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Warmisried ist ein Ortsteil der Gemeinde Unteregg im Landkreis Unterallgau Kath Pfarrkirche St Ulrich Ehemaliger PfarrhofInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Besiedlung 3 Geschichte 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Pfarrdorf liegt im oberen Tal der Mindel nur wenige Kilometer von der Mindelquelle entfernt Besiedlung BearbeitenArchaologische Funde belegen dass bereits vor etwa 4000 Jahren Kelten hier gesiedelt haben Aber auch die Romer haben sich hier schon niedergelassen Geschichte Bearbeiten1105 wird Warmundisriet erstmals erwahnt Funf Jahre spater 1110 wird vertraglich festgelegt dass Warmisried an das neu gegrundete Kloster Ochsenhausen einer Filiale des Benediktinerstiftes St Blasien im Schwarzwald ubergeht Papst Hadrian IV und 16 Jahre spater Papst Kalixt III bestatigen in ihren papstlichen Schutzbriefen diesen vorgenannten Besitz Warmundisrit Das Patronats wie auch das Prasentationsrecht an der Pfarrkirche St Joanis liegt beim Kloster 1483 verpfandet Ulrich von Frundsberg das Dorf Wariness Ried mit mittlerweile 28 Hofen an Konrad Gab Vikar des Stiftes in Konstanz Erst im Jahr 1541 gehen die verbliebenen Rechte an der Pfarrkirche Warmisried an die Inhaberin der Herrschaft Mindelheim Seit 1616 ist Warmisried bayrisch Am 21 Juni 1850 losen die Warmisrieder Bauern definitiv den seit Urzeiten auf ihren Feldern lastenden Pfarrzehnten mit einem Geldabgleich ab Nun sind sie endgultig freie Bauern woraus sich in der Folgezeit ein kleiner Wohlstand entwickelt Begunstigt ist dieser Wohlstand auch durch den Bau der Ziegeleien bei der Muhle in Binkenhofen in der Grub und Oberegg Diese neugeschaffenen Arbeitsplatze liegen erstmals ausserhalb des Ortsbereiches Nach Ende des Deutsch Franzosischen Kriegs 1870 71 an welchem 10 Warmisrieder Manner teilgenommen hatten pflanzen die neun Heimkehrer am 14 Mai 1871 eine Friedenslinde in Bezug auf das Friedensfest mit Musik und Fahnenschmuck Diese Linde ist heute ein stattlicher Baum inmitten des Dorfes Am 28 Mai 1875 wird die Freiwillige Feuerwehr aus 38 Mitgliedern in Warmisried gegrundet Bereits ein Jahr spater wird die erste Feuerloschpumpe fur 1180 Reichsmark von der Glockengiesserei Herrmann in Memmingen gekauft 1889 wird eine Kirchenorgel fur 2500 Mark gekauft Diese Kosten ubernimmt die Gemeinde Im Jahr 1898 kommt der Gemeinschaftsgedanke mit dem Bau der ersten Wasserversorgung von neun Okonomen erstmals zum Tragen 63 Milchlieferanten erstellen 1899 eine eigene Kaserei Am 3 Februar 1902 wird eine offentliche Telefonstelle auf Hausnummer 25 in Betrieb genommen Ein Jahr spater am 11 Marz 1903 wird der Genossenschaftsgedanke Raiffeisens mit 56 Mitgliedern durch die Grundung der ortlichen Darlehenskasse weitergefuhrt Ein weiterer Verein grundet sich 1906 mit dem Obstbau und Bienenzuchtverein mit 39 Mitgliedern Der Bau der zentralen Wasserversorgung im Jahre 1910 ist das letzte Projekt des Burgermeisters Johann Martin Schaule Funf Hausbesitzer sind Mitte 1925 ans Radio angeschlossen Ermoglicht wird dies durch den Aufbau des Stromnetzes im Jahre 1919 Die Raume des Gemeindehauses werden 1937 zu einem Kindergarten ausgebaut Am 14 Mai 1942 kommen wie im Ersten Weltkrieg die drei grossen Kirchenglocken zum Einschmelzen In den 1970er Jahren muss die zweiklassige Volksschule aufgegeben werden Mit dem Zusammenschluss der drei Ortsteile Warmisried Unteregg und Oberegg zu einer Einheitsgemeinde die am 1 Mai 1978 wirksam wird endet die Selbststandigkeit der Gemeinde Warmisried 1 In einer vorausgegangenen Burgerabstimmung votierten die Burger allerdings mit einer 2 3 Mehrheit fur eine Eingemeindung nach Dirlewang In den folgenden Jahren geht ein Kommunikationstreffpunkt nach dem anderen verloren Molkerei Schmiede Backerei zwei Kramerladen Poststelle wie auch die untere Wirtschaft mit dem einzigen grosseren Versammlungssaal schliessen Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern mobilisieren die Dorfler all ihre Kraft und erbauten in unentgeltlichem Arbeitseinsatz im Jahre 1983 ihr Gemeindehaus Ein schmerzlicher Verlust fur das Dorf ereignet sich am 2 Juni 1994 Ein Unwetter zerreisst die grosse Dorflinde Gepflanzt wurde dieser Baum im Jahre 1720 an der Schmiede Neues Leben kommt 1998 ins alte Schulhaus Mit viel Eigenleistung engagierter Eltern werden die fruheren Klassenzimmer zum ortlichen Kindergarten umgestaltet Auf Grund des drastischen Ruckgangs des Dungemittelverkaufs wird das ortliche Raiffeisenlagerhaus geschlossen Die neue Klaranlage fur alle drei Ortsteile geht im Jahre 2002 in Betrieb Sie ersetzt die alten Erdklarbecken die fast 40 Jahre die Warmisrieder Abwasser klarten Eine Veranderung des Landschaftsbildes ergibt der Bau des Windkraftwerkes mit 68 m Nabenhohe an der Strasse nach Eggenthal fast an gleicher Stelle an der das im Jahre 1496 letztmals erwahnte Gut Sunderholz stand Der Bau eines weiteren folgt im Jahr 2008 Eine weitere Neuerung zur sauberen Stromgewinnung entsteht mit dem Solarpark auf dem Gelande des ehemaligen Sagewerks Aus dem fruheren Dorf mit uber 60 Landwirten und einer Vielzahl von Nebenberufen ist nun ein Ort der Pendler geworden Nachdem 2005 das Letzte der beiden Baugeschafte seinen Betrieb geschlossen hat verbleiben nunmehr wenige Gewerbesteuerzahler eine Schreinerei und eine Spenglerei ein Wirt sowie ein paar Einmannbetriebe ubrig Weblinks BearbeitenWarmisried in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 19 Juni 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 783 nbsp nbsp nbsp nbsp Amtlich benannte Gemeindeteile von Unteregg Unteregg Bittenau Essmuhle Oberegg Rappen Schlottermuhle Warmisried 47 960555555556 10 505277777778 Koordinaten 47 58 N 10 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Warmisried amp oldid 218329163