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Wandula von Schaumberg Anfang 1482 19 November 1545 in Regensburg war von 1536 bis zu ihrem Tod Furstabtissin im reichsunmittelbaren Kanonissenstift Obermunster in Regensburg Marienaltar der Abtissin Wandula von SchaumbergEpitaphienwand Obermunster Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stiftungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenWandula von Schaumberg wurde als Tochter des Ritters Adam von Schaumberg 1471 1524 und seiner Frau Ursula von Steinau Steinruck geboren Sie hatte funf Geschwister mit Namen Hans Georg Amalie Anna und Margarethe Ihr Bruder Georg ist in Regensburg bei den Dominikanern begraben nachdem er 1504 bei Wenzenbach in einer Schlacht gefallen ist Sie stammt aus dem Knoch genannten Stamm zu Lauterburg Schaumberg Effelter Unterleiterbach Schney einem der Hauptfamilienstamme mit Sitz im Kerngebiet 1 Am 2 Dezember 1533 2 wurde sie als Nachfolgerin der ehrenwerten Katharina von Redwitz zur Furstabtissin des reichsunmittelbaren Kanonissenstifts Obermunster in Regensburg gewahlt Sofort nach ihrer Amtsubernahme liess sie wie bereits ihre Vorgangerinnen die klosterlichen Besitztumer vertraglich absichern In ihre Amtszeit fallen die Reichstage zu Speyer 1542 und 1544 Nurnberg 1542 und 1543 sowie Worms 1545 auf welchen das reichsunmittelbare Damenstift seit seiner endgultigen Umwandlung zum adligen Stift 1484 mit Sitz und Stimme vertreten war Die Interessen der reichsunmittelbaren Stifte Ober und Niedermunster wurden in dieser Zeit durch Barbara von Aham Amandus Wolff und Christoff Schwabach vertreten Am 19 November 1545 verstarb sie schliesslich nach zwolfjahriger Amtszeit im Alter von 64 Jahren Als Nachfolgerin wurde Barbara von Sandizell bestimmt Zur Erinnerung an sie existierte am ersten der nordlichen Pfeilerreihe der Obermunsterkirche eine Epistelinschrift heute nur noch fragmentarisch erhalten und an der Sudwand der Stiftskirchenruine angebracht welche da lautete D EO O PTIMO M AXIMO Hospes lege Sita est hic VANDULA a SCHAUNBERG quae huius Collegii Antistes vitae sanctimonia Christianae pietatis singulare omnibus suis praeluxit exemplum laboriosa cura vigilanti industria et frugali parsimonia id una o m niu m in hanc diem effecit ut exuber antes Eleemosinas pauperibus erogaret et hoc Collegium magnificio cultu ita instauravit ut e lateritio marmoreu m relinqueret bonis qua m plurimis locupletaret Vide que res fit opib us ut viatico ad virtutem uti Abi bene precare Vale Antistiti optime meritae familia moetiss ima posuit Vixit annos lxiiii Menses x dies xix praefuit annos xii Obiit Anno Salutis nostre MDXLV Gott dem Allgutigen Allmachtigen Fremdling lies Begraben ist hier WANDULA von SCHAUMBERG die als Abtissin dieses Stifts durch ein heiligmassiges Leben als einzigartiges Beispiel christlicher Frommigkeit den Ihrigen allen voranleuchtete und es durch muhevolle Sorge unermudlichen Fleiss und strenge Sparsamkeit als eizige von allen bis auf diesen Tag zuwege brachte uberreiche Almosen an die Armen auszuteilen und dabei dieses Stift mit grosser Pracht ergesatlt zu erneuern dass sie es aus einem Ziegel in einen Marmorbau verwandelt hinterliess und es noch dazu mit gar vielen Gutern bereicherte Siehe was es heisst das Vermogen als Wegzehrung zur Tugend zu gebrauchen Geh weiter Bete Leb wohl Seiner hochverdientenAbtissin hat der trauernde Konvent dieses Denkmal setzen lassen Sie lebte 64 Jahre 10 Monate und 19 Tage sie regierte 12 jahre Sie starb im Jahr unseres Heils 1545 Stiftungen BearbeitenDie kunstsinnige Abtissin verstand es sich an die bedeutendsten Kunstler ihrer Zeit zu wenden Der von ihr gestiftete Marienaltar in der bischoflichen Hauskapelle des Regensburger Domschatzmuseums wurde 1534 also kurz nach ihrer Amtsubernahme in Auftrag gegeben und 1540 geweiht Er stellt ein herausragendes Beispiel der suddeutschen Plastik der Fruhrenaissance dar und befand sich bis zur Zerstorung der Stiftskirche aufgrund einer versehentliche Bombardierung 1945 im nordlichen Seitenschiff der dreischiffigen Basilika Der kleinformatige Altar aus weissem Marmor mit Rotmarmorintarsien und Reliefs aus Solnhofener Kalkstein mit Darstellungen aus den Sieben Freuden Mariae ist eine Arbeit aus dem Umkreis des Augsburger Bildhauers Viktor Kayser einem Zeitgenossen Loy Herings Die Entwurfe zu den Reliefs stammen aller Wahrscheinlichkeit nach von Albrecht Altdorfer Des Weiteren wurde der Brunnen im Hof des heutigen Diozesanzentrums von ihr 1545 gestiftet Der ausfuhrende Bildhauer war der zu dieser Zeit in Regensburg tatige Leonhard Sinniger Ein erhaltener Briefwechsel im Hauptstaatsarchiv Munchen mit dem Nurnberger Goldschmied Wenzel Jamnitzer zeugt von ihren Planen einen Johanneskelch schaffen zu lassen die leider nicht in die Tat umgesetzt wurden Literatur BearbeitenOskar Raith Die erhaltenen Grabmaler der Abtissinnen von Obermunster und ihre Inschriften In Paul Mai Karl Hausberger Hrsg Reichsstift Obermunster in Regensburg einst und heute Verlag des Vereins fur Regensburger Bistumsgeschichte Regensburg 2008 ISSN 0945 1722 S 45 72 Roman Zirngibl Abhandlung uber die Reihe und Regierungsfolge der gefursteten Aebtissinen in Obermunster Verlag Lang Regensburg 1787 Digitalisat Achim Hubel Der Regensburger Domschatz Verlag Schnell amp Steiner Munchen 1976 Franz von Klimtstein Die Abtissinnen von Obermunster In Paul Mai Karl Hausberger Hrsg Reichsstift Obermunster in Regensburg einst und heute Verlag des Vereins fur Regensburger Bistumsgeschichte Regensburg 2008 ISSN 0945 1722 S 41 45 Felix Mader Die Kunstdenkmaler der Oberpfalz XXII Stadt Regensburg II Die Kirchen der Stadt Druck und Kommissionsverlag von R Oldenbourg Munchen 1933 Einzelnachweise Bearbeiten Stammbuch der Familie von Schaumberg Privatbesitz Bischofliches Zentralarchiv Regensburg BZAR OA KL 103 1533 Weblinks Bearbeitenvon schaumberg netNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 18 Juni 2023 PersonendatenNAME Schaumberg Wandula vonKURZBESCHREIBUNG deutsche AbtissinGEBURTSDATUM 1482STERBEDATUM 19 November 1545STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wandula von Schaumberg amp oldid 234715658