1820 abgetragen Das zugehorige Zollhaus auf der gegenuberliegenden Seite der Warturmer Heerstrasse heisst heute als Gasthaus Zum Warturm Storchennest ca 1790 1813 J H Menken Warturm von Westen Gasthaus zum Storchennest links Ochtumbrucke sowie ein weiteres NebengebaudeLokalisation des Warturms in der heutigen Umgebung anhand von Menkens Zeichnung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ehemaliges Zollhaus Storchennest 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Strassenverbindung 1798 von der Brucke uber den Wallgraben oben rechts un beschriftet am Hohentor uber den Wardamm bis in die heutige Alte Heerstrasse in HuchtingEin Ort namens Ware an der Ochtum flussabwarts von Grolland wird erstmals 1201 erwahnt 1 Der Ortsname bedeutet so viel wie Fischwehr 2 Ein Handelsweg von Bremen durch das Feuchtgebiet an der Ochtum nach Oldenburg wird spatestens seit etwa der Mitte des 13 Jahrhunderts angenommen nachdem um 1240 die Grosse Weserbrucke errichtet worden war und zwischen 1247 und 1254 die oldenburgische Burg Delmenhorst Am Ubergang dieses Weges uber die Ochtum wurde 1309 als Teil von Bremens ausserer Verteidigungslinie der Wartum errichtet Im Jahr 1311 einigten sich die Grafen von Delmenhorst und der Rat der Stadt Bremen darauf diese strata communis fur Fussganger und Wagen herzurichten und auf Dauer zu unterhalten die Grafen von Delmenhorst bis Huchting und die Stadt von Huchting bis Bremen 3 Zur Begleichung der Kosten durfte Bremen einen Wegezoll erheben Das zwischen der Ochtum und Huchting fur den Wardamm benotigte Gelande kaufte die Stadt allerdings erst im Januar 1344 den Grafen ab 4 In Huchting schloss an den Wardamm ausser der Strasse nach Delmenhorst und Oldenburg auch die Flamische Strasse an die sudwestwarts uber Wildeshausen bis zum Rhein und weiter fuhrte In der gemeinsamen Anordnung von Domkapitel und Rat vom 25 November 1390 zur Verstarkung der Landwehr und der Verteidigungsbereitschaft der Bauern des Vielands wurden vier Bauern benannt die den Torn to de Warebrughen und den Weg vor dem Turm zu unterhalten hatten 5 Steine vom Abbruch des Paulsklosters vor Bremen dienten 1523 der Pflasterung der Strasse vom Hohentor zum Warturm von dort nach Huchting wurde 1530 gepflastert Das Recht den Zoll zu erheben wurde der Stadt 1541 von Kaiser Karl V bestatigt Schon um 1400 war die dorfliche Siedlung Ware verlegt worden nbsp Schwedische Belagerung Bremens 1666Nach dem Ersten Stader Vergleich von 1654 wurde der Warturm 1661 geschleift beim Zweiten Bremisch Schwedischen Krieg dort sogar von Feldmarschall Wrangel eine gegen Bremen gerichtete Schanze errichtet Allerdings wurde er 1669 als Bremer Verteidigungsposten wiederhergestellt Seit 1724 gibt es im Zollhaus nordlich der Warbrucke eine Gaststatte Bis 1803 verlief der Wardamm westlich der Ochtum haarscharf an der Grenze des Bremer Territoriums denn das Gut Grolland gehorte zur Grafschaft Oldenburg bzw deren zeitweiliger Abspaltung Delmenhorst Bei den Kampfen um Bremen im Oktober 1813 wurde der Warturm zerstort aber das benachbarte Zollhaus blieb erhalten 1820 wurde die Ruine des Turms abgetragen und 250 m ostlich auf der Nordseite der Strasse das Zollnerwohnhaus errichtet 6 Das Storchennest steht seit 1973 unter Denkmalschutz das Zollnerwohnhaus seit 1994 Ehemaliges Zollhaus