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Walter Raeke 18 Oktober 1878 in Charlottenburg 24 Mai 1959 in Hamburg war ein deutscher Jurist und Abgeordneter der Hamburgischen Burgerschaft und des Reichstags wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Walter Raeke Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusbildung und Beruf BearbeitenWalter Raeke besuchte das humanistische Gymnasium Berlin Lichterfelde studierte Rechtswissenschaft und schloss mit dem zweiten Staatsexamen 1906 in Berlin ab Wahrend seines Studiums wurde er 1897 Mitglied der Burschenschaft Germania Berlin 1919 Mitglied der Burschenschaft Germania Hamburg 1 Er wurde 1910 in Stepenitz in Pommern zum Rechtsanwalt zugelassen Im Ersten Weltkrieg war er in der Verwaltung von Kriegsgefangenenlagern tatig Ab 1919 war er als Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Hamburg zugelassen Von 1931 bis 1933 war er Mitglied des Landtags in Hamburg Raeke stimmte in politischen Dingen vollig mit der NSDAP uberein Er war antisemitisch und antidemokratisch eingestellt und sah Deutschland zu Unrecht durch den Vertrag von Versailles geknebelt Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten1929 wurde er Mitglied der NSDAP Von 1930 bis 1933 war er Vorsitzender des Gaus Hamburg des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen BNSDJ 1931 wurde Raeke Abgeordneter fur die NSDAP in der Hamburgischen Burgerschaft 1933 stieg Raeke auf Er wurde fur die Wahl im November 1933 von Hitler zum Reichstagsabgeordneten ernannt und blieb es bis 1938 Raeke wurde auch Mitglied der Akademie fur Deutsches Recht Er war bei der Auflosung und der Gleichschaltung des Deutschen Anwaltvereins DAV der wichtigsten juristischen Berufsvereinigung beteiligt Im September 1933 wurde Raeke zum Vorsitzenden des DAV ernannt Danach uberfuhrte er ihn auf Befehl von Hans Frank als Reichsfachgruppe Rechtsanwalte in den Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen und loste ihn auf Als Leiter des BNSDJ wurde Raeke auch Herausgeber des Anwaltsblattes das in Mitteilungsblatt der Reichsfachgruppe Rechtsanwalte des BNSDJ umbenannt wurde Als Reichfachsgruppenleiter wurde Raeke auch zum Herausgeber der wichtigsten Rechtsanwaltpublikation der Juristischen Wochenschrift ernannt Raeke war seit Beginn des Jahres 1933 damit beschaftigt die Ziele der nationalsozialistischen Rechtspolitik durchzusetzen Das war in erster Linie die Abschaffung des demokratischen Rechtsstaates und die Vertreibung judischer und demokratischer Juristen Aber es ging auch gegen nationalsozialistische Konkurrenten um die Macht So ausserte vermutlich Raeke nach den Morden der 30 Juni 1934 in einem nicht namentlich gekennzeichneten Einleitungsartikel der Juristischen Wochenschrift vom 4 August 1934 unter anderem Das Volk ist seinem Fuhrer in tiefster Seele dankbar fur die befreiende Tat v 30 Juni Juni Noch mehr aber ist es was der Fuhrer mit dieser Tat und seiner grossen Rede vom 13 Juli dem deutschen Juristen als Rechtswahrer gegeben hat 2 Raeke ubernahm auch unter dem Leiter des Reichsrechtsamtes der NSDAP Hans Frank die Stellung des Leiters des Amtes fur Rechtsbetreuung des deutschen Volkes Sein Stellvertreter dort war Friedrich Grimm Seiner Verdienste wegen ernannte ihn Hans Frank 1935 zu seinem standigen Stellvertreter in der Leitung der Deutschen Rechtsfront und des Reichsrechtsamtes In dieser Funktion konnte sich Raeke Reichsinspekteur des BNSDJ und der Deutschen Rechtsfront nennen 1937 hatte die Karriere Raekes ein jahes Ende Am 16 Juni entband ihn Frank von allen Amtern und am 27 Oktober wurde er aus dem NSRB der Nachfolgeorganisation des BNSDJ ausgeschlossen Es hatte sich herausgestellt dass Raeke bis 1933 Mitglied einer Freimaurerloge gewesen war Damit hatte Raeke gegen ein zentrales Ziel der Nationalsozialisten verstossen Denn die Freimaurer wurden ahnlich wie die Juden von den Nationalsozialisten von Anfang an aufs Scharfste bekampft 3 Nach 1945 durfte Raeke nicht wieder als Anwalt arbeiten Veroffentlichungen BearbeitenDer Widerruf der Schenkung nach gemeinem Recht und Burgerlichem Gesetzbuche Berlin B Paul 1900 Universitat Rostock Juristische Dissertation vom 31 Dezember 1900 Die Entscheidungen des Ehrengerichtshofs fuer deutsche Rechtsanwaelte Band XXVII Jahr 1933 Hrsg von dem Reichsfachgruppenleiter der Berufsgruppe Rechtsanwalte des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen Rechtsanwalt Dr Walter Raeke Brandstatter Berlin 1934 Mitgliederverzeichnis des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen e V Reichsfachgruppe Rechtsanwalte hrsg im Auftrage der Reichsgeschaftsstelle des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen von dem Reichsfachgruppenleiter Rechtsanwalt Dr Walter Raeke M d R fur 1934 Moeser Leipzig 1934 und fur das Jahr 1935 Deutscher Rechts u Wirtschafts Wissenschaft Verlags Ges m b H Berlin 1935 Literatur BearbeitenAngelika Konigseder Recht und nationalsozialistische Herrschaft Berliner Anwalte 1933 1945 Bonn 2001 ISBN 3 8240 0528 X Michael Sunnus Der NS Rechtswahrerbund 1928 1945 zur Geschichte der nationalsozialistischen Juristenorganisation Frankfurt 1990 ISBN 3 631 42734 4Weblinks BearbeitenWalter Raeke in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Zeitungsartikel uber Walter Raeke in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 3 4 Juristische Wochenschrift 1934 Heft 31 S 1882 Angelika Konigseder Recht und nationalsozialistische Herrschaft Berliner Anwalte 1933 1945 Bonn 2001 ISBN 3 8240 0528 X Seite 80 85 Normdaten Person GND 102589046 lobid OGND AKS VIAF 39771141 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raeke WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdHB MdRGEBURTSDATUM 18 Oktober 1878GEBURTSORT CharlottenburgSTERBEDATUM 24 Mai 1959STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Raeke amp oldid 237633456