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Walter Porzig 30 April 1895 in Ronneburg 14 Oktober 1961 in Mainz war ein deutscher Sprachwissenschaftler Er veroffentlichte vor allem zu indogermanistischen und linguistischen Themen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalter Porzig wurde als Sohn des Reichsgerichtsrats Max Porzig geboren Er besuchte von 1907 bis 1911 das Konigin Carola Gymnasium in Leipzig 1 Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte Porzig in Jena Munchen und Leipzig Philologie 1921 promovierte er bei Ferdinand Sommer an der Universitat Jena Das Thema seiner Dissertation lautete Die syntaktische Funktion des Coniunctivus Imperfecus im Altlateinischen 1922 habilitierte er sich an der Universitat Leipzig bei Wilhelm Streitberg mit dem Thema Die Hypotaxe im Rigveda worin er u a auf schallanalytische Methoden von Eduard Sievers eingeht Von 1922 bis 1925 war er Privatdozent an der Universitat Jena Zum 1 Oktober 1925 erhielt er eine Professur fur vergleichende Sprachwissenschaft und Klassise Philologie an der Universitat Bern Dort wurde er wegen nationalsozialistischer Aktivitaten entlassen Er tauschte 1935 seine Stelle mit seinem Lehrer Albert Debrunner an der Universitat Jena Porzig war Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP in Bern gewesen Debrunner ein erklarter Gegner des Nationalsozialismus Die Details dieses spektakularen Lehrstuhlwechsels sind bis heute nicht geklart 2 Ab 1941 war Porzig Professor an der Reichsuniversitat Strassburg 3 er war aber meist in Norwegen militarisch eingesetzt 1944 nach Jena abgeordnet leitete er 1944 45 ein Volkssturmbataillon Von April 1945 bis Juli 1946 befand er sich in alliierten Internierungslagern 4 Ein Spruchkammerverfahren stufte ihn 1949 als Mitlaufer ein Porzig wurde 1951 Professor an der Universitat Mainz 5 Als fruherer aktiver Nationalsozialist 6 gab es einem 2001 veroffentlichten Diskussionspapier zufolge noch nicht einmal Anlass zu der Vermutung er habe sich nach 1945 politisch grundsatzlich umorientiert wobei er zuvor aber keine Sprachwissenschaft als politische Auftragsforschung betrieben hatte 7 Porzigs Hauptwerk Das Wunder der Sprache uber die Grundzuge der Sprachwissenschaft erschien 1950 Im Vorwort zur 5 Auflage spricht Heinz Rupp von einem grossartigen Wurf 8 Das Buch erlebte bis 1993 neun Auflagen und wurde ins Spanische v Moralejo Lasso und Turkische ubersetzt Schriften Auswahl BearbeitenDie syntaktische Funktion des Conjunktivus Imperfekti im Altlateinischen Dissertation Jena 1921 Illuyankas und Typhon In Kleinasiatische Forschungen Bd 1 3 1930 S 379 386 Die Namen fur Satzinhalte im Griechischen und im Indogermanischen Berlin 1942 Untersuchungen zur indogermanischen Sprach und Kulturwissenschaft Band 10 Das Wunder der Sprache Probleme Methoden und Ergebnisse der modernen Sprachwissenschaft Munchen Bern 1950 Sammlung Dalp Band 71 Die Gliederung des indogermanischen Sprachgebiets Heidelberg 1954Literatur BearbeitenWalter Porzig 1895 1961 Wurdigung durch die Philosophische Fakultat der Johannes Gutenberg Universitat Mainz Mainz 1962 Darin Verzeichnis der Schriften Walter Porzigs S 28 47 Helmut Humbach Walter Porzig In Gnomon 34 1962 S 426 428 Rudiger Schmitt Walter Porzig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 645 f Digitalisat zum Aufsatz Wesenhafte Bedeutungsbeziehungen 1934 Eckard Rolf Metaphertheorien Typologie Darstellung Bibliographie Berlin 2005 S 61 65 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Porzig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mainzer ProfessorenkatalogEinzelnachweise Bearbeiten Johann Hauptmann Alphabetisches Verzeichnis ehemaliger Carolaner in Funfundzwanzig Jahrfeier des Konigin Carola Gymnasiums in Leipzig 1927 Leipzig 1927 S 31 Joachim Lerchenmueller Die Reichsuniversitat Strassburg SD Wissenschaftpolitik und Wissenschaftlerkarrieren vor und nach 1945 In Karen Bayer Frank Sparing Wolfgang Woelk Universitaten und Hochschulen im Nationalsozialismus und in der fruhen Nachkriegszeit Stuttgart 2004 S 73 Anm 82 Siehe auch Joachim Lerchenmueller Gerd Simon Im Vorfeld des Massenmords Germanistik und Nebenfacher im Zweiten Weltkrieg Eine Ubersicht Tubingen 3 Aufl 1997 S 114 f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 470 Karen Bayer Frank Sparing Wolfgang Woelk Universitaten und Hochschulen im Nationalsozialismus und in der fruhen Nachkriegszeit Stuttgart 2004 S 73 Glottopedia Gerd Simon Wider die Utzmassereien in der Sprachwissenschaftgeschichtsschreibung In Zeitschrift fur germanistische Linguistik Bd 18 1990 S 81 94 hier S 84 Zitiert nach Klaas Hinrichs Ehlers Strukturalismus in der deutschen Sprachwissenschaft Die Rezeption der Prager Schule zwischen 1926 und 1945 Berlin 2005 S 234 f Clemens Knobloch Willige Vollstrecker oder Geschichtsschreibung als Waffe und Werkzeug In Beitrage zur Geschichte der Sprachwissenschaft Bd 11 2001 S 277 285 hier S 279 Zitiert nach der 8 Auflage Tubingen 1986 Normdaten Person GND 118741551 lobid OGND AKS LCCN nr91005254 VIAF 62344080 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Porzig WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher SprachwissenschaftlerGEBURTSDATUM 30 April 1895GEBURTSORT RonneburgSTERBEDATUM 14 Oktober 1961STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Porzig amp oldid 230507348