Storchennest BearbeitenDas ehemalige Zollhaus ist ein zweigeschossiges Gebaude mit steilem Satteldach Die Strassenfront ist etwa 2 m langer als der Dachfirst sodass die Eckraume als Erker gegenuber der ansonsten fensterlosen westlichen Giebelwand vorstehen Ob dies der ursprunglichen Gestalt des Gebaudes entspricht oder Folge eines Umbaus ist weiss man nicht Der Ostgiebel uberragt das Dach ein wenig Diese Seite ist mit einem breiten Vorbau versehen dessen Obergeschoss aus Fachwerk besteht Uber dem Eingang zur Strasse befindet sich ein Fries mit Attika und der eingemeisselten Jahreszahl 1577 offenbar die einzige Quelle zum Baujahr des Hauses 7 Etwas junger aber inzwischen uber zweihundert Jahre alt ist der eingeschossige Anbau vor der Nordwestecke Hauptraum der Gaststatte Der Renaissancebau ist das alteste nicht kirchliche Gebaude auf Bremer Gebiet links der Weser und nach dem Rathaus das zweitalteste erhaltene Amtsgebaude der Hansestadt nbsp Zum Warturm Storchennest Strassenseite nbsp Zum Warturm Storchennest Sicht parallel zum Westgiebel nbsp Zum Warturm Storchennest Wasserseite nbsp Zum Warturm Storchennest OstgiebelAb dem Jahre 2000 wurde das Haus saniert und anschliessend weiterhin als Restaurant betrieben Um eine zeitgemasse Gebaudeheizung zu ermoglichen erlaubte das Landesamt fur Denkmalpflege ein neuzeitliches Abgasrohr Im Sommer 2013 wurde das Haus zum Verkauf angeboten und das Restaurant geschlossen 8 Die Verhandlungen mit neuen Interessenten zogen sich uber ein Jahr hin ein neuer Kaufvertrag wurde im Herbst 2014 abgeschlossen Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmaler in WoltmershausenLiteratur BearbeitenRudolf Stein Romanische gotische und Renaissance Baukunst in Bremen Verlag Hermann Hauschild Bremen 1962 S 103 im Lesesaal des Bremer Staatsarchivs verfugbar Karl Heinz Hofmann Das Zollhaus an der Ochtum in Weser Kurier Stadtteilumschau Nordost 1 September 1994 S 6 ausfuhrlich auch zum Schankrecht und zur Eigentumergeschichte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Warturm und Storchennest Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Denkmaldatenbank Storchennest Zollhaus Denkmaldatenbank ZollnerwohnhausEinzelnachweise Bearbeiten Bremer Urkundenbuch 1 Band 1863 Lieferung 2 3 S 106 Nr 92 Thomas Hill Die Stadt und ihr Markt Bremens Umlands und Aussenbeziehungen im Mittelalter 12 15 Jahrhundert Franz Steiner Verlag 2004 ISBN 3 515 08068 6 S 253 Google Buchsuche Bremer Urkundenbuch Band 2 1876 Urkunden von 1301 1350 S 122 Nr 115 Bremisches Urkundenbuch Band 2 1876 Urkunden von 1301 1350 S 502 Nr 514 brema suub uni bremen de Bremisches Urkundenbuch Band 3 Urkunden von 1381 1410 S 160 161 Nr 127 Werner Vogt Bremisches Jahrbuch Band 53 1975 Die Maler Johann Heinrich Menken 1766 1839 und Gottfried Menken 1799 1838 Ein Beitrag zur bremischen Kulturgeschichte des 19 Jahrhunderts im Anhang Erlauterung zu der nicht digitalisierten Zeichnung des Warturms von Johann Heinrich Menken In den nach Stichworten geordneten letzten beiden Banden des Bremer Urkundenbuches ist das Zollhaus weder unter Warturm Eintrage von 1440 bis 1599 noch unter Wardamm erwahnt weser kurier de53 069224 8 760796 Koordinaten 53 4 9 2 N 8 45 38 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Warturm und Storchennest amp oldid 222191